Verzichten sollen andere, man selbst fliegt gerne, zum Beispiel nach Bali / dpa

Öko-Zeitgeist - Moderner Widerstand ist alles, nur nicht grün

Die Aktivisten der „Letzten Generation“ gerieren sich als Speerspitze des Widerstands. Doch in Wirklichkeit sind sie nur der klebrige Arm des Establishments. Es geht um die Einübung von Verzicht - auf Wohlstand, Freiheit und demokratische Teilhabe.

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Es wird ja immer so viel von Vielfalt geredet. Alles soll vielfältig und bunt sein. Doch der Schein trügt. In Wirklichkeit ist Vielfalt verpönt. Tatsächlich wird hier alles immer eindimensionaler, einheitlicher, öder. Denn egal, was wir auch tun, es muss immer gut für die Umwelt oder das Klima sein.

Am Anfang war Grün nur wie so eine Art Anhang, um etwas herzumachen, um vorne dran zu sein. Nichts Weltbewegendes. Es hat sich eingeschlichen in den Alltag. Stück für Stück wurde es zu einem festen Bestandteil integriert. Und irgendwann kippte das Ganze, und Grün übernahm die Hauptrolle. Nicht, weil grüne Argumente besser oder die ökologische Lage schlimmer wurden, sondern weil alles andere scheinbar an Relevanz verlor. Das sich ausbreitende ideelle Vakuum saugte Grün in die Zentren der Macht. Wer heute nicht klimaneutral ist, gehört nicht mehr dazu. Das Ökosiegel mutierte zu einer Eintrittskarte in die gute, moderne, werteorientierte Gesellschaft. Mittlerweile ist es die Existenzberechtigung für nahezu alles, alles andere wird verboten.

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Markus Michaelis | Sa., 4. Februar 2023 - 18:46

Der Artikel ist etwas heftig formuliert, mit Totalitarismusvorwurf etc, aber ich teile die Kritik: "Grün" ist gekippt in etwas mit einem höheren Wahrheitsanspruch. Das betrifft das Klima, aber auch alle möglichen anderen Gerechtigkeitsthemen und Weltsichten. Der Mensch neigt dazu seine Weltsicht als "DIE" richtige zu sehen, seinen Beitrag als "für DIE Menschheit" zu sehen etc pp - aber im Moment ist es gerade wieder etwas heftiger.

Das halte ich insofern für gefährlich, weil sich die Gesellschaft einerseits zuviel zumutet. Zuviel scheint vollständig alternativlos, aber in all den alternativlosen Ansprüchen geht man über die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Gesellschaft. Der zweite Punkt ist, dass zuviele Menschen unfähig werden damit umzugehen, dass andere Menschen Dinge anders sehen - richtig anders, auch bei vielen Dingen, die man selber für vollkommen alternativlos hält. Wir können uns das nur so vorstellen, dass man eigentlich doch wieder das Gemeinsame findet.

Ich stimme Ihnen zu, „Der Mensch neigt dazu seine Weltsicht als DIE richtige zu sehen“. Führen Diskussionen nur zu Streit und zur Spaltung der Gesellschaft, wie manche glauben?
Bei der eigenen Weltsicht hilft es, Problemen mit „einfachen Lösungen“ für komplexe und oft nicht zu überblickende Zusammenhänge zu begegnen? Dann kann jeder folgen und Diskussionen lassen sich vermeiden. Das hat bei der Flüchtlingskrise genauso wie bei der Corona-Krise funktioniert und ist auch bei der Klimakrise bisher erfolgreich.
Es gibt keine Diskussion über die Größe des Problems und keine über die Eignung der Maßnahmen. Die Wissenschaft hat gesagt, die Lösung ist so einfach, dass sie jeder versteht. Ob sie dem Problem gerecht wird oder nur zur Macht- bzw. Geldvermehrung dient, spielt dabei keine Rolle. Das ist außerhalb der Diskussion, weil die Lösung als „alternativlos“ dargestellt wird. Wer will schließlich lange Streitgespräche um einen Kompromiss führen, wenn man die „richtige“ Lösung schon hat?

seine Weltsicht als "DIE" richtige zu sehen.
Nicht von ungefähr heißt es:
"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen"
Eben dieser arrogante und totalitäre Anspruch wird angesichts der von vielen Seiten geforderten "Haltung" und bei Nichteinhalten öffentlicher Sanktionierung immer deutlicher.
Wenn sich schon nicht der Rest der Welt zur Übernahme der grün-roten Ideologie zwingen lässt, so wollen die Protagonisten und deren "aktivistische" Hilfstruppen doch zumindest am "Vorbild" Deutschland ein Exempel statuieren.
Den Öko-Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.
Und schon gar keine Argumente, seien sie noch so vernünftig.
Der obrigkeitsgläubige deutsche Michel orientiert sich an den ÖR-Staatsmedien, nimmt's hin und schweigt, selbst wenn er leidet.
Und wählt weiter rot-grün, gerne auch mal rot-grün rot wie in Berlin.
CDU/CSU und FDP sind längst in deren Fahrwasser geraten.
Und nun? Sicher nicht die AfD.
Ein "Bündnis Deutschland" ist neu im künftig wählbaren Spektrum.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 4. Februar 2023 - 18:51

Herr Heitmann.
Vielleicht wird dieser düstere Ausblick generiert, wenn sich "Kinder" VOR IHRER ZEIT als "Vollstrecker" gerieren.
Das möchte ich lieber nicht weiterdenken, aber sie haben noch Zeit, Hülle die Fülle, ihre Fähigkeiten auszubilden.
Auf gar keinen Fall dürfen sie kriminalisiert werden, auch wenn sie dafür üben sollten.
Mit Erwachsenen und deren Zutun darf man anders umgehen.
Diese Erwachsenen haben nicht nur Rechte, sie haben auch Pflichten als Mitglieder einer Gesellschaft.
Ich schaue sowieso eher weniger auf die Kinder und Heranwachsenden, aber sehr wohl auf ihre Familien.
Als Verzweiflung sieht man Kindern fast alles nach, nicht aber als Plan und da vermute ich eher Ältere.
Wie man sich so gegenüber seinen Mitmenschen ins Abseits setzen kann ist mir ein Rätsel, zumal sie doch auf Anerkennung hoffen.
Ich plädiere für Aushalten und Integrieren, durchaus vice versa:)

"… Ich plädiere für Aushalten und Integrieren..."

Na dann, Frau Sehrt-Irrek, viel Spaß mit dem Aushalten und vor allem mit dem Integrieren der grünen Wohlstandsverwahrlosten.
Das klappt ja schon so gut mit den ganzen Migranten hier in Deutschland. Und genauso wird das auch enden. Und vor Allem: Bloß nicht kriminalisieren, es könnte ja Wasser auf die Mühlen von…
Da es ja dem Guten dient.
Ich kann das schon nicht mehr hören. Es hilft, wie bei Kindern, nur Konsequenz und Rechtsstaatlichkeit bzw. deren Durchsetzung. Haben Sie keine Kinder?

Sabine Lehmann | Sa., 4. Februar 2023 - 18:53

Grün alleine deckt das Fahnenspektrum m.E. nicht ab. Meist kommt noch etwas mit Migranten, Diversität, u. ganz wichtig etwas mit Rassismus dazu, nicht zu vergessen speziell in Germany noch eine Prise Corona-Wahn u. fertig ist der giftgrüne Cocktail. Komplett out ist die "normale" Mehrheitsgesellschaft mit ihren Belangen, zumindest nehme ich das so wahr.
So spiegelt sich das im öffentlichen Diskurs, im TV, in der Zeitung, in Büchern, Theaterstücken, Filmen, Serien, am Arbeitsplatz, in der Werbung, auf Festivitäten, oft auch bei privaten Treffen u. Feiern. Nur ein Diskurs ist es selbstverständlich nicht, denn da hört dann für unsere Chefideologen der Spaß an Diversität auf.
Viele laufen diesem verlogenen u. zerstörerischen Zeitgeist hinterher, als wollte jeder den guten Mensch von Sezuan für sich reklamieren. Ein globaler Trend, der erst ermöglicht wurde durch Medien u. deren Günstlinge. Ein fast schon internationaler Trend westlicher Kulturen, die den Ast absägen auf dem sie sitzen!

Urban Will | Sa., 4. Februar 2023 - 19:48

Totalitarismus fiel hier im Forum schon oft im Zusammenhang mit Grün und Klima – Bewegten.
Und es trifft den Kern des Ganzen.
Es hätte ja durchaus als Fehler „passieren“ können, dass da zwei von diesen Klebern nach Bali fliegen und letztendlich demonstrativ auf das pfeifen, wofür sie kleben. Einzelfälle, Ausnahmen quasi.
Das wäre dann der Fall gewesen, wenn diese Aktion nicht nur von den Gegnern dieser „Letzten Generation“ an den Pranger gestellt worden wäre.
Aber die Entschuldigung war es, was diese ganze Truppe lächerlich machte.
Die Entschuldigung aus deren Reihen selbst. Man sei „als Privatperson“,nicht als „Klimaschützer“ geflogen, das gehe in Ordnung... Dümmer geht nimmer.

Dann fährt Neubauer demnächst mit dem 12 Zylinder zum Bäcker, als „Privatfrau“, bevor sie dann bei Will oder anderswo den allgemeinen Verzicht fordert. Und alles ist "gut".
Wenn sich Dummheit und Macht verbinden, wird’s ernst.
Grün regiert D, deren Bodentruppen genießen Narrenfreiheit.
Gefährlich.

Enka Hein | Sa., 4. Februar 2023 - 19:53

...köstlich wie treffend.
Für mich bleiben es Grüne Khmer. Deren Elite ging auch über Leichen. Damit waren sie Faschisten. Den Faschismus ist nicht nur im rechtsextremen zu finden. Das grünlinksextremistische Gedankengut sitzt im BT.
Vielleicht sollte man die Käfige an der Lambertikirche in Münster wieder "beleben".
Um 1530 herrschte dort eine sich radikalisierende Herrschaft um einen Prediger und deren Anhänger die ein apokalyptisches Endzeitstimmungsregime errichteten. Letztendlich wurden sie Dingfest gemacht und nachdem man "alles Fleisch mit glühenden Zangen von den Knochen abgerissen und dann Gurgel und Herz mit glühenden Eisen durchgestoßen werden", wurden sie in den Körben ausgestellt. Also das mit dem glühenden Eisen muss nicht, aber jeden Kleber sollte 4 Wochen Korb statt 2 Wochen Bali bekommen.
Im Wiederholungsfall dann doch glühende Eisen. Wäre hier im Forum dann zu entscheiden.

Ansonsten volle Zustimmung werter Herr Heitmann.
Schönes Rest WE aus dem failed state NRW.

Dieter Schäfer | Sa., 4. Februar 2023 - 21:02

Stimme voll zu - und dennoch hat der Autor etwas vergessen: Diese "kühl kalkulierenden Karrieristen" sind durchweg Atlantiker und es geht ihnen wie allen anderen Neo-Kapitalisten einzig um Macht und um Gewinn! Da die Allgemeinplätze für "Recht und Freiheit" schon grösstenteils besetzt sind nutzen sie die noch freien grünen Argumente (Klimawandel) als Hebel und Startrampe. Das hat man mit dem Widerstand von Baerbock und Habeck gegen Nordstream1+2 schon vor dem Krieg erkennen können. Hier ist von Anfang an eine geplante globale Kommunikationsstrategie am Werk (z.B. Hill+Knowlton, s.Tabakkonzerne). Ein Netzwerk von Selensky zu Baerbock, von H.Biden über Blinken zu Holefleisch usw. usw. Putins Krieg gegen die Ukraine spielt ihnen leider argumentativ in die Hände - und viele von uns glauben einer Baerbock, wenn diese eindrucksvoll verkündet: "Es geht um Mia..." Nein, es geht wieder einmal nur um Gier und Macht!

Smilla Heller | Sa., 4. Februar 2023 - 21:38

Ich bin nun wirklich kein Wähler der Grünen oder Fan der “Letzten Generation”. Aber dieser Artikel ist nun wirklich zu einseitig, aggressiv und extrem formuliert! Erstens ist es meiner Einschätzung nach im Großen und Ganzen sehr wohl “common sense”, dass der Mensch die Natur und damit seine eigene Lebenslage bedroht! Und eben auch der Mensch hier nach Lösungen suchen muss! Und man sollte gerade noch sehr jungen Menschen einen gewissen Idealismus zugestehen. Auch, dass sie die Komplexheit der Situation nicht ganz erfassen. Zweifellos gibt es vieles an dem Verhalten der Aktivisten zu kritisieren. Ich glaube aber nicht, dass sie bewusst danach trachten, die Gesellschaft mit Totalitarismus zu überziehen! So wie ich es bei Rot-Grün und ihrer Identitätspolitik empfinde. In dem Bereich treffen ihre Vorwürfe eher zu.

Jürgen Rachow | So., 5. Februar 2023 - 11:14

Antwort auf von Smilla Heller

Daß die Klima-Apokalyptiker mit unserer parlamentarischen Demokratie nichts anfangen können und statt dessen die Räterepublik ("Bürger"räte) als politisches System favorisieren, ist Ihnen aber bekannt? Selbstredend werden die Aktivisten im Vorfeld im Auswahlverfahren sicherstellen, wer die Bürgerräte letztlich besetzt.

Für mich wäre eine solche Entwicklung durchaus ein Schritt hin zum Totalitarismus.

Smilla Heller | Sa., 4. Februar 2023 - 21:41

Mir ist direkt ein Sprichwort hierzu eingefallen:

“Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz. Wer mit 50 noch links ist, hat keinen Verstand.”

Enka Hein | So., 5. Februar 2023 - 11:26

Antwort auf von Smilla Heller

....jedoch nur so, das man "bis 30 noch links ist".
Bis 50 möchte ich nicht ohne Verstand leben müssen.
Bei mir selbst war es schon kurz nach dem Studium, noch unter 30. Und Herz habe ich trotzdem noch.

Ingo Frank | Sa., 4. Februar 2023 - 21:58

Aber eines fällt mir bei allen Artikeln zum Thema
„Grüne“ auf. Eine Differenzierung w o die Grünen ihre Anhängerschaft haben. Betrachte ich Europa fällt, mir kein Staat ein, in dem die Grünen so stark sind, wie in Deutschland. Und sehe ich mir Deutschland an, erreichen die Grünen etwa die Hälfte der Stimmen ( 5 - 10%) im Osten des Landes. Berlin lasse ich außen vor, gehört m M nicht zu den neuen Ländern. Und dieses „Gefälle“ muss doch Ursachen haben? Ist zumindest innerdeutsch das Wohlstandsgefälle Schuld? Nach dem Motto: Wenns dem Esel zu gut geht ….Oder liegt es am allgemeinen Desinteresse weil Freiheit & Demokratie selbstverständlicher ist als im Osten mit seiner
SED Diktatur Vergangenheit?und die Angst in einer Ökodiktatur aufzuwachen. Ich bin ratlos und kann es mir nicht erklären! Auch nicht im europäischen Kontext. Was sind die Ursachen eines so immensen Zulaufs für die Grünen im Westen?
Das würde mich wirklich auch interessieren.
Mit freundlichen Grüßen aus der E. Republik

Das erinnert alles so ein bisschen an die Geschichte "Des Kaisers neue Kleider". Scharlatane behaupten ihre Kleider seien für moralisch verkommene Menschen unsichtbar. Tatsächlich verlassen sich die Scharlatane auf die Selbstzweifel des Kaisers. Er verleugnet lieber den Beweis seiner Augen und seines Verstandes und läuft lieber nackt rum, als sich dem Risiko eines Moralurteils der Scharlatane auszusetzen.
Es ist das Muster der Einschüchterung. Warum, dieses Muster gerade in D. so stark wirkt, kann man nur vermuten.

So nennt man das wohl lieber Herr Frank;)! Habe heute morgen gelesen, dass die auch von unserem Herrn Haldenwang als harmlos eingestufte Protestbewegung LG nun etwas mehr als nur ein Tempolimit und ein 9€-Ticket von der Regierung einfordern. Erstens sollen 2023 die Klebeaktionen verschärft werden, und zwar landesweit bis ins letzte Kaff soll die BRD zum Stillstand gebracht werden und zweitens soll per Los ein sogenannter "Gesellschaftsrat für Klimapolitik" eingerichtet werden, der die Befugnis hat der jeweiligen Regierung zu verklickern was diese zu tun und zu lassen hat. Dieses Ansinnen, sozusagen der Baubeginn zu einer Räterepublik?, könnte somit auch den Grünen auf die Füße fallen, denn so was wie im Fall Lützerath "erst Deal mit RWE um dann dagegen mit zu protestieren" wird ihnen wahrscheinlich dann keiner mehr ihrer eigens gepamperten LG-Aktivisten durchgehen lassen. Betreffs Gefälle vermute ich mal das alte Lied. Der Osten hat uns was rote Wölfe im Schafsfell betrifft was voraus?

Ich glaube, es liegt an beidem: Dem als selbstverständlich angesehenen Wohlstand in diesem angeblich so reichen Land, sowie daran, dass die Demokratie als selbstverständlich und fest in unserem GG verankert angesehen wird.
Man glaubt, auch ein Sozialismus wird, anders als in allen anderen Ländern dieses Systems, den Wohlstand nicht vernichten. Schließlich geht es uns trotz Ausweitung des Sozialstaates noch immer gut.
Unser GG soll die demokratischen Strukturen sichern, allerdings konnten sich die Väter desselben nicht vorstellen, das die Demokratie durch Aushebelung der Gewaltentrennung gestört / zerstört werden kann. Man glaubte nicht, dass ein undemokratisches "Gedankengut" in allen Parlamenten und Institutionen Macht erlangen könnte. Das ist Folge unserer "Bildungsmisere".

hermann klein | Sa., 4. Februar 2023 - 23:05

Die letzte Generation möchte eine Industriegesellschaft wieder auf den Stand des Mittelalters zurückzuführen. Schon heute muss die Umweltverschmutzung wie eine Lüge gebeichtet und mit Formen behandelt werden, die an den Ablasshandel im Mittelalter erinnern. Nur im Mittelalter drohte der Scheiterhaufen für gefälschte Prognosen und Irrsinnsthesen.
Alles was nicht in das Weltbild der Ökobewegung passt, wird mit den Medienbildern von Naturkatastrophen gegeißelt.
Die Ökozialisten diktieren über das Staatsfernsehen und Medien, was der Bürger zu denken hat. Im Ökowahn, das Weltklima retten zu müssen, fallen die Hungernden in der Dritten Welt eben nicht ins Gewicht! Es gilt doch, die Welt zu retten.
Man müsste eine Untersuchung erstellen, mit welchen Irrsinnsthesen die Klimalüge, von sogenannten Klima Bolschewisten in die Köpfe von gutgläubigen und damit wehrlosen Bürgern und Heranwachsenden geprescht werden und damit eine Klimahysterie entfachen.

hermann klein | Sa., 4. Februar 2023 - 23:06

Im Mittelalter wuchsen in der Umgebung von Köln Feigen und Olivenbäume. Das warme Klima war im Jahre 1200 eine Plage. Die Leute sind damals wegen der großen Hitze auf der Straße erstickt und verschmachtet. Die Früchte auf den Felder, Wiesen und Gärten verdorrten und verbrannten. Flüsse, Brunnen, Bäche waren vertrocknet. Der Dollart entstand durch einen verheerenden Orkan. 100.000 Menschen starben. Man stelle sich bei der heutigen Besiedlung ein solches Szenario vor.
Die Panikmacher und Weltverbesserer Hirschhausen, Lesch, Jaenicke usw. sollten sich fragen: wieso passierten solche Temperaturanstiege schon mehrfach in der Erdgeschichte zuletzt im warmen Mittelalter, wo vor den Ritterburgen noch keine Geländewagen vom Typ Porsche-Cayenne/ Audi-Q7 oder SUV im Berufsverkehr standen.

Auch mich erstaunt immer wieder die Ignoranz der angeblichen Klimaexperten, für die der nicht menschgemachte natürliche Klimawandel vor (und während) der Industrialisierung nicht zu existieren scheint.

Dann müßten sie nämlich erklären, warum vor 10.000 Jahren (erdgeschichtlich also gestern) ganz ohne Zutun des Menschen der Meeresspiegel jährlich um 2 cm anstieg und in dessen Folge die Nordsee mit den heute bekannten, um Hunderte Kilometer verschobenen Küstenlinien entstand.

Sie müßten dann auch erklären, wie es ganz ohne menschliches Zutun möglich war, daß ebenfalls vor zehntausend Jahren aus einer einst fruchtbaren afrikanischen Savanne eine 10 Mill. qkm große Sandwüste entstehen konnte.

Und das Schönste dabei: diese einstigen scheinbaren apokalyptischen Umweltkatastrophen bedeuteten nicht das Ende des Menschen und dessen Umwelt. Im Gegenteil: bald danach entstanden die ersten menschlichen Hochkulturen.

Thorwald Franke | Sa., 4. Februar 2023 - 23:11

Sehr guter Artikel. Die Krise geht tief. Es ist auch eine Bildungskrise. Nicht nur die jungen Leute sind desorientiert. Viele ältere sind es auch und stehen voll hinter ihnen (organisieren den "spontanen" Jugendprotest in Wahrheit).

Humanismus, was war das doch gleich nochmal? In der AfD glauben viele, dass es sich um Gefühlsgedusel handele. Im Mainstream glauben viele, dass Humanismus der Vorrang der Gefühle über die Vernunft ist. So ganz Unrecht hat die AfD nicht, nur dass leider beide irren.

Und was ist nun richtig? Im Humanismus spielt natürlich die Vernunft eine viel stärkere Rolle. Schließlich ist sie eines der wesentlichen Merkmale, die den Menschen zum Menschen machen. Für Ökos ist der Mensch nur ein Hindernis, eine Krankheit der Natur, die beseitigt werden muss. Für AfDler ist der Mensch eine Ego-Maschine, die im romantischen Rausch der Gefühle alles in den Abgrund reißt. Zeit, wieder Goethe und Schiller zu lesen, wieder Platon, Aristoteles und Cicero, wieder Kant zu lesen.

Lisa Werle | Sa., 4. Februar 2023 - 23:11

'Ihr Ziel ist der Verzicht der anderen' - wie wahr. 400.000 Euro für Habecks schöne Fotos, 360.000 Euro für Baerbocks Stylisten, 20 Millionen Euro will Habeck ausgeben für persönliche Rechtsberater. 80.000 Euro verprasst Jarasch, um sich gut ins Bild zu setzen. Und ich darf mit meinem Verbrenner-KfZ nicht in ihre grünen 'verbotenen Städte" fahren, um zu arbeiten, weil ich keine 80.000 Euro habe für ein tonnenschweres E-Auto? Das soll ich mir gefallen lassen? Geht's noch? Diese grünen Politiker führen sich auf wie durchgeknallte Filmstars - und verbieten uns Normalbürgern unsere Städte, unser Leben. Sie verhunzen unsere Umwelt, behindern unsere Mobilität, kleben an ihren dreckigen Atomlügen und möchten uns mit ihrer herbei fantasierten Klimakatastrophe unter die Knute zwingen. Es reicht. Weg mit dem grün lackierten Irrsinn.

Sie haben vergessen, dass sie uns mit ihren Windrädern bereichern, die manchen von uns den Schlaf rauben, die Gesundheit angreifen.
Wenn wir uns dagegen wehren wollen, dann verstoßen wir ggf. gegen den gerade in einer Nachtaktion geänderten §130, der so schwammig gefasst ist, dass fast alles als verfassungsfeindlich eingestuft werden kann, was nicht regierungskonform ist.
Sind Opposition und Regierungskritik jetzt verfassungsfeindlich?

Gisela Hachenberg | Sa., 4. Februar 2023 - 23:48

Was ein toller Artikel, werter Herr Heitmann. Er hat mir den Abend und eventuell auch den morgigen Sonntag gerettet! Ja, Verzicht ist angesagt bei unseren „Weltrettern“. Verzicht auf alles. Ich kann das Wort „nachhaltig“ nicht mehr hören. Werbung in D: das ist natürlich nachhaltig, dies ist nachhaltig. Alle großen und kleinen Firmen schwimmen mit auf dieser Welle, die so falsch und hinterforzig ist, wenn man mal wirklich dahinterschaut und beleuchtet. Wir, die blöden, dummen Lämmer sollen sparen und maßhalten, egal, ob bei Strom, Gas, Auto, Essen
(natürlich bio, vegetarisch, vegan!), und unsere Politiker, natürlich besonders die Grünen, nehmen es nicht so genau. Langsam aber sicher, wie Sie auch schreiben, will man uns in die Schiene des totalen Verzichts führen. Nein, nicht mit uns! Die grünen „Staatsprotestanten“ (super Ausdruck!) können uns mal!
Bieten wir Ihnen die Stirn!
Super, Herr Heitmann!!!!

Jürgen Rachow | So., 5. Februar 2023 - 09:11

Ein ganz hervorragender Artikel, der den zunehmend dekadenten Zustand unserer westlichen, woken und ins Dogmatisch-Totalitäre abdriftenden Gesellschaft treffend beschreibt.

Trotzdem sehe ich für Verzweiflung ob der scheinbar trostlosen Entwicklung keinen Anlass.

Man muß denen , die es verabscheuen, inhaltlich zu argumentieren, genau damit kommen: mit Sachargumenten, die den moralischen Dünkel und die Weltfremdheit dieser Wohlstandstaliban permanent offenlegt.

Albert Schultheis | So., 5. Februar 2023 - 09:32

Die Grünen Khmer haben wie die Bolschewisten das Winterpalais gestürmt. Die grundlegende Umwälzung, die wir heute erleben, war niemals so demokratisch legitimiert. Der Zar das ist der weiße, alte Mann (und seine weiße, alte Frau) der abgesetzt und gecancelt wurde. Die Grüngardisten das sind die jungen, "woken" Aktivisten - ohne Berufsausbildung, weil sie nie vorhatten zu arbeiten, ohne Lebenserfahrung, weil sie niemals für irgendetwas Verantwortung übernehmen mussten, weder für einen Acker, noch für ein Geschäft oder eine Familie, denn sie stammen fast ausschließlich aus affluenten, gutbürgerlichen Verhältnissen - die sie zwar üppig verwöhnt haben, aber die sie aus tiefstem Herzen hassen. In unserer Gesellschaft wird wohl kein Stein mehr auf dem anderen bleiben, alles wird "de-konstruiert", zerstört, bzw ins Exil getrieben. Die Rote Revolution währte ca 60 Jahre - der Grünen gebe ich maximal 30 Jahre - wie der DDR - bis ihre Ideologien in Verelendung und Gewalt verrottet sein werden.

A. Krüger | So., 5. Februar 2023 - 11:19

Sie sprechen mir aus dem Herzen, Herr Heitmann. Absolut ungewöhnlich, eine solche Meinung in diesen öko-sozialistischen Zeiten zu lesen.

Hans Schäfer | So., 5. Februar 2023 - 11:44

an mich im Cicero-Art.: Das Problem der CDU heißt. eingehen
Bitte meine Antwort darauf noch freizuschalten.

Herr Lenz:
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich versichere Ihnen, dass ich Ihre Beleidigungen nicht krummnehme, Siesind Ihrer Krankheit geschuldet sind.
Allerdings nichts gegen die Phobie zu unternehmen kann nicht dazu führen, sie lfd. als Entschuldigung heranzuziehen.
Apropos Phobie! Viele Experten vertreten die Meinung, dass man sich Phobien stellen muss.
Als Beispiel wird angeführt, wer Angst hat mit dem Fahrstuhl zu fahren, sollte sich zwingen es zu tun. Vielleicht hilft es Ihnen, Ihre AfD, Hoecke, Weigl, Gauland usw. Phobie zu überwinden, indem Sie in die "Partei eintreten". Wäre zu mindestens einen Versuch wert!
Von einem, der es mit Herrn Waffel-Frühling gut meint.

Jens Böhme | So., 5. Februar 2023 - 11:47

Im Artikel wird suggeriert, die Klimafanatiker seien eine Minderheit. Seit Jahrzehnten wird Müll sorgfältig getrennt, damit dieser - sorgfältig getrennt - in der Müllverbrennungsanlage landet und "nachhaltige" Wärme produziert. Der Anteil des wiederverwerten Müll ist so gering, dass keine Ideologie eine Chance hätte, das zu verteidigen. Es wird aber nicht thematisiert. Wir "retten" allerlei Tiere, Klima und Bäume, derweil die humanoiden Senioren in Alten- und Pflegeheimen automatisiert gefüttert und überwacht werden. Vielmehr ist die westliche Welt wertemäßig verschoben und übersättigt. Dass auf Südseeinseln auf den Zug aufgesprungen wird, um ihre Inseln "zu retten", ist verständlich. Denn wer verzichtet schon auf leicht zu erhaltene Fördergelder, Spenden, Strukturzuwendungen. Die Desorientierung gebiert neue Werte, teilweise so abstrus, dass es niemand mehr wahrnimmt.

Ernst-Günther Konrad | So., 5. Februar 2023 - 12:07

Ich kann jedes Wort unterschreiben Herr Heitmann. Aber wir sollten nicht vergessen, dass die Grundlage für diesen sozialistisch geprägten Ökofaschismus eine Frau geebnet hat. <Angela "IM Erika" MERKEL>. Sie hat die GRÜNEN zur "Salonfähigkeit" verholfen und deren "Ungeist" gnadenlos ermöglicht und selbst mitgeholfen zu vollziehen, zeitgleich die eigene Partei entkernt und zerstört im Wissen, dass ein schwacher Nachfolger gegen ihr Netzwerk der Merkelisten in der CDU, ihr Werk mit GRÜNEN zusammen, ob in Landesregierungen oder als "Scheinopposition" beenden wird. Wenn in D kein CO² mehr produziert wird, die Pflanzen keine Lebensgrundlage mehr haben uns den Sauerstoff zum Atmen zu produzieren, bleibt diesem Land die Luft weg und wir werden alle jämmerlich am "Klimawandel" ersticken. So sehe ich das inzwischen. Der "menschengemachte" Klimawandel, er findet nicht so in der Meteorologie statt, sondern in der politischen Welt, dem politischen Klima, der links-grünen Ideologen, die dieses Land zugrunde richten.

Walter Bühler | So., 5. Februar 2023 - 19:51

...aus "Das Elend des Historizismus", (3.), 1972.

Popper widmet das Buch den Opfern "des Irrglaubens an unerbittliche Gesetze eines weltgeschichtlichen Ablaufs", heute der Klimakatastrophe.

Er kommt zu dem Schluß, "daß die Idee einer utopischen sozialen Planung großen Stiles ein Irrlicht ist, das uns in einen Sumpf lockt. Die Hybris, die uns versuchen läßt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln – eine Hölle, wie sie nur Menschen für ihre Mitmenschen verwirklichen können.

Wenn wir die Welt nicht wieder ins Unglück stürzen wollen, müssen wir unsere Träume der Weltenbeglückung aufgeben.

Dennoch können und sollen wir Weltverbesserer bleiben - aber bescheidene Weltverbesserer.
Wir müssen uns mit der nie endenden Aufgabe begnügen, Leiden zu lindern, vermeidbare Übel zu bekämpfen, Mißstände abzustellen; immer eingedenk der unvermeidbaren ungewollten Folgen unseres Eingreifens, die wir nie ganz voraussehen können.."