Stalin-Büste in Wolgograd
In Wolgograd, dem einstigen Stalingrad, wurde eine neue Stalin-Büste eingeweiht / dpa

80 Jahre Stalingrad - Die gefährliche Instrumentalisierung des Erinnerns

Der Jahrestag des Endes der Schlacht von Stalingrad wird in Russland für propagandistische Zwecke missbraucht. Aber auch für die Ukraine und ihre deutschen Unterstützer gilt: Historisches Erinnern sollte niemals zur Legitimation von aktuellem politischen Handeln herangezogen werden.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Historisches Gedenken hat eine Tücke: Es gedenkt Historischem. Und Historisches ist vergangen. Wer an geschichtliche Ereignisse erinnert, sollte sich daher immer klar machen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Und weil sie sich nicht wiederholt, kann man auch nicht aus ihr lernen. Allenfalls Trivialitäten: Führe keinen Krieg, verübe keinen Massenmord. Wer das erst lernen muss, der möge es tun. Gerne auch aus der Geschichte.

Für alle anderen gilt: Lehren aus der Geschichte lassen sich nicht ziehen. Weil jeder historische Konstellation einzigartig ist.

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Karl-Heinz Weiß | Do., 2. Februar 2023 - 15:40

Der Autor vertraut (richtigerweise) auf den amerikanischen Pragmatismus und misstraut dem deutschen Rigorismus. Und ohne den amerikanischen Pragmatismus in Form von Waffenlieferungen und Nachschub hätte Stalin den Großen Vaterländischen Krieg nicht siegreich führen können. Daran lässt sich sein Nach-Nachfolger nicht erinnern.

Markus Michaelis | Do., 2. Februar 2023 - 15:58

"Denn historische Vergleiche in autotherapeutischer Absicht sind nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. "

Das sehe ich auch so. Man kann das so machen, auch so begründen - man sollte sich aber immer im Klaren sein, dass das eine Wahl ist, die man heute so trifft. Man könnte anders wählen, man könnte anders begründen. Alle Versuche sich hinter absoluten Deutungen und Werten zu verstecken und damit das eigene Handeln als alternativlos darzustellen, sind schlecht oder zumindest verdächtig. Weil das zu unflexibel ist und weil man damit alle anderen Menschen als ganz daneben abwertet.

Die Kunst ist (wie immer?) der Drahtseilakt zwischen für andere und sich selber verlässlichen Werten und Sichtweisen, ohne dadurch nicht mehr auf die bunte Realität reagieren zu können und ohne dadurch den Rest der Menschheit zu "Menschenfeinden" abzuwerten.

Ingo Frank | Do., 2. Februar 2023 - 16:17

Nein, in dem jeder historisch bedeutsame Moment der Geschichte nicht 1:1 in die Gegenwart zu spiegeln ist.
Ja, aber aus Geschichte lernen, dass sollte man schon, auch um „Gegenwart“ zu bewerten.und es gegebenenfalls „besser“ zu machen. Der Misserfolg ist genau so wie der Erfolg möglich.
Ich, Jahrgang 54 nach Abitur & Studium als Dipl. Ingenieur von 78 - 90 in einem großen Baubetrieb als Bauleiter gearbeitet und alle „Tücken“ der sozialistischen Planwirtschaft erlebt. Familiengründung, Kinder, Hausbau, etabliert in der Gesellschaft auch ohne SED Mitgliedsschaft. Wende, Arbeisplatzverlust auf in die westliche neue Welt, Neubeginn bei einem Mittelständischen Bauunternehmen bei Gehaltsgleichheit mit einem Bauzeichnerlehrling im 3. Lehrjahr.Durch viel Arbeit und Eigeninitiative Aufstieg in der Firma.
Und nun Herr Grau, ich habe quasi in beiden Systemen in etwa gleich lang gearbeitet und kann sehr gut aus e i g e n e m Erleben vergleichen, beurteilen u. zog meine Lehren.
M f G a d E Repub

Kai Hügle | Do., 2. Februar 2023 - 16:49

Was die Situation der Ukraine angeht, so sehe ich weitaus mehr gefährdet als nur ihre Existenz als Staat. Sowohl die UN als auch internationale Menschenrechtsorganisationen haben dokumentiert, dass russische Soldaten ukrainische Frauen und Mädchen systematisch vergewaltigen. Französischen Angaben zufolge werden ukrainische Kinder massenhaft deportiert und russifiziert. Und der UNESCO zufolge wurden schon in den ersten Kriegsmonaten mehr als 150 ukrainische Kulturstätten zerstört.

https://www.fr.de/politik/deportiert-zwangsadoptiert-russifiziert-91932…

https://www.deutschlandfunkkultur.de/laut-unesco-bisher-mehr-als-150-ku…

All das spielt sich in den von Russland besetzten Gebieten ab. Für mich deutet das darauf hin, dass die Ukraine auch als Sprach-und Kulturraum ausgelöscht werden soll. Die Anzeichen auf Völkermord verdichten sich. 
Insofern bleibt dem Land keine Wahl als sich zu wehren.

Urban Will | Fr., 3. Februar 2023 - 08:25

Antwort auf von Kai Hügle

(„Die kleinen Tintenstrolche und der Krieg“) wird recht überzeugend, da genau so täglich erlebt (sei es d Krieg, sei es Corona) auf die Rolle der Medien eingegangen.
Sie liefern hier immer Quellen von linken Medien und es ist seit Beginn des Krieges recht klar, dass sich Links – Grün, einst friedensbewegt, nun in der Rolle gefällt, Putins Absichten 1:1 zu kennen und ihn mit martialischem Kampfgeschrei im Felde besiegen lassen zu wollen. Rein aus moralischen Gründen (so meine feste Überzeugung) Diese Haltung muss nun mal „begründet“ werden.
Ich möchte die hier genannten Fakten (Kindesentführung, etc) nicht leugnen, wohl aber Ihren Andeutungen widersprechen, R plane mit der Uk das, was Hitler mit großen Teilen Russlands plante, nämlich das komplette Auslöschen.

Dass es lokal zu Gräueltaten kommt, war absehbar. Diese werden sich noch ausweiten. Die Leos werden die Lage noch verschlimmern. Letztendlich steigern sie den Hass und dienen Putins Propaganda.

„Linke Medien“?! Wenn Sie Formulierungen lesen wie „Nach Angaben der Vereinten Nationen…“ oder „Rape and sexual assault attributed to Moscow's forces in Ukraine are part of a Russian ‚military strategy‘ and a ‚deliberate tactic to dehumanise the victims‘, UN envoy Pramila Patten told AFP“,

https://www.france24.com/en/live-news/20221014-rape-used-in-ukraine-as-…

dann ist es völlig gleichgültig, wo das steht. Es wird darüber berichtet, was UN-Experten und internationale Menschenrechtsorganisation dokumentiert haben; Organisationen, die auch „den Westen“ scharf kritisieren, z. B. wegen seines Umgangs mit Assange oder Guantanamo.
Die o.g. Links belegen, dass es sich bei den Verbrechen mitnichten um „lokale“ Vorfälle, sondern um systematisch eingesetzte Methoden handelt. Das wird durch Vergleiche mit NS-Deutschland nicht weniger schrecklich.
„Viele Linke sind übrigens gegen Sanktionen und Waffenlieferungen - genau wie viele Rechte. Interessant, nicht wahr..?

Urban Will | Sa., 4. Februar 2023 - 13:01

Antwort auf von Kai Hügle

obigen Antwort auf Ihren Beitrag klar zu lesen ist.
Dass es derzeit in Einzelfällen und wohl auch in größerem Umfang zu dem kommt, was Sie hier zitieren, ist richtig.
Und dass „linke Medien“ in Teilen andere Auffassungen vertreten als „Linke“, mögen Sie für „interessant“ halten, ich nicht.
Ich hätte zugegebenermaßen „Links – Grün“ schreiben sollen, denn was das Faible für Waffengänge angeht, besteht zwischen „Links“ (-Außen zumindest, die SPD ist da anders) und „Grün“ dann doch ein gewaltiger Unterschied.
Was ich kritisiere, ist Ihre Aussage, Russland wolle die Ukraine als „Sprach- und Kulturraum auslöschen“.
Das halte ich für nicht gerechtfertigt und komplett übertrieben. Entweder Sie kennen die Geschichte nicht, zumindest in Bezug auf das, was die Nazis in d Sowjetunion anrichteten, oder Sie übertreiben bewusst. Das ist kein guter Stil.
In den vier Jahren nach dem Überfall, davon runde drei, bis d Wehrmacht wieder draußen war, starben wohl 10 Mio russ. Zivilisten.

Günter Johannsen | Sa., 4. Februar 2023 - 13:10

Antwort auf von Kai Hügle

Was Marxisten gestern wie heute gern verschweigen: der "wissenschaftliche Kommunismus" von Karl-Marx hat allein in der Sowjetunion, in China und in der DDR an die Hundertmillionen Tote zu verantworten!

Brigitte Simon | Fr., 3. Februar 2023 - 19:25

Antwort auf von Kai Hügle

Für Sie deutet alles darauf hin, daß die Ukraine auch als Sprach-und Kulturraum ausgelöscht werden soll. Umgekehrt, um es salopp zu formulieren, wird ein Schuh daraus.
Die Ukraine fordert von uns Deutschen den Boykottaufruf russischer Festivals, Opern. Ist das nichts? Erpreßt uns Selenskyj auch mit unserer Kultur?

Unsere gemeinsamen Kulturen verlangen nach Dialogen. Dürfen, wie ich bereits schrieb, die nach Kultur, Wissenschaften, Kunst in diesem Krieg Suchenden, nicht noch zusätzlich bestraft werden. Wo bleibt für die Ukraine,
für Selenkyj die Verhältnismäßigkeit dieses Entzugs? Wir Deutsche brauchen unsere - auch gedankliche - Freiheit. Freiheit für unsere Meinungsfreiheit.

P.S. Russen raus? Die Ukaine f o r d e r t russische Künstler von deutschen
Spielplänen zu streichen. So weit darf es nicht kommen bestätigt der
Journalist Helmut Maurò in der SZ am 02.02.2023. Die Forderung des
ukrainischen "Kulturministers" bestätigt mir seine Kultur-U n kenntnis

Heidemarie Heim | Do., 2. Februar 2023 - 17:02

Deutsche Leos als Steilvorlage für einen in stalinistischer Tradition stehenden Nachfolgers, dem Völkerrecht, Verträge und die Existenzberechtigung eines anderen Staates und dessen Bewohner am Ar.. vorbei gehen? "Hey Herr Putin Sie Guter, bei uns über den sieben Bergen bei den sieben Zwergen gibt es ein Land voller Ex-Nazis und struktureller Rassisten, das ist tausend mal schöner als die bald platte Ukraine. Und zu befreiende ehemalige Sowjetbürger aus dem westlichen, demokratischen Elend haben wir auch. Was Sie von der Aufgabe entlastet, der Welt erklären zu müssen, dass Sie ja viel weniger schlimm und grausam vorgehen als Einer aus Braunau, der sich geschützt in seinem Luxusbunker in den Suizid flüchtete weil der Endsieg auf sich warten ließ."
...da ihre Existenz als prosperierender Staat u. überlebensfähiger Staat in Frage gestellt ist...
Oh Gott! Jetzt habe ich glatt das Wort Ukraine überlesen Herr Dr. Grau. Da war ich wohl wieder zu viel mit mir selbst und meinem Leid beschäftigt.

Gerhard Lenz | Do., 2. Februar 2023 - 17:04

Was wäre denn wohl passiert, wenn man an Hitler (oder Stalin) damals appelliert hätte, die Waffen niederzulegen? Das Lachen wäre überall im Reich zu hören gewesen. Hitler-Deutschland war doch unbesiegbar!
So wie Putin heute glaubt, unbesiegbar zu sein.

Die Lage in der Ukraine ist höchstens, was die militärische Stärker beider Seiten angeht, anders. Russland vesucht das Land platt zu machen, von der Landkarte zu tilgen. Die Ukraine kann nur mit Unterstützung des Westens überleben.
Die Schlussfolgerung, die USA wollten einen Frieden ohne Sieger, erscheint mir wenig fundiert. Wie ein solcher Frieden zustande kommen könnte, steht nicht mal in den Sternen. Glaubt man in Washington, Putin wäre im Falle eines zermürbenden Stellungskrieges irgendwann zu Verhandlungen bereit? Kann DER sich gar nicht leisten. Ein natürlicher, ewiger Sieger wie Putin kann nicht Kompromisse eingehen. Insofern gleichen sich Hitler und Putin bis aufs letzte noch stehende Haar.
Gekämpft wird bis zum "Endsieg".

Dass Putin in Russland wieder Stalin-Denkmäler aufstellt und "Väterchen Stalin" zum Halbgott stilisiert, zeigt eigentlich klar und deutlich, wer und was hinter diesem Krieg steckt: mit Großmannssucht alleine ist das nicht zu begründen.
Aber durch alle Knopflöcher scheint die Sucht nach Weltmacht durch, die jeder Ismus - auch und besonders eben der Kommunismus. Weil: Anhänger dieser kranken Ideologie (Fanatiker) ihn für den Mittelpunkt des Universums halten! Andersdenkende sind für die Stalin-Genossen lebensunwertes Leben ... das zeigt der Überfall auf die Ukraine und die menschenverachtenden Massenmorde sehr deutlich. Es bleibt dabei: Putin ist ein lupenreiner Kommunist und Stalin-Fan!

Jeder zweite Erdenbewohner ist für Sie wahrscheinlich schon Kommunist. Mindestens.

Stalin-Denkmäler werden übrigens wieder aufgestellt, weil dieser sich plötzlich angeblich besonders um das russische Volk verdient gemacht hat. Da steht überhaupt nicht irgendwas "zum Wohle des Marxismus" im Vordergrund, das ist lupenreiner Nationalismus.

Sie dürfen auch weiterhin auf Ihrem Irrtum beharren und Putin für einen Kommunisten handelt.

Auch wenn die Bezeichnung als völkischer Faschist wohl treffender ist. Selbst in der von Ihnen besonders geschätzten Partei "Die Linke" bezeichnet keiner mehr Putin als Kommunisten, nicht mal irgendwelche in der Vergangenheit hängengebliebene Altkommunisten. Einig ist man sich vielmehr im Haß auf die USA. Aber darüber ist man sich ja auch mit Ihren neuen Freunden in der rechtsextremen AfD einig.

Außer Ihnen schert sich kein Mensch mehr um die marxistische Ideologie, die einst die Sowjetunion dominierte, für Putin aber völlig uninteressant ist.

Ronald Lehmann | Do., 2. Februar 2023 - 18:06

Das amerikanische Macht-Zentrum & vor allem der militärische Bereich als aller größte Macht-Zentralisation auf dieser Erde hat nicht ein einziges Mal seit 1945 aus den Lehren der Geschichte was gelernt, egal ob Laos, Vietnam, Kuba, Ägypten, Libanon, Libyen, Iran Irak, Kuweit, Jugoslawien, Somalia, Sudan, Afghanistan & jetzt nach 1990 die Nicht-Anerkennung der Krim als russische Gebiet.

Und da sind nicht einmal die Nicht-Militärischen KRIEGE aufgezeichnet.
Und selbst Deutschland ist eine GMBH & hat mit der USA keinen Friedens-Vertrag geschlossen & dies 45 Jahre nach dem 2,WK

Und dann wundert sich die westliche Welt, dass trotz der vielen Errungenschaften bei einen Großteil der Bevölkerungen der Blick eher zur Diktatur Moskau geht als zur USA

Und so lange die Auswahl für Menschen nur zwischen PEST & CHOLERA besteht, solange werden sich zwei Gegensätzliche, aber als Einheit einer Medaille gegenüber stehen.

Militärisch, wirtschaftlich aber auch Geistig in Köpfen der Weltbevölkerungen!

Edit Szegedi | Do., 2. Februar 2023 - 18:47

Zwischen meinem Land und Russland liegt die Ukraine. Im Osten liegt noch die Republik Moldau, aber das aendert nichts an der Tatsache, dass ein Sieg Russlands fuer Rumaenien (aber auch Ungarn - trotz der Ambivalenzen eines Viktor Orban -, die Slowakei, Polen um von den baltischen Laendern ganz zu schweigen) eine Katastrophe waere. Russland liegt heutzutage selbst dann zu nahe, wenn es keine gemeinsame Grenze gibt.

Günter Johannsen | Fr., 3. Februar 2023 - 12:04

Antwort auf von Edit Szegedi

Dem kann ich nur zustimmen, liebe Frau Szegedi.
Das kommunistische Russland unter dem KGB-Mann Putin ist für die ganze Welt eine Gefahr. Jetzt lässt er vom Massenmörder Stalin Denkmäler aufstellen. Nun weiß die Welt, was er wirklich will. Putin ist ein lupenreiner Kommunist und Stalin-Fan!

Günter Johannsen | Fr., 3. Februar 2023 - 17:56

Antwort auf von Günter Johannsen

wird wohl bald wieder offiziell Stalingrad heißen, denn für Putin ist der kommunistische Massenmörder ein Halbgott. Dass er aber dem Teufel aufgesessen ist, kapiert der Genosse nicht!

Dr.Andreas Oltmann | Do., 2. Februar 2023 - 21:48

Realismus und amerikanischer Pragmatismus?
Gerade soviel Waffen liefern, dass die Ukraine nicht untergeht? Vermutlich ist das die Taktik.
Wir liefern so viele Waffen, dass die Ukraine nicht untergeht, aber so wenig, dass Russland nicht besiegt werden kann. Nicht, ohne einen dritten Weltkrieg auszulösen.
Eine bittere, zynische Denkungsweise, die weitere sinnlose Opfer auf beiden Seiten einkalkuliert. Clausewitz hätte vermutlich dazu geraten, einen Krieg nicht zu beginnen, den man nicht gewinnen kann. Da niemand die atomare Lösung will, sollten sich alle um ernsthafte Friedensverhandlungen bemühen.

Jelena Dimovska | Fr., 3. Februar 2023 - 02:09

Hier eine Empfehlung zu lesen:
Richard Overy "Russlands Krieg 1941-1945"

Urban Will | Fr., 3. Februar 2023 - 08:05

ist eine Lehre aus der Geschichte. Ich denke, man sollte immer wieder auf die Geschichte schauen.
Wobei „wiederholen“ halt auch ein ziemlich eindeutiger Begriff ist und eine Lehre auch darin gezogen werden kann, dass man grundsätzliche Dinge irgendwann begreift.
Man hat bspw wohl begriffen, dass Afghanistan von externen Mächten militärisch nicht zu kontrollieren ist.
Man sollte begriffen haben, dass Russland militärisch nicht zu erobern ist und in diesem Zshang begriffen haben, dass ein kompletter Sieg über R i d UK nicht möglich ist und wenn, dann nur unter Opfern, die niemand zu bringen vermag.
Das mit der Panzer – Propaganda in R war zu erwarten und egal wie man das sieht: es ist Fakt. Und es ist völlig egal, was da jetzt schwadroniert wird. Es war eine perfekte Steilvorlage, Putin in R noch beliebter zu machen. Dieser Schuss (zumal diese paar Leos am Kriegsverlauf eh nichts ändern) ging nach hinten los.
Und jetzt Kampfjets?
Eine der „Haupt – Lehren“: Gelogen wird immer.

Hans Süßenguth-Großmann | Fr., 3. Februar 2023 - 11:45

Es ist ganz klar, weshalb Putin sich auf den 80. Jahrestag stürzt. Mütterchen Russland ist bedroht und seine Söhne verteidigen heute Sewastopol, genauso wie die Jungs damals Stalingrad. Diese Erzählung verfängt in Russland und wird eine Einnahme der Krim durch die UA unwahrscheinlich machen. Falls die UA in die Nähe des Sieges kommt zieht Putin ( das schließt auch eine russische Regierung ohne Putin ein) die atomare Karte. Also Verhandlungen jetzt.

--- zum Suizid bereit ist, wage ich zu bezweifeln! Er weiß genau, wenn er die "Atomare Karte" zieht, ist das auch das Ende Russlands und der Welt! Da muss er sich vorher noch schnell die Kugel geben wie Hitler!
Er ist ein arroganter Schaumschläger und ein Großmaul, wie alle seiner kommunistischen Genossen!

Ich kann zwar nur Mau Mau aber Poker soll ja ein weit interessanteres Spiel sein. Aber bei einem Pokerface wie dem russischen Präsidenten und seinen wie er selbst schon sagte nicht vorhandenen Bluffs was seine Hand betrifft gerate ich in Zweifel. Was liegt denn auf dem Tisch? Vergiss die Krim, erhöhe auf All-In-Ukraine! Und da es sich angesichts der schon unzähligen Opfer des Eroberers verbietet damit spielerisch umzugehen, frage ich Sie über was und wen wir hier verhandeln sollen. Verhandlungsmasse Ukraine samt deren Regierung? Völkerrecht? Europa? Demokratie? Das Recht des Stärkeren? Und ich kann, vielleicht möchte ich es auch nicht glauben, dass die Mehrheit der Russen ernsthaft glaubt, dass sie ungeschoren bleiben im Fall einer atomaren Gegenreaktion während die restliche Welt draufgeht. Angesichts dieses Szenarios sollten wir dem Poker-King doch besser gleich Selenskyjs Kopf auf dem Silbertablett darbieten und abwarten ob sein Hunger gestillt ist. Es lebe die Diplomatie! MfG

Brigitte Simon | Sa., 4. Februar 2023 - 04:32

Ja, die Nazikeule wirkt immer. Diese verwendet Putin als Drohkulisse bzgl. der deutschen Panzeraufrüstung für die Ukraine. Für ihn ist diese der Beginn eines zweiten Stalingrads oder
dritter Weltkrieg. Der Hinweis auf Deutschlands schwarze Vergangenheit war auch in Selenskyj´s Antrittsviedeo für D unüberhörbar. Für mich eine Provokation hinsichtlich des Kriegsende. Was wollen Selenskyj, Melnik, Kubela, S Berater erreichen interessiert mich. Eine Zermürbung der Nato zum Eingreifen in den Krieg? Das wäre die endgültige Vernichtung der Ukraine und Europas. Nicht nur Putin auch S müssen ihre Denkweise und Chancen überprüfen. und revidieren. S seine unrealisitischen Forderungen an den Westen einstellen. Gott sei Dank besitzt die Nato die richtige Balance. Sie läßt sich nicht erpressen.
Friedensgespräche mit der UN ist ein Muß. Um diese zu führen, verlangt sie die Anwesenheit Selenskys und Putins.

Brigitte Simon | Sa., 4. Februar 2023 - 04:53

Doch für Selenskyj wird es eng in der Ukraine. Er benötigt positive Resultate für den inneren Frieden.
Die Toleranz der Bevölkerung für die Selbstherrlichkeit Selenskyjs und seiner Elite sinkt rapide angesichts der eigenen Opfer. Doch das politische System macht ein hartes Durchgreifen fast unmöglich. Die erzwungene EU Mitgliedschaft würde ihn profilieren. Es beginnt seine telegene Entzauberung. Hoffentlich auch im Westen. Wann wacht der Westen endlich auf zeigt Stärke gegenüber eines Wahnsinnigen.

Egal wie der Krieg endet, beginnt der engültige Abstieg Deutschlands. Machen wir uns nichts vor. Scholz muß sich endlich an seinen gegebenen Eid erinnern.