Bunte Kinderjacken und -rucksäcke hängen in der Schule an der Garderobe
In Zukunft könnten bis zu 160.000 Lehrkräfte fehlen – so viele Lehrer braucht es, um alle Grundschüler in Deutschland zu unterrichten / dpa

Deutschlands Schulen stehen kurz vor dem Kollaps - Ein Staatsversagen mit Ansage

Ein wissenschaftliches Gutachten zeigt in aller Deutlichkeit: Deutschlands Schulsystem nähert sich Zuständen an, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten. Doch die Politik traut sich nicht, die Wahrheit auszusprechen – und drückt die Verantwortung ab.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Der 27. Januar 2023 war ein historischer Tag. Und das war er nicht deshalb, weil sich wieder einmal die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz jährte, sondern weil Deutschlands Bildungspolitik und -wissenschaft einen gemeinschaftlichen Offenbarungseid beging. Auf den Punkt gebracht: Man wird wohl davon ausgehen müssen, dass Deutschlands Schulen mindestens in den nächsten 20 Jahren nicht mehr vernünftig funktionieren werden. Demnächst nähert sich das System wieder Zuständen an, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten.

Es fehlen bis zu 160.000 Lehrer

Das jedenfalls kann man einem Gutachten der „Ständigen wissenschaftlichen Kommission“ (SWK) der Kultusministerkonferenz entnehmen, das gestern veröffentlicht wurde. Eingerichtet wurde die Kommission, um die Kultusminister von politischem Streit und Entscheidungen zu entlasten. Es ist seit Jahrzehnten immer und immer wieder dieselbe Leier: Weil sich die Kultusminister im föderalen Hickhack nicht auf gemeinsame Maßnahmen einigen können, sollen stattdessen Experten über die Politik bestimmen. Und deren Analysen und Empfehlungen haben es in sich.

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Enka Hein | So., 29. Januar 2023 - 12:27

.....und man ist fast gewillt, trotz guter Analyse, es nicht mehr lesen zu wollen.
Egal ob Schule, Fachkräftemangel (die folgt zwangsläufig aus nicht richtig ausgebildeten Schülern), Bundeswehr, gescheiterten Asylrecht auf ganzer Linie, Bürgergeld ohne Fordern,..usw.
Alles subsumiert sich unter dem Titel "D schafft sich ab".
Aber auch schon lange bekannt.
Seit Jahren werden wir bei Vergleichen nach hinten durchgereicht. Firmen suchen andere Standorte. Die kommen aber NIE mehr wieder, selbst wenn es besser werden sollte, was der klar denkende Mensch mit Lebenserfahrung weiß.
Einzig in der Alimentierung der ganzen Welt, Klimahysterie durch Leute die eher einem Agitator mit Schnäuzer gleichen und selbst eine Schullaufbahn haben, die durch Lowperformance strotzt.
Bestätigung findet es durch Mitforisten (nicht die 2 aus Sozi Bullerbü) die in ihrem Umfeld quer durch die Republik das gleiche Chaos von 16 Jahren Merkel und RotGrün hat ah miterleben.
Man bleibt immer ratloser zurück.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 29. Januar 2023 - 13:02

""das Lied vom unsäglichen Föderalismus singen"", bleibe ich auf Distanz.
Ihre "Attacke" auf Gantagsschulen teile ich auch nicht, Kinder, die gar nichts anderes als Lernen kennen und sei es von ihren Eltern, lernen in der Tat überall, aber "schwache" Kinder vielleicht doch in Ganztagsschulen besser.
Ein anderer Punkt sind die Lerninhalte.
Für vieles muss ersteinmal der Grundstock? gelegt werden, damit verstanden werden kann.
Zumindest darf er nicht vernachlässigt werden um des Wohlfühlens willen.
Auf so einen Grundstock muss man sich ersteinmal verständigen.
Dabei wird er größer und größer, Spezialisierungen immer wichtiger und genau deshalb dann wieder der Grundstock.
Schauen wir doch bitte nicht nur auf die Schulen, sondern machen wir uns klar, dass wir ein Leben lang lernen werden.
Ich glaube, die meisten Menschen machen das auch gerne.
Wir sind eine Bildungsgesellschaft, deshalb bleibe ich gelassen.
Für jedes Kind optimale Lernvoraussetzungen zu schaffen, bleibt eine Aufgabe.

Gerhard Lenz | So., 29. Januar 2023 - 13:02

(Fast) sämtliche Bildungsdiskussionen drehen sich um Dinge, die in vergleichbaren ausländischen Staaten gar kein Thema sind - von den Skandinaviern, die uns mit ihren Rundum-Ganztags-Gesamtschulen haushoch überlegen sind, will ich gar nicht sprechen. Deren Standard erreichen wir nie, das scheitert schon am Gesamtschule=Einheitsschule-Geschwätz.
Es scheint fast, als wolle gerade Deutschland, in Bildungsvergleichen höchstens Mittelmaß, das Rad neu erfinden. Fast überall sind Gesamtschulen und Ganztagsunterricht die Regel - aber wir sind damit überfordert (oder wittern sozialistische Experimente)?

Geht's noch? Zurück zur Paukschule der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts? Als der Lehrer noch mit dem Stöckchen durch die Reihen ging? Hat ja angeblich nicht geschadet...oder doch?

Wir brauchen mehr Lehrer, dazu brauchen wir genügend Abiturienten, und der Lehrerberuf muss interessanter werden. Wir werden auch nicht um Einwanderung herumkommen.

Sonst wird die Lage noch schlimmer.

. . . ich habe von 1958 bis 1968 die zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule besucht, kann mich aber nicht erinnern, einen Lehrer mit Stöckchen durch die Reihen gehend, gesehen zu haben.-
All Ihren anderen Gedanken stimme ich vollkommen zu.
Und, ja, Herrn Brotkorb danke ich für diesen hochinteressanten Artikel.

"Wir werden auch nicht um Einwanderung herumkommen." Ich fürchte das auch, Herr Lenz, Deutschland hatte bisher viel zu wenig Einwanderung. Überall im befreundeten Ausland sitzen schließlich Lehrer auf ihren Koffern und warten darauf unsere Kinder in Bantusprache zu unterrichten. In bunten Gesellschaften ist das sicher von Vorteil.

Flanierend dazu sollten dringend viel mehr pensionierte Grundschullehrer reaktiviert werden. Auf diese Weise hätten diese wieder das Gefühl gebraucht zu werden und könnten außerdem viel weniger Unsinn auf ihren Tastaturen ins Orbit hacken. Eine Win - Win - Situation also.

"… sollten dringend viel mehr pensionierte Grundschullehrer reaktiviert werden..."

Netter Versuch Herr Windisch, klappt aber nicht. Die meisten Lehrer in den Großstädten und Brennpunkten wie NRW, Berlin und anderen sind froh, unbeschadet die Pension erreicht zu haben. Glauben Sie ernsthaft, es reißt sich ein pensionierter Lehrer darum, Klassen mit 80/90 oder gar 100% Ausländeranteil zu unterrichten, größtenteils Muslime, wo die einfachsten Gesellschafts-und Leistungsstandards fehlen und einfachste Anforderungen nicht erfüllt werden? In Berlin inzwischen an der Tagesordnung. Im Leben nicht.
Fragen Sie doch mal unseren ehem. Lehrer Lenz, ob er sich da gerne einbringen möchte.
Und was wollen Sie da mit Einwanderung lösen? Lehrer aus dem EU Ausland werden sich das 3 Tage anschauen und dann wieder kehrt machen. Oder für migrantische Schwerpunkte Imame als Lehrer mit der Scharia und dem Koran in der Mappe?
Na vielen Dank auch…

Das zeigt das Sie vom Bildungssystem z. B. In der DDR keinen blassen Schimmer haben.
Wie und in welcher Art & Weise gelehrt wurde in struktureller und pädagogischer Hinsicht, gab es nichts auszusetzen. Hätte man die Lehrpläne und Bücher ideologisch entkernt und sie den Inhalten der freiheitlichen Demokratie angepasst, hätte man nach 89 eines der besten Bildungssysteme der Welt. Aber aus der DDR konnte ja nichts gutes kommen …..Im übrigen habe ich an einer Eirichtung studiert, deren Diplomausbildung zur damaligen Zeit international anerkannt war. Unser Sektionsleiter stand dem internationalen Fachverband Stahl & Spannbeton vor.
Und das unsere fachliche Ausbildung sehr gut war, zeigte sich darin, dass viele Ingenieure ohne irgend welche Probleme ihrer Arbeit nach Grenzöffnung im Westteil angetreten haben.
Und das was sich in „Bildung „ derzeit abzeichnet ist alles, aber keine „ sozialistischen Experimente“
Mit Grüßen aus der dunkeldeutschen, für Sie „Höckischen“ Erfurter Republik

Hans Jürgen Wienroth | So., 29. Januar 2023 - 13:43

Sie haben unser riesiges Potential der ausgebildeten Lehrer in unserer Migranten-Community übersehen. Die könnten wir doch dafür nutzen, die gerade zugewanderten Schüler (und tw. deren Eltern) zu unterrichten. Die lernen dann evtl. nur kein Deutsch.
Politik und ggf. auch der Rat vergessen, dass es Schulen mit großem gemischt-migrantischem Schüleranteil gibt. Hinzu kommt auch hier die Integration von Schülern mit Lernschwierigkeiten und gerade eingewanderte Schüler, die alle einen Lern-Zusatzbedarf aufweisen. Die Eltern dieser Schüler bekommen Zeugnisse in Textformat, die motivierend und ohne diskriminierende Formulierungen den Fehlbedarf aufzeigen sollen. Noten sind hier verständlicher und kosten den Lehrer viel weniger Zeit als aufwendig formulierte Texte.
All das führt zu mehr Frust unter den Lehrkräften. Dann zu erwarten, dass Lehrer zurückkehren, die wegen Überlastung früher in Ruhestand gegangen sind, zeugt von Realitätsverweigerung.

Rainer Mrochen | So., 29. Januar 2023 - 14:35

...nähert sich Zuständen an, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg herrschten."
Aber Herr Brodkorb ich bitte sie.
Seit der Regierungskoalition Rot/Grün unter Schröder herrscht unverändert Krieg und nicht nur in der Bildungspolitik.
Schule und Ausbildung sind unter links/grün zu einem Experimentierfeld unsäglichen Ausmasses degeneriert.
Wenigstens hatte sich das in den Wiederaufbaujahren positiv entwickelt. Z.Zt. wird aber noch kräftig Abgewrackt und die Nachwirkungen werden, wie von Ihnen erwähnt, erheblich sein.
Politik und Wahrheit(en) die nicht ausgesprochen wird (werden). Ist das nicht ein Widerspruch in sich selbst? Aber was soll's. An irgend einer Front verrecken immer die Anderen, nur nicht diejenigen die für die Front verantwortlich sind. Hier würde ich bereits von Systemimmanenz sprechen.
Dieser bildungspolitische "Krieg" ist absichtlich, wieder besseren Wissens, herbeigeführt worden.
Wahrlich echte Errungenschaften der 68.er Fanatiker. Ende noch nicht absehbar.

Ronald Lehmann | So., 29. Januar 2023 - 14:44

ALLES GEPLANT

Vernichtung des Familien-Bundes als Haupttriebkraft eigenständiges denken, entscheiden wie der Wertvorstellungen

Vernichtung von Wissen, Hinterfragen (Fragestellungen) & selbstständigen (!!!) denken wie analysieren unabhängig der Macht

Vernichtung von Energie-Ressourcen als Dynamit für die Stabilitätspfeiler der privaten Wirtschaft (Familien-Betriebe)

Hass, Neid wie Verwerfungen durch die Handlanger der Macht in der Gesellschaft verbreiten/erzeugen, um diese als Widerstands-Kräfte gegen die Macht zu spalten & zersetzen, um die Masse auf die neuen Pharisäer vorzubereiten:

Den GREAT RESET, der von der Masse der Untertanen dann angenommen wird wie der Honig durch die Bienen, wenn für die Masse keine Licht am Horizont mehr zu sehen ist.
Und da wird es auch wie vor 10-15 Jahren von der Masse kein Wenn & Aber kommen.

Und die, die zum Wohle der Menschen verändern wollen, werden weder eine Chance noch die finanzielle, wirtschaftliche Logistik haben bzw. bekommen für Erfolg

Tomas Poth | So., 29. Januar 2023 - 14:54

Wer sich darauf konzentriert mehr als 50% des Haushaltes für Soziales auszugeben, also für Nichtleistung, die soziale Hängematte, und dazu sich noch als Sozialamt für alle Welt versteht, der kann nur scheitern und führt das Land in den Ruin.
Wer die Fähigkeiten und Leistungsbereitschaft nicht fördert, nur 6,5% des Haushaltes gehen in Bildung, Forschung, Wissenschaft und Kultur, der zerstört am Ende auch die Grundlage sich Soziales leisten zu können!
Mit RotGrün wird Deutschland krachend scheitern. Dazu muß es wohl erst kommen, bevor es wieder besser werden kann.
Übrigens ist das tradierter, alter Endsieg-Geist, gefördert von jenen die immer "Nie Wieder" schwafeln!

Tonicek Schwamberger | So., 29. Januar 2023 - 15:58

Antwort auf von Tomas Poth

. . . ich tue es nicht gerne, kann aber nicht anders: Mit Ihrer Bemerkung betr. des "Sozialamtes für die ganze Welt" muß ich Ihnen beipflichten, ob ich will oder nicht; und, ja, das wird uns alle noch viel Kraft und auch Geld kosten.
Und manchmal bin ich froh, das alles nicht mehr ertragen zu müssen - immer in der Hoffnung, daß meine jetzige Rente noch bis zum Friedhof gezahlt wird.

Christa Wallau | So., 29. Januar 2023 - 14:55

unzählige "Reformen" v. Politikern u. den ihnen zu-arbeitenden, gut dotierten "Fachleuten" zurück, die seit den 80er-J. d. vorig. Jhdts. nichts anderes getan haben, als das Schulwesen auf den Kopf zu stellen - so, als müßten sie die Pädagogik (Didaktik/Methodik u. das Erziehungswesen) neu erfinden.

Für die Politiker spielte dabei folgend. Frage die einzige Rolle:
Mit welchem Neuerungs-Versprechen können wir bei Millionen v. Eltern am besten auf Stimmenfang gehen?

Die Einwände vernünftiger Lehrer in allen
Schulformen ("unpraktikabel/-bezahlbar, nicht zielführend usw.") glaubte man nicht nur beiseite wischen zu können, sondern man beschimpfte diese Leute sogar als verknöcherte Vertreter einer "Pauk- u. Drillschule".

Alles, wovor ich als Betroffene (Lehrerin v. 1966 b. 2006) gewarnt habe, ist eingetreten:
Durch die Abkehr von Leistung, Disziplin u. bewährten Lehr-/Lernmethoden wurden die Schulen zu Stätten der Beliebigkeit, des Wildwuchses u. skandalös dürftiger Lernergebnisse.

... von Herrn Reitzenstein (jetzt hier im Cicero unter Wirtschaft), der dasselbe Problem aus einer anderen Perspektive behandelt. Und von Herrn Werner den Artikel "Warum asiatische Kinder so erfolgreich sind" (jetzt im Cicero unter "Innenpolitik).

Alle drei Cicero-Artikel sind mit Ihren Erfahrungen kompatibel, Frau Wallau.

Aber es gibt leider Menschen, die sich gegen jeden Versuch wehren, die Schule wieder in eine zukunftsfähige Richtung zu lenken.

Die Verteidiger des schlechten Status Quo schreien wie seit Jahren: "Geht's noch? Zurück zur Paukschule der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts? Als der Lehrer noch mit dem Stöckchen durch die Reihen ging? Hat ja angeblich nicht geschadet...oder doch?"

Bessere Arbeitsmoral + mehr Leistungswille = Prügelschule! (Oder gar = KZ-Pädagogik). Das ist das primitive Mantra derer, welche die Desorganisation der Schulen auf keinen Fall preisgeben wollen. Die Zukunft unserer Gesellschaft ist ihnen wurscht.

Ingo Frank | So., 29. Januar 2023 - 17:28

Bildungssystem linken bildungspolitischen Experimenten kein Ende setzt, und nur versucht an den Symptomen herumzudoktern und nicht den Willen & den Mut aufbringt, an die Wurzel des Übels die Axt anzulegen, so lange geht das Lavieren um die Schul- Berufs- und Studienausbildung weiter und es ändert sich nichts!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik .

Brigitte Simon | So., 29. Januar 2023 - 20:10

Nein, ich fasse es nicht. Außenministerin Baerbock macht sich Sorgen um ukrainische Kinder, wie und wo sie Englisch, das Schreiben, die Mathmatik erlernen können. Diese Fragen stellen wir uns für unsere deutschen Kinder seit Jahrzehnten. Wie soll das auch gehen mit unserem bildungsfeindlichen Bildungsmi-nisterium und unbelehrbaren Quotenfrauen?

Urban Will | Mo., 30. Januar 2023 - 08:03

hier alles gesagt, aber es gibt wohl noch ein zusätzliches Problem.
Frau Hein sagte es bereits im ersten Kommentar zu diesem Artikel: „D schafft sich ab“. Und hierzu gehört auch der Verfall unserer Schulen, nicht nur bzgl. des Zustandes der Gebäude.
In Zeiten unkontrollierter Zuwanderung und nach Jahrzehnten kompletten Versagens in Sachen Integration haben wir heute in vielen Klassen Zustände, die einen Unterricht quasi unmöglich machen.
Kleine Paschas (ja, da hatte der Merz Recht), die über ihre Lehrerinnen lachen, die genau wissen, dass man in D nichts leisten muss, um reich zu werden.

Auf dem Land ist die Welt diesbezüglich noch in Ordnung und ich frage mich, welche neue Lehrkraft freiwillig in eine Hauptschule in ein Problemviertel einer dt. Großstadt geht.
Was Fernunterricht/Selbstlernzeit bringen, gerade in unterprivilegierten Familien, hat Corona ja wohl hinreichend gezeigt.
D verblödet so langsam und man kann auch hier Ross und Reiter klar benennen.
Aber Hauptsache bunt!!

Ernst-Günther Konrad | Mo., 30. Januar 2023 - 09:43

Manche sagen ab den mystischen 1968er Jahren, andere sagen ab den 1990er Jahren, ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau. Beide Zeitschienen dürften erheblichen nachteiligen Einflüssen zur Geburt geholfen haben, das Bildung System zu erodieren. Meine Tochter ist Lehrerin an einem Gymnasium in der erweiterten Schulleitung tätig. Meine Frau und ich haben sie gestern wieder einmal bei der Beseitigung von nicht mehr benötigten eigenen Schulunterlagen und alten Arbeiten der Schüler unterstützt. Von 11.00 Uhr morgens bis 19.00 Uhr abends haben wir beim Vernichten via Schredder (drei blaue Säcke voll, durfte der Vadder machen), beim Ordnen und Sortieren. Dazu jede Menge Gespräche über den praktischen Schulalltag. Viele Lehrer würden gerne mehr unterrichten, doch sie erschlägt die Bürokratie, das Verrichten sachfremder Aufgaben (Hausmeister und /oder Sekretärin ausgefallen), die tägliche wechselnden Vorgaben, der Datenschutz, mangelnde Digitalisierung, ständiges Niveauabsenken usw. Schule 2023.

Ferdinand Schulze | Di., 31. Januar 2023 - 08:41

...diese Leier vom Lehrermangel. In diesem Land ist Geld da für jeden Spinnkram, nur nicht für Schulen und Bildung. Beruf attraktiver? Habe ich auch alles erlebt, vom Spruch eines gewissen Schröder über die "faulen Säcke" bis zur verordneten Mehrarbeit von zwei Unterrichtsstunden in Niedersachsen (Arbeitszeitkonto), alles schon dagewesen. Dazu kam dann die ständige Medienschelte über Lehrer von Leuten, die den Beruf ja alle genau kennen, weil sie auch mal zur Schule gegangen sind. In diesem Land müsste sich die Wertschätzung solcher Berufe grundlegend ändern, und dazu gehören auch Vorgesetzte in Ministerien und einer Vielzahl von Zwischenbehörden, die vielleicht mal wirklich hinter ihren Lehrern stehen und sie nicht von oben nach unten bei jeder Gelegenheit an die Wand nageln und mit Vorschriften und Dokumentationspflichten überschütten. Zum Ende meiner Dienstzeit kam das einer Entmündigung gleich, deshalb würde ich heute jedem raten, sich den Berufswunsch Lehrer genau zu überlegen.