Mädchen in Peking / picture alliance

Umgang mit China - Wohltuende Stimme der Vernunft

Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) macht der Politik Beine. Mit seiner jüngst vorgelegten Chinastrategie bezieht der APA Position und setzt die zwischen den Ressorts wabernde Namenscousine der Bundesregierung unter Zugzwang.

Ole Döring

Autoreninfo

Ole Döring ist habilitierter Kulturphilosoph und Sinologe. Er vernetzt unterschiedliche Kompetenzen und Denkweisen zu Medizin und Gesundheit, Technologie, Soziales und Ökonomie. Döring beschäftigt sich mit kulturellen und philosophischen Fragen der Medizin und Bioethik und ist Vordenker einer globalen Gesundheits-Ethik. Zuletzt ist von ihm das Buch „Das Luther-Gen - Zur Position der Integrität in der Welt“ erschienen.

So erreichen Sie Ole Döring:

In drei „Kernbotschaften“ bezieht der APA Stellung, zur Gestaltung der Beziehungen zu China unter neuen Vorzeichen, zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz sowie zum Ausbau von internationalen Partnerschaften. Diese Kernbotschaften lauten: „Ausbalancierter Umgang mit Chancen und Risiken“, „Stärkung der EU“ und „Diversifizierung von Partnerschaften“. So weit, so wenig spektakulär.

In Anbetracht der politischen Flughöhe und gesellschaftlichen Tiefenwirkung, besonders aber angesichts des Zeitpunkts ihrer Veröffentlichung, ist diese Positionierung allerdings mehr als ein bloßes Lobbyisten-Papier. Der APA versteht sich als „Brückenbauer zwischen der deutschen Asienwirtschaft und der Politik in Deutschland und in den asiatischen Partnerländern“. Der export-orientierte deutsche Mittelstand fordert nun eine realistische Chinapolitik. Endlich. 

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Ernst-Günther Konrad | Fr., 27. Januar 2023 - 11:32

Egal in welchen Themenbereichen. Wir haben komplett den inneren Kompass verloren und taumeln von einem Extrem ins andere. Entweder wird völlig irrational gegen einen Staat opponiert und alles unternommen, ihn verächtlich zu machen und dehnt das natürlich auf alle Lebensbereiche aus oder wir haben uns völlig unnötig in Abhängigkeiten begeben, die uns nun in den Abgrund stürzen. Natürlich muss sich unser Verhältnis von einer wirtschaftlichen Abhängigkeit von China aus zum Teil selbstverschuldeten Gründen deutlich ändern. Das heißt aber nicht, mit China zu brechen, sondern endlich eine eigenständige und selbstbewusste Politik zu machen als Partner auf Augenhöhe und nicht nur von wirtschaftlichen Interessen getrieben. Vor allem muss die Moral weg, der politisch ideologische Gedanke, alle Staaten um uns herum, müssten die gleichen Werte haben. Davon haben wir uns aber sehr weit entfernt. Man will weder die Historie der anderer Staaten, noch deren Kultur respektieren. Daran scheitert alles.

Keppelen Juliana | Fr., 27. Januar 2023 - 14:32

wusste aber am Schluss nicht so richtig wo und wie ich das gelesene einordnen soll. Wo ich uneingeschränkt zustimme sind alle fettgedruckten Überschriften.
Doppelstandards überwinden,
Unabhängigkeit vor moralischen Meinungen,
mehr "China Kompetenz",
Hausaufgaben machen,
das alles und auf Augenhöhe hatten wir mit Herrn Kohl und Herrn Schröder der als erster zum Aseangipfel eingeladen wurde was damals auch eine sehr große Ehre war, und zum Teil mit Frau Merkel. Und nicht vergessen Kanzler Schmidt der als erster damals 2 Pandabären als Gastgeschenk bekam das zu der Zeit eine sehr hohe Auszeichnung war. Das heißt wir waren schon mal weiter als derzeit.