
- Bolzplatz mit Regenbogen
Ab der kommenden Fußball-Amateursaison gilt eine neue Regel des DFB rund um trans-, inter- und nicht-binäre Personen. Die führt unter anderem dazu, dass Männer, die sich nicht als Frauen identifizieren, trotzdem für Damenmannschaften spielen dürfen. Theoretisch jedenfalls.
Die Amateurvereine sind das Rückgrat des deutschen Fußballs. So, wie der Mittelstand das Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist. Unter dem Dach des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB) sind rund 25.000 Fußballvereine in 26 Verbänden organisiert. Mitglieder zählte der Dachverband, Stand vergangenes Jahr, rund 7 Millionen. Davon wiederum sind nur wenige Spieler in der 1. und 2. Fußballbundesliga sowie in der 3. Liga beschäftigt. Der absolut größte Teil aller Kicker im Land sind Amateure, die ohne oder maximal für kleinere Aufwandsentschädigungen ihre Fußballschuhe schnüren.
Für den DFB ist das natürlich super. Ihm steht ein gigantisches Versuchs- und Entwicklungslabor für lau zur Verfügung, aus dem nicht nur Vereine ihren Nachwuchs und damit die künftigen Profis rekrutieren, sondern in dem zeitgeistgetriebene Sportfunktionäre auch allerhand ausprobieren können, wogegen sich die Profivereine lautstark zur Wehr setzen würden. Und weil der DFB leider ein rückgratloser Haufen Opportunisten ist, der sich nicht einmal traute, die Nationalelf in Katar mit einer – gleichwohl albernen – „One Love“-Binde auflaufen zu lassen, muss er halt woanders zeigen, wie divers und progressiv und voll auf der Höhe der Zeit er angeblich ist. Also nicht mitteleuropäische Zeit, sondern Berliner Alternativ-Kiez-Zeit.