Industrieanlagen von Evonik Industries in Godorf
Industrieanlagen von Evonik Industries in Godorf / dpa

Reform des Emissionshandels - „Steigende Kosten sollen Anreize schaffen“

Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Dazu haben sich die Mitgliedstaaten nun auf eine Reform des Emissionshandels geeinigt. Was sich für Verbraucher ändert und ob europäische Unternehmen nun mit einem Wettbewerbsnachteil zu rechnen haben, erklärt Karsten Neuhoff.

Autoreninfo

Robert Horvath hat Biochemie und Kommunikations-wissenschaften studiert. Derzeit absolviert er ein Redaktionspraktikum bei Cicero.

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Karsten Neuhoff ist Professor am Insitut für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht der Technischen Universität Berlin sowie Leiter der Abteilung Klimapolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Herr Neuhoff, der EU-Emissionshandel (EU ETS) ist nichts Neues. Was hat es damit auf sich?

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Albert Schultheis | So., 25. Dezember 2022 - 19:24

"Ein wichtiger Teil der Erlöse geht in Zukunft in einen europaweiten Sozialfonds." - Ein gigantisches Rad wird da gedreht, um am Ende eine tote Maus zu gebähren! Ein weiterer Sozialfonds also, dessen Bedarf man erst dadurch erzeugt hat, dass man überhaupt damit anfing, das gigantische Rad zu drehen! Die Schlange beißt sich also in den Schwanz. Im Sozialfonds verschwindet das Kapital, bzw in den Taschen der Polit-Mafia, das eigentlich zur Innovation eingesetzt gehörte - und darüber kann nicht ein überfressener, bräsiger, ideologisch verblendeter Staat verfügen, sondern nur ein liberales, innovatives Unternehmertum. Unterdessen wandern die Unternehmen ab und verlagern ihre Produktion in andere Länder, wo es ihnen erlaubt ist, unter erheblicher Mehrbelastung für die Umwelt zu produzieren. Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht!

Ingo Frank | So., 25. Dezember 2022 - 21:17

wird’s freuen und den letzten Rest international wettbewerbsfähige deutscher Industrien willkommen heißen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 26. Dezember 2022 - 08:18

Berlin propagiert die sozialistische Wirtschaftslehre und will der Welt ihre „Klimapolitik“ vorschreiben. Kann das funktionieren? Unseren Regierenden fehlen derzeit Berechnungen, wie viele Windräder und Solaranlagen notwendig sind, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Gleiches gilt für den Wasserstoff. Darüber hinaus gibt es keine Rechnungen über die tatsächlichen CO2-Einsparungen unter Berücksichtigung von Produktion und Transport z. B. für Batterien oder Wasserstoff. Die gesamte Politik beruht für mich auf dem Narrativ der EE-Lobby einer „Klimaneutralität“, dass inzwischen als nachgewiesen propagiert wird.
Wie die EU beurteilen will, ob z. B. in China erzeugtes Aluminium mit grünem oder schmutzigem Strom hergestellt wurde, verschließt sich mir. China ist da nur ein Beispiel für andere Länder. Dieses EU-Programm ist der Todesstoß der europ. Industrie, sofern sich der Kontinent nicht vom Welthandel abkoppelt. Dann ist jedoch auch der Traum vom Wasserstoff-Import ausgeträumt.

Wolfgang Borchardt | Mo., 26. Dezember 2022 - 08:19

Erinnert stark an den mittelterlichen Ablasshandel. "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den[grünen] Himmel springt." Die E-Autos nicht vergessen. Immerhin kommt die Hälfte des Stroms aus Kohle.

Jens Böhme | Mo., 26. Dezember 2022 - 08:32

Wenn mit den Erlösen des Emissionshandel sozialer Sprengstoff wegen zunehmender Preissteigerungen bei Energie gemindert werden soll, was hat Emissionshandel dann für einen energetischen Vorteil? Energie ist die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszustrahlen. Kann man einen Emissionshandel auch auf körperliche Energie bei Menschen anwenden, damit man weniger sich selbst verbraucht, "natürlicher" und umweltfreundlicher ausatmet und länger lebt?

Peter Sommerhalder | Mo., 26. Dezember 2022 - 10:04

Natürlich schafft das Anreize, es fragt sich nur was für welche. Wenn Energie künstlich soviel teurer gemacht wird, dann spart man halt in anderen Bereichen (Sachinvestitionen, Arbeitsplatzabbau ), oder grössere Firmen lagern ins Ausland aus oder gehen gleich ganz weg.

Wäre es nicht langsam an der Zeit endlich mal etwas zu tun FÜR den Standort Deutschland...

Darf ich ergänzend kommentieren, Hr. Sommerhalder.
Steigende Kosten sollen schröpfen, den rotgrünen Sozialismus umsetzen, verfestigen und den Statthaltern dieses Raubsystems das bestmögliche Auskommen ermöglichen.

Petra Horn | Di., 27. Dezember 2022 - 03:13

Ein Riesenrad der Umverteilung wird hier gedreht. Die Gier, an diesen Topf heranzukommen grassiert bereits. An den klebrigen Fingern der großtönenden und sich moralisch gebenden Umverteilern wird sehr viel Geld hängenbleiben. Die Milliarden in den Töpfen gehen steil nach oben. Sondervermögen, Corona-Fonds, Uniper-Milliarden-Grab und gleichzeitige Raubtiergewinne der Wind- und Sonnenenergielieferanten finden kein Ende. Die verantwortlichen Politiker tun alles dafür, daß das Geld immer weiter fließt. Nicht nur in der korrupten EU wird das Geld säckeweise einkassiert.
Wer steht für die Millardenabzocke für MRNA-Hersteller gerade. Dosen über Dosen, von denen von vornherein klar war, daß sie (zum Glück!) nie verspritzt würden.
Die Schamlosigkeit kennt keine Grenzen. Und immer noch viel zu viele Bürger schauen nicht einmal hin.

Ernst-Günther Konrad | Di., 27. Dezember 2022 - 09:53

Das werden viele Unternehmen so nicht mitmachen und sich woanders umschauen. Der moderne Ablasshandel wird nur zur Vertreibung von Firmen und damit Verlust von Arbeitsplätzen führen. Ich habe da mal eine Frage: Wenn der CO² Ausstoß in D und in Europa reduziert werden könnte, bekommt dann das CO² aus anderen Ländern Einreiseverbot? Ich frage für einen Freund.