Russische Ölpumpen bei Dämmerung
Förderpumpen auf dem russischen Ölfeld Yamashinskoye / dpa

Sanktionen gegen Russland: Öl-Embargo und -preisdeckel - „Das ist ein Experiment, das es so noch nie gegeben hat“

Die Europäische Union hat gemeinsam mit den G7 neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Wie Öl-Embargo und Preisdeckel funktionieren, welche Folgen zu erwarten sind und woher Europa nun stattdessen Erdöl beziehen könnte, erklärt Rohstoff-Analyst Carsten Fritsch im Interview.

Autoreninfo

Robert Horvath hat Biochemie und Kommunikations-wissenschaften studiert. Derzeit absolviert er ein Redaktionspraktikum bei Cicero.

So erreichen Sie Robert Horvath:

Carsten Fritsch ist Rohstoff-Analyst der Commerzbank. Sein Schwerpunkt liegt auf den Märkten für Rohöl und Ölprodukte.

Herr Fritsch, können Sie kurz erklären, was es mit den neuen Sanktionen gegen Russland auf sich hat? Beginnen wir mit dem Öl-Embargo.

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Gabriele Bondzio | Mi., 7. Dezember 2022 - 14:25

sich alternative Lieferanten zu suchen."

Was selbstverständlich auch auf den Lieferer zutrifft.
"China und Indien haben es die letzten Monate gekauft und es deutet sich an, dass sie auch daran festhalten werden..."
Bzw. War der Besuch von Baerbock in Indien ein Schlag ins Wasser (oder Gesicht), denn Außenminister Jaishankar sagte ihr recht deutlich, dass seine Regierung auch weiterhin mit Moskau zusammenarbeiten und den Handel sogar noch stärker ausweiten wird.

Während die Abnehmer EU, vorallem die Endabnehmer sich (solche Dinge sind die besten Preistreiber) auf saftige Preise bei neuen Lieferern freuen dürfen.

Die Autofahrer werden wohl sehr leiden. Da ja auch die OPEC-Staaten die Öl-Fördermenge gewaltig drosseln ( mehr als alle Jahre vorher).

Und der Artikel auf SCOTT RITTER: Merkel Reveals West’s Duplicity...
dürfte einige, hier geäußerte Sichten zum Ukrainekrieg von Kommentatoren, recht geben.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 7. Dezember 2022 - 14:37

Bundesregierung und EU spielen mit der europäischen Wirtschaft russisches Roulette, anders kann man die Titelzeile „das ist ein Experiment, das es so noch nie gegeben hat“ nicht interpretieren. Man hätte sich zunächst vergewissern müssen, ob und woher Ersatz kommt, anstatt zuerst einen Bann auszusprechen. Am Ende kostet uns durch eine Verknappung auf dem Weltmarkt (die von unseren Regierungen gewollt ist und herbeigeführt wird) das Öl weit mehr, während die Konkurrenten unserer Waren auf dem Weltmarkt billiges russisches Öl beziehen. Heute kosten die Ölsorten Brent und WTI um 80 $.
Soll so der Umstieg auf „grüne“ Energie, deren Lobbyisten in den Ministerien sitzen, befördert werden? Wir starten Wasserstoffprojekte, deren Wirkungsgrad bei ca. 25% liegt, allerdings ohne Berücksichtigung des Transports. Werden die Schiffe kostengünstig mit Schweröl oder mit Wasserstoff betrieben? Die aktuellen Wasserstoff-Projekte müssten für eine kompl. Energieversorgung ca. 35.000-fach größer werden.

Ernst-Günther Konrad | Do., 8. Dezember 2022 - 09:20

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Da wird mit der Brechstange versucht, Deutschland insgesamt wirtschaftlich zu zerbröseln. Und ich fürchte, es wird gelingen. Und sollte das "Experiment" nicht gelingen sind Putin und die AFD schuld.
Die gesamte Ampel Politik ist ein Experiment und wo das endet, haben wir bei Corona gesehen.

in Schilda noch um Längen. Ich frage mich auch allen ernstes ob diese geistigen Windeier (Entschuldigung) überhaupt noch einen Überblick haben über das was sie bis jetz beschlossen haben sowohl in der EU Kmmission als auch unsere Regierung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Reeder, Unternehmer, eine Behörde im In- und Ausland etc. überhaupt noch durchblickt bei dem hanebüchenen Unsinn der von der EU und uns verzapft wird. Es scheint tatsächlich so, dass wenn es gegen Russland geht der Verstand keine Chance hat. Aber trösten wir uns "wir werden Russland in die Knie zwingen auch wenn wir dafür einen hohen wirtschaftlichen Preis bezahlen müssen" Worte der großen Aussenministerin Annalena Baerbock.

...sehe ich genauso.
Versagen wird wird, wie bei allen Ideolog*nnen im *Außen angesiedelt.
Habeck wird im SWR wiedergegeben in bekannt schlichter Weise mit, die Energieversorgung sei gesichert (garantiert). Eventuelle ciberangriffe und Sabotage könne er nicht einschätzen.
Wer solch politisches Personal hat braucht keine ,,Saboteure":
,,Wenn wir Glück mit dem Wetter (Klima?) haben, kommen wir gut durch den Winter"(Habeck) - tja, der Winter.....Saboteur. Kinder, Kinder...

Sabine Jung | Mi., 7. Dezember 2022 - 15:36

wie immer. der Bekloppte ist wie immer der kleine Mann mit seinem Auto oder der Unternehmer mit seiner Firma. Wohin soll das Ganze nur noch führen? Warum kapieren die Regierenden nicht, dass solche Sanktionen immer zwei Seiten haben, eine Seite trifft immer uns hart in der EU. Und Putin, ja der lacht sich eines über die Dummheit der EU Länder.

Hans-Jürgen Müssig | Mi., 7. Dezember 2022 - 15:56

diese dürfen dann bei Preis über $ 60,00 pro Barrel nicht mehr am Transport beteiligt werden. Die Erfinder dieser Regel können doch nicht im Ernst glauben, dass findige Spediteure über geeignete Verbindungen dazu nicht eine Lösung finden werden. Da habe ich als "Spediteur a.D." schon ganz andere Dinge bewerkstelligt. Ich denke z.B. nur an das Embargo gegen den Iran in den 80-er. Die Transportaufträge dorthin - z.B. über Drittland mit Akkreditiv-Bedienung über schweizer Banken stiegen in nie dagewesene Höhen. Was sind Politiker doch immer wieder naiv.

so unter Berufskollegen, Recht haben Sie. Unsere Politiker sind nicht naiv, sondern die derzeitigen die dümmsten der Welt. Studienabbrecher, Klimakaoten, nie in der freien Wirtschaft gearbeitet, was soll man sonst von denen erwarten?

Sabine Lehmann | Mi., 7. Dezember 2022 - 16:09

Die billige Analogie zu russischem Roulette könnte ich mir sparen, ist aber zu gut, um es auszulassen. Da die Amtierenden offenbar inzwischen im Endstadium des geistigen Verfalls angekommen sind, helfen vermutlich auch keine Medikamente mehr. Speziell die deutschen Akteure und ihre Fanbase haben den Spaß am Roulette entdeckt und sind wohl spielsüchtig geworden. Ob Energieversorgung, Innere Sicherheit, Infrastruktur, Wirtschaft, Migration, lasset die Spiele beginnen. Mal schauen, wieviel Bevölkerung am "Ende" übrig bleibt. Moderne Demographie ganz neu gedacht, oder war das doch eher die Sache mit der Evolution, ach egal. Ich kann nur sagen, rette sich wer kann, am besten ganz, ganz weit weg.......

... wie viel übrig bleibt, Fr. Lehmann, wenn dann der Rotgrüne Misthaufen am Ende dann über die Resterampe in den Orkus rutscht will ich mich nicht beklagen.

Heidemarie Heim | Mi., 7. Dezember 2022 - 18:49

Um mich von ersten eigenen Einfällen/Gedanken zu diesem Begriff wie Labor, Versuchstiere und explodierender Gemische zu entfernen, suchte ich hilfesuchend nach Zitaten zum Thema erfolgreiche Experimente zum Wohle der Menschheit. Derer gab es wie erwartet so einige. Und obwohl mir persönlich nach den fürchterlichen Vorkommnissen der beiden letzten Tage und der Reaktionen darauf nicht nach Humor ist, wurde ich ausgerechnet bei einem ehemals oft mit einem grenzwertig schwarzen Humor ausgestatteten TV-Satirikers fündig. *Harald Schmidt auf Zitate und Aphorismen:" In einem Aufsehen erregenden EXPERIMENT haben Wissenschaftler die Lichtgeschwindigkeit auf nur 50 Stundenkilometer verringert! Sie leiteten den Lichtstrahl einfach durch ein Postamt!"
Da kannte er wahrscheinlich die Mühlen der EU und einige unserer speziell deutschen Institutionen und Medien im "herunterdimmen" noch nicht. Aber keine Sorge. Erhellt wird man spätestens an der Zapfsäule u. wenn der Heizölmann 2x klingelt;). MfG

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 8. Dezember 2022 - 09:47

holt mich auf meine alten Tage wieder ein. Die "Planungen" zur Energiewende sind nicht über das Stadium der Entwurfsplanung hinaus gekommen, wo man frei von allen Bedenken ordentliche Luftschlösser aufs Papier bringen kann. Störende Argumente wie Finanzen, Ressourcen, Manpower usw. kommen erst später in Betracht. Als Kind habe ich gelernt, dass Anton und Tamara im Moskau des Jahres 1980 im Kommunismus leben werden und seit dieser Zeit habe ich eine gewisse Skepsis der Utopie gegenüber entwickelt. Aktuell werden wir der 3. Welt das Öl wegkaufen und sie dann mit rosigen Versprechen auf eine Wasserstoffzukunft und Phantasie Milliarden im Regen stehen lassen.