Jürgen Elsässer, Chef des rechten Compact-Magazines, auf einer Demonstration in Leipzig Ende November unter dem Motto „Ami go home“ / dpa

Proteste gegen Energiepolitik - Sein Traum ist aus

Der „heiße Herbst“, im Spätsommer von Linken wie Rechten gleichermaßen ausgerufen, ist zu Ende, bevor er richtig begonnen hat. Die Bundesregierung hat den politischen Gegnern mit 200 Milliarden Euro und pragmatischen Entscheidungen den Wind aus den Segeln genommen.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Der Traum ist aus. Zumindest der Traum von Jürgen Elsässer. Anfang September hatte der früher linke, heute rechte Berufsrevolutionär und Chefredakteur des Magazins Compact auf dem Augustusplatz in Leipzig noch euphorisch gerufen: „Das Volk muss der Regierung einen heißen Herbst bereiten.“ Elsässer sah angesichts explodierender Energiepreise, wirtschaftlicher Horrorszenarien und einsetzender Ukrainekriegsmüdigkeit den Moment für die ganz breite Querfront gekommen: Mit ihm demonstrierten etwa 2000 Rechtsextreme, Wutbürger, Querdenker, Corona-Spaziergänger und Freie Sachsen, auf der anderen Seite der Tram-Linien einige tausend Anhänger der Linken unter Führung des Leipziger Abgeordneten Sören Pellmann. Eine Wirtschaftskrise nach den Corona-Zerwürfnissen, war das nicht der perfekte Sturm?

Außenministerin Annalena Baerbock warnte im Sommer vor „Volksaufständen“, einzelne Verfassungsschützer wie der Thüringer Stephan Kramer schlossen sich den Warnrufen vor dem „heißen Herbst“ und „Wutwinter“ an. Doch nun, Ende November, ist es still geworden. Der heiße Herbst ist zu Ende gegangen, bevor er richtig begonnen hat: Zu Elsässers Demo unter dem Slogan „Ami go home!“ in Leipzig, für die Compact und die Freien Sachsen seit Wochen getrommelt hatten, kamen am Samstag anstatt der angemeldeten 15.000 nur 1000 Teilnehmer. Es liegt nicht nur an Elsässer: Auch in Frankfurt/Oder, wo Anfang Oktober noch 2000 Menschen an den Protesten teilnahmen, waren es am Montag nur noch knapp 400. Der Linke-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann sprach Mitte November immerhin im thüringischen Bad Salzungen, vor 40 Menschen.

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Karl-Heinz Weiß | Mi., 30. November 2022 - 08:51

Elsässer und Höcke, beides ehemalige Gymnasiallehrer: verkörpern sie exemplarisch den Niedergang des deutschen Bildungswesens ? Das frühere KBW-Mitglied Kretschmann hatte noch rechtzeitig den Absprung geschafft und gibt heute praxisbezogene Tipps zum Energiesparen.

Monique Brodka | Mi., 30. November 2022 - 08:54

Sehr geehrter Herr Gathmann,
Flüchtlingswelle? Rattenfänger?
Ich bitte Sie! Die jungen Männer die da kommen sind keine Flüchtlinge und die Probleme die die sogenannten „Rattenfänger“ ansprechen sind real.
Nicht nur in Deutschland wird die Bevölkerung zugeschüttet mit irgendwelchen „Wumms“ Nummern. Das wird eines Tages aufhören müssen weil nix mehr da ist und dann… Gute Nacht Marie!

... Gathmann spielt immer wieder Doppelmoral-Mainstream-Karten im Cicero. Nationalliberale in Deutschland sind ihm Feind.
In seinen Ukrainebeiträgen übersieht er gerne regelmäßig die Rolle des rechtsnationalen Regimes der ukrainischen Oligarchen im Zusammenspiel mit Svoboda, Asow und US-Nato, mit ihrer Marionette Selenskyi.

Klaus Funke | Do., 1. Dezember 2022 - 10:31

Antwort auf von Tomas Poth

Ein sehr zweifelhafter Journalist, dieser Herr Gathmann. Bin gespannt, auf welche Karte er setzt, wenn der Ukraine-Krieg zu Ende ist. Schade und zu bedauern ist, dass CICERO solche Typen nötig hat, ich überlese seine Beiträge regelmäßig. Und er taucht ja auch nirgends woanders im Netz auf. Das hat er mit Kommentatoren wie Herrn Lenz gemein. Für sie ist, warum auch immer, der CICERO zu ihrem Biotop geworden. Das Niveau des Magazin ist dadurch indes leider nicht gehoben worden. Ich bedaure das zutiefst. CICERO war früher eine bürgerliche Hoffnung, ist jetzt aber ein Mainstream-Blättchen unter vielen geworden. Unter dem früheren Chefredakteur wäre, und dies mit Recht, ein Mann wie Herr Gazhmann nichts geworden. Ich schreibe das, wiewohl ich weiß, dass mich die übereifrige und vorauseilende Zensur unterdrücken wird. Auch dafür den Daumen nach unten, denn die Vielfalt ist in den letzten 3 Jahren bei CICERO häufig verloren gegangen. Traurig, aber von einem wie mir nicht zu ändern..

Gerhard Lenz | Do., 1. Dezember 2022 - 17:06

Antwort auf von Klaus Funke

und meckert darüber, dass es hier doch tatsächlich Berichte gibt, in denen man Putin nicht in sein hinteres Körperteil kriecht.

Und natürlich bekommen Foristen wie ich, die den großen Menschheitsfreund im Kreml als aggressiven Bluthund "missdeuten", auch gleich ihr Fett ab.

Das alles ist für ihn ein Zeichen, dass der Cicero sich dem Mainstream unterworfen hat...

..ausgerechnet der Cicero, der zuweilen arg nach rechts tendiert.

Und weil nicht sein darf, was Herrn Funke mißfällt, ist er normalerweise schnell mit Klagedrohungen zur Stelle: Das betrifft den Cicero, weil der doch tatsächlich nicht auf Linie ist, aber auch mich, wo ich es doch wage, Herrn Funke zu widersprechen - beides in seiner wahrlich nicht demokratisch geschulten Wahrnehmung ein wohl strafrechtlicher Fall.

Und weil man sein ständiges Gezeter über ein Magazin oder Foristen, die nicht so funktionieren, wie er es gerne möchte, manchmal löscht, spielt er jetzt den unschuldig Zensierten.

Was für ein Armutszeugnis!

Schieben Sie sich Ihre Hassartikel sonstwohin. Sie tangieren mich nicht mehr. Ich lächle drüber. Mal sehen, was passiert, wenn der linksgrüne Trend verweht ist. Dann wird man von Ihnen gar nichts mehr lesen. Sie können froh sein, dass CICERO Sie noch veröffentlicht. Nirgendwo sonst liest man etwas von Ihnen. Gottseidank. Über keinen Foristen habe ich hier im CICERO so viel Kritik und Verachtung gelesen wie über Sie, Verehrtester. Nehmen Sie das wahr? Mich kritisieren in ihrer gehässigen Art nur Leute wie Sie, Herr Lenz und Herr Hügle, zwei Figuren zum Totlachen. Denn wer heutzuutage noch Rotgrün unterstützt ist nicht mehr von dieser Welt. Wann kleben Sie sich übrigens vor dem AfD-Büro fest? Das wär doch mal was. Schöne Adventszeit und den Knecht Ruprecht mit der Rute. Auch für 2023 alles Gute. Bleiben Sie uns erhalten. Sie sind ein echter Unterhaltungsfaktor. Ich werde wohl Weihnachten am Baikal verbringen...

Gerhard Lenz | Fr., 2. Dezember 2022 - 15:01

Antwort auf von Klaus Funke

Wie immer. Zitat: "Sie können froh sein, dass CICERO Sie noch veröffentlicht."

Schreibt ausgerechnet der, der in seinem Kommentar darüber klagt, er werde hier gnadenlos zensiert. Und ständig über Beiträge nölt, die ihm missfallen.
Zensur?

Aber bitte! Für jene mit anderer Gesinnung. Kennt man ja von Ihnen.

Weiter: "Denn wer heutzutage noch Rotgrün unterstützt..usw.". Dumm nur, dass die auch noch in der Regierung unseres Landes sind - einem Land, dem Sie seit Jahren mit Verachtung begegnen, weil die Menschen nicht so wählen, wie Sie es fordern.

Weil die gewünschten Wahlergebnisse ausbleiben, üben Sie sich - gleichfalls seit Jahren - in ständigen Untergangsprophezeiungen und verschlüsselten Drohungen, an jene gerichtet, die sich Ihren demokratieverachtenden Aussagen nicht anschließen wollen.

Und weil Ihnen sonst nichts mehr einfällt, greifen Sie zu Spott und Häme, auf den Beifall jener hoffend, die Ihren "Tiefenfrust" teilen.

Sie sind in Putins Russland bestens aufgehoben....

Was soll man auf solchen hasstriefenden Unsinn noch schreiben? Lesen Sie manchmal auch das, was Sie da absondern? Ab jetzt reagiere ich nicht mehr auf Ihre Posts. Ist mir einfach zu blöd! Aber danken Sie CICERO, dass die Ihren Quatsch treu und brav veröffentlichen. Wiewohl es gut ist, so kann die CICERO-Leserschaft nachvollziehen, wes Geistes Kind Sie sind.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 30. November 2022 - 09:14

Macht sich der Autor die Analyse nicht zu einfach, wenn er sich über das Abebben der Proteste freut? Sind die Menschen in diesem Land mit der Politik so zufrieden oder ist es nur die (bisher) ausgebliebene Katastrophe und die Einordnung aller Protestler in die rechtsradikale Ecke, die zum Abebben der Demonstrationen führte? Die Regierung betet einerseits für den Klimawandel, dass der Winter nicht zu kalt wird und will ihn andererseits mit Maßnahmen zur CO2-Reduzierung verhindern. Dabei führen ungeeignete Maßnahmen gerade zu einer gewaltigen Ausweitung dieser Emissionen, weil die verhassten französischen KKWs nicht so liefern, wie eingeplant, Gas und Kohle einspringen müssen.
Teilen wir die Hoffnung des Kanzlers, dass wir gut durch DIESEN Winter kommen und Journalisten diese Regierung weiter stützen. Sonst sind die Proteste wieder da. Gelöst wurde von der Regierung letztlich noch keines der Probleme, alle nur oberflächlich mit Geld zugekleistert. Wehe uns gehen Energie oder Geld aus.

Bernd Windisch | Mi., 30. November 2022 - 09:25

1000 Z reichen leider nicht, um diesen Unsinn zu kommentieren.

Wer zum jetzigen Zeitpunkt behauptet die deutsche Wirtschaft habe sich als resilient gegen die hohen Energiekosten und Inflation erwiesen kann nur Aktivist sein.

Das üblich Framing über die finsteren Mächten eines „heißen Herbstes“ darf natürlich nicht fehlen!

Allerdings die, wenn auch eingeschränkte, Aussage es sei noch zu keinen relevanten Fluchtbewegungen aus der Ukraine gekommen ist die Top – Nachricht!

7.824.440 Menschen aus der Ukraine sind dem UNHCR zufolge vorläufig als Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 08. November). https://mediendienst-integration.de/migration/flucht-asyl/ukrainische-f… Zwischen Ende Februar und dem 8. November 2022 wurden dem Bundesinnenministerium zufolge 1.024.841 Geflüchtete aus der Ukraine im Ausländerzentralregister registriert. Es haben also knapp 18 % der Ukrainer bereits jetzt jetzt das Land verlassen.

Laut BR24 steht ein historischer Fluchtwinter bevor.

Gerhard Lenz | Mi., 30. November 2022 - 09:31

trotzdem heißt es, aufmerksam zu bleiben.

Typen wie Elsässer lassen nicht so leicht locker. Nach Migration, Frühsexualisierung oder Corona sollte jetzt die durch Putins Krieg hervorgerufene Energieverknappung "das Volk" auf die Straße bringen. Dass dann hoffentlich mit der dekadenten Mulit-Kulti-Demokratie Schluss machen würde. Um eine "nationale" Regierung unter Führung eines Herrn Hoecke oder anderer "Rechtsaussenpatrioten" zu installieren.

Leider spielte das "Volk" auch dieses Mal nicht mit. In diesem Forum erleben wir regelmäßig die passenden "Unmutsäußerungen" der Elsässer-Sympathisanten über den dummen Michel, der einfach nicht verstehen will, was für ihn gut ist.

Dabei versteht man gerade am rechten Rand reichlich wenig. Zu Zeiten von Pegida meinten "Strategen", man müsse nur ein paar Zehntausende (sic!) in westdeutschen Städten auf die Straße schicken, und schon wäre Merkel Geschichte. Und in diesem Forum wird regelmäßig der Untergang unserer Demokratie vorausgesehen.

Ich bin beruhigt Herr Lenz, da hat der böse Elsässer und sein "heißer Herbst" die Rechnung wohl ohne den "wachsamen Frühling" gemacht. Chapeau!

Ohne diese großen Anstrengungen wäre der deutsche Michel sicherlich naiv und unerfahren, wie er nun mal ist schon längst den bekannten Kammerjägern auf den rechten Rand gekrochen.

Dann doch lieber die auf Pump finanzierten Almosen der Ampel verjuxen gemäß kölschem Grundgesetz "Et hätt noch immer jot jejange"

In diesem Sinne, alles bleibt besser! Ich halte die Augen auf.

wenn Sie beruhigt sind!

Ich kann das sogar noch ausbauen: Ich bin sicher nicht der Einzige, dem Elsässer, Hoecke und andere "Exemplare" der Extremistenbrigade regelmässig aufstoßen - der Verfassungsschutz hat längst ein Auge auf die illustre Gang der Vaterlandsretter geworfen!

Sie können also ruhig schlafen, und sich tagsüber weiter freuen.

Auch darüber, dass der Michel auch weiterherhin mehrheitlich zu "doof" sein wird, Ihre AfD zu wählen.

Hat ja auch keine Zeit: Muss die Almosen verprassen, die der hart arbeitende Herr Windisch und ähnlich "Selbstlose" erwirtschaften.

Der Dank des Michels ist Ihnen gewiss!

Helau und schönes, arbeitsreiches Wochenende!

Ja, werter Herr Lenz, kann ich nur empfehlen. Einfach machen, die Dinge selbst in die Hand nehmen. Sie werden sehen es fühlt sich gut an.

... wobei das "Leider" am Anfang wohl süffisant gemeint sein dürfte. Dafür im ersten Absatz wieder manche Vermutung und Spökenkiekerei, aber okay.
Was den schier euphorischen Artikel des Herrn Gathmann angeht, kann ich mich da aber nicht recht mitfreuen: heute beim Edeka ein kleiner Kopf Radicchiosalat 3,99 €, und vorgestern von der Hausverwaltung wg. gestiegenem Index eine 15,4%ige Mieterhöhung ab 1.1.2023. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass da noch ein paar Dutzend Leute im Land ähnliche Erfahrungen machen - also alles nicht SO lustig.
Ärgerlich ist und bleibt für mich die wieder einmal monatelange Schwarz- (darf man das noch sagen?) bzw. Horrormalerei - anders geht in D anscheinend garnix mehr, und dann werden "für die Zukunft" wieder ein paarhundert Milliarden Sondervermögen aufgehäuft, is doch eh schon wurscht.
Anstatt das in Friedenszeiten womöglich akzeptable Verfahren der "Strompreisfindung" umgehend für die Krisen- und Kriegsdauer zu ändern (siehe letzte "Anstalt" im ZDF).

Christa Wallau | Mi., 30. November 2022 - 09:37

Es ist jedem unbenommen, Mitmenschen zu kritisieren, die eine andere Sicht auf die Welt haben, als er selber, aber die Bezeichnung
"Ratten" für diese Andersdenkenden empfinde ich als unverschämt.
Wer die Sorgen von Menschen ausnutzt, um sie für seine Zwecke zu instrumentalisieren, ist natürlich i m m e r ein übler Typ, aber man bilde sich bloß nicht ein, diese Typen gebe es nur da, wo die Regierenden den "rechten und linken Rand" erblicken. Was tut denn, bitte, die gesamte grüne Partei anderes, als aus den von ihr eifrig geschürten Ängsten vor der "Klimakatastrophe" für sich Profit zu schlagen???
Nein, Herr Gathmann, dies ist kein guter Artikel von Ihnen.
Weder rechts noch links noch in der Mitte sind die Menschen "Ratten", die sich von "linken" oder "rechten" Fängern an der Nase herumführen lassen, sondern es sind allesamt die gleichen Menschen, aber mit u n t e r s c h i e d l i c h e n
Sorgen, und es steht Ihnen als Journalist nicht zu, sie den Kategorien gut / böse zuzuordnen.

Wer in der politischen Berichterstattung von "Rattenfängern" spricht, der tut dies im übertragenen Sinne und meint in Anlehnung an die bekannte Sage Volksverführer. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das eine ehemalige Grundschullehrerin nicht weiß.
Im Übrigen steht es jemandem, der Andersdenkende regelmäßig wahlweise als naiv, dumm oder strunzdumm bezeichnet und (am 8. September diesen Jahres) Habeck mit Hitler verglichen hat, nicht zu, Herrn Gathmann oder sonst wem vorzuschreiben, wie er seine Analyse zu formulieren hat.
Die Enttäuschung darüber, dass der erhoffte "Wutwinter" auszubleiben scheint, ist Ihnen und anderen Extremisten deutlich anzumerken, zumal auch das Thema Corona zur erhofften Mobilisierung der Massen nicht mehr taugt.
Zum Trost bleibt Ihnen einstweilen wohl nur die Hoffnung auf ein frühes Aus der Nationalmannschaft, und so heißt es heute bei wahren Patrioten wie den Wallaus in Deutschland und den Funkes im Russland: Daumendrücken für Costa Rica?

Christa Wallau | Do., 1. Dezember 2022 - 22:26

Antwort auf von Kai Hügle

Ach, Herr Hügle, schließen Sie doch bitte nicht von sich auf andere.
Sie scheinen sehr schadenfroh zu sein.
Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn Deutschland eine Runde
weitergekommen wäre - allein schon wegen meines Mannes, der ein Fußball-Freund ist. Aber es wirft mich tatsächlich nicht um, daß "die Mannschaft" frühzeitig aus dem Turnier geworfen wurde.
Das Ergebnis paßt gut zum Gesamtzustand unserer Gesellschaft, in der es keinen keinen gemeinsamen Nenner (Teamgeist) mehr gibt, auf den sich alle Deutschen einigen können.
An diesem Geist und dem unbedingten Willen, von Anfang an nur ein Ziel zu kennen (Gewinnen!), hat es der deutschen Fußballmannschaft augenscheinlich gefehlt, sonst hätten sie nicht gegen Japan verloren.

Einen großen Trost aber hat die deutsche Mannschaft ja sowieso:
Deutschland ist ungeschlagener Weltmeister im Moralisieren,
und niemand macht Anstalten, unser Land darin zu überbieten.

Frank Klaus | Fr., 2. Dezember 2022 - 01:00

Antwort auf von Kai Hügle

Sie haben recht, Herr Hügle, der Begriff Rattenfänger ist nur ein Bild aus der bekannten Sage, obwohl ich mich in einem Kommentar auch über die Bezeichnung von Bürgern, die auf Demos gehen, als Ratten beschwerte, womit ich den Bildcharakter dieser Rede außer Acht ließ.
Aber das Ganze wird dadurch nur unwesentlich besser (dass ein Tagesschau-Redakteur neulich Menschen, die auf Twitter ihre Meinung sagen, als Ratten bezeichnete, kommt einem dabei auch in den Sinn).
Denn selbst wenn der Rattenfänger, auf den Herr Gathmann sich bezieht, nur ein Bild ist, so bleibt doch, dass er die Menschen, die diesen "Rattenfängern" folgen, also Menschen, die Vorgänge in unserem Land beobachten, die ihnen nicht gefallen, wie eben die ungeheure Zahl von Migranten, die man in unseren Städten sieht, die Überfüllung von Flüchtlingsheimen, und eine aberwitzige Reform des Einbürgerungsgesetzes, die die Regierung plant, als Verführte bezeichnet, obwohl sie nur ihr demokratisches Recht wahrnehmen.

Urban Will | Mi., 30. November 2022 - 09:46

Vielleicht waren die Befürchtungen der Regierung, bzw. die Ankündigungen in Bezug auf einen „heißen Herbst“ Anlass, das Füllhorn auszukippen und das Schlimmste abzumildern.
„Es ist doch nur Geld“ (der Menschen) sagte unser arrogantes Jahrhundert – Genie von Wirtschaftsminister noch irgendwann im Sommer als es um die erwarteten Steigerungen bei den Energiekosten ging...
Ob Elsässer oder andere nun heulend auf den Boden stampfen oder diese 200 Mrd auch als „ihren Erfolg“ feiern, ist egal.
Dass sie die Flüchtlingspolitik nun wieder an d erste Stelle setzen, ist nachvollziehbar, haben wir doch nachweislich wieder unkontrollierte Zustände. Die ja, laut Politik, „so nicht mehr“ hätten kommen dürfen.
Die Unfähigkeit, das immer krassere Setzen von Pull – Faktoren, etc. sind Gründe genug, auf die Straße zu gehen, zumal dem kleinen Mann immer mehr von seinem Geld fehlt.
Wenn auch da die Proteste irgendwann bewirken, dass die Dummköpfe in der Politik mal das Denken anfangen, wäre viel gewonnen.

Chris Groll | Mi., 30. November 2022 - 10:07

Einmal wird der Tag kommen, da der Bürger erfahren muß, daß er die Schulden zu bezahlen habe, die der Staat macht und uns zum „Wohle des Volkes“ deklariert.
Ludwig Erhardt

Mehr möchte ich zu diesem sonderbaren Artikel nicht sagen.

... ist der beste hier im Forum zu diesem sonderbaren Artikel.
Von Gathmann war ich bisher Substanzreicheres gewohnt. Aber offenbar scheint die Scholz'sche Politik der Sedierung des Volks durch Versprechen finanzieller Goodies auch seinen Geist zu vernebeln. M.E. ist der "heiße Herbst" auch nicht ausgefallen, sondern das wirklich dicke Ende kommt erst noch - spätestens Ende 2024, wenn hohe Dauerinflation sich festgesetzt hat, die dann leeren Gaspeicher leer bleiben und die Deindustrialisierung des Landes richtig Fahrt aufgenommen hat.

Ingo frank | Mi., 30. November 2022 - 10:09

gegessen.
Ich war neulich bei meinem Bank- Berater der mir sein Leid klagte, er mache kaum noch Beratungstätigkeit sondern Schuldenberatung.
Und die Abrechnung der Heiz und Energiekosten erfolgt nach Ende der Heizperiode 22/23
Zumal der wetterbedingte Winter durchaus auch kalt werden kann und dadurch die Gasspeicher sehr schnell leer werden Können. Außerdem glaube ich nicht, dass ein großer Teil der Industrie sich mit den teuersten Energiepreisen zufrieden gibt. Die Anzeichen deren Abwanderung mehren sich mit der Folge höhererAL Zahlen.
Somit ist keinesfalls entschieden, wie das Rennen am. Ende ausgeht Alles andere ist Kaffeesatzleserei und fromme Wünsche der Rot Grünen Meinungsmacher.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Maria Arenz | Mi., 30. November 2022 - 10:47

dann sehn' mer's schon. Bei den sich inzwischen jagenden Nachrichten über all die verstopften Gießkannen-Düsen (Wohngeld, Job Center und was weiß ich, wer alles noch für's Verteilen der Wummse zuständig ist) ist noch lange kein Geld auf dem Konto all der von Inflation und Energiepreisexplosion Gebissenen. Die Leute haben Schulden, Dauerschuldverhältnisse, Ratenverbind-lichkeiten, müssen Miete , Telefon, Versicherungen usw, bezahlen und kein Gläubiger wird sich mit einer Abtretung der Ansprüche an die Bundesregierung an Erfüllungs Statt zufrieden geben. Vielmehr wird jeder, der Außenstände hat, Angst haben, daß ihn als letzten die Hunde beißen. Hochkonjunktur also für Inkassobüros, deren Einschaltung die ursprüngliche Forderung gerne mal verdoppelt. Der heiße Herbst mag ausgefallen sein, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wenn die Leute nach Weihnachten erstmal realisiert haben, daß es jetzt doch wirklich ernst wird und wie schlimm es sich auswirkt, reden wir nochmal.

Gabriele Bondzio | Mi., 30. November 2022 - 10:48

An der Doppelmoral der Regierung ist trotzdem nicht zu rütteln.
Besonders die Grünen sind hier federführend.
Der Witz am vertretenden Moralismus, kommt mit dem LNG-Vertrag mit Katar so richtig zur Geltung.
Verflüssigt und teures Erdgas (wir Deutschen sind ja reich und können uns das leisten) von Katar, hat ja "überhaupt nichts" mit fossilen Energieträger zu tun...da kann man(n) mit sichtbarer Freude ein 15jähriges Abkommen begrüßen.

Und andereseits Männchen (Fußball) machen.

Man(n) rechnet damit, das die Leute ehe nichts mehr mitbekommen, als ihren kleinen Horizont.

Die 200 Milliarden wären nicht nötig gewesen, wenn man(n) in der Regierung wenigstens einen weiteren Horizont besitzen würde.

So wird die Summe am Ende nur wider Wenigen (Energieunternehmen) in die Tasche fallen.
Und hätte doch (siehe Bahn) für die Gesellschaft mehr bewirken können.

Und ob die 200 Milliarden ausreichen, sich als Regierung Loyalität vom Bürger zu erkaufen
...steht auch noch in den Sternen.

Norbert Heyer | Mi., 30. November 2022 - 11:01

Zuerst einmal: Auch ich freue mich, dass die Gas- und Ölpreise auf breiter Front fallen. Auch die Maßnahmen für die Industrie und für die Bürger mit Beihilfen zu den Energiekosten begrüße ich. Aber der Abwanderungswille in der Industrie ist ungebrochen (VW, Mercedes,Ford), der Mittelstand und kleineren Handwerksbetriebe haben mit eklatanten Preissteigerungen und Materialknappheit zu kämpfen. Die Migration stößt langsam aber sicher an eine Kapazitätsgrenze, die „Sondervermögen“ erreichen immer höhere Werte. Je länger der Krieg und die unverhohlene Kriegsfreudigkeit nicht endlich in Friedensverhandlungen endet, kann die momentan stabile
Stimmungslage auch ganz schnell umkippen. Noch eine Bitte habe ich: Wir -alle- sollten vermeiden, andere Meinungen mit Tiervergleichen zu verunglimpfen. Diese Art der Diskussion sollten wir tunlichst vermeiden, gerade solche Ausfälle sind dem sozialen Frieden nicht dienlich und geben dem politischen Gegner nur Argumente zur Eskalation der fragilen Lage.

Robert Hans Stein | Mi., 30. November 2022 - 16:50

ließ Sie diesen Artikel verfassen. Rattenfänger? Geht's noch?
Auch wenn ich es gut finde, dass es weder einen heißen Herbst gab, wohl auch keinen Wutwinter geben wird - die Arbeit unserer Ampelweibchen und -männchen braucht man deshalb nicht zu feiern. Ein Habeck z.B. hat doch nur aus Angst vor den nun ausgefallenen Protesten eingelenkt. Nur gut, dass der nicht mit unvertretbaren Teuerungsraten sein Volkserziehungsprogramm realisieren darf. Der bekäme seinen Wutwinter. Und die Flüchtlichgs- und Zuwanderungspolitik der Ampel ist mit ziemlicher Sicherheit ein Reizthema, von dem noch niemand weiß, wieviel Mobilisierungspotenzial es enthält.
Schreiben Sie lieber wieder über Putins Ukrainekrieg. Da kann ich Ihnen gern zustimmen.

"Männer und Frauen, grausamm mit Äxten zerhackt"
schrieb die Welt am 26.06.2013.
"War das Völkermord? Die Erinnerung an die Massaker von Wolhynien 1943
belastet die Nachbarschaft zwischen Polen und der Ukraine. Im Juli wird es 70 Jahre her, daß Ukrainer zur Zeit der deutschen Besatzung etwa über
180.000 polnische Zivilisten ermordeten. (kultur/history/article13360084/Als-die-Ukraine-Schlachtfeld-war.html), ein Verbrechen, das im Westen Euopas bis heute fast unbekannt.

Wer überlebte, bezeugt scheckliche Szenen. Der Pole Krasowski erinnert sich:
"Wir fanden einen entsetzlichen Anblick vor. Eine wenige Jahre alter Junge war am Tor auf einen Pfahl gespießt worden... Vor der Tür lagen Leichen von Männern und Frauen, die grausam mit Äxten zerhackt worden waren.

Seit Jahren arbeiten Politiker und Intelektuelle in Polen u Ukraine an der Aufarbeitung des Blutbads.

Die Kirchen entschuldigten sich. Für sie war das eine ethnische Säuberung.
Poroschenko entschuldigte sich, nicht Selenskyj.

Enka Hein | Mi., 30. November 2022 - 19:59

...maybe.
Aber ihr feuchter Traum durchschaubar Herr Hartmann.
Normalerweise nutze ich noch ein Adjektiv um meine Wertschätzung zu äußern.
Aber wer mit dem Wort Ratten hantiert. Sorry geht nicht.
Als Florist wäre ich damit an der Cicero Zensur aufgelaufen.
Und Durchschaubar sind Sie schon deshalb weil Sie mit grosser "Kriegsgeilheiheit" gerne den Endsieg der Ukraine herbei schreiben wollen.
Und jetzt sind unter den Demonstranten vielleicht ein paar "Putinversteher". Passt Ihnen nicht. Gut. Ihre Meinung.
Aber dieses Abstempelung hat im Cicero nichts verloren.
In der Süddeutschen wäre er auf großes positives Echo gestoßen.
Damit haben sie sich mehr diskreditiert. Journalismus ist Information und keine ideologische Meinung.
Die können und dürfen Sie haben. Dann den Artikel entsprechend kennzeichnen.
Aber für mich war es von den ersten Worten an zu offensichtlich und zu einseitig.

Brigitte Simon | Mi., 30. November 2022 - 20:54

Ein unwürdiger Artikel sehr verehrter Herr Gathmann.

Was sind für Sie "einfache Leute"?
Was beabsichtigen Sie mit Ihren Zeilen? Ein Renommee für die Ampel? Sehen Sie sich für diese als Rattenfänger? Ich muß so deutlich werden und ahme Sie nach.

Nachdem ich nach Corona wieder die Möglichkeit habe, meine
lieben Alten in ihrem nicht Elite-Altersheim zu besuchen, las ich ihnen Ihren Artikel vor. Was,
wir sind einfache Leute? Wir arbeiteten unser ganzes Leben, zogen unsere Kinder groß und jetzt? "Fordern" bei wem? Und jetzt wird alles teurer wegen der Energiekrise". Sie warten auf die einmaligen 300 Euro, bisher 0. Der große Wumms, um dieses unappetliche Wort zu verwenden, verpufft.

Was erleben die Betroffenen im Ahrtal? Sie "fordern" das ihnen zustehende Geld u. stoßen auf taube Ohren. Sie müßen den zweiten kalten, naßen Winter in ihren zerstörten Wohnungen,
Häusern überstehen.

"Fordern" ist für mich seit Anfang des Jahres ein negativ besetztes Verb. Mit Gas gäbe es kein "fordern".

Gisela Hachenberg | Mi., 30. November 2022 - 21:51

Nun ,werter Herr Gathmann, wie Sie im Forum lesen können, gibt es keine Zustimmung zu Ihrem Artikel. Ich habe ihn, nicht zum Vergnügen, zweimal gelesen. „Rattenfänger versuchen, die nächste Welle zu reiten“. Wie krass ist diese Aussage. Menschen, die nicht Ihre (linke) Meinung vertreten, als „Rattenfänger“ zu bezeichnen, ist unerhört. Und was Sie zu den Aussagen vom Sachverständigenrat schreiben, ist lächerlich. Wie oft haben sich die Damen und Herren „Sachverständige“ vertan und mussten ihre Zahlen nach unten revidieren. Und die lächerlichen „Wummse“ und „Doppelwummse“ von Olaf, dem ewig Grinsenden, müssen erstmal verwirklicht werden. Noch liegt alles im Nebel. Ich könnte noch mehr Kritik anführen, zitiere aber nur die Foristen Groll „… mehr möchte ich zu diesem sonderbaren Artikel nicht sagen“ und R. H. Stein „schreiben Sie lieber wieder über Putins Ukraine-Krieg. Da kann man Ihnen zustimmen“. Leider spiegelt der Artikel Ihre Nähe zur SPD, und das nicht zum ersten Mal, wider!

Gisela Fimiani | Mi., 30. November 2022 - 23:52

Herr Gathmann erspart dem Leser die ÖRR Medien. Auch sonstige Main-Stream-Medien sind bei ihm gut „abgedeckt“. Geht es hier nur darum „die andere Seite“ abzubilden, oder sollen „Querdenker“ und „Covidioten“ auf die Linie der korrekten „politischen Kultur“ gebracht werden? Nur zweierlei möchte ich anmerken: 1. Zu meiner Schul- und Studienzeit lag unseren Lehrern und Professoren daran, aufrichtige und deshalb notwendig querdenkende Demokraten aus uns zu machen. 2. Was sog. Ungeimpfte (Corona Spaziergänger) in diesem Land zu ertragen hatten scheint gerechtfertigt - darf man sie doch in den einen Sack werfen, den die Richtig-Denker für sie so wohlfeil parat halten - „Sozialschädlinge“ - alle miteinander. Der große Journalisten-Wumms………

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 1. Dezember 2022 - 10:42

... im Wasser und wenn es langsam erhitzt wird, dann bleibt er auch drin sitzen bis er kocht. Das ist ein bisschen die Denkweise der Bundesregierung dem Volk gegenüber. Aber die Rechnung kommt erst im nächsten Jahr und die strukturellen Probleme (Energiemangel, Rohstoffknappheit, Teuerung) bleiben 2023, 2024 .. 2026 will Katar mal liefern. Das Klima das lt. Annalenas die Kassen leert, wird sich bereits in den Zwanzigern gewandelt haben.

Klaus Funke | Do., 1. Dezember 2022 - 11:23

Wir aus dem Osten kennen das. Die Übereinstimmung des Journalismus mit denen da oben. Einfach ekelhaft, eine Pervertierung des Journalismus. Aber natürlich die gefahrlostete Form von Journalismus. Ampelhampelmännchen. Was Sie, (leider nicht) verehrter Herr Gathmann, hier absondern, das ist reinster Parteijornalismus verbunden mit Wählerbeschimpfung und Volksverdummung. Leider kann ich Ihr Grinsen auf den beigefügten Bildern kaum noch ertragen, ohne böse Gefühle zu bekommen. Für Ihren Artikel, ganz klar, eine Sechs.

Gerhard Fiedler | Do., 1. Dezember 2022 - 13:53

Sie schreiben u. a. "Und "Durchschaubar sind Sie schon deshalb, weil Sie mit grosser "Kriegsgeilheiheit" gerne den Endsieg der Ukraine herbeischreiben wollen." Gemeint ist damit Herr Gathmann. Ja, das sehe ich wohl ähnlich. Und wer hier der "Rattenfänger" ist, wenn er sich im Mainstream tummelnd für unsere rot-grüne Regierung engagiert, sei dahingestellt. Wenn ich die Kommentare der meisten Foristen dazu lese, weiß ich, dass ich nichts versäume, die Beiträge von Herrn Gathmann zu meiden. Warum der Cicero dennoch meint, auf Ihn nicht verzichten zu können, kann ich mir nur damit erklären, nicht in der rechten Ecke zu landen. Oder sehe ich das falsch?

wie Sie vermuten:
Die CICERO-Readktion muß höllisch aufpassen, daß sie nicht in der sog.
rechten Schmuddelecke landet, wo bereits viele Druckerzeugnisse und
Journalisten hingeworfen wurden.
Ist man nämlich einmal dort angekommen, geht die Dauerhetze los, und man kann sich nicht mehr von dem Dreck und der Gülle befreien, welche die
"wahren Demokraten" und "guten Deutschen" unentwegt über einem auskippen.

Ich beneide Herrn Marguier nicht. Er hat es schwer genug, mit seinem Magazin am Markt zu bestehen. Wenn er könnte, wie er wollte, würde er sicher noch weitaus kritischere Fragen stellen, als er es schon tut - nicht nur im Hinblick auf den Ukraine-Krieg, sondern vor allem auch bezüglich der deutschen Innenpolitik.

und wahrscheinlich ist ihr überhaupt nicht wohl dabei, mitanzusehen, wer sich hier als Verbündeter geriert.

Man kann dem Magazin durchaus eine gewisse Schlagseite bestätigen: Jede Menge Beiträge über Gendern oder Political Correctness, aber kein Wort z.B. über eine sich radikalisierende, zunehmend extremistische Querdenker-Bewegung.

Wundert es da, wenn sich Leute angesprochen fühlen, die im Denken nicht weniger extrem sind? Oder wenn es Links zum Cicero auf Seiten gibt, bei denen regelmäßig der Verfassungsschutz mitliest?

Da darf man sich in den Redaktionsstuben durchaus an die eigenen Nasen fassen. Auch eine Frau Wallau, jüngst besonders deutlich mit dem Ruf nach einer Revolte gegen die demokratische Regierung, wurde irgendwann eingeladen, sich hier einzunisten - wenn auch nicht dezidiert.

Andererseits steckt im Magazin noch immer so viel Qualität, dass es schlicht ein Jammer wäre, würde es zum schnöden AfD-Käseblatt absteigen.

Was hoffentlich nie der Fall sein wird.

Es grenzt schon an Frauenbeschimpfung und Frauenhass, was ein Herr Lenz hier absondert. Für mich ist das nicht politisch, sondern in erster Linie Frauenfeindlichkeit. Und das in einer Zeit wie jetzt. Glücklicherweise steht die "gescholtene Frau" Wallau da drüber. Sie wird milde lächeln, so wie ich auch. Was ist dieser Mensch nur für ein armseliger Tropf. Er nährt sich von Hass und Häme und hat, wenn man genauer hinschaut, sehr wenig wirkliche Bildung - ein echter Sozialdemokrat eben. Lassen wir ihn quäken, es muss auch solche geben, er gehört zum Spektrum. Schauen wir konstruktiv in die Welt, es gibt immer ein "danach"...

Inana | Do., 1. Dezember 2022 - 21:40

Der Autor klingt in dem Text ein bisschen sehr triumphalistisch, siegesgewiss und naiv und wiederholt v.a. in Wirklichkeit eine Masche, die man auch aus der Corona-Zeit kennt.
Anhand einzelner schräger Figuren, wird Protestler zum "Looser" und Klassenblödmann erklärt, damit ja keiner dahin geht. Während die Regierung ganz toll ist.
Und das kann man alles machen und es ist auch erst mal erfolgreich. Was es mittelfristig mit einer Demokratie macht, ist eine andere Frage.
Außerdem sollte der Autor sich auch nicht täuschen. Die "Ampel" hat v.a. für Krisenzeiten real sehr schlechte Umfragewerte. Die meisten Bürger trauen keiner Partei mehr zu, die Probleme des Landes zu lösen. Klar kann man daraus eine "Riesenniederlage" für die Populisten machen. Man könnte aber auch fragen, was das eigentlich über die wirkliche Akzeptanz der "Ampel" aussagt.

Frank Klaus | Fr., 2. Dezember 2022 - 00:45

Ich konnte an der Demo "Ami go home" in Leipzig leider nicht teilnehmen, deshalb kann ich nicht einschätzen, ob die von Elsässer genannte Teilnehmerzahl von 6000 stimmt, oder die von der Polizei genannte von 1000. Ob Herr Gathmann das gründlich recherchiert hat, da habe ich meine Zweifel. Einfach die Angabe der Polizei zu übernehmen, halte ich in einer Stadt wie Leipzig, wo der Oberbürgermeister gegen die Demo mobilisierte, zu der neben der orstansässigen Antifa wahrscheinlich noch aus ganz Deutschland Antifa herbeigeschafft wurde, womöglich auf Staatskosten, für nicht besonders seriös.
Jedenfalls habe ich als Reaktion auf diesen Artikel - Menschen, die sich der Sorgen vieler angesichts der Zustände in unseren Innenstädten annehmen, als Rattenfänger zu bezeichnen, und also die besorgten Bürger als Ratten, ist wirklich unterstes Niveau, Herr Gathmann, damit sind Sie fast auf dem Niveau Ihrer Freunde Selenskyj und Melnyk angekommen - gerade das Compact Magazin abonniert.