Von hier kommt im Ernstfall das Abschalt-Kommando: Leitstelle des Übertragungsnetzbetreibers Amprion / dpa

Blackout-Angst der Bundesregierung - Niemand hat die Absicht, den Strom abzuschalten

Deutschlands oberster Katastrophenschützer warnt vor Stromausfällen im Winter. Kurz darauf rudert seine eigene Behörde zurück. Die Bundesregierung will offenbar nicht zugeben, dass ihre real existierende Energiewende vor allem zu Energiemangel führt.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Die Energiewende in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf. Mit Durchhalteparolen und Sparappellen kommt Deutschland durch den Winter. Und dann können unsere Energiepolitiker endlich wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: abschalten.

Mit dem Abschalten von Kohlekraftwerken klappt es zwar doch nicht so gut wie geplant. Wladimir Putin durchkreuzte den Kohleausstieg, der eigentlich ein Umstieg auf Gazprom-Gas sein sollte. Aber mit den Atomkraftwerken soll spätestens Mitte April Schluss sein. Für immer und ewig. Großes Ampelehrenwort. Sogar Christian Linder, dessen FDP alles andere als überzeugt davon ist, erklärte neulich die immer wieder aufflammende Debatte über Sinn und Unsinn des deutschen Atomausstiegs für beendet. „Weil, das ist jetzt einfach mal entschieden“, erklärte der Parteichef. „Da muss man auch sagen, jetzt ist Ende.“ 

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Ronald Lehmann | Di., 22. November 2022 - 14:09

Wenn die Lage nicht so ernst wäre, ich würde mich Tod lachen.

Wir hatten vor ca. 1/2 Jahr einen begrenzten Stromausfall in Dresden & Umgebung.

Dort hatte sich wie bei Tschernobyl gezeigt, dass ein einziger "Schwachmade, jedoch ein hoch geistiger Wissenschaftler" durch seine verhängnisvollen Handlungen Fakten geschaffen hat, die mehr als verheerend sind.

Hinzu unser staatliches Provinz-Katastrophen-Stadl, wo regionale Fürsten meist überfordert sind.
Wie würden wir heutzutage in der BRD einen Winter wie 1978/79 überleben, wo z.B. Geschäfte ohne Kasse nichts verkaufen dürfen?!

Wir sind mit so viel Gesetzen/Vorschriften &&& so groß aufgeblasen, dass dieses System kurz vorm einknicken ist & ein kleiner Windhauch alles lahm legt.

Wäre Corona eine wirkliche Gefahr für die Menschheit gewesen (& dies unabhänig der Corona-LEUGNER???), die Staatengemeinschaft wäre mehr als eingebrochen.

TRENNE WICHTIGES VON UNWICHTIGEN & analysiere wie recherchiere, um lösungsorientiert zu handeln zu können

Hans Jürgen Wienroth | Di., 22. November 2022 - 14:50

Der interessierte Leser weiß doch längst von den Lastabwürfen bei großen Verbrauchern, die mit kurzer Ankündigung für 2 h vom Netz genommen werden, um dieses zu stabilisieren. Es soll inzw. im Schnitt ca. einmal pro Tag geschehen. Die werden dafür „entschädigt“. Wir Verbraucher müssen uns damit abfinden, dass Gefrorenes auftaut, Frieren angesagt ist und manches mehr.
Wenn jetzt noch Kohlekraftwerke laufen, dann geht das vom festgelegten CO2-Budget der Kohle. Wenn das verbraucht ist, gibt es keinen Kohlestrom mehr, dann gibt es nur noch den von den sogenannten Erneuerbaren, ganz gleich, ob es reicht oder nicht. Daher das Vorziehen des Ausstiegs auf 2030. An all dem ist nur Putin schuld(?), unsere Politik ist „alternativlos“.
Es ist der Einstieg in die Energie-Mangelwirtschaft. Wie viele Leben das kosten wird, weil Krankenhäusern Strom fehlt, weil Untersuchungen (z. B. MRT, die 24/7 laufen müssen) nicht mehr stattfinden, spielt keine Rolle. Hauptsache wir retten das Klima. Tun wir das?

Ernst-Günther Konrad | Di., 22. November 2022 - 15:33

Habeck hat ja gesagt, wir hätten kein Stromproblem. Der muss es doch wissen oder nicht? Wenn wir dieses Problem also gar nicht haben, warum dann doch die Laufzeitverlängerung? Sie schreiben es richtig Herr Gräber. Die wollen das alles irgendwie totschweigen, wie bei allen Themen keine Diskussion und ich denke mal Herr Tiesler wird demnächst aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgeben, vielleicht weist man ihm auch eine "Nähe" zu Russland nach oder er wird anderswo dringend gebraucht. Wie seinerzeit bei ROR Kohn der das Pandemiepapier veröffentlichte und seinen Job verlor. Für mich ist es eindeutig, dass der Widerruf der Aussagen des Herr Tiesler ganz klar von "oben", seiner Chefin kam. Wir werden alle schlauer sein nächstes Jahr im April 2023, ob und wann und ggfls. in welchem Umfang die Stromversorgung gewährleistet ist und war. Und wenn es zum Ausfall kommt, dann sicherlich durch "unvorhergesehene" Ereignisse, man wird schon an entsprechenden Szenarien und Geschichten basteln.

Karl-Heinz Weiß | Di., 22. November 2022 - 15:39

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten" - nach 61 Jahren wiederholt sich die Geschichte. Nur ist es diesmal eine Gedankenmauer, gegen die selbst eine Greta Thunberg nicht ankommt. Deutschland, einig Abschaltland.

Tomas Poth | Di., 22. November 2022 - 16:28

... aber alle bekommen Scheuklappen verpaßt. Und wenn dann der Stromausfall kommt ... shit happens ... was soll man machen oder so schlimm war es dann nicht oder daß es so kommen konnte war nicht vorhersehbar und und und ...
Alle werden in die rotgrüne Zwangsjacke gesteckt, lassen das mit sich machen.
Und wenn ihr euch dann einmal fragen solltet, wie konnte das passieren?, dann denkt an die Zeiten des National-Sozialismus und SED-Sozialismus! Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.

Gabriele Bondzio | Di., 22. November 2022 - 17:13

"Solche kontrollierten Stromausfälle hat es in (West-)Deutschland zuletzt während der Berlin-Blockade 1948/49 gegeben."

Dabei muss sich doch was denken lassen.
Über den Zustand der Regierung und den Zustand der Bürger
( „Warum schweigen die Lämmer“ /Prof. Rainer Mausfeld) .
Da liest frau über massenmediale
Indoktrination, Einschränkung öffentlicher Debattenraum, neoliberale Indoktrination, Diskursvermüllung beziehungsweise die Desinformation durch eine Überflutung mit banaler Unterhaltung usw.

"Die sogenannten sozialen Medien haben Wege eröffnet, die verbliebenen Reste argumentationsbasierter Kommunikation aus den Köpfen zu spülen und ein Rauschen zu erzeugen, das Machtverhältnisse einer rationalen Verstehbarkeit entzieht und somit unsichtbar macht...
In dem Maße, wie die Möglichkeiten zu einem vernünftigen Denken behindert werden, wird auch der politische Raum entleert und somit der Demokratie ein für alle Mal das Fundament entzogen."

Herausgegeben wurde das Buch 2015.

Ingo Frank | Di., 22. November 2022 - 20:14

abzuschalten ….
und die Mauer hat sich von allein gebaut.

Das glaube ich auch, das niemand mit „Absicht“ den Strom abschaltet. Aber woher nehmen, wenn Winter kalt und nix da zum einspeisen? Dann gehts Licht und Heizung wie von Wunderhand von allein aus…… und, wenn das passiert, geht mit dem Strom die Ampel aus und sehr schnell wird’s dann zum hauen und stechen kommen, wer den schwarzen Peter zugesprochen bekommt. Und das wird hoffentlich das Spitzenpersonal der Grünen Sekte sein, die es schlussendlich auch zu verantworten haben. Ich würde zu gern Petrus in die „Wetterkarten“schauen. Aber die grüntreuen Meteorologen haben ja einen milden Winter bereits vorhergesagt. Das sind bestimmt die, die nicht einmal beim Wetter des Folgetages richtig liegen. Hoffentlich!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Sabine Lehmann | Di., 22. November 2022 - 20:24

Versprochen ist versprochen. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Niemand hat die Absicht auf die Abschaffung deutschen Wohlstands zu verzichten. Nun gehört der Strom aus der heimischen Steckdose seit 100 Jahren zur Selbstverständlichkeit einer Industrienation u. nicht gerade zu einem Wohlstandsattribut, aber daran kann man arbeiten. Vor allem an der dekadenten Anspruchshaltung einer kleinem "Minderheit" in Deutschland, die sich immer so beklagt, sollen sie doch Torte essen, ich bitte Sie. Solche Töne möchte man im wohlstandsverwahrlosten Prenzlauer Berg in der 200qm Butze im luxussanierten Altbaupalast bitte nicht hören, das stört, vor allem die sensiblen Empfangsfrequenzen unserer Berliner Patrioten, die ihre Antennen nur in zwei Richtungen ausrichten: Die eine zur Alimentierung eigener "bescheidener" Ansprüche u. die andere zur narzisstischen Selbstdarstellung. Beides ist sehr anstrengend.
Neulich beim Bäcker: Kommt der Bundespräsident zum Bäcker u. kauft 2 Brötchen. Bezahlt mit 100 €...

Wolfgang Fengler | Di., 22. November 2022 - 22:55

Wie schön, dass man man jetzt wieder einen neuen Begriff hat wie Brownout. Muss das denn sein? Die deutsche Sprache kennt den Stromausfall, und wir haben ihn heute wieder in unserer kleinen Stadt erleben dürfen. 55 Minuten lang. Mir ist egal, wie das heißt. Der Strom war weg und ich habe schonmal die Taschenlampen hergerichtet, damit ich die Kerzen finde und die Bedienungsanleitung des Notstromaggregates und der Heizung mit Propangas.
Spare in der Zeit dann hast Du in der Not: Ob die Grünen das je verstehen werden?

Ingo Frank | Mi., 23. November 2022 - 20:18

Antwort auf von Wolfgang Fengler

Kleiner Tipp Herr Fengler, suchen Sie mal unter den Stichworten“warum gab es in der DDR keine Grünen“ aber bitte die Version, die Bezug auf einen der „bekanntesten“ Grünen Frösche nimmt: Kermit d. Frosch.
Das ist ein „Redenausschnitt“ aus einem ostdeutschen Landtag ……? der Ihre Frage allumfassend beantwortet,
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Christoph Kuhlmann | Mi., 23. November 2022 - 07:30

Stromausfall um Winter bei Frost. Da fallen dann auch die Heizungen aus. Ohne Pumpe geht da nichts. Ganz abgesehen davon fallen auch Millionen von Arbeitnehmern im Home-Office aus. Ganz abgesehen davon, dass zig Millionen Menschen sich ein Leben ohne Internet und Mobilfunk einfach nicht mehr vorstellen können. Man sitzt frierend im Kerzenschein und hofft, dass der Strom wieder angeht, bevor einem die Lebensmittelvorräte ausgehen. Ich weiß nur eines, wenn das großflächig für mehrere Tage vorkommt, braucht die CDU keinen Koalitionspartner mehr, wenn sie es richtig macht und klare Kante zeigt.

Wenn das passiert, werter Herr Kuhlmann, brauchen wir uns über Luxusprobleme wie Mehrheiten und Koalitionen keine Gedanken mehr zu machen, auch nicht die CDU. Denn dann wird in Deutschland Anarchie herrschen, Ausnahmezustand, Bürgerkrieg, davon bin ich überzeugt. Um es mit den Worten einer Chef-Schwurblerin von den Grünen zu sagen: "Dieses Land wird sich drastisch verändern. Ich "freu" mich drauf."