Manuel Neuer
Das hätten die Kataris doch wissen müssen: Fußball und sexuelle Vielfalt gehören schon immer zusammen / dpa

Fußball-WM - Manuel Neuer ohne „One Love“-Binde? Das muss nicht sein

Die deutsche Nationalmannschaft muss am Mittwoch ohne Vielfalts-Kapitänsbinde zu ihrem ersten WM-Spiel antreten. Von diesem Rückschlag sollten sich Manuel Neuer und der DFB aber nicht entmutigen lassen. Mit etwas Kreativität können wir noch Weltmeister im „Haltung-Zeigen“ und „Zeichen-Setzen“ werden.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Die Empörung ist groß. Manuel Neuer, Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, wird bei der Weltmeisterschaft in Katar doch keine „One Love“-Binde am Oberarm tragen. Der DFB ist vor den strengen Fußballautokraten der Fifa und den homophoben Sittenwächtern des Emirats eingeknickt.

Schade. Schließlich ist das „Haltung-Zeigen“ und „Zeichen-Setzen“ eine Disziplin, in der Deutschland nach wie vor weltmeisterliches Spitzenniveau erreicht. Es wäre eine tolle Chance gewesen, das heimische Publikum über drohende sportliche Misserfolge hinwegzutrösten und wenigstens als Weltmeister der Menschenrechte vom Platz zu gehen.

Farben symbolisieren die „Pansexual-Flagge“

Die Binde „richtet sich gegen die Ausgrenzung von LGBTQ+ Menschen, aber auch gegen Rassismus und Antisemitismus“, erklärte der DFB den Sinn der nun gescheiterten Aktion. „Die Farbgebung symbolisiert dies. Rot, Schwarz und Grün finden sich in der Panafrikanischen Flagge, Pink, Gelb und Blau symbolisieren die Pansexual-Flagge. Die an der Aktion ‚One-Love-Armband‘ beteiligten Nationen wollen eine positive Botschaft für jede Form von Vielfalt senden.“

Dass „LGBTQ+ Menschen“ in Katar nicht nur ausgegrenzt, sondern schariagemäß mit Gefängnis und Peitenschenhieben bestraft werden, war zwar bereits bei der Vergabe-Entscheidung bekannt und hinderte weder den DFB an der Teilnahme, noch die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten daran, die Wüsten-WM mit Beitragsmillionen zu finanzieren. Doch klar ist: Fußball und sexuelle Vielfalt gehören einfach zusammen. Wenn die Kataris durchtrainierte junge Männer aus aller Welt einladen, damit diese sich auf dem Rasen räkeln und verschwitzt in den Armen liegen, hätte ihnen klar sein müssen, dass Eurovision Song Contest und Christopher Street Day nicht mehr weit sind.

Jetzt erst recht

Das Beharren auf der altmodischen Fifa-Regel, dass politische Botschaften auf dem Spielfeld tabu sind, ist vollkommen naiv. Und der Deutsche Vielfaltsbund DFB sollte sich von diesem Rückschlag keinesfalls entmutigen lassen. Jetzt erst recht, lautet das Gebot der Stunde. Wir hätten da ein paar Vorschläge.

 

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Die „One Love“-Binde sichtbar am Arm zu tragen, geht offenbar nicht. Gelbe Karte sticht Buntheit, das musste man einfach akzeptieren. Aber wo steht im Fifa-Reglement denn, was ein Spieler darunter zu tragen hat? Und wer sagt, dass eine Kapitänsbinde nur den Bizeps schmücken darf? Mit etwas Kreativität könnte Neuer also zumindest in der Kabine ein Zeichen setzen.

Beweisfoto aus der Kabine

Wenn Innenministerin Nancy Faeser wie angekündigt zum ersten Deutschland-Spiel reist und, so wie einst Angela Merkel, den Nationalspielern beim Umziehen über die Schultern schaut, könnte die SPD-Politikerin ja ein Beweisfoto schießen, das zumindest der deutschen Öffentlichkeit als Genugtuung genügt. Kataris und Fifa müssen nichts mitbekommen, und Neuer blieben die Peitschenhiebe erspart.

Das wäre aber nur ein Anfang, eine Notlösung, weil es schnell gehen muss. Das Spiel ist schon am Mittwoch und die Armbinde fertig genäht und bedruckt. Für den Fall, dass Deutschland über die Gruppenphase hinauskommt, lohnt es sich aber, wenn sich der DFB schleunigst nach neuen Sponsoren und Ausrüstern umsieht.

Trikots aus der „Pride“-Kollektion

Zum Beispiel käme da die amerikanische Unterwäschemarke „Andrew Christian“ in Frage, in deren „Pride“-Kollektion nicht nur Manuel Neuer eine gute Figur machen würde und die sicher auch in WM-Stadien hervorragend ankommt: als Trikot in verschiedenen Varianten oder zumindest für darunter.

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Tomas Poth | Mo., 21. November 2022 - 17:55

... gebe es viele.
Zum Beispiel, LGTBQIA-Abziehbild auf linke und rechte A...backe, und dann mal kurz die Hosen Richtung Kamera runterlassen. ;-)

Helmut W. Hoffmann | Mo., 21. November 2022 - 18:14

Nein, Herr Gräber, es geht auch ohne Binde. Warum muß D immer mit Moral und Haltung wie mit einer Monstranz voran gehen? Es gibt eine Menge Fußball-Nationalmannschaften, denen dies völlig am Allerwertesten vorbei geht. Bei jedem Krümel-Ereignis müssen wir zeigen, wie hoch wir -angeblich- über anderen Völkern stehen? In unserem Land werden Menschen von hochmoralisierenden Zeitgenossen ausgegrenzt und in eine Ecke geschoben (Nazi, Antisemitismus, Homophobie uvm), obwohl sie garnichts mit diesen Unterstellungen zu tun haben, sich vielleicht einmal unbedacht oder zweideutig geäußert haben (wenn überhaupt). Hier wird von der scheinheiligen Moral-Elite wieder ein Faß aufgemacht, in Verbindung mit den ÖRR und den Mainstreammedien, das besser zu geblieben wäre. Mir ist es egal, ob eine Mannschaft mit blau-weiß-roter Binde oder ohne aufläuft, Fußball hat mich in über 70 Jahren noch nie interessiert, aber das Geschrei einer verlogenen Moral geht mir ganz fürchterlich gegen den Strich.

Annette Seliger | Mo., 21. November 2022 - 18:32

......unser bester Wirtschaftsminister aller Zeiten wäre nach seinem Kotau in Katar mit einem Gasvertrag zurückgekehrt, der uns die Gasversorgung auf Basis der bisherigen russischen Gaspreise gesichert hätte - kein Mensch würde jetzt etwas über "Menschenrechtsverletzungen" in Katar berichten. Das wären jetzt unsere allerbesten Freunde.

Sind den Foristen eigentlich irgendwelche Berichte aus Katar bekannt, dass es dort Volksaufstände gegen die Herrscherfamilie gäbe? Mir sind keine bekannt.

Apropos - bei Mercedes und der Deutschen Bank haben die Katris auch noch grosse Beteiligungen. Wo bleibt da das Bashing analog zu China?

Lisa Werle | Mo., 21. November 2022 - 18:49

Speziell dieses Deutschland und seine albernen, abgehobenen Protagonisten, ob Politiker, Sportler, Kulturelle und sogar manche angestellten Firmenbosse (siehe Audi) werden immer widerlicher in ihrem pseudo-elitären Getue. Mit dem, was Moral eigentlich einmal meinte, hat das allerdings nichts mehr zu tun, umso mehr mit Anbiedern an einen vermeintlichen 'Zeitgeist', den 80 % der Bürger konsequent ablehnen. Das prägnanteste Beispiel für dieses lächerliche Anbiedern haben wir Audi zu verdanken: der Audi-Chef plädiert u.a. für Sonntags-Fahrverbote, damit er mit seinem zweifellos sehr teuren Rennrad über die Autobahn brettern kann - und gleichzeitig wird die Frau, die den RBB mit ihren finanziellen, persönlichen und egoistischen Eskapaden ruiniert, von Audi mit einem Luxusfahrzeug 'unterstützt / gesponsert / geschmiert (wie soll man das politisch korrekt geframt nennen?). Geht bei dieser 'Elite' alles problemlos zusammen. Dekadent und verkommen ist geschmeichelt.

Robert Hans Stein | Mo., 21. November 2022 - 19:01

Diese Mixtur aus ironischem Augenzwinkern und Bitterkeit hatmich sehr zum Schmunzeln gebracht, Danke für diese punktgenaue Beschreibung der verlogenen und egoistischen Haltung unseres Konglomerats aus prominenten Sportlern, Politikern, Medienleuten... Was zum Teufel treibt eine Faeser nach Qatar? Doch nicht die Liebe zum Fußball. Eher Selbstdarstellung.
der Kapitän des französischen Teams hat alles richtig gemacht und auch das Richtige gesagt.
"Ein politisch Lied, ein garstig Lied", um es mit Goethe auf den Punkt zu bringen. Nicht gegen politische Meinungen und konsequentes Dazustehen - dort wo es hingehört!!! Wenn es um Spaß geht, ist sowas fehl am Platz. Aber das kapiert in moralisierenden Trottel-, Dussel-, Deppendeutschland leider nur die Hälfte der Bürger. Mein Gott, wie schäme ich mich manchmal für dieser bigotte, verlogene Blockwartsgesindel.

Bernd Windisch | Mo., 21. November 2022 - 19:02

ist in Katar nicht gefragt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Athleten klein beigeben werden.

11 Armbinden mit anschließender öffentlicher Auspeitschung des Kaders live im Fernsehen.

Das wird ein starkes Zeichen! Deutschland ist dann einmal mehr stolz auf seine Jungens.

Die Variante mit der Unterhose geht natürlich zusätzlich.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 21. November 2022 - 19:41

Wie sagte unsere Außen-Bärin bei ähnlichen Umständen treffend: "Das hat alles mit dem Islam nichts zu tun".

Wenn in unseren Städten Juden auf offener Straße von Moslems angegriffen werden, hat das wohl auch nichts mit dem Islam zu tun? Naja, das verschweigt man lieber und rät unseren Jüdischen Mitbürgern, die Kippa in der Öffentlichkeit nicht zu tragen ... oder schiebt es gleich den Rechtsradikalen in die Schuhe.. Dafür ruft aber in Kölln der Muezzin, dass Allah der Allergrößte sei. Eine verlogen-scheinheilige Sippschaft dominiert uns. Ich schäme mich fremd!

Gabriele Bondzio | Mo., 21. November 2022 - 20:14

das heimische Publikum über drohende sportliche Misserfolge hinwegzutrösten und wenigstens als Weltmeister der Menschenrechte vom Platz zu gehen."

Ob das greift, werter Herr Gräber, bei Fußballbegeisterten?
Es ist an der Zeit, die Weltmeisterschaften der Menschenrechte seperat auszutragen, dann könnte mehr Werbefläche (der ganze Mann/Frau) benutzt werden.

„Die Erkenntnis um ihrer selbst willen“ — das ist der letzte Fallstrick, den die Moral legt: damit verwickelt man sich noch einmal völlig in sie."
Friedrich Nietzsche

Albert Schultheis | Mo., 21. November 2022 - 20:17

Es sind nicht einmal Zwänge der physischen Gewalt, die die heldenhaften Hühnen des deutschen Gratismutes zum Einknicken bringen, sondern der schnöde Mammon, um den es ja ausschließlich geht. Fußball war einmal der Sport der Arbeiter und Malocher, es war deren schönste Nebensache der Welt und mit den englischen Regeln hatte man den Begriff der Fairness übernommen. Mit alledem hat dieser "Fußball" nichts mehr gemein. Der kann weg in die Tonne.

Gerhard Lenz | Di., 22. November 2022 - 10:47

Antwort auf von Albert Schultheis

Und was wollen Sie jetzt eigentlich sagen? Schaffen Sie das eigentlich auch mal ohne rumzuschwurbeln? Oder fürchten Sie die Aussagekraft des klaren Wortes?

Gerade habe ich anderswo zum xten Mal Ihre erleuchteten Erklärungen erlesen. Wer Putin für einen Schuft hält und auch noch verurteilt, ist naiv. Donnerwetter!

Putin hat im Kampf gegen den "verweichlichten Westen" jetzt noch eine Schippe draufgelegt. Allein das Reden über LGBTQIA ist fortan strafbar.
So wie man über eine Krieg, den es nach Ihrer Putin-folgsamen Interpretation ja auch sicher nicht gibt, nicht reden darf.

Oder ein leeres Plakat in die Höhe halten. Denn da könnte ja - theoretisch - alles Mögliche draufstehen. Alleine die Möglichkeit ist schon reichlich subversiv.

Denn wer nur ordentlich nachdenkt, und die beliebten "Hintergründe" miteinbezieht, kann nur zu einem Schluss kommen: Der Ukraine-krieg wurde Russland vom Westen aufgezwungen.

Originalton Schultheiss.

So wie: Die Alliierten sind noch immer unsere Feind!

ines Schulte | Mo., 21. November 2022 - 20:23

...was die Farbgebung derArmbinde betrifft. Fakt ist: nicht wir, sonder Katar hat ein Zeichen gesetzt. Das, was schon lange auch hier gelten könnte : "When in Rome, - do as the Romans do".

Jens Böhme | Mo., 21. November 2022 - 20:37

Wenn ich Sportler sehen will, die sich politisch engagieren, dann will ich diese außerhalb ihres Jobs sehen. Mein Arbeitgeber duldet bei Ausübung meiner Arbeit keine politischen Zeichensetzungen. Das sollte auch bei sportlichen Unternehmen, Firmen, Klubs, Vereinen üblich sein. Die DFB- Nationalmannschaft ist im sportlichen Fight weder im Krieg noch im Wettstreit, wer die meisten oder schönsten politischen Zeichen setzt. Die Sportler sollen sportliche Zeichen setzen. Wenn den Sportlern und ihren Funktionären der Drang nach politischen Botschaften ist, können sie abseits des Sport ein Polit-Ringelreih o.ä. per Video aufnehmen und veröffentlichen bzw. auf Pressekonferenzen oder in Talkshow sich privat äußern. Die Nominierung in eine Nationalmannschaft erfolgt nach sportlichen Kriterien und nicht danach, wie mutig wer erotische oder regenbogenfarbene Unterwäsche trägt.

hermann klein | Mo., 21. November 2022 - 21:25

Unser Team „Regenbogen“ (besonders Neuer, Goretzka) sollte sich auf das Sportliche konzentrieren und das Politische den scheinheiligen Protagonisten u. Weltverbesserern überlassen. Und möglichst versuchen, zumindest das Viertelfinale zu erreichen, gerade für den begeisterten Fußballfan in Deutschland.
Katar, bedingt durch die Vergabe der WM jetzt wichtigtuend verteufeln, jedoch kollektives Stillschweigen bei der Frage:“ Wie viele Kinder kommen in den Kobalt Löchern im Kongo für unsere E-Autos zu Grunde, oder wie viele Südamerikaner haben ihren Broterwerb verloren für Lithium ( E-Autos) u. Kupfer, oder wie viele Tote hat der Abbau seltener Erden in China u. Indien schon gefordert.
In unserem rotgrünen Klimastaat ist derzeit die Armbinde wichtiger, als solche Missstände öffentlich zu diskutieren.

Sabine Lehmann | Mo., 21. November 2022 - 21:36

Klar, Herr Gräber, man kann den Aspekt Sport auch gleich ad acta legen und in Strapsen auf´s Spielfeld laufen. Das ganze Leben ist ein Schauplatz Moral-affiner Befindlichkeitsstörungen, die man unbedingt zeigen muss, selbstverständlich gegen alle Regeln, vor allem die des guten Geschmacks.
Ja und die Kernkompetenzen Deutschlands liegen jetzt nicht so unbedingt bei praktischen Dingen und Funktionalität, von Qualität möchte ich gar nicht erst anfangen müssen, sondern eher im Moralisieren und Belehren. Das liebe ich so an meinen Glaubensbrüdern aus der links-grünen Matrix, sie sind so nützlich wie Wackelpeter zur Herstellung von Beton. Weiter machen;-)

Joachim Mann | Mo., 21. November 2022 - 22:16

Es ist schon sehr verwunderlich welche miese Show DFB und ÖRR abziehen.10 Jahre hatte man Zeit über die Missstände in Katar zu diskutieren doch nichts geschah und so wird es auch nach der WM sein.

Günter Johannsen | Mo., 21. November 2022 - 22:29

Dass selbst der Sport ideologisiert wurde, gab es bisher nur unter dem Hitler-Regime, dem DDR-Regime, der kommunistischen Sowjetunion, China und anderen Diktaturen. Nun auch bei uns? Auf was lässt das schließen? Auf eine Bunte-Genderrepublik-Grünland?
Es ist unerträglich, dass jetzt auch der/die/das Fußball per Zwang zum Regenbogen-Objekt gemacht wird. Die Tagesschau hatte heute allein für diese grün-rote Propaganda zehn Minuten Berieselung über den Äther laufen lassen. Ich fühle mich immer mehr erinnert an ein Regime, welches ich für längst überwunden geglaubt hatte!

Lutz Hofmann | Mo., 21. November 2022 - 23:02

Cicero sollte sich überlegen, wozu unsere deutsche Elf überhaupt nach Katar geflogen ist. Wenn um Energie bettelnde Politiker vor den Scheichs einen Bückling machen, warum sollen ausgerechnet unsere sportlichen Helden dort Zeichen setzen? Es ist Zeit sich auf den Sport zu konzentrieren.

Norbert Heyer | Mo., 21. November 2022 - 23:09

So sind sie eben, die Mutigen auf leerer Straße. Sie protestieren da, wo sie keinen Gegenwind erfahren, wo alle einer Meinung und Gesinnung sind und wo Kritiker sofort in ihre Schranken verwiesen werden. Doch verlässt sie der Mut, wenn Konsequenzen drohen, wenn es gefährlich werden könnte für Leib, Leben und Geldbeutel. Sie sind eingeknickt und haben damit ihrer Botschaft und den Menschen dahinter mehr geschadet als genutzt. Leugner einer Sache kennt schon die Bibel - Kain und Abel sowie Petrus, auch die Kreuzableger unserer beiden Kirchen haben lieber gekniffen als sich dazu bekannt. Jetzt müsste die „Mannschaft“ eigentlich abreisen, weil sie ja ihre Ideale und moralischen Grundsätze nicht geteilt werden, aber da ist ja auch die finanzielle Seite. Hauptsache ist, dass der DFB-Präsident meint, man wäre nicht „eingeknickt“. Neben dem peinlichen Rückzieher jetzt auch noch zusätzlich eine ausgeprägte Wahrnehmungs-Störung. Diese Mannschaft hat schon vor dem ersten Spiel komplett verloren.

Urban Will | Mo., 21. November 2022 - 23:56

noch beschlossen hat, Fußball – Fan*in zu werden und in dieses Land des Grauens zu reisen, können die Jungs jetzt nicht einfach den Schwanz einziehen (Oh je, wie inkorrekt...), wenn die Dame auf der Tribüne steht (mit dem Regenbogen – Fähnchen?).
Zu wedeln wird sie wohl eh nicht viel haben, unsere Zeichensetzer mit Stollenschlappen haben sicher vor lauter Zeichensetzen gar keine Energie mehr, Fußball zu spielen.
Herr Gräber, Ihre hier verlinkten Vorschläge des Darunter – Gestaltens sind sehr ansprechend und sollte vielleicht sogar doch ein Tor gelingen, dann können die Schützen ja, auch wenn es Gelb gibt, als zusätzliches Zeichen des Jubels, sich die langweiligen Trikots vom Leib reißen und todesmutig den Regenbogen zeigen. Auch wenn draußen schon die Schergen mit den Steinen stehen.
Das wäre wahres Heldentum. Oder ist das auch schon wieder unkorrekt? Heldentum und Deutsch und so, das passt ja auch wieder nicht.
Mei, wie kompliziert doch diese Welt geworden ist.

Wolfgang Z. Keller | Di., 22. November 2022 - 00:38

... wenn´s geht, Ihre mutigen Ideen für aufmüpfige Unterwäsche mal ausgenommen.
"Doch klar ist: Fußball und sexuelle Vielfalt gehören einfach zusammen." - wo haben Sie denn DAS her? Meinem Kenntnisstand nach gibt es in D z.Zt. nur einen, und zwar immer noch nur einen Profifußballer, der sich zumindest NACH seiner aktiven Zeit als schwul geoutet hat.
Alle anderen werden den Teufel tun, von Tribünen herunter als "Schwule Sau" oder Schlimmeres angeschrien zu werden, vor allem, wenn ihnen Fehler passieren oder sie mal einen schlechten (Spiel-)Tag haben.
Eigenartigerweise wird bei den "Damen-Fußballerinnen" dagegen anscheinend schulterzuckend akzeptiert, dass da etliche halt lesbisch sind, so what.
DIESEN Umgang würde ich den schwulen Fußballern - die es angeblich gibt! - auch wünschen, weil wir eben NICHT in Katar sind und Schmäh- und Drohrufe etc. für mich nichts anderes als Peitschenhiebe auf selischer Ebene sind.

Thomas Neumann | Di., 22. November 2022 - 02:15

Wenn Manuel Neuer seine Tage hat, kann er eine Binde ja als Unterhose tragen (IRONIE!). Am Arm hilft sie meines Wissens nichts!
Christina Schröder, Ex-BM im vorletzten Kabinett AMerkel, hatte bei Kontraste eingeworfen: wir werden von einer ganz, ganz kleinen Minderheit gegängelt. Bedauerlich ist nur, dass diese kleine Minderheit an den entsprechenden Schlüsselstellen sitzt. Presse, Medien, asoziale Medien etc.
Ich habe einen sehr großen Freundeskreis und alle wollen Fußball sehen und sonst nichts.
Wir dürfen hier im Karneval nicht als Indianer (Shitstorm?) oder als Scheich gehen, weil man sich eine fremde Kultur aneignet. Wir wollen aber unsere fremde Kultur den arabischen Staaten überstülpen. Wie verlogen diese Woke-Kuiltur doch ist. Und ich kann mich noch gut erinnern, als unser HabkeineAhnung Habeck in Qatar im Bückling vor dem bosen Herrscher die Menschenrechte einforderte. Ach nein. Er bettelte ja um LNG. Komisch: jetzt wollen uns die Qataris gar nicht mehr beliefern. Warum nur?

Kai Hügle | Di., 22. November 2022 - 06:58

So viele Worte, nur um zu sagen, dass Sie es doof finden, wenn Spieler wie Neuer, Kane und van Dijk die FIFA an ihre Anti-Diskrimierungskampagnen erinnern wollten, die seit Jahren gefahren werden?

Ferdinand Schulze | Di., 22. November 2022 - 08:27

Ich verstehe immer nur: alle Länder der Welt müssen deutsche Sitten und Gebräuche einführen, selbst wenn diese "Sitten und Gebräuche" nur von oben aufgedrückte Minderheitspositionen sind. Benutzt wird dazu die Fußballer-Intelligentia, die eigentlich dafür bezahlt wird, Leute mit Kriegsersatzspielen zu unterhalten.
An diesem Land hier verstehe ich gar nichts mehr, also: Rückzug ins Private.

Ernst-Günther Konrad | Di., 22. November 2022 - 09:56

Die Msm überschlagen sich in heuchlerischer Weise gerade wegen diesem Quatsch. Politik hat im Sport nichts zu suchen. Ich lehne die Zustände in Katar genauso ab, wie sicherlich jeder von uns im Forum. Protest ist Sache der Politik und nicht des Sports. Es war genug Zeit dafür seit der Auslosung von Katar als Austragungsort politisch vorab und auf sportpolitischer Ebene im Hintergrund zu agieren und zu protestieren ggfls. einen neuen Austragungsort zu bestimmen/wählen. Jetzt auf einmal zu "entdecken" was für ein übles Land Katar sein kann und sicherlich auch ist, wirkt auf mich verlogen. Entweder man wäre nicht hingefahren, hätte die WM boykottiert oder man beugt sich, was die FIFA und der DFB getan haben den nationalen Vorgaben von Katar und der FIFA und hält die Klappe. Nancy Faser fliegt zum Eröffnungsspiel las ich.
Mögen die Fußballer das tun, wofür sie von den Fans geliebt werden, nämlich spielen. Es ist Sache der Politik Flagge/Binde zu zeigen. Das ist alles nur noch lächerlich.

Sabine Jung | Di., 22. November 2022 - 10:21

selbst im Fussball geht es so weiter wie bei unserer tollen Regierung.
Warum hat man denn überhaupt die Fussball WM nach Katar geholt? Wem das stört sollte eh zu Hause bleiben. Nun bei Spielbeginn fängt man an, einige Regeln der muslimischen Gemeinschaft in Frage zu stellen, man wusste es schon vorher. Dem Autor Herrn Gräber fehlt scheinbar auch jegliche neutrale Einschätzung, zumindestens kommt es so rüber. Er pustet in den deutschen Mainstream, so wie man das doch gerne hören möchte.
Es gibt ein Sprichwort, andere Länder, andere Sitten, tja Deutschland, wenn du dich nur daran hieltest, hier kommt jeder rein, aber unsere Sitten und Gebräuche sind nicht mehr wichtig. Aber wir sind ja Weltpolizei.
Ich bekomme langsam so einen Hals.....

Klaus Funke | Di., 22. November 2022 - 11:56

Katar sollte den europäischen Moralheuchlern einfach kein Gas und kein Öl mehr verkaufen. Unglaublich, die Heuchelmedien überschlagen sich für sexuelle Randgruppen. Gut, die Medien sind ja sowieso von Schwulen und Transen geflutet. In Deutschland besonders, normale Heteros sind dort in der Minderheit. Spätrömische Dekadenz. Bloß gut, dass ich ARD, ZDF und die meisten Radio-sender sowieso nicht mehr anhöre/ansehe. Und Zeitungen kauf ich auch nicht. Sollen diese Superjournalisten doch ohne uns auskommen.

Helmut Bachmann | Di., 22. November 2022 - 13:34

hilft gegen die Bitterkeit mancher Foristen. ich hätte noch einen Vorschlag zu machen, nachdem ich den Links gefolgt bin: das erste Bild des "Trikot"-Links zeigt bereits die nächste Geste, nachdem das mit dem Niederknien (für was auch immer das war) aus der Mode geraten ist. Passt auch besser zum Fußball. Damit wird wieder ein Zeichen für die Liebe gesetzt. Kann man im Stehen machen und als Auswechselspieler auf der Bank. Wenn dann die Schiris noch mitmachen. Oder einfach alle im Station, die Haltung zeigen wollen. Dann wird die Welt endlich besser.

Ingo Frank | Di., 22. November 2022 - 14:18

Bitte aufhören um die unsägliche Diskussion der Vielfältigkeit der Geschlechterauswahl. Ist den die Menschheit vorrangig Deutschland denn nur von Sinnen einer 0,1 prozentigen Bevölkerungsantei dermaßen aufzujagen? Mir ist das alles vollkommen egal wer mit wem ins Bett steigt oder auch nicht. Das sollte jedermanns eigener Wille sein. Der übergroße Anteil der Menschheit ist eben N I C H T so gepolt. Gehen die auf die Straße und machen ein Bamborium um ihre sexuelle Orientierung?
Hat Deutschland und die Welt keine anderen Probleme. Und wenn ein Staat meint, Homosexualität zu verbieten, ist das Sache der dort lebenden das zu akzeptieren oder dagegen
Aufzubegehren. Eine Einmischung von außen sollte vermieden werden oder fragt jemand wie er sexuell orientiert ist? Na gut, wenn die Regulierungswut durch links grünen weitergeht, ist das ja auch möglich zumal bei jeder Wahl O Mat Umfrage so sinngemäß die Frage nach der Bevorzugung d. klassische Familienbild gestellt wird.
M f G a d E Republi