Polnische Soldaten suchen auf einem Acker im polnischen Dorf Przewodow nach Wrackteilen nach einem Raketeneinschlag / dpa

Irritation wegen Raketen auf Polen - Wenn die Sache aus dem Ruder läuft

Der Einschlag zweier Raketen in Polen hat die Welt für kurze Zeit in Atem gehalten. Denn anfangs hieß es, die Projektile wären von russischer Seite abgefeuert worden – was womöglich eine brandgefährliche Eskalation nach sich gezogen hätte. Ohnehin gilt: Wenn der Ukrainekrieg nicht bald ein Ende findet, droht noch Schlimmeres. Washington drängt Kiew deshalb zu Verhandlungen mit Moskau.

Autoreninfo

George Friedman, 74, ist einer der bekanntesten geopolitischen Analysten der Vereinigten Staaten. Er leitet die von ihm gegründete Denkfabrik   Geopolitical Futures  und ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien „Der Sturm vor der Ruhe: Amerikas Spaltung, die heraufziehende Krise und der folgende Triumph“ im Plassen-Verlag.

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Der vielleicht beste Roman von Tom Clancy, der oft über die Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion im Kalten Krieg schrieb, war „Jagd auf Roter Oktober“. Darin überquert ein hochmodernes U-Boot, dessen Kapitän und Besatzung zu den USA übergelaufen sind, den Atlantik, um der Ermordung und Gefangennahme durch ihre ehemaligen Kameraden zu entgehen. Es stand viel auf dem Spiel, und die Spannungen stiegen. In einer kritischen Szene manövrierten amerikanische und sowjetische Flugzeuge umeinander herum, und als ein amerikanischer U-Jäger eine Notlandung auf einem amerikanischen Flugzeugträger versuchte, stürzte er ab. Der Admiral, der die Flotte befehligte, sagte: „Diese Angelegenheit gerät außer Kontrolle.“ Ein sowjetisches U-Boot zu erwischen, war aus seiner Sicht das Risiko, das die USA eingingen, nicht wert.

Als ich die ersten Berichte hörte, dass zwei russische Raketen in Polen eingeschlagen waren, erinnerte ich mich an diese Worte: „Diese Angelegenheit wird außer Kontrolle geraten.“ Es sah so aus, als würden die Russen ein Land angreifen, das nicht an den Kämpfen beteiligt ist und in dem sich amerikanische Truppen, Militärberater und Auftragnehmer befinden sowie Systeme zur Überwachung der russischen Aktionen. Es hatte den Anschein, als hätten die Russen den Krieg gerade auf ein anderes Land und vielleicht auch auf den Rest der Nato ausgeweitet. Ich wusste nicht, wo die Raketen niedergegangen waren, aber ich nahm an, dass es sich um ein Depot für amerikanische Ausrüstung handelte, die in die Ukraine gebracht wird, oder um eine Überwachungsanlage.

Gefährliche Ungewissheit

Wenn die Russen beschlossen hätten, den Krieg auf Polen auszuweiten, würden die Vereinigten Staaten mit einem Angriff auf Russland kontern, was sie bisher nicht getan hatten. Die Gefahr bestand darin, dass es bei fliegenden Raketen schwierig sein würde, festzustellen, welche Raketen nukleare und welche konventionelle Sprengköpfe tragen. Die Ungewissheit würde den Krieg möglicherweise in einen nuklearen Schlagabtausch treiben.

Es war wichtig, dass die Raketen, die Polen trafen, nicht aus Russland kamen. Sehr schnell gaben die Vereinigten Staaten Erklärungen ab, dass die Raketen von der ukrainischen Luftabwehr stammten, und schließlich stimmte die Ukraine zu. Ich neige dazu, dieser Version Glauben zu schenken; kostbare Langstreckenraketen einzusetzen, um konventionelle Sprengladungen auf das ländliche Polen abzuschießen, ist für die Kriegsanstrengungen nicht nützlich und daher nicht glaubwürdig. Aber angesichts des Einsatzes habe ich mich einen Moment lang gefragt, ob die USA leugnen würden, dass es sich um eine russische Rakete handelte, damit sie sich nicht zu einem Vergeltungsschlag gezwungen sehen. Doch die anfängliche Panik wich der beruhigenden Erkenntnis, dass die ganze Sache einfach nur aus dem Ruder gelaufen ist.

Russland hat den Krieg praktisch verloren

Es stellte sich auch die Frage, warum der Krieg weitergeht. Die Begründung ist militärisch durchaus sinnvoll: Russland wollte strategische Tiefe, und der Westen will keine russische Präsenz an der Grenze der Nato. Aber die gegenwärtigen Kämpfe haben keinen Sinn. Russland hat den Krieg so gut wie verloren. Seine Absicht war es, die Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen und eine antirussische Kraft daran zu hindern, sie als Stützpunkt zu nutzen. Angesichts der Fähigkeiten der ukrainischen Truppen und der Masse an amerikanischen Waffen scheint es keine Umstände zu geben, unter denen Moskau dies gelingen wird. Weitere russische Truppen sind in Bereitschaft, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie das Blatt wenden können.

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Die Ukrainer wollen verständlicherweise ihr gesamtes Land zurückerobern. Doch jede realistische Verhandlung gibt Moskau die Möglichkeit, sein Gesicht zu wahren. Wenn Russland mit leeren Händen aus den Gesprächen zurückkehrt, wird die Position von Präsident Wladimir Putin noch wackliger als jetzt – was ihn zwingen würde, die Gespräche abzulehnen und den Krieg fortzusetzen. Die Abtretung eines kleinen Teils des Gebiets im Donbas, einer Region mit einem hohen russischen Bevölkerungsanteil, wäre für die Ukraine schmerzhaft, aber die Zahl der Ukrainer, die bei einer Fortsetzung des Krieges sterben würden, müsste gegen den Schmerz der Zugeständnisse abgewogen werden.

Die Vereinigten Staaten haben die Karten in der Hand. Die Ukraine kann den Krieg nicht ohne die USA fortsetzen, und Washington hat Kiew bereits zu verstehen gegeben, dass es höchste Zeit ist, über ein Ende zu verhandeln. Amerika hat natürlich keine eigenen Truppen verloren, aber es hat sehr viel Geld für den Krieg ausgegeben, wodurch zum Teil die amerikanische Wirtschaft geschwächt wurde. Und die Wirtschaft Europas ist so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sich die Frage stellt, wie die EU den Winter übersteht. Die USA haben die Aufgabe, die sie sich gestellt haben, erfüllt, und sie wissen, dass der Frieden mit Zugeständnissen an Russland verbunden sein wird – das liegt in der Natur von Verhandlungen. Die Ukraine muss die Kosten einer Fortsetzung des Krieges mit all den damit verbundenen Opfern und Schäden gegen die möglichen Zugeständnisse abwägen.

Die Sache könnte aus dem Ruder laufen

Wenn der Krieg weitergeht, sind wir irgendwann an dem Punkt angelangt, an dem die Sache wirklich aus dem Ruder läuft. Auch wenn Russland nicht gewonnen hat, kann es immer noch kämpfen, wenn auch erfolglos. In einer Situation, in der es keinen Spielraum für Verhandlungen gibt, könnte die nukleare Option für Moskau attraktiv werden. Ich glaube zwar nicht, dass dies der Fall sein wird, aber das Risiko der russischen Irrationalität ist den Preis nicht wert.

Wie der Vorfall in Polen zeigt, haben Kriege die Tendenz, uns zu überraschen. So notwendig und gut gekämpft der Konflikt für die Ukraine auch sein mag, das Land zahlt einen schrecklichen Preis. Russland hat seine militärische Grenze erreicht und steht nun vor einer unvorhersehbaren Abrechnung. Die Vereinigten Staaten haben ihr Ziel erreicht. Um weiterzukommen, bedarf es einer Verhandlung, in der Russland um etwas bittet – und ob es das verdient oder nicht, es wird diese Episode mit menschlichen Verlusten beenden. Diejenigen, die alles wollen, sind oft überrascht, dass sie am Ende nichts bekommen haben.

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Armin Latell | So., 20. November 2022 - 18:37

Verhandlungen mit Moskau-das ist ein ziemlich schlechter Witz, wenn man bedenkt, dass Kiew und Selenskyi nur Marionetten der US Administration sind. Ohne amerikanische Waffen wäre der Krieg schon längst zu Ende...der Westen will keine russische Präsenz an der Grenze der Nato? Wenn die Ukraine in die Nato aufgenommen würde, müsste man dann Russland eliminieren, da es ja direkt an sie grenzt? Amerika hat natürlich keine eigenen Truppen verloren- wie immer, wenn die USA Krieg in anderen Ländern führen lassen. ...aber es hat sehr viel Geld für den Krieg ausgegeben, wodurch zum Teil die amerikanische Wirtschaft geschwächt wurde-das ist lächerlich, die Rüstungsindustrie floriert. Die Vereinigten Staaten haben ihr Ziel erreicht-welche waren das in der Ukraine? Friedman ist und bleibt eben ein US Propagandist, dessen Aussagen man eben genau mit diesem Hintergrund bewerten sollte.

Ich kann Ihren Beitrag in jeder Beziehung unterschreiben. Was für eine Anmaßung, was für eine impertinente Hybris eines "der bekanntesten geopolitischen Analysten der Vereinigten Staaten" einen solchen Satz zu verfassen: "... der Westen will keine russische Präsenz an der Grenze der Nato." Hallo, der Westen hat entgegen aller Verabredungen, entgegen jeden Respekts gegenüber der gegnerischen Großmacht, sogar entgegen den Warnungen der eigenen Militärstrategen seine Raketen immer näher an den letzten russischen Zaun herangewanzt - das ist doch genau das entsprechende Empfinden der bedrohlichen und großkotzigen Zudringlichkeit durch die USA und die NATO, über die sich Putin seit über 10 Jahren beklagt und von der er sagt, er könne und er wird sie nicht dulden! Und da schreiben die RotGrünSchwarzen Schwadroneure noch immer vom Kriegstreiber und neuen Hitler Putin. Dazu die Behauptung, Putin hätte Nordstream zerstört. Die Dummheit, wohl eher Chuzpe hierzulande ist einfach nicht zu fassen.

Bernd Windisch | So., 20. November 2022 - 18:59

"Diejenigen, die alles wollen, sind oft überrascht, dass sie am Ende nichts bekommen haben."

Leider ist der Weg dorthin mit den Leichen von Unschuldigen gepflastert. Auf beiden Seiten.

Ich bin gespannt, ob die Bewohner der Krim gefragt werden, ob sie gewaltsam befreit werden wollen.

mit den Leichen von Unschuldigen gepflastert.

Das ist wohl eine ganz entscheidente Aussage, werter Herr Windisch.
Diese ist aber nicht in den Köpfen der Bellizisten.
Und schon gar nicht in den Köpfen von politischen Führern, die sich schon oft an ihren Vorgehen mit militärischen Mittel ...verschluckt haben.

Gerhard Lenz | So., 20. November 2022 - 19:07

"epic failure"!

"Washington drängt Kiew deshalb zu Verhandlungen mit Moskau." Um das Versehen einer Ausweitung des Krieges zu minimieren.

Oder: Russland hat den Krieg praktisch verloren.

Mag (hoffentlich) sein, ist aber gar nicht so sicher.

Und selbst wenn: Zu hoffen, Putin wäre jetzt zu Verhandlungen bereit, ist nach wie vor weltfremd.

Denn Putin hat ja nicht nur die Ukraine überfallen. Er führt auch einen Kampf an der Heimfront, den er im Grunde nur verlieren kann.

Der "Unbesiegbare" kann einen Waffenstillstand ohne vorheriges Erreichen seiner kriegerischen Ziele niemandem verkaufen - der Imageverlust wäre grandios, würde ihn wahrscheinlich die Macht kosten. Jeder Kompromiss wäre für ihn eine grandiose Niederlage.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Aufruf, man müsse mit Putin verhandeln, an Absurdität nicht zu überbieten - denn dann müsste die Gegenseite zu solchen Verhandlungen bereit sein, die nicht eine Totalkapitulation der Ukraine voraussetzen.

"… Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Aufruf, man müsse mit Putin verhandeln, an Absurdität nicht zu überbieten.."

Aha. Ab wann wäre denn Ihrer Meinung nach der Zeitpunkt gekommen für Friedensverhandlungen?
Anscheinend nie. Die ganzen Schreier von: "Russland muß vernichtet, in die Knie gezwungen werden" maßen sich an, die zweitgrößte Atommacht der Welt besiegen zu wollen, selbst wenn sie selbst nur 5000 Helme zu bieten haben. Welch eine Hybris. Allen voran eine Strack-Zimmermann, die auf Grund einer verirrten ukrainischen Abwehrrakete, ohne auch nur nachzudenken und abzuwarten, am liebsten schon sofort den Bündnisfall ausrufen wollte. Nur Verhandlungen sind die Basis für einen Frieden, egal wann und wie. Und da geht es immer um Gesichtswahrung, auf beiden Seiten. So ist das leider nun mal, auch wenn es Einigen nicht gefällt.

Gerhard Lenz | Mo., 21. November 2022 - 13:19

Antwort auf von Stefan Forbrig

Wow, Herr Forbrig, Sie überbieten sich mal wieder selbst. Großartige Leistung!

Wer hat denn behauptet, Russland müsse "vernichtet werden"?

Und was soll dieser "seltsame" Verweis auf Frau Strack-Zimmermann? Nur zur Erinnerung - Sie haben es sicher vergessen:

Putin hat die Ukraine überfallen. Es geht hier nicht um Kommentare von Politikern, mit denen Sie sowieso nichts anfangen können, sondern um die russische Aggression und mögliche Kollateralschäden.

Ich fordere auch Sie ganz explizit auf: Fahren Sie doch nach Moskau, bringen Sie Herrn Putin an den Verhandlungstisch...Viel Erfolg.

Sonst sind Sie für mich, mit allem Verlaub, nicht mehr als ein traumtänzerischer Schwätzer, der Unmögliches vorschiebt, um die Schuldfrage in seinem Sinne zu verfälschen.

Denn warum sonst schreiben Sie über "Helme", und nicht über Putins Tote?

Albert Schultheis | Mo., 21. November 2022 - 19:56

Antwort auf von Stefan Forbrig

um was es hier geht: "Putin hat die Ukraine überfallen. Es geht hier nicht um Kommentare von Politikern, mit denen Sie sowieso nichts anfangen können, sondern um die russische Aggression und mögliche Kollateralschäden." - Mit der beinharten Rack-Strack-Zimmermann konnte ich auch noch nie was anfangen, die ist eine bellizistische Amazone von der Sorte, die genau weiß, dass sie niemals ihren Kantschädel wird für irgendetwas hinhalten müssen. Und für einen Lenz ist längst entschieden, der Putin war's, egal um was es geht, daher bringt der mit seiner simplizistischen Algebra alles auf den monokausalen Hauptnenner "die russische Aggression und mögliche Kollateralschäden", oder eben "die AfD". Seine infantile Einfalt ist zu beneiden, sie ist die Grundlage für eine ungetrübte kindliche Daseinsform, selbst für spätpubertierende alte Simpel.

Christoph Kuhlmann | So., 20. November 2022 - 19:09

Die USA und China sind sich darüber einig, dass Russland keine taktischen Atomwaffen einsetzen sollte und die 40 Milliarden USD, welche bisher aus den USA transferiert, wurden sind Peanuts, verglichen mit den Summen für Irak und Afghanistan. Diese Kriege werden die Amerikaner noch in hundert Jahren finanzieren. Allein die Zinsen übersteigen die Kosten für die Ukraine bei weitem. Außerdem bietet die Ukraine einen Gegenwert, sie habe bisher 8000 russische Fahrzeuge zerstört oder erobert und ca. 200 000 Russen kampfunfähig gemacht. Von hunderten zerstörten Kampfflugzeugen und Hubschraubern mal ganz abgesehen. Man sollte es den Republikanern vorrechnen. Billiger wird man keinen Konkurrenten mit Weltmachtanspruch los. Die Gefahr für die europäische Wirtschaft ist gering. Bis jetzt haben wir Wachstum und die Prognosen sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind. Wir hatten noch nie soviel Beschäftigte in Deutschland wie heute.

Ingo Frank | So., 20. November 2022 - 19:42

in meiner Kindheit. Auf dem Dorf groß geworden, mit über 40 Kindern im Jahrgang, gab es auch mal „handfeste“ Auseinandersetzungen. Aber das dauerte meist nicht lange bis sich die Wogen glätteten und kaum jemand wußte nach ein paar Tagen worum es eigentlich ging. Da war’s auch egal wer letztendlich begonnen hat und wer gewonnen hat oder verloren. Egal und weiter ging’s. Eben Kinder vom Dorf die letzt endlich aufeinander angewiesen waren. In vielerlei Hinsicht. Und es hat uns nicht geschadet? ….. im Gegenteil, es hat uns geprägt fürs Leben. Grad gestern habe ich zwei ehemalige Klassenkameraden, die wie ich noch in unserem Geburtsort wohnen. Immer noch der alte Zusammenhalt und der gegenseitige Respekt im „höherem“ Alter.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gisela Fimiani | So., 20. November 2022 - 20:08

Kriege sind kaum berechenbar. Wenn sie die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sind, hat die Politik versagt. „Aus dem Ruder“ zu laufen, droht derzeit Herr Selenskij. Wessen bedarf die Biden Regierung? Wie steht das amerikanische Volk zu einer neuen, überaus opferreichen Politik des kalten Krieges? Fragen über Fragen - und immer noch gilt Nietzsches Wort: Die Menschen werden am besten genasführt mit der Moral. Leere gilt es mit Moral zu füllen und sei sie noch so hybride und verlogen. Herrn Friedmans Verpackung - edel - wie gewohnt.

Tomas Poth | So., 20. November 2022 - 21:52

Interessante Formulierung!
Uncle Sam sitzt doch am Steuer, mit Wolodymir auf dem Schoß, und gibt Gas oder tritt die Bremse.
Schon die eigenen Worte vergessen, Mr. Friedmann.:
<Die USA dominieren.
Letztlich haben die USA die Kontrolle über den Verlauf des Krieges in der Ukraine>
Ist jetzt Gesinnungswandel angesagt?
Es gibt hier im Forum einige Geister die den "Endsieg einfordern".
Eine Art "Sofa-Bataillon" die wollen mehr Blut sehen und sind äußerst unzufrieden, sollten die USA jetzt einlenken.

Aber vielleicht ist das Einlenken ja ernst gemeint und nicht Zynismus.

Dr. Hermann Josef Stirken | Mo., 21. November 2022 - 06:37

Wird das Geschehen in Amerika, weil es nach den Midterms für Biden unvorhersehbar wird, ob er die Finanzierung der Ukraine durchhalten. kann. George Friedmann ist der Mann, der auf die Frage, ob China die größte für die USA Gefahr sei, geantwortet hat, nein, das sei ein harmonisches Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. Wie die zu verhindern sei, hat er durch eine Analogie der britischen Herrschaft über Indien geliefert. Man müsse Zwietracht zwischen den Staaten sähen. Nun Amerikas Ziele sind erreicht: Zwietracht ist gesät, Deutschland hat die höchsten Energiepreise und die USA nutzen dies , um deutsche Unternehmen in die USA zu locken. Mission accomplished.

Gisela Fimiani | Mo., 21. November 2022 - 13:16

Antwort auf von Dr. Hermann Jo…

Die Demokratische Partei vertritt längst nicht mehr die Bürger, für die sie zu streiten vorgibt. Hier finden sich die neuen „Neocons“ , die den „public-private complex“, den Einfluß der Großindustrie ( Finanzen, Tech, Militär….) nach Kräften und global befördern. Das „Land of the Free“ wird zum „Land of the Deplorables“, die in zunehmend totalitärer Weise auf Linie gebracht werden. Trumps „make America great again“ wird von den Demokraten weit übertroffen. Verpackt als Tugendbotschaft und in „sprachverschmutzender“ rhetorischer Eleganz überzeugen sie in an Hollywood Erfolgen geschärfter Manier. Das inzwischen woke Europa wird am Nasenring durch die Geopolitik geführt. Next mission: Control via Climate Tool.

Karl Kuhn | Mo., 21. November 2022 - 10:10

Im Moment sehe ich noch keinen Grund, Putin vom Haken zu lassen. Wenigstens die Südukraine sollte wieder von Kiew kontrolliert werden. Aber dass irgendwann und nicht zu weit in der Zukunft ein Friedensschluss her muss, ist klar. Sonst kommt die Ukraine in die Israel-Situation mit konstantem Raketenterror, selbst wenn kein russischer Soldat mehr ukrainischem Boden steht. Die Ukraine ist im Gegensatz zu Israel zu groß, um mit einer Variante von Iron Dome wirksam verteidigt zu werden, und Russlands Potenzial, seine Raketenvorräte laufend aufzufüllen, bleibt trotz Sanktionen zu groß. Niemand wird es wagen, Russland durch Vergeltungsschläge von seiner Terrorstrategie abzubringen, das ist leider so.

Herr Kuhn, ich hoffe, Sie haben es sich schön gemütlich auf ihrer Couch gemacht. Da lässt es sich dann auch sehr leicht großspurig über das Leben vieler tausender Soldaten und Zivilisten "entscheiden". Ich wünsche eigentlich niemandem Schlechtes, Ihnen allerdings etwas Gutes, nämlich zur Erweiterung Ihres echt Strack Zimmermännischen Gedankengutes ein paar Tage an einer der Kriegsfronten, wo u.A. Soldaten "zu Dünger" verarbeitet werden, zu verbringen. Ich empfehle ihnen, sich außer bei den ör und msm auch mal um saubere Informationen zu bemühen, auch wenn es anstrengt. Vielleicht beginnen Sie erst einmal bei den Ereignissen um den Maidan und den Ausschreitungen von Odessa. Der Artikel von Friedman spült da richtig Wasser auf die Mühlen ihrer furchtbaren Meinung.

Gabriele Bondzio | Mo., 21. November 2022 - 10:35

Würde ich ihren Artikel grob umreißen.

Selbst erinnere ich mich,... sah ja dieser Tage auch den Film/ Thirteen Days aus dem Jahr 2000, der sich mit den 13 Tagen der Kubakrise aus der Sicht der Amerikaner beschäftigt,...an die Invasion in der Schweinebucht (siehe auch Wiki:
"Die gescheiterte Invasion war nicht nur ein militärisches, sondern vor allem ein politisches Debakel für die Vereinigten Staaten".
..die Welt ist auch nahe an einem Atomkrieg vorbeigeschrammt.

Unter Ablauf ist bei Wiki auch zu lesen:
"Zur Vorbereitung der Invasion bombardierten am 15. April 1961 B-26-Flugzeuge der US Air Force drei kubanische Flugplätze. Die Bomber waren mit kubanischen Hoheitszeichen versehen worden und sollten den Anschein einer Gegenrevolution erwecken."

Ich denke Herr Friedmann, diese Information können sie (nebst anderen Bellizisten in den USA) auch noch aus dem Gedächtnis abrufen.

"Die Operation wurde auf Befehl Kennedys gegen den Widerstand der CIA abgebrochen."

Brigitte Simon | Mo., 21. November 2022 - 15:33

Selenskyj´Denken verliert an Contenance, Rußland bleibt gefährlich. Der Westen, sprich USA, sollte überlegen, welchen korrupten Staat er bedingungslos unterstützt.

Wie schmierig S. ist, zeigt seine spät erfolgte (?) "Entschuldigung" seiner gefährlichen Schuldzuweisung an Rußland bzgl. "fehlgelei-terter" Flugabwehrrakete an die Grenze Polens. "Frei nach Humphrey Bogart "Wir nehmen schon
mal den üblichen Verdächtigen fest".

S Versuch, die NATO in den Krieg einzubeziehen, zeigt seine unterschätzte Gefährlichkeit und sein selbstdarstellerischer Drang.

"Dieser Krieg wird nicht in der Ukraine enden. Er wird sich möglicherweise zu einem dritten Weltkrieg entwickeln. Europa, die Europäische Union, sie alle werden leiden".
Wolodymyr Selenski
Präsident der Ukraine
Ungeheuerlich seine wortwörtliche Aussage.

Nur ein perönliches Gespräch mit Putin, nicht per Video, sondern Auge in Auge, wie Biden ungeduldig S drängt, die Einladung Putins anzunehmen, dürfte Selensky´ Intellekt überfordern.

dass der Schuss in Richtung Polen mutmaßlich kein Versehen war. Die USA haben bereits kalte Füße bekommen. Klar ist jedenfalls: Die Ukraine kann ihre Maximalziele nur mit der NATO erreichen.
Zudem geht Deutschland bald die Luft aus, die LNG-Container werden plötzlich doppelt so teuer, also >6Mrd € (wie üblich) und nur noch eine NS2-Leitung, die nicht geöffnet werden darf.
Vielleicht sagt uns ja der kleine Schweiger zu Neujahr, was wirklich los ist. Aber eher doch nicht.