Neben Paul Ronzheimer und Julian Röpcke einer der drei Ausgezeichneten: „Welt“-Chefredakteur Ulf Poschardt / dpa

Ukraine zeichnet Springer-Journalisten aus - „Lieber Ulf“: Orden für Hofberichterstattung

Immer dabei sein, nicht dazugehören – das war einmal die Maxime guten Journalismus. Doch die Zeiten sind vorbei. Journalismus wird zunehmend zum Aktivismus. Und das nicht nur auf linker Seite. Springer-Journalisten wurden gestern mit einem Verdienstorden der Ukraine ausgezeichnet.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Ein zu Tode zitiertes Bonmot des Journalismus findet sich auf der Rückseite der Autobiografie von Hanns Joachim Friedrichs, kurz Hajo. Für die Jüngeren unter den Lesern: Der war einmal Sprecher der „Tagesthemen“ zu einer Zeit, als es weniger darum ging, Haltung zu zeigen, sondern Unabhängigkeit und fachliche Kompetenz. Das Bonmot lautet: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört.“

So ähnlich hatte das Hajo Friedrichs tatsächlich in einem Interview mit dem Spiegel kurz vor seinem Tod formuliert und ergänzt: „… nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein“. Man möchte es eigentlich über den Eingang jeder Journalistenschule meißeln.

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Christa Wallau | Mi., 16. November 2022 - 16:49

das ist offenbar von heutigen Journalisten zu viel verlangt, lieber Herr Grau.
Das können und wollen sie auch nicht mehr leisten, weil es sie ihre Existenz kosten kann.
Da mögen Sie und ich und viele andere sich noch so sehr am Haltungsjournalismus stoßen - er hat sich nun mal installiert und funktioniert perfekt, wie man sieht.
Dank der Gelder großzügiger Spender im Hintergrund (Bundesregierung, Gates et alii) gibt es weiterhin den großen Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt in Deutschland; und die Journalisten mit der zuverlässigsten Haltung werden eben geehrt, wie sich das für treue Propagandisten gehört.

Wie sagt doch der Kölner so schön:
"Do määste nix dran"!

Sie haben vollkommen recht, Frau Wallau, ich kann Ihnen nur zustimmen. Aber was soll man von einem Medien-Konglomerat erwarten, dessen Verstrickungen undurchsichtig sind. Da gehören viele Medien zum Madsack-Konzern mit SPD-Beteiligung. Welt und Bild, also der Springer-Konzern, soll mit Bertelsmann (u. a. RTL-Group) verbandelt sein und so weiter.
Wenn unsere Politiker so gerne von „Werten“ sprechen, ohne diese zu definieren, vielleicht sind damit „Vetternwirtschaft“ und andere Eigenschaften gemeint, die wir beide eher in eine Bananenrepublik des südlichen Kontinents verordnen würden.
Aber was soll man von Regierenden halten, die nicht einmal eine Wahl ordentlich organisieren können. Wie soll man da Vertrauen haben.

Sicher, der deutsche Journalismus ist zunehmend verkommen und anbiedernd. Nicht alle, aber die überwiegende Mehrheit der Mainstram Protagonisten. Aber es gibt in diesem Sumpf Staatstrauer Genossen auch noch ein paar Perlen. Zu diesen Perlen zählen für mich der Cicero, die Welt u. Tichys Einblick. Den Verriss des Welt-Imperiums, das ausgerechnet von einem der ganz großen Journalisten, Stefan Aust geleitet wird, hat niemand der dort arbeitenden Kollegen verdient. Als langjähriger Leser kann ich das beurteilen. Kollegen wie Ulf Poschardt, Robin Alexander, Henryk M. Broder, Tim Röhn, Johannes Boije, Don Alphonso u. viele andere haben sich seit zig Jahren unermüdlich gegen den regierungstreuen Haltungsjournalismus von FAZ, Süddeutsche, die Zeit, ARD und ZDF behauptet und immer regierungskritisch ohne Ansehen der Person und Partei berichtet. Sie haben es nicht verdient mit den vielen devoten Schönschwätzern in einen Topf geworfen zu werden. Denn sie haben sich nie gemein gemacht, mit nichts!

Karl-Heinz Weiß | Mi., 16. November 2022 - 17:06

Der Miteigentümer KKR scheint erfreut zu sein. Und dank der Redaktions-Richtlinienkompetenz des Miteigentümers Döpfner dürfte auch die Verleihung eines Verdienstordens durch die Queer-Szene nur noch eine Frage der Zeit sein. Man versteht die WELT nicht mehr, aber deren Chefreporterin Anna Schneider wird dazu sicher den devot-springerschen Überbau liefern.

Gabriele Bondzio | Mi., 16. November 2022 - 17:32

"Ein fremdes Land zeichnet Journalisten dafür aus, dass sie dazu beigetragen haben, die Regierung ihres eigenen Landes zu bedrängen und Stimmung für die eigene Sache gemacht zu haben. "...

...und aus diesem Beträngen ist den Bürgern des eigenen Landes eine Kakophonié von Nachteilen gewachsen, werter Herr Grau.

Ja, der Politaktivismus und seine Ordensverleihung, sowie die außenpolitisch-wirtschaftlichen Kampfinstrumente...gehen Hand in Hand mit dem eigenen wirtschaftlichen Niedergang und Mehrung der Sozialfälle.

"Die vom »Hauptkunden« Bundesrepublik ausgerufene »Zeitenwende in der Sicherheitspolitik und das damit einhergehende Sondervermögen« berge »umfangreiche Chancen«, teilte der Rüstungskonzern Hensoldt am Donnerstag bei Bekanntgabe seiner Quartalszahlen mit. Das Unternehmen aus Taufkirch steigerte demnach seinen Gewinn vor Steuern und Zinsen auf 126 Millionen Euro gegenüber 110 Millionen im Vorjahr."

Maja Schneider | Mi., 16. November 2022 - 17:44

Er wäre entsetzt und würde den Haltungsjournalismus, wie wir ihn seit Ende 2015/16 kennen, auf das Schärfste verurteilen. Gerade bei der Springer-Presse, bei der man in letzter Zeit durchaus einen kleinen Wandel zu spüren glaubte, hat der Ukraine-Krieg dafür gesorgt, dass sich wieder Parteilichkeit einschleicht und die Annahme dieses eher etwas seltsam anmutenden Preises lässt vermuten, dass sich das auch nicht so schnell wieder ändern wird. Diejenigen, die die sogen. Leitmedien überhaupt noch lesen, werden also weiter sowohl in den Printmedien als auch in ÖR den fast gleichen Inhalt der Beiträge und Kommentare lesen, sachliche Berichterstattung gibt es dort so gut wie nicht mehr. Danke für diesen fundierten und wohltuenden Beitrag!

Sabine Lehmann | Mi., 16. November 2022 - 17:47

Ausgerechnet der "welt" diesen Vorwurf zu machen, halte ich für gänzlich unangemessen und unverhältnismäßig. Es gab und gibt in dieser Zeitung zu jedem Thema auch immer eine kontroverse Berichterstattung. Meinungen und persönliche Kommentierungen sind meist ausgewogen in der Sache und gekennzeichnet als "Meinung". Der Informationsgehalt der Artikel ist hinter der Bezahlschranke in der Regel sehr hoch.
Was ich allerdings bemerkt habe, ist ein leichter Kurswechsel seit ca. einem halben Jahr. Viele Journalisten haben die "welt" inzwischen verlassen und arbeiten für andere Blätter, die "Neuen" kenne ich kaum, es sind sehr junge Leute, die ich eher dem linken Spektrum zuordnen würde. Der Kurswechsel setzte ein kurz nachdem sich Herr Döpfner von einem eigenen Artikel aus seinem Hause zum Thema "Trans, divers und gendern" distanziert und entschuldigt hat. Keine gute Aktion, sicher, aber nur aufgrund dieser fragwürdigen "Ehrung" die ganze Zeitung in Misskredit zu bringen, ist falsch.

Ich bin da ganz Ihrer Meinung, Frau Lehmann! Herr Poschard macht sich nun wirklich nicht der Anbiederung an den Zeitgeist verdächtig.
Und die Welt hat viele kritische Artikel gebracht.

Interessant sind für mich vor allem die Leser-Kommentare, die gefühlt zu mehr als 50 % konträr zu den Meinungen der Autoren ist. Zum Teil sind diese sehr böse.
Ich frage mich jedes Mal, warum die Menschen Welt-Online lesen, wenn sie eine so andere Meinung vertreten. Diese Frage stelle ich mir hier bei machen Lesern allerdings auch. Das soll nicht heißen, dass man sich einseitig informieren sollte. Aber an einer Diskussion beteiligen und ggf. noch Geld für die Schranke bezahlen? Nein, da gibt es genug freie Informationen.

Gabriele Bondzio | Do., 17. November 2022 - 10:54

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Die Krux ist aber, sie werden leicht ins Feld der Unglaubwürdigkeit geschoben.
Was ja hier oft genug geschehen ist, werter Herr Wienroth.

Nein, bezahlen mag ich auch nicht für Dinge die ich anzweifle. Gezwungenermaßen sind wir da ja schon mit dem ÖR dabei.

"Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut."
Perikles

Gerhard Lenz | Mi., 16. November 2022 - 17:54

kann und darf es gar keine Auszeichnungen für Journalisten mehr geben. Denn der, der auszeichnet, steht in der Regel ja auch durchaus für irgendwas. Also muss es sich bei dem Ausgezeichneten um Hofberichterstatter handeln, der kommentarlos die "Haltung" des Auszeichnenden übernimmt.

Ganz schön simpel, genauso wie die Unterscheidung zwischen jenen, die angeblich "Haltung" zeigen, und jenen, die angeblich nüchtern betrachten.

Frage: Zeigt der Cicero eigentlich Haltung, wenn ja, welche?

Davon abgesehen: Ich bin sicher: Auch Hajo Friedrichs würde nicht anders über Putins Überfall auf die Ukraine berichten als jene, denen Herr Grau mal eben den Stempel "Haltungsjournalismus!" verpasst.

Man kann es natürlich auch anders machen: Indem man Journalistinnen, die z.B. während des Tschetschenienkrieges trotz erheblicher Repressalien "Haltung" zeigten, ermorden lässt (Putin) oder bei Parteitagen die Presse aus dem Saal wirft (wie die AfD).

Eine mundtote Presse braucht keine Haltung.

... Sie "lesen" schon immer so, dass Ihre Argumentation "passt". Für mich ist es ein erheblicher Unterschied, ob z.B. in D eine anerkannte Institution Journalisten würdigt, oder ob ein kriegführendes Land Journalisten eines anderen Landes auszeichnet, wo es doch seit dem 24.2. unisono hieß "im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst". Und dass Ihnen da der Springerverlag nicht mal im mindesten suspekt sein könnte, ist seltsam.
Zu Herrn Poschart steht in Wikipedia u.a.: "Von 1996 bis 2000 arbeitete er als Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung. Im Skandal um Tom Kummer stellte sich heraus, dass Poschardt dessen gefälschte Interviews und Storys ungeprüft publiziert hatte. Bei der Aufarbeitung des Skandals durch die SZ wurde bekannt, dass Poschardt von Kummers Arbeitsweise mehrfach gewarnt worden sei. Poschardt wurde von der SZ gekündigt und wurde im Januar 2001 als Berater der Chefredaktion der Welt am Sonntag angestellt. Im Juli 2001 wurde er dort „Creative Director“. Aha, soso!

Gerhard Lenz | Do., 17. November 2022 - 09:56

Antwort auf von Wolfgang Z. Keller

wo habe ich nochmal die Bild oder einen ihrer Redakteure gelobt?

Dafür ist bekanntlich ein anderer, uns allen bekannter Forist zuständig, der dort gerne seine alternativen Wahrheiten findet.

Sie dürfen ruhig nachlesen: Es geht mit nur um Herrn Graus Schnellschüsse, wonach Auszeichnungen für Journalisten gleichbedeutend mit Gefälligkeitsjournalismus sind.

Was von der Pro-Putin-Fraktion um die "Alternative für Russland" mit begeistertem Johlen aufgenommen wurde.

Ob die betreffenden Journalisten die Auszeichnung verdient haben oder nicht, darüber habe ich mich überhaupt nicht ausgelassen!

Also, Herr Keller, etwas mehr Sorgfalt bitte.

Das betrifft auch Ihre Aussage, die Ukraine sei ein "kriegsführendes Land". Bekanntlich verteidigt sich die Ukraine gegen einen Aggressor namens Putin, der dem Land aus wahnhaft-krankem Sendungsbewusstsein heraus einen Vernichtungskrieg aufgezwungen hat.

Ingo Frank | Mi., 16. November 2022 - 18:06

Buntland Germany bis zum 24.02.22 in
„Haltungsjurnalismus“ und „diejenigen die diesem skeptisch gegenüber stehen“
Sorry,außer ganz wenige Vertreter der Jurnallie
Stehen dem Haltungsjurnalismus skeptisch gegenüber. Mir fallen da noch nicht einmal eine
Handvoll ein die wenig oder keinen Haltungsjurnalismus an den Tag legt. Und, sicher kommt es darauf an, wie dieser Besagte definiert wird. Für mich ist Haltungsjurnalismus ein unkritischer, sich der Staatsmacht andienender, das Klientel der links grünen bedienenden und voll auf deren Linie liegender Jurnalismus.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Jens Böhme | Mi., 16. November 2022 - 18:28

Im zunehmenden Klassenkampf sind Medien nicht außen vor. Textliche Kriegsberichterstattung staatlich zu prämieren, ist eine extreme Form der Vereinnahmung des Journalismus. Dazu zählt auch die Annahme des Preises durch Journalisten. Der große Menschheitsclash rückt immer näher. Vor Trump hatte und habe ich keine Angst.

Kai Hügle | Mi., 16. November 2022 - 18:44

Es muss hart sein, zu den wenigen Aufrechten zu gehören, denn "Haltungs- und Gesinnungsjournalisten", das sind bekanntlich immer nur die anderen.
So verächtlich Sie anlässlich der Annexion der Krim 2014/15 über sog. "Russland-Versteher" schrieben...

https://www.cicero.de/aussenpolitik/deutsche-psychopathologien-deutschl…

...so verächtlich begleiten Sie seit Februar/März 2022 Politiker und Kollegen, die im Grunde Ihre damalige Russland-Kritik teilen.
Möglicherweise erklären sich Titel wie "Die Russen marschieren langsam, aber stetig vor" (Ende August 2022!) oder Ihr "Unterwerfungspazifismus" dadurch, dass der Cicero inzwischen zu einem anderen Verlagshaus gehört und man sich zu einem Magazin entwickelt hat, dessen Kommentarbereich von einer Kreml-Propaganda geflutet wird, die Peskow, Simonjan und Sacharowa zur Ehre gereichen würde.
Verleiht der Kreml eigentlich auch Verdienstorden für ausländische Journalisten...?

Tomas Poth | Mi., 16. November 2022 - 18:55

Kriegs-Propaganda-Orden erster Klasse.
Beifall, Beifall.

Lisa Werle | Mi., 16. November 2022 - 19:13

Vielen Dank, Alexander Grau – vielen Dank, Cicero. Ja, es gibt inzwischen so einige ‚journalistische Bankrotterklärungen‘ (Zitat M. Brodkorb) aus dem Springer-Verlag. Offenbar gehört Anbiedern an so manche Mainstream-Haltung inzwischen bei Springer dazu, ob es die Entlassung von Julian Reichelt war – aufgrund von nichts; ob es das peinliche, veröffentlichte ‚interne‘ Schreiben des Herrn Döpfner zugunsten einer sich immer aggressiver gebärdenden Trans-Community war oder die bellizistische ‚Hof-Berichterstattung‘ seit Monaten. Hat die US-Connection darauf Einfluss genommen? Egal. Führt halt dazu, dass ich Abos kündige und trotz ständiger Aufforderungen nicht wieder aufleben lasse. Irgendwann ist es ja mal gut.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 16. November 2022 - 20:35

Sie haben mit allem Recht Herr Grau. Nur für mich stellt sich die Frage, ob von Seiten der BILD, diesen "verdienten" Journalisten nicht vorgeschrieben wird, die Orden anzunehmen, um sie zukünftig wie eine Monstranz vor sich herzutragen, zum eigen Wohle oder zur Schmückung des Verlages und ihrer Finanziers. Und was Hajo Friedrichs anbetrifft, er würde sich heute mit Abscheu abwenden und wahrscheinlich genauso wie Frau Schmalz-Krone und etliche anderen Journalisten, die inzwischen ganz heimlich ausgeschieden sind und sich bei alternativen Medien verdingt haben oder eigene Podcasts betreiben, in die Ecke von Nazis, Putinversteher, Querdenker und Verschwörungstheoretiker wiederfinden. Und wenn man gar Bibeltextstellen von öffentlichen Gebäuden abdecken lassen will, wird sein doch so wahrer und ehrenhafter Ausspruch ... sich mit keiner Sache gemein zu machen.... wahrscheinlich niemals über eine Journalistenschule hängen, sondern auf dem Index der links-grünen Ideologen ganz oben stehen.

hermann klein | Mi., 16. November 2022 - 21:25

Ohne das verformende Oberkommando der Öffentlich-Rechtlichen und den grün verseuchten Medien, welche stündlich die AfD verteufeln und diffamieren würden die einzigen Alternativen im Bundestag derzeit bei über 30 % in der Wählergunst liegen.
Ulf Poschardt und die gesamten universellen Wächter der grünen bestimmten politischen Mainstream- Korrektheit werden sich weiter so im Werbegeschäft mit der Klimarettung, Genderwahn und Massenzuwanderung verhalten, solange ihr der Schwindel Provisionen einbringt, auch wenn ihr die Abonnenten davonlaufen und auf anderen Kanälen sich sachgerecht informieren.
Ein im Krieg befindliches Land zeichnet einen deutschen Journalisten, der Stimmung für die
Sache: „Kampf bis zum Ende“ macht, aus -peinlicher geht es kaum
Das sagt alles über das „Weltretter Paradies Nummer eins“ aus.

Brigitte Simon | Mi., 16. November 2022 - 21:35

Dieser Orden ist kein Orden. Er ist ein Orden für subjektive, demütige, vor den Füßen liegender
Journalismus. Dieser wäre für mich degra-dierend. Verliehen von einem Demagogen, dessen Wahn, Deutschland zu vernichten, eine psychische Genugtuung ist. Diese "Maxime guten Journalismus" besaß der Spiegel nie, BILD muß nicht erwähnt werden, auch die WELT ver-achten die Netiquette des freien Journalismus.
(Ich hoffe, daß Cicero sich dieser weiterhin
bedient(?)!

Was will Selenskyj mit dieser Huldigung errei-chen? Die weltweite Presse sich zu eigen zu machen. Opposition beseitigte er in seinem Umkreis.

Hans Joachim Friedrichs, nicht zu vergessen Peter Scholl-Latour. Nie wären sie wichtiger
gewesen als jetzt.

Ronald Lehmann | Do., 17. November 2022 - 00:55

Wer wirklich gut in seinen Fach ist, braucht keine staatlichen Auszeichnungen, Orden oder Abzeichen!

Was da aber seit 20 Jahren rüber kommt, egal welche Branche, ist doch nur die neue Art der Bestechung, um die Meinungen durch Erfolgs-Menschen gefügig zu dressieren, damit die Schafe ohne ein wenn & aber weiter dem Führer hinterher laufen & keine unbequemen Fragen stellen.

Aller bestes Beispiel war doch Obama, der ohne eine besondere Amtshandlung den Friedens-Nobelpreis bekam, wo er anschließend dann in seiner Amtszeit 6 Kriege verzeichnete. Soviel dazu

Der einzige, der Charakter hatte, war der Literaturkritiker M. Reich-Ranicki - "ganz offen gesagt, ich nehme den Preis nicht an".

Und seit Euro-Einführung ist D. wieder dort angelangt, wo man bereits 2x war.
DIE EINHEITSFRONT, wo anders Denkende nicht erwünscht sind.

Wenn angeblich denen soviel Demokratie am Herzen liegt, warum bekommt nicht jeder Partei, die im BT vertreten ist, eine Medien-Kanal.
Das wäre sicher zu viel Demokratie

Noch ein Beispiel des überschätzen Friedens-Nobelpreisträger Obama war der Abhörskandal gegenüber Merkel. Von der Demütigung Russlands mit der Äußerung „ Russland sei nur noch eine Regionalmacht, jedoch Amerika selbst habe erheblichen Einfluss auf seine Nachbarn“ ganz zu schweigen.
Vielleicht sollten sich einige Putin Antagonisten, abseits von der politischen Aufrichtigkeit einfach einmal inne halten und tief durchatmen.

Herr Reich Ranicki fiel mir auch spontan ein (es amüsiert mich noch heute wenn ich an die Gesichter damals denke) als ich die Kunde von dieser Preisverleihung vernahm. Ich schätze mal das Bundesverdienstkreuz und die Nominierung für den Friedensnobelpreis sind schon vorgesehen für Herrn Poschardt (Ironie). Na und vergessen wir nicht wie Herr Relotius mit Preisen überhäuft wurde für seine Berichte sein größter Fehler war, sich erwischen zu lassen sonst wäre die Presselandschaft heute noch zufrieden mit den Märchen-Berichten.

Brigitte Simon | Do., 17. November 2022 - 16:32

Antwort auf von Keppelen Juliana

Ja, er war für mich oftmals nervig, aber toll in seiner Unbestechlichkeit und seinem Witz.

Ein Preisträger außer Rand und Band schrieb seinerzeit der Spiegel: "Blödsinn, den wir zu sehen bekommen haben" sagte er. Reich Ranicki rechnet mit dem Fernsehpreis ab. Ein Preisträger außer Rand und Band: Marcel Reich-Ranicki wird 2008 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Statt eine Dankesrede zu halten, rechnet er mit den Veranstaltern ab - und will den Preis nicht annehmen-. Geladen war die Haute Volee von ARD und ZDF. Sofern über-haupt - weder damals noch heute - vorhanden.

Hans Süßenguth-Großmann | Do., 17. November 2022 - 10:39

kommen nostalgische Gefühle auf, ...die richtige Haltung ist immer wichtiger als die Wahrheit.. das war ein DDR Gebot. Übrigens ist die Ukraine davon auch nicht weit entfernt
Ich hatte schon mal erwähnt unsere Grünen könnten ihre Leistungshefte bei Selenski abholen, dann gibt es keine Missverständnisse mehr und sobald keinen Frieden oder Waffenstillstand.

Armin Latell | Do., 17. November 2022 - 12:35

ein toller Artikel, der meine volle Zustimmung hat. Aber Achtung: bald wird man Ihnen aus der Phalanx der Haltungjournalisten vorwerfen, eine "Neiddebatte" anzustoßen. Schließlich hat man Sie ja dafür nicht für würdig befunden (was für ein Glück ;-). Ganz speziell Poschardt ist ein überaus arrogantes Mitglied der Spezies "journalistischer Propagandalautsprecher pro Regierungsangelegenheiten". Davor hat er sich für den Deutschenhasser Yükcel starkgemacht, den Erdogan kurzerhand einkassiert hatte. Für P. ging es angeblich um Meinungs- und Pressefreiheit. Der Journalist Billy Six, der fast zeitgleich in Venezuela eingekerkert war, ging ihm aber am A.... vorbei. Was man sonst vom Springerverlag halten kann: siehe Reichelt vs. Friede Springer. Die Unseriosität ist in Deutschland Programm. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt noch eine Auszeichnung solcher Art gibt, die wirklich ehrenhaft ist.

Gisela Fimiani | Do., 17. November 2022 - 13:09

Es sind immer wieder die klein(lichen) Laster, denen vor allem Intellektuelle und solche, die sich dafür halten, zum Opfer fallen. Der Eitle sucht die Nähe zur Macht, um sich Geltung und Bedeutung zu verschaffen. Leider bergen die kleinen Laster die Gefahr, sich zu großen Lastern auszuwachsen - zu Unmenschlichkeit und Grausamkeit. Ein schlagendes Beispiel ist Herr Blome, der die Republik dazu aufruft, mit dem Finger auf „die Ungeimpften“ zu zeigen. Wer „Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung“ hält tut dies, weil er weiß, dass er irren kann, dass die Suche nach der Wahrheit nicht durch Ein-deutigkeit gekrönt sein kann. Die neuen „Haltungsjournalisten“ brauchen die Eindeutigkeit, denn sie sind zu schwach und zu feige, um Mehrdeutigkeit und Zweifel zu ertragen. Es sind die, ihren persönlichen Lastern Erlegenen, die den Geist der Aufklärung verraten, dem sich ernsthafte Journalisten besonders verpflichtet zu fühlen haben. Der eitle Wahrheitsverkünder dagegen meidet jede Selbstkritik.

Gruber Maximilian | Do., 17. November 2022 - 14:37

Wenn man dazu noch gelesen hatte, daß sich der BILD-Mann Röpcke erst noch vor wenigen Tagen darüber gefreut hatte, daß die Ukraine Russen zu Dünger gemacht hat, dann möchte man fast heulen, vor so viel Einseitigkeit auf niedrigstem Niveau.