Nicht nur Menschen haben Emotionen, sagt Frans de Waal / Ed Alcock/M.Y.O.P./Laif

Primatenforscher Frans de Waal - Da laust sich der Affe

Der Primatenforscher Frans de Waal kennt sich mit Schimpansen fast besser aus als mit Menschen. Unterschiede zwischen Tier und Mensch beginnen für ihn zu verschwimmen.

Autoreninfo

Björn Eenboom ist Filmkritiker, Journalist und Autor und lebt im Rhein-Main-Gebiet.

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Der Jetlag ist Frans de Waal anzumerken. Er wirkt müde, verlangsamt, seine Gesten sind spärlich. Am Vortag ist der renommierte Primatologe aus Paris in seine amerikanische Wahlheimat nach Atlanta, Georgia, zurückgekehrt, wo der aus den Niederlanden stammende Professor für Psychobiologie an der Emory University seit 41 Jahren lebt. 

In der französischen Hauptstadt sprach de Waal über das Thema seines neuen Buches „Der Unterschied: Was wir von Primaten über Gender und Sex lernen können“. Darin gibt der Verhaltensforscher faszinierende Einblicke in das Wesen von Schimpansen und Bonobos, unseren nächsten Verwandten, und hält uns gleichsam den evolutionären Spiegel vor. „Wir Menschen sind weiterhin Tiere und verhalten uns auf der sozial-emotionalen Ebene nicht viel anders als andere Primaten“, sagt de Waal, der seit fast 50 Jahren das Verhalten von Menschenaffen erforscht. 

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Karl-Heinz Weiß | So., 13. November 2022 - 10:56

Hoffentlich wird der Beitrag schulische Pflichtlektüre für die Altersgruppe der unter 14-Jährigen. Bei den Abgeordneten der Ampel vor der geplanten Änderung des Personenstandsgesetzes habe ich die Hoffnung aufgegeben. Wie fasste schon Einstein das Problem zusammen : "Das Universum und die menschliche Dummheit sind unendlich. Bei dem Universum bin ich mir zwischenzeitlich nicht mehr so sicher".

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 13. November 2022 - 11:53

Abspaltung des Verstandes von der Natur, weil wir etwas denken?
Wir fühlen aber auch etwas.
Etwas anderes wäre die Richtung, die Entfaltung, die bei jedem Lebewesen in ein Sitten"setzendes" mündet.
In Berlin waren meine Lieblingsgefährten Vögel und die Katze der Nachbarn.
Unfassbar, wie sehr sie mit mir zu leben wußten.
Sie wußten auch, dass sie während der Brutzeit auf dem Balkon ihre Ruhe einfordern durften.
Möglich, dass ich spinne, aber ich hatte nach meinem Umzug das Gefühl, dass sie mich ausfindig machten.
Kant entfaltet zwar a priori, was aber heisst denn das bei ihm?
M.E. nichts anderes als "Naturrecht und menschliche Würde".
Von Frauen nimmt er evtl. an, dass sie "bewußtlos weben", aber da er vlt. meint, weit hinter dem göttlichen Plan zurückgesetzt zu sein, systematisiert er, uns zu helfen.
Dabei war und bleibt doch das Gesetz in ihm und der gestirnte Himmel über ihm.
Von Gesetz kommt man besser zu Prinzip/Wesen->Entfalten als zu Strafe.
Männer* und Frauen* bringen zur Welt..

Jens Böhme | So., 13. November 2022 - 13:22

Altes Wissen muss in Tageszeitungen, Zeitschriften und TV in Nachrichten neu vermittelt werden. Was ist nur mit der Menschheit passiert? Ist das bisherige jahrtausende Dasein des Menschen neueren Generationen zu langweilig geworden? Fehlt denen der Aufmerksamkeitskick, fehlt das Besondere?

Ronald Lehmann | Mo., 14. November 2022 - 12:47

Antwort auf von Jens Böhme

Vor allem in den Städten. Landkids sind meist noch Erd -& Familiengebunden.
Hinzu kam bei der Aufklärung die materialistische Weltanschauung, wo die Spiritualität noch mehr verloren ging.
Erste Entfremdung erfolgte bereits durch die Zwangs-Christianisierung durch Karl den Großen, wo anschließend ein Partei-Sekretär-Pfarrer ;-)) dem Untertan erzählte, wo es lang geht.
Durch diese jahrhundertlange Entwicklung wurde das selbstständige betrachten & auswerten von Mensch zur Natur immer weniger wie auch die Demut zur Schöpfung/ Natur selbst (deshalb haben die Grünen trotz Etikettenschwindel so einen großen Zulauf)
Hinzu das Internet, dass einen Konsumenten NICHT automatisch zum nachdenken &/oder hinterfragen animiert. Dies ist die Kehrseite der Medaille, wo Menschen zu Konsumenten erzogen werden/mutieren, da diese nur eventuell Informationen speichern, ohne jene auszuwerten, Fragen zu stellen bzw. hinterfragen & somit mit sich selbst & seinen Inneren NICHT MEHR interagiert.

Deshalb nur ICH!

Gabriele Bondzio | So., 13. November 2022 - 15:57

Menschenaffen sind ähnlich sozial wie wir Menschen.
Auch bei Hunden und Katzen habe ich oft bemerkt, dass sie die Stimmungslage des Menschen empfinden können und die Fähigkeit zur Empathie besitzen.
Mein verstorbener Kater war immer besonders schnurrig und anschmiegsam, wenn ich mich seelisch nicht gut gefühlt habe.
Auch bei meinem Hund habe ich beobachtet, dass er Stimmungslagen bei mir erfassen kann.

Das unser Geschlecht einzig ein Konstrukt unserer Kultur sein soll, halte ich auch für total abwegig.
Das die Kultur auf die Handlungsfähigkeit der Geschlechter Einfluß nimmt, ist eher ein Schuh, den ich mir anziehen würde.
Butler kann da meinetwegen viel erzählen, wenn der Tag lang ist.

Wenn man(n) Affen beobachtet, läßt sich allein aus ihrer Gestik und Mimik (nonverbale Kommunikation) schließen, welche Stimmungslage vorherrscht.

Die nonverbale Kommunikation brauch keine Sprache, sondern nur Beobachtung.
Leider haben wir Menschen, in der Hast des Alltags, dies verlernt.

Django Reinhardt | Di., 15. November 2022 - 19:58

... und die Regierungsprimaten setzt uns jede Menge politische Läuse in den Pelz.
Die Buntland-Dschungelbewohner kommen aus dem Einsparungs-Kratzen nicht mehr raus. Der ewige, rotgrüne PolitAffen-Zirkel.