Einst war er stolz und selbstbestimmt, heute bekommt er Almosen vom Staat: der Bürger (Porträt des Hamburger Kaufmanns Heinrich Hudtwalcker von Edvard Munch, 1925) / dpa

„Bürgergeld“ - Politisches Sprach-Framing

Das am Donnerstag vom Bundestag beschlossene Bürgergeld ist ein Etikettenschwindel. Der Begriff „Bürgergeld“ ist ein in zehn Lettern gebündeltes weltanschaulichen Programm und hat mit dem titelgebenden „Bürger“ rein gar nichts zu tun.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“, formulierte einst der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Klingt gut. Ist allerdings zweifelhaft. Wären die Grenzen unserer Welt wirklich die Grenzen unserer Sprache, wir würden technisch und kulturell noch immer in der Steinzeit festhängen. Doch immer wieder ist es Menschen gelungen, Dinge zu denken, die bisher noch keiner dachte und für die es keine Begriffe gab.

Die Vorstellung, dass die Sprache das Denken determiniert, ist daher aus gutem Grund umstritten. Entsprechend fragwürdig ist es auch, Sprachpolitik betreiben zu wollen. Abgesehen davon, dass es zutiefst autoritär und undemokratisch ist, Menschen Ausdrucksverbote in ideologischer Absicht oktroyieren zu wollen, ist es auch zweifelhaft, ob solche Spracherziehung überhaupt wirksam ist. Despektierlich über dunkelhäutige Menschen denken kann man, ohne das berüchtigte N-Wort nur zu kennen.

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Maria Arenz | Sa., 12. November 2022 - 11:52

seit dieses unsägliche Konstrukt "ad majorem Hubertus gloriam " im Schaufenster steht. Der Bürger, als Inbegriff des sich für sich selbst verantwortlichen, dem Staat mit dem entsprechenden Selbstbewußtsein gegenüberstehdenes Subjekt soll abgeschafft und durch den dankbaren Hilfsempfänger, das Objekt staatlicher Fürsorge ersetzt werden. Daß die FDP das dahinter stehende, dem Grundgesetz fundamental widersprechende Menschenbild nicht erkannt haben will und diesen Angriff auf die Grundlage unserer Gesellschaft mitgemacht hat, ist ein Offenbarungseid. Die Behauptung, erst mit dieser von "Respekt" getriebenen Reform sei der Weg jetzt endlich frei zu einer Ertüchtigung der Betroffenen ist Unsinn. Schon das ALG II hat bekanntlich das damals "Fördern" genannte Ziel verfolgt und daß es in viel zu vielen Fällen nicht funktioniert hat, liegt an Gegebenheiten, die auch der jetzt aus letzlich rein parteitaktischen Gründen verfolgte Paradigemenwechsel nicht beseitigen wird.

Tomas Poth | Sa., 12. November 2022 - 12:02

Das Bürgergeld war ursprünglich mal eine Gebühr oder Abgabe die man zahlen mußte, um Bürgerrechte in einer Stadt oder einem Landkreis zu erwerben. Heute sind es die Steuern die wir zahlen.
Arbeitslosengeld oder Erwerbslosengeld wäre der richtige Begriff, denn genau für diesen Personenkreis ist es gedacht!
Das zukünftige Bürgergeld bekommen aber auch jene, die gar nicht Bürger unseres Landes sind. All jene die wir glauben alimentieren zu müssen.
Nahezu die Hälfte der Hartz 4 Empfänger sind die 13% Ausländer, also nicht deutsche Staatsbürger (Destatis), die in Deutschland leben!
Was für ein Etikettenschwindel, hier liegt der Betrug vor!

Günter Johannsen | Sa., 12. November 2022 - 14:14

Antwort auf von Tomas Poth

aber mit dem Bürgergeld von Herrn (Un) Heil lohnt sich arbeiten nicht mehr. Es lohnt sich aber für Migranten ... von denen wird das natürlich begrüßt, weil sie hauptsächlich Nutznießer dieses beabsichtigten Wahnsinns sind. Deutschland ist zutiefst verschuldet, aber man finanziert Menschen, die hier nie eingezahlt haben. Mit der neuen Kindergeldregelung (250 € vom ersten Kind an) ist es noch "besser", denn wie wir wissen, haben Migranten acht bis zehn oder mehr Kinder. Ist das gewollt? Von den Grün-Linken Politikern gibt es ja dementsprechende Äußerungen. Daniel Cohn-Bendit, die Grünen:
"Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“
Vom selbigen Herrn gibt es zum Thema "Sexuelle Befreiung der Kinder" auch sehr abstoßende Äußerungen betreffs Pädophilie!

Walter Bühler | Sa., 12. November 2022 - 12:25

... wer macht dann den Staat aus?

Ich fürchte, als Patron (oder auch Matrone) der Klienten empfindet sich der in Parteien und Netzwerken organisierte Berufspolitiker, also der Parteifunktionär. Demokratie ist heute die Klientel-Herrschaft der Parteifunktionäre, die als Berufspolitiker das öffentliche Spektakel aufführen dürfen, was man Politik nennt.

Nicht-Berufspolitiker haben im Staat und in dessen Medien nichts mehr zu bestimmen.

ist zutreffend, lieber Herr Bühler:
"Demokratie = Klientelherrschaft der Parteifunktionäre" .
Dieser eklatante Mißstand führt dazu, daß permanent falsche (d. h. die meisten Bürger schädigende) Entscheidungen gefällt werden.

Die Frage "Wie kommen wir aus diesem Dilemma wieder heraus?" ist in meinen Augen momentan die einzig relevante; denn alles andere ist insofern zweitrangig, als es ja sowieso bereits in den Händen von Leuten liegt, die nur aus ihrem vordergründigen (vermeintlichen) Interesse heraus agieren.

Was können die e i g e n t l i c h e n, freien Bürger, nämlich diejenigen, welche mit ihren Steuern und Abgaben den Staat überhaupt am Laufen halten (ihn faktisch darstellen) unternehmen, um die unfähigen Berufspolitiker endlich zum Teufel zu jagen und aus ihren eigenen Reihen vernünftige Menschen an deren Stelle zu setzen?
Wenn diese Frage nicht bald beantwortet und das Problem einer Lösung zugeführt wird, geht der Irrsinn weiter - bis zum Ruin Deutschlands.

Armin Latell | Sa., 12. November 2022 - 12:45

IhrHabtMitgemacht - Episode 2 fabuliert ein (ehemaliger?) Maoist, heute Ministerpräsident Baden Württembergs darüber, dass der Bürger zu gehorchen hat. Das wäre in einer Demokratie so. Der Bürger? Der "Souverän"? Demokratie? Ein Wieler fordert (vom Bürger), den C. Maßnahmen (ich weiß, das C-Wort) , gefälligst ohne sie zu hinterfragen, einfach zu folgen. Es braucht also gar kein Framing mehr, den (selbstdenkenden) Bürger spüren zu lassen, wo er in den Augen all der Totalitaristen, die die Öffentlichkeit beherrschen, steht, welche Rang er hat: nämlich ein Almosenempfänger, Untergebener, Sklave. Was anders ist es, wenn charakterlich vollkommen Versaute mit dem Anspruch auf Gehorsam anordnen, ab 21 Uhr das Haus nicht mehr zu verlassen, bestimmte Läden nicht mehr betreten zu dürfen, die öffentliche, freie Meinungsäußerung zu verbieten oder zu reglementieren u.v.m. Diese "Sprachpolitik" sollte ein Straftatbestand werden. Dazu gehört auch die ständige, respektlose "Duzerei" von Hinz und Kunz

Urban Will | Sa., 12. November 2022 - 13:00

durch und durch links – grün geformte Staat möchte ihn ja eh gar nicht mehr, den „klassischen“ Bürger.
Als wohlklingender Begriff – da gebe ich Ihnen recht – taugt er noch, nicht aber als Bezeichnung des hinterfragenden, streitenden, gebildeten Angehörigen dieses Staates.
Dessen Regierung derzeit alles tut, um ihn aus den Angeln zu heben, auf den Kopf zu stellen, kulturell dauerhaft und im links – grünen Sinne umzugestalten.

„Maulhaltegeld“ würde wohl auch passen. Wer ohne was dafür tun zu müssen Brot und Spiele hat, sich um Energie keine Sorgen machen muss, der wird keinen Anlass sehen, an diesem Zustand etwas zu ändern. Auch nicht mit d Wahlzettel. Es ist eine Art invertierter Ablasshandel: „ich geb dir Geld und du mir deinen Segen“

Die letzten bürgerlichen Zuckungen der links – grünen Schwarzen zeigen, dass sie sich Sorgen machen, das die Roten und Grünen die Ernte einfahren.
Mehr aber nicht, sie sind längst Teil des rot – grünen Projektes mit d Ziel, D auf Dauer umzugestalten.

ist wohl die treffendere Vokabel? Wer BG bekommt, ist zum Schweigen verpflichtet, weil er sich sonst selbst schadet und wieder arbeiten muss!
Ein wichtiges Grundprinzip des Kommunismus: die "Bürger" werden abgespeist, damit die Bonzen noch mehr "abzweigen" können.
In meinem Buch "Als das Rote Meer grüne Welle hatte" formulierte ich es aus meiner Erfahrung so: "Der sogenannte Kommunismus war und ist nichts anderes als ungebremster Staats-Kapitalismus, bei dem sich eine Clique linksradikaler Parteifunktionäre auf Kosten des Volkes bereichern! Denn das sogenannte Volkseigentum in der - Gott sei Dank - untergegangenen DDR gehörte nicht dem Volk, sondern einer Horde Moral-Elite-Kommunisten ... ."

Ich schlage vor, wir einigen uns definitiv auf unterschiedliche Begrifflichkeiten.

Zumindest wenn es um das Bürgergeld hier im Forum geht - in der Praxis ist das leider wohl nicht durchführbar, da fehlt es einfach an ausreichendem öffentlichen Bewusstsein.

Geht es um AfD-nahe Bezieher dieser Leistungen, bleiben wir beim Bürgergeld.

Bei allen anderen könnte man von "Sklavensold", oder "Doofenstütze" reden. Sie haben ja schon, in gewohnter "Manier" die Begriffe "Untertanengeld" oder "Maulhaltegeld" in die Diskussion eingebracht. Sicher fällt Ihnen noch eine Steigerung ein - es handelt sich ja nur um "Untermenschen", die man schon entsprechend titulieren sollte!

Nicht wahr, Herr Will? Immer schön rumpöbeln. Das Wort kommt übrigens von "Pöbel"..

Django Reinhardt | Sa., 12. November 2022 - 18:46

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sind es dann nur für Sie hier im Forum. Sonst wüßte ich hier keinen der so denken könnte.
Zur Menschenwürde gehört auch sein Leben aus eigener Leistung zu gestalten.
Alimentierte sind Abhängige von Regierungen und werden von denen zum eigenen Nutzen „importiert“.

Albert Schultheis | Sa., 12. November 2022 - 19:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Woher nehmen Sie und das linksgrüne Gesoxe im Bundestag eigentlich die moralische Berechtigung her, allen denen, die über unsere - genau zu diesem Zweck unbewachten - Landesgrenzen einwandern, den Zugriff auf unsere Sozialkassen zu eröffnen? Für Leute die niemals in diese Kassen eingezahlt haben und aller Wahrscheinlichleit nach in ihrer Mehrheit nie einzahlen werden. Die Sozialkassen sind nicht das Eigentum dieser Regierung - sie sind lediglich deren Verwalter. Und woher nehmen Sie und diese Regierung das Recht, auch noch diejenigen zu verspotten mit dem Begriff "Bürgergeld", wo jeder weiß, dass die Mehrheit der Bezieher dieses Geldes gar keine Bürger unseres Staates sind? Während viele tatsächlichen Bürger dieses Staates niemals in den Genuss dieses "Bürgergeldes" kommen werden, das sie zu finanzieren haben, und derzeit voller Sorge in die Zukunft blicken, weil sie aufgrund des ideologischen Bullshit-Programms dieser Regierung nicht mehr wissen, wie sie ihr Leben finanzieren sollen.

ach nein, die Frage stellt sich für Sie überhaupt nicht.

Sie ernennen sich - mal wieder - zum Vertreter des Bürgerwillens, untermalen dies mit ein paar albernen Frechheiten (linksgrüne Gesoxe) und keilen wie gehabt in Richtung Migranten, die sich natürlich alle großzügige aus unseren Sozialkassen bedienen.

Nun gut, der übliche rechtsrandige Quarkden man vom wutschäumenden Widerständler, der extrem darunter leidet, dass dieses Land (glücklicherweise) so ist, wie es ist, und (glücklicherweise) nicht so ist, wie er es gerne hätte, jeden Tag hört. So auch von Ihnen.

Substantielles war nicht zu erwarten, Erwartung erfüllt. Besten Dank, Herr Schulheiss.

Sorry, Herr Will, sollte sich Sie etwa falsch verstanden haben? Offensichtlich "überfordern Sie mich: Wenn Sie Rechtsextremisten als "Blaue" verharmlosen, AfD-ferne aber ständig als Dummköpfe diffamieren, die jetzt - Zitat Will: - einem "Maulhaltegeld" ruhig gestellt werden.

Da die Hellen um Will, auf der anderen Seite die Doofen...

Urban Will | Sa., 12. November 2022 - 20:44

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ihre oftmals widerlichen, falschen Unterstellungen allerdings werde ich mich nicht gewöhnen und Ihnen immer antworten, auch wenn das meiste davon nicht durchkommt.
Wenn aber hier Ihr „Untermensch“ durchgekommen ist, sprich, Ihre Unterstellung, bzw. Andeutung ich würde die Bezieher dieses Geldes als solche sehen, dann wird es mir hoffentlich gestattet, hierauf zu antworten.
Herr Lenz, es scheint Ihnen der Intellekt zu fehlen, zu erkennen, wo die Grenzen liegen. Oder es ist tatsächlich so, dass Sie keine Ahnung haben, wovon Sie reden.
Andere auf die Stufe von Massenmördern zu stellen, ist eine widerliche Beleidigung, scheint aber zum alltäglichen Mittel der Linken geworden zu sein. Sie sind der beste Beweis. Und man fühlt sich auch noch gut dabei. Es ist angekommen in der „neuen Mitte“, sprich im allseits linken Deutschland.
Gerade die Linken..., die sich über jedes Wörtchen von Seiten der Nicht – Linken echauffieren, dass sich die Balken biegen.
Bigotterie in Reinstform. Nichts neues.

Hans Schäfer | So., 13. November 2022 - 09:35

Antwort auf von Gerhard Lenz

G.L. was sagt Hoecke dazu?

<<da fehlt es einfach an ausreichendem öffentlichen Bewusstsein>>
was will uns der Guteste damit sagen? Hört sich allerdings gut an.

Günter Johannsen | So., 13. November 2022 - 15:42

Antwort auf von Gerhard Lenz

Richtig: "Das Wort kommt übrigens von "Pöbel".. " Danke, dass sie zum ersten Mal etwas Selbstkritik zeigen, denn Ihre Pöpeleien gegenüber Menschen mit anderer Meinung lassen tief blicken .. ein Selfie?!

Helmut Bachmann | Sa., 12. November 2022 - 13:19

Das Geld wird sicher jeder einfordern dürfen, der die Grenze überschreitet. Und dessen Verwandtschaft, wobei der Begriff großzügig ausgelegt werden wird. Denn „Papa“ muss es ja nur von den „bösen“ Reichen nehmen. Ja, es ist Kindergeld von Kindern an Kinder.

Jens Böhme | Sa., 12. November 2022 - 13:27

Ich glaube das Bürgergeld soll ausdrücken, dass dies von anderen Bürgern per Arbeitsleistung bereitgestellt wird. Sozusagen universal solidarisch. Schliesslich sind wir mittendrin In der radikalen Umerziehung der Gesellschaft durch Sprache und Weltanschauung.

Ingo Frank | Sa., 12. November 2022 - 13:38

Thema der allumfassenden staatlichen Alimentierung..
Eine Frage stellt sich mit trotzdem, da der Bezug des Bürgergeldes nur für die „die deutsche Staatsbürgerschaft“ haben? wie im Artikel beschrieben …. Ist es nicht so, dass das ehemalige H 4 und die Versorgung / Alimentierung der „zu uns Eingeladenen“ gleichgestellt wurde? Oder bin ich da auf einem falschen Dampfer?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 12. November 2022 - 13:41

Ist das Bürgergeld wirklich nur für deutsche Staatsbürger, wie Sie schreiben, oder ist eine Alimentation aller legal in diesem Lande lebenden Menschen, die nicht selbst für sich sorgen? Bekommt nicht auch der Asylbewerber, ja sogar der abgelehnte aber Geduldete dieses Geld?
Der Staat will seine Bürger abhängig machen, infantilisieren wie Sie richtig schreiben. Dazu gehört nicht nur das finanzielle, sondern auch das Programm des ÖRR, welches uns mit seiner seichten Comedy selbst in den Magazinsendungen jegliche Sorgen abnehmen will.
Das Geld für all seine Wohltaten will die Regierung von den „Reichen“ nehmen, von denen die noch Spaß an der Arbeit haben, die sich über Jahre etwas angespart bzw. aufgebaut haben. Wie lange wird das reichen, wenn selbst in rohstoffreichen Ländern wie Venezuela Armut herrscht?
Wann wählt die noch arbeitende Mehrheit diese Regierung ab?

Das kommt darauf an, was man unter Arbeit versteht. Allen durch den Föderalismus, das unendliche Heer von Staatsbeamten oder den staatlich alimentierten Stellen im Angestelltenverhältnis. Kreisverwaltung , jeder Kreis ein eigenes Finanzamt, Gerichtswesen und und und. Dazu kommen die vorgelagerten Stiftungen, Institutionen, und was weiß ich für unterschiedliche „Vereine“ Arbeitsamt inkl. Ausländerbeaufrtagten, inkl. Beauftragten für Ukrainer. Und dann die Verwaltungsstruckturen in den Landgemeinen mit eigenem Bauamt, Standesamt, Meldewesen &&&.
Verbeamtete Lehrer die kein Mensch braucht wobei ich mich auf das beamtet beziehe. Es geht endlos weiter.
So, und nun die Frage, noch einmal stellen, sehr geehrter H. Wienroth.
Es gilt nach wie vor: Wess‘ Brot ich ess‘ des Lied ich sing. Und damit ist ihre Frage beantwortet,
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Kai Hügle | Sa., 12. November 2022 - 14:18

Mit dem Bürgergeld hätte man sich auch inhaltlich auseinandersetzen können, z. B. über Fragen der Finanzierung, der Bemessung und der Wirksamkeit, aber Sie basteln mal wieder am Narrativ der staatlichen Bevormundung. Nun gut.
Ein Staat ist eine Gemeinschaft von Menschen. Die Menschen, die zu der Gemeinschaft gehören, heißen Bürger und Bürgerinnen. Von daher kann ich Ihre Aufregung über diese Begrifflichkeit nicht nachvollziehen.
Und es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass Sie Ihren flammenden Appell mit der Abbildung eines wohlhabenden und einflussreichen Hamburger Kaufmannes aus dem 19. Jahrhundert illustrieren; einer Zeit, in der die Mehrheit der Bevölkerung von Wahlen ausgeschlossen war, sei es aufgrund des Alters, des Geschlechts oder des Einkommens, und unter prekären Bedingungen lebte.
Na ja, Sie werden sich sicher nichts dabei gedacht haben…

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 12. November 2022 - 18:44

Antwort auf von Kai Hügle

Worin sehen Sie bei den in diesem Lande lebenden Menschen die Gemeinschaft? Liegt sie in der Sprache, in der Kultur, in der Religion, in der Herkunft, in den s…. Vorlieben / Orientierung oder was sonst verbindet eine Mehrheit der Menschen in diesem Land zu einer Gemeinschaft? Ist diese Gemeinschaft nicht eher ein Clash der Kulturen, ein multikulturelles Gemisch von Menschen, die mehr zufällig im gleichen Land nebeneinanderher leben? Vielleicht ist es die Menschlichkeit, die uns verbindet, aber trifft das auf alle zu und genügt das für eine Gemeinschaft?

Günter Schreiber | So., 13. November 2022 - 02:05

Antwort auf von Kai Hügle

Bis 2004 gab es, wenn die Bezugszeit des Arbeitslosengeldes (Versicherungsleistung) abgelaufen war, die Arbeitslosenhilfe. Diese war eine Überbrückungshilfe, die gezahlt wurde, bis der Arbeitnehmer eine neue Arbeitsstelle gefunden hatte. Ab 2004 nannte man diese Überbrückungshilfe "Arbeitslosengeld 2", suggerierte hier also eine Versicherungsleistung, obwohl es nach wie vor Sozialhilfe aus Steuermitteln war. Und nun heißt es Bürgergeld, bei dem der Bezug zu einer Überbrückungshilfe überhaupt nicht mehr besteht, vielmehr wird hier suggeriert, es handele sich um eine Alternative zum Arbeitseinkommen. Deshalb besteht hier auch zu Recht der Verdacht, dass es sich hier um den Einstieg in ein bedingungsloses Grundeinkommen handelt. Das allerdings funktioniert nur so lange, wie es noch genügend Bürger gibt, die eigenverantwortlich für sich und ihre Familien sorgen, deshalb arbeiten und Steuern zahlen und damit auch die ausufernden Sozialleistungen finanzieren. Fragt sich nur, wie lange noch!

Urban Will | So., 13. November 2022 - 08:37

Antwort auf von Kai Hügle

wie Ihr Bruder im Geiste, unser werter Herr L, so lassen Sie es sich offensichtlich nicht nehmen, anderen unterschwellig Dinge zu unterstellen.
Hätte Herr Grau einen Artikel über Vegetarismus oder Abstinenz geschrieben, hätten Sie ihm wohl Sympathien für Hitler unterstellt...
Es ging doch in dem Artikel weder darum, dass oder ob Herr Grau mit den Verhältnissen der Zeit, aus der d Bild stammt, sympathisiert, er zeigte lediglich ein Gemälde eines Bürgers und sprach von der Begrifflichkeit „Bürger“, die es davor und auch danach, als längst allg. Wahlrecht, etc. existierten, gab. Es stört ihn (und nicht nur ihn) der Begriff „Bürgergeld“. Das sollte niemand zum Anlass nehmen, ihm zu unterstellen, er hätte nicht berücksichtigt, dass Bürger zu anderen Zeiten große Privilegien genossen.
Außer man neigt halt dazu, anderen, deren Meinung man nicht teilt, wenn auch subtil, Dinge zu unterstellen.
Eines Ihrer Spezialgebiete (ebenfalls eine Unterstellung, aber auch mein Eindruck).

Ihre Behauptung: „Hätte Herr Grau einen Artikel über Vegetarismus oder Abstinenz geschrieben, hätten Sie ihm wohl Sympathien für Hitler unterstellt..“ ist - höflich formuliert - absurd. ich habe doch extra darauf hingewiesen, dass sich Herr Grau wohl nichts dabei gedacht hat, seinen Artikel auf diese Weise illustrieren zu lassen.
Sein Idealbild von Bürgerlichkeit stammt offensichtlich aus einer anderen Zeit. Das ist eigentlich alles, was ich gesagt habe.
Ihre Interpretationen sind einzig und allein Ihr Problem.

Gabriele Bondzio | Sa., 12. November 2022 - 17:50

Sie haben recht Herr Grau die Bezeichnung von neuen Verordnungen/Gesetzen kommt mir oft vor
Wie Mama oder Papa ihren Kleinkindern die Welt erklären.

Um die Wortschöpfung "Bürgergeld" ranken sich mit Sicherheit viele Sitzungen mit einer Agentur, um ein Wort zu kreieren, das nicht mit abwertenden Gedanken einhergeht.

Wobei ich werter Herr Grau ihre Bezeichnung "Untertanengeld" ehrlicher finde.
Der selbstbestimmten Bürger oder Souverän, wird als das angesprochen, was er in den Augen der politischen Lenker ist.

Und dann müssen wir uns gleich noch eine Wortschöpfung einprägen, die "rechte Bürgergeld-Hetze". Es braucht unbedingt das Adjektiv.

Die politisch Verantwortlichen hätten sich lieber etwas ausdenken sollen, wie Arbeitslose motiviert werden können...arbeiten zu gehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass vor allen junge Leute ihr ganzes Leben abhängig und ohne Aufgabe bleiben möchten.

Ein umgenanntes Harz 4 motiviert keinen.
3-4 Jahre arbeitslos...immer arbeitslos

Albert Schultheis | Sa., 12. November 2022 - 19:09

„Bürgergeld“ – das ist eine weiteres dieser Bullshit-Wörter der RotGrünen Khmer, die den Dingen ein Etikett aufkleben, das den Inhalt behauptet, der gerade NICHT darinnen steckt! Es müsste eigentlich die Warnung sein „No Bürgergeld inside!“ Aber für diese Regierung der H-Ampel*Innen und ihrer Propagandisten in Medien und Presse ist ja gerade das Eigentliche, genau das, was verschwiegen, gecancelt, diffamiert und umgedeutet wird. Ob Familie, Geschlecht, Mann und Frau, die Sprache, Tradition, Geschichte, Naturwissenschaft, Viren und ihre Herkunft, das Grundgesetz, die Demokratie, Wahlen, … oder eben der Bürger selber! Alles wird dem Großen Reset und der Großen Transformation unterworfen. Dazu gehört der „Newspeak“, die neue Diskurshoheit, die die GrünRote Ideologie mit ihren Phantasiebegriffen, die jeglicher rationalen Grundlage entbehren, in die Köpfe ballert. Hauptsächlich der jungen Generation, die man in den Gesamtschulen der Nation dafür zurichtet – und die dann mit 16 wählen dürfen

Peter Sommerhalder | Sa., 12. November 2022 - 20:06

das Arbeitslosengeld Hartz IV oder Bürgergeld heisst ist doch egal. Was aber nicht in Ordnung ist, dass man das Bürgergeld einfach so/ohne jegliche Bedingungen bekommt. Dann ist es nämlich kein Arbeitslosengeld mehr sondern ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Und was auch nicht zu unterschätzen ist:
Für die vielen Geringverdiener lohnt sich das Arbeiten nicht mehr, die arbeiten ja dann eigentlich gratis...

Volker Huber | Sa., 12. November 2022 - 21:07

gehören seit eh und je zum politischen Geschäft. Sie lassen sich heute im rhetorischen Hochfrequenzhandel nur noch schneller verbreiten als früher. Im vorliegenden Fall sollte aber die langfristige Zielsetzung in den Vordergrund rücken. Mit dem Bürgergeld geht es vor allem um eine Vorstufe des bedingungslosen Grundeigenkommens, das (noch) nicht durchzusetzen war. Der Begriff Bürgergeld ist auch semantisch irreführend, da es keineswegs nur Staatsbürgern zustehen wird – hier irrt Herr Grau. Umgekehrt werden Bürger in den Medien zunehmend zu "Menschen", wenn sie ihr Wahlrecht ausüben – obwohl hier Bürger zutreffend wäre. Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode.

Günter Johannsen | So., 13. November 2022 - 15:55

Antwort auf von Volker Huber

Jede Diktatur entwickelte seine eigene Sprache: das dritte Reich (siehe „LTI – Sprache des dritten Reiches - Viktor Klemperer) oder auch die DDR („Sprache der Aktuellen Kamera“ - Stefan Heim).
Heute ist es die „Politische Korrektheit“, mit der man unser Denken und Reden wieder in ein enges Korsett zwängen will. So erziehen uns die neuen-alten Volkspädagogen schon wieder das selbständige Denken ab und pressen uns in ihren kleinlich-engstirnigen Denk-Horizont. Jede/r Diktator/in weiß, dass man zuerst die Medien unter seine Gewalt bringen muss, damit man nachhaltig Macht und Kontrolle ausüben kann. Das lernte man schon in der DDR als FDJ-Sekretär/in: Abteilung „Agitation und Propaganda (AgitProp)“! Wen verwundert es, wenn das Erscheinungsbild der sogenannten „Öffentlich Rechtlichen“ ARD und ZDF den SED-Hofnachrichten des DDR-Regimes immer ähnlicher wird!

Stefan Jarzombek | So., 13. November 2022 - 02:43

Bürger sein heißt eigentlich Eigenverantwortung zu übernehmen. Es ist der falsche Ausdruck dieses Bürgergeld. Einem Hund dem der Herr täglich seinen Fressnapf hinstellt, kann niemals erwarten das der Hund sich sein Fressen selbst sucht.Der Hund würde verhungern. Hier fördert die Regierung mit falscher Namensgebung lediglich die lebenslange Alimentierung und schafft so das eigenverantwortliche Handeln ab. Almosenempfänger wäre das richtige Wort gewesen, denn mit Bürgertum hat es nichts zu tun, wenn die Regierung eine Vollpensionierung bestimmter Klientel beschließt. Es wird sich noch zeigen wieviele der Bürgergeldempfänger letztlich wieder in das bürgerliche Leben durch diese Maßnahme zurückfinden. Hartz IV hört sich eben nicht so gut an wie Bürgergeld. Jedenfalls auch bei dem neuen Begriff weiß doch jetzt schon jeder was es damit auf sich hat. Es ist Hartz IV rot/grün angestrichen. In der Politik können eben 100 Esel auch mal entscheiden, daß sie Pferde sind.

Ernst-Günther Konrad | So., 13. November 2022 - 08:58

... für diejenigen, die noch Arbeit haben und arbeiten wollen fordern die Jusos. Wird dann das Bürgergeld auf ebenfalls 25 Stunden in der Woche verkürzt? Viele Foristen hier haben mit eigenen Wortschöpfungen oder Wortabwandlungen und guten Argumenten das sog. Bürgergeld bereits demaskiert. Die Frage ist nicht nur, wer soll es bezahlen, dass will niemand klar aussprechen. Nämlich unsere Enkel und Urenkel, sondern auch, wie man damit den Arbeitsmarkt beleben will und Fachkräftemangel auffangen. Ich halte das für moderne Sklaverei, indem man sowohl die berechtigten Empfänger als auch die Arbeitsunwilligen und diejenigen, die nicht dürfen abhängig macht und zugleich Wählerstimmen einkauft bzw. sichert. @ Ingo Frank - ja es fällt lt. DGB alles weg und wird automatisch zum Bürgergeld lt. einem Artikel des DGB
https://www.dgb.de/themen/++co++ef171378-cbfb-11ea-af64-001a4a160123
Und wir dürfen darüber nicht schimpfen. Es sind auch diejenigen, die noch arbeiten, die diese Politik wählen.

<<Und wir dürfen darüber nicht schimpfen. Es sind auch diejenigen, die noch arbeiten, die diese Politik wählen.>>

Bullshit, man behauptet, dass diese Politik gewählt wurde. Es werden keine Koalitionen gewählt. Erst recht nicht, Koa., deren Zusammensetzung willkürlich erfolgt. Die Deutungshoheit über Wahlergebnisse widerspricht dem Demokratiegedanken. Reg. stellt die Partei die die meisten Wählerstimmen, der zur Wahl gegangenen Wahlberechtigten, erhalten hat. Die anderen bilden die Opposition. Beide haben den Auftrag Politik im Sinne des Wohl SEINER BÜRGER
und des Landes zu machen.

Walter Bühler | So., 13. November 2022 - 12:00

Was halten die meisten Werbefachleute von den Kunden? Nichts, wenn man die Werbung im Fernsehen im Fernsehen sieht. Einfache Sprache, für Deppen oder für Sexbesessene, immer hart am Betrug vorbei.

Was halten die meisten Berufspolitiker von den Wählern? Ebenfalls nichts. "Wummse", "Gutes-Kita-Gesetz", das ganze Gewürge "in einfacher Sprache" dient nur dazu, komplizierte Sachverhalte in infantiler Weise zu versimpeln.

Wer so spricht, der hält die Angesprochenen für blöde und dumm.

Aber: ausgerechnet diejenigen, die so lautstark und simpel reden und denken, halten sich für die helle Elite Deutschlands, die den anderen Deppen sagen kann, wo es lang geht. Diese absurde Arroganz kommt auch bei einigen Foristen exemplarisch zum Ausdruck, stets in extrem einfacher Sprache formuliert.

Es gibt einen sehr dringenden Bedarf an besserer Ausbildung der Menschen, die wir in unsere Führungsetagen hieven. Im Moment kann niemand zufrieden sein.

Gerhard Fiedler | So., 13. November 2022 - 12:05

Lieber Herr Will, schenken Sie doch nicht jenem hier im Forum, der nie weiss, was sich gehört, möglicherweise einem Strohmann unserer Regierung, jene Aufmerksamkeit, die er nicht verdient! Dieses Spiel können Sie nicht gewinnen. Bei Christian Morgernstern heißt es so:
"Wer alles ernst nimmt, was Menschen sagen, darf sich nicht über Menschen beklagen. Alles Reden ist meist nur Gered. Weiss man erst, was dahinter steht, lässt man's klappern wie die Mühlen am Bach und geht stillfein in sein eigen Gemach".