Eine Cherimoya ist ein geschmackliches Gesamterlebnis / picture alliance

Einfach mal Exotisches probieren - Cherimoya, das Eingangstor in das aromatische Paradies

Unser Genusskolumnist pflegt seit Jahren alles Mögliche zu probieren, was auf Märkten und in Restaurants so angeboten wird. Und das nicht nur in fernen Ländern, denn manchmal entdeckt er auch in der Obstabteilung des türkischen Supermarktes in seinem Wohnviertel ihm bislang unbekannte Früchte.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Eigentlich ist es ganz simpel, seinen kulinarischen und genusskulturellen Horizont stetig zu erweitern. Man sollte einfach alles probieren, was einem irgendwo begegnet. Nun ja, „Alles“ ist vielleicht übertrieben, denn z.B. unbekannte Pilze zweifelhafter Herkunft oder sensorisch erkennbar eklige Produkte sollte man dann doch lieber meiden. So kann mich wirklich nichts und niemand dazu motivieren, den berüchtigten schwedischen Gammelfisch Surströmming zu probieren. Doch ansonsten gilt: Erst testen und dann entscheiden, ob es vielleicht das letzte Mal war.

Obwohl ich seit vielen Jahren dieser Maxime folge und vor allem in Asien viele merkwürdige Dinge probiert habe (bei denen ich teilweise nicht mal wusste, um was es sich handelt, was vermutlich auch besser war), begegnen mir auch im heimischen Berlin mitunter Lebensmittel, die ich bisher nicht kannte. Bei Obst und Gemüse sind das vor allem saisonale Produkte, von denen es im Herbst sehr viele gibt. Und so fiel mein Blick neulich auf zwei Angebote in der stets gut sortierten Obst- und Gemüseauslage eines großen türkischen Supermarktes in meiner Gegend: Mispeln und Cherimoya.

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Christa Nussbaumer | Sa., 22. Oktober 2022 - 14:39

Hallo Herr Balcerowiak,
Ihre Schilderung des Mispel-Fehlversuchs hat mich total verunsichert, denn "meine" Mispeln kaufe ich im Frühjahr (sogar im ganz normalen Supermarkt), also nix mit Frost. So habe ich mich mal durchs Internet durchgewurstelt und bin bei den Japanischen Wollmispeln gelandet, auch Loquat genannt. Lohnt sich wirklich, im April mal danach Ausschau zu halten. Weiches Fruchtfleisch, super-saftig, säuerlich..... der April könnte von mir aus doppelt so lang sein.
Viele Grüße!!
https://www.instyle.de/lifestyle/ernaehrung-loquat-obst-wollmispel

Ingo Frank | Sa., 22. Oktober 2022 - 16:45

Das wird wohl zukünftig nichts mehr werden wenn uns die grüne Sekte nur noch hiesiges sesonales Obst & Gemüse verordnet.
Für Sie wird es schmerzhaft werden, da Sie diese Erfahrungen des „dauerhaften Genusses“ „sesonaler Produkte“ (gestern von Hirschhausen im TV Werbespot angepriesen) nicht kennen. Ich schon als typischer DDR Kantinenesser: Mo. Weiskrautsuppe, Di. Jägerschnitzel mit bayrisch Kraut, Mi. Gulasch mit Rotkrautsalat, Do. Schweineschnitzek mit Möhrengemüse, Fr. Nudeln mit Tomatensoße. Nachtisch von Mo - Fr. Nach Wahl einen grünen oder einen roten Apfel. Ach, Mischgemüse aus Erbsen & Möhren in Mehlpampe gabs auch öfter mal. Orangen zu Weihnachten und zu Konfirmationszeit mal ne grüne Gurke od. einen Kopf Salat. 2 …. 3 X im Jahr Bananen wenn man es durch Zufall mitbekam od. besser man war mit der Gemüseverkäuferin bekannt. Und das wollen wir? Wirklich? Ich jedenfalls nicht… und auch deshalb gehe ich Mo. Zur Demo.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ingo frank | Sa., 22. Oktober 2022 - 18:03

Ich habe vor einigen Jahren mal in einem Supermarkt so eine „Wintrauvenschale“ Mispeln erstanden und gegessen.. Orangefarben etwa so groß wie kleinere Wallnüsse. Meine Frau hat danach noch einmal einige Schalen gekauft um daraus Marmelade herzustellen, die 1a war. Darauf hin hat mir ein ortsansässiger Gartenmarktbesitzer mir einen entsprechenden Mispel.Baum besorgt der einige Jahre bei mir im Garten steht und auch Früchte trägt. Nur sollte man diese vor Genuss „erfrieren“ lassen. Ich habe mehrfach im Tiefkühlschrank experimentiert, ohne befriedigendes Ergebnis. Nun, ich erfreue mich an der herrlichen Blütenpracht im Frühjahr und an den Früchten die die Vögel mögen. Auch gut.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik