Szenefoto aus dem Film "Harte Jungs"
Die Zeit in der die Dinge komisch werden: Szene aus dem Film "Harte Jungs" / dpa

Transsexualität - Schneewittchen und die Pubertätsblocker

Pubertät, so sagt es eine eigentlich überstrapazierte Redewendung, ist die Zeit, in der Erwachsene komisch werden. Schaut man sich die Debatte um sogenannte Pubertätsblocker an, für die Transaktivisten und das Bundesfamilienministerium werben, dann steckt in diesem Satz wohl mehr als ein platter Witz.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Am besten ist’s doch, man entwickelt sich gar nicht. Bleibt klein, schmächtig und frei von Wünschen. Wie viele Märchen handeln von derlei Entwicklungshemmnissen in der Adoleszenz. Man denke doch nur mal an Schneewittchen. Eine Regression, bergauf, bergab – sieben Mal bis ins schützende Kinderland der kleinen Zwerge. Und das alles wohl nur, weil ihr des Vaters zweite Ehefrau nicht den für Teenager so dringend benötigten Raum zur Entfaltung gelassen hat. Und wie viele sind am Ende wohl wie Schneewittchen? Wie viele Mythen erzählen von kleinen Helden ohne gültige Reisepässe und von Wichten und Gnomen, denen das Wachstum zur vollen Größe versagt ist? So viele Namen das Böse im Märchen besitzt, so viele Arten der Pubertätsblockung scheint es zu geben.

Früher, da hießen die Hemmstoffe eben Hexe, Stiefmutter, Rumpelstilzchen und waren eher von neurotischer Art und Gestalt. Jetzt aber lauten ihre Namen Zoladex, Profact oder Decapeptyl. Und wer dahinter die Namen verwunschener Frösche oder Drachen vermutet, der irrt gewaltig. Vielmehr handelt es sich hierbei um die handelsüblichen Bezeichnungen sogenannter Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga – Medikamente, die zur Absenkung des Testosteron- oder Östrogen-Spiegels Verwendung finden und die in der Regel bei Patienten mit nicht operablen Prostata- oder Brustkrebs eingesetzt werden. Man kann sie allerdings auch nutzen, um mit ihnen die sexuelle Reifung von Jungen und Mädchen zu stoppen – zumindest für eine kurze Weile. Solche Pubertätsblocker sind hormonähnliche Substanzen, die unmittelbar im Gehirn wirken und die indirekt auf die Produktion von Sexualhormonen einwirken. 

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Jens Böhme | Sa., 15. Oktober 2022 - 18:19

Eine Pubertät ohne Reibung, Widersprüchen, Lern- und Aushaltephasen, ohne Reifeprozesse - das wird später ein äußerst volatiles Erwachsensein. Das Märchen, ohne sogenannte negative Gefühle gut durch das Leben zu kommen, passt zum entrückten Narrativ, mit Mängeln im Sozialen und Wirtschaftlichen ein besseres und schöneres - und womöglich längeres - Leben zu haben.

Heidemarie Heim | Sa., 15. Oktober 2022 - 18:42

Ich denke es ist heutzutage mehr denn je eine der Hauptaufgaben von Eltern und erwachsenen Bezugspersonen diese "Achterbahn-Zeit" ihrer Kinder vor für diese nicht erkennbaren Ideologien zu schützen. Wie schwierig und zeitaufwendig es ist, wieviel gegenseitiges Vertrauen dazu erforderlich ist solche negativen Einflüsse auf die Kinder bzw. Heranwachsenden zu neutralisieren, hat sich in der Vergangenheit leider oft genug gezeigt. Meine Eltern nahmen früh Schaden und entfremdeten sich fast durch Hitlerjugend &Co. wie sie mir später erzählten. Dasselbe Prinzip von Indoktrination und Gruppenzwang funktionierte wohl auch in der DDR. Als meine Geschwister und ich so weit waren, kann ich im Rückblick sagen: "Schwein gehabt;)". Absoluter "Wildwuchs". Man schenkte dem Ganzen wenig bis überhaupt keine Beachtung seitens unserer Eltern, aber zugleich hatte speziell ich als sandwich-Kind für diese Zeit enorm viel Freiheit mich körperlich wie geistig zu entwickeln und Achterbahn zu fahren;) MfG

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 15. Oktober 2022 - 19:30

Es ist bereits schlimm, wenn die „Reklame“ für das Trans- und Queere-Geschlecht in der Pubertät die Jugendlichen verwirrt und sie dadurch beeinflusst werden.
Viel gravierender ist es, wenn bereits kleine Kinder in Krippe oder Kita darüber „aufgeklärt“ werden, dass die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen nur ein „Irrtum“ der Natur seien, den man später korrigieren könne. Da wird bereits verunsichert, den Kleinen jede Gewissheit, jede Verlässlichkeit genommen. Das sollte genauso unterbunden werden, wie die Lehre in der Schule vom gefühlten anstelle des biologischen Geschlechts.
Mich wundert es nicht, dass Orban in Ungarn als Christ so gegen diese „Moderne“ kämpft. Das heißt nicht, dass Erwachsene nicht tun und lassen sollten, was sie wollen. Es ist ihr Körper, dem sie etwas antun. Das aber bitte erst, wenn sie auch voll schuldfähig sind. Wer da noch als Jugendlicher gilt, kann auch für diese Entscheidung nicht reif genug.

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 15. Oktober 2022 - 20:14

Ich finde, wieder ein ganz hervorragender Artikel von Herr Paul, dem ich voll und ganz zustimme.
Aber hat Lindner den Mut zum Vorschlag einer Änderung des Atomausstieg-Gesetzes?
Ich wünsche es mir-allein, mir fehlt der Glaube..
Zu spannend, wenn sich die Koalition in Staub auflösen würde….

Günter Johannsen | So., 16. Oktober 2022 - 14:58

Antwort auf von Dr.Andreas Oltmann

Bester Satz: "Wenn Kindern die Liebe nur gepredigt wird, lernen sie nicht lieben, sondern predigen."
Zweitbester Satz: " ... spannend, wenn sich die Koalition in Staub auflösen würde "
Dann wäre die Auflösung dieses pädophilenfreundlichen Clans im Familienministerium überflüssig. Aber nicht vergessen: Verantwortung hat letztlich die Familienministerin: DIE muss zurücktreten, vorher aber die Unfug-Texter entlassen!!

Ernst-Günther Konrad | So., 16. Oktober 2022 - 09:16

Offenbar haben die Ideologen dieses gefährlichen Denkens bereits in Kindertagen Blocker anderer Natur genommen. Nämlich links-grüne Pillen, die das Wachstum und Ausbildung des Gehirns, des Denkens, des Wahrnehmens, der Verhinderung von Empathie und das Unterdrücken eigener menschlicher Entwicklung verhindern.
Wer das mitmacht, wenn Eltern, die ihre Kinder vor solchen Eingriffen in ihr Leben und ihre Gesundheit nicht bewahren und davor schützen, versündigen sich am eigenen Fleich und Blut.
Wo bleibt der mediale Aufschrei, wo eine lautstarke Elternschaft, die dem mutig entgegen tritt? Auf die Medien können wir da kaum hoffen, sieht man vom Cicero mal ab. Aber woher sollen die kommen? Die haben ja schon bei Corona ihre alten Eltern und ihre eigenen Kinder nicht geschützt, sie impfen lassen, weggesperrt und dem wahnsinnigen Seuchen Karl überlassen.

Gabriele Bondzio | So., 16. Oktober 2022 - 10:20

Pupertät ist die Zeit, in der Erwachsene komisch werden...könnte frau so sehen, werter Herr Hanselle.

Wenn es sich jedoch um eine Empfehlung eines grün-besetzten Ministeriums handelt.
Werden in schon einigen-beobachteten Fällen, Erwachsene nicht nur komisch, sondern gefährlich.

"Seit Mai 2021 dürfen keine Medikamente mehr zur Unterdrückung der Pubertät oder gegengeschlechtliche Hormonbehandlungen bei Patienten unter 18 Jahren verschrieben werden. Die Uniklinik warnt davor, dass diese Behandlungen „irreversible negative Folgen“ haben könnten. Einzige Ausnahme bilden streng kontrollierte klinische Studien, die nur nach Genehmigung durch den schwedischen Ethikrat durchgeführt werden dürfen. Das berichtet die Society for Evidence based Gender Medicine (8.5.2021).

Aus dem grünen- ideologischen Gefechtsstand kommt nur noch Blödsinn. Ich bin so in Rage über derartig-bewußte Schädigung von Kindern/Jugendlichen...wer solche Leute in Verantwortung wählt, hat seine auch schon abgegeben

Gisela Fimiani | So., 16. Oktober 2022 - 14:32

Ein desinteressiertes, blasiertes Publikum, eine atomisierte, dekonstruktivierte Gesellschaft, läßt das grauenhafte Schauspiel der Totentänzer, die unser Land beherrschen, widerspruchslos an sich vorüberziehen. Für derartigen Verfall findet nur noch die Literatur eine angemessene Sprache.

Wolfgang Tröbner | So., 16. Oktober 2022 - 14:45

wenn grün-rot-woke Personen sich nun direkt an unseren Kindern und Enkelkindern vergreifen wollen, um sie für ihre ganz eigenen Zwecke zu manipulieren und zu missbrauchen. In aller Regel haben sie selber keine Kinder, weil sie zu faul und zu egoistisch sind, um sich mit der Erziehung von Kindern abzumühen. Und nun rücken Kinder fremder Menschen in ihren Fokus. Zu welchen Verbrechen solche Personen imstande sind, zeigt der bisher nur andeutungsweise aufgeklärte Fall Lautmann-Kentler in Berlin, die unter der Ägide des damals sozialdemokratisch geführten Berliner Senats und unter Mitwirkung von Grünen mehr als 1000 Jungen pädophilen Kreisen zuführten (https://www.tichyseinblick.de/meinungen/ruediger-lautmann-helmut-kentle…). Wo bleibt eigentlich die Entschuldigung der SPD und der Grünen bei den Opfern? Wo bleiben die Entschädigungen für die missbrauchten Kinder? Bei der katholischen Kirche ist man doch selber immer ganz vorn dabei mit solchen Forderungen