Wolodymyr Selenskyj
Markige Wortbeiträge: Wolodymyr Selenskyj / dpa

Selenskyjs Präventivschlag-Äußerung - Rhetorik aus der Blase

Falls die Forderung des ukrainischen Präsidenten nach Präventivschlägen gegen Russland missverstanden worden ist, dann war sie eben missverständlich formuliert. Doch gerade, wenn es um Krieg und Frieden geht, sind Worte mit Bedacht zu wählen. Die Antwort auf Maßlosigkeit und Wahn kann nur Augenmaß und Rationalität sein.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Worte sind mit Bedacht zu wägen. Das gehört zum kleinen Einmaleins der Diplomatie. Denn Worte sind selten eindeutig. Man muss sie interpretieren, einordnen und richtig verstehen. Das kann schon unter normalen Umständen und in Friedenszeiten schiefgehen, weshalb Missverständnisse zum Alltag gehören. Besondere Sensibilität in der Wortwahl ist daher in Zeiten von Spannungen und Konflikten angebracht. Das gilt im Privaten. Das gilt erst recht im Politischen. Denn wenn die Kommunikationsatmosphäre ohnehin vergiftet ist, kann man kaum auf interpretatorisches Wohlwollen vertrauen. In einer ohnehin schon von Ressentiments und Misstrauen geprägten Atmosphäre können mehrdeutige Formulierungen so einen unheilvollen Prozess in Gang setzen.

Von solchen kommunikationstheoretischen Bedenken ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jedoch ziemlich frei. Allein das lässt tief blicken. Seit Beginn des Krieges fällt er nahezu im Wochentakt durch Wortbeiträge auf, die mit dem Ausdruck „markig“ noch eher wohlwollend umschrieben sind. Man kann das verstehen. Immerhin ist Selenskyj Präsident eines Landes, das Opfer eines Aggressors wurde. Da kann man schon mal die Contenance verlieren oder auch schlicht Weitsicht und Klugheit.

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Gabriele Bondzio | Sa., 8. Oktober 2022 - 18:57

Sind nicht das Ding von Selenskyj,...wie auch
Der Westen hängt bei allem was er sagt an seinen Lippen und er darf überall seinen Senf dazugeben, selbst wo er nicht dazu passt.

...keine Nachrichtensendung ohne ihn , eröffnet Filmfestivals, beschwört tagtäglich Parlamente, und ermahnt seine politischen Kollegen, die in Scharen zu ihm pilgern.

Und es fällt ihm, weiß Gott, jeden Tag eine neue Forderung ein, mit denen er seine Kollegen im Westen überrascht.
Leider haben einige seiner Ideen das Potential Welt-bzw.-Atomkrieges.

Die Rolle des Präsidenten der Ukraine überfordert ihn, aus meiner Sicht, zusehend.

Robert Hans Stein | Sa., 8. Oktober 2022 - 19:02

Sehr geehrter Herr Grau, in aller Regel schätze ich Ihre Beiträge sehr. Bei diesem hier will mir das nicht gelingen. Und nein, es ist kein moralisierender Ansatz, der mich daran hindert, sondern wohl eher Realistätssinn und Nüchternheit. Ja, Selenskiy klingt bisweilen überzogen. Aber er weiß besser als Sie und ich, mit wem er es zu tun hat. Was meinen Sie, hätte Hitler und seine Clique im Angesicht des drohenden Untergangs Atomwaffen bei rechtzeitigem Vorhandensein eingesetzt? Ich fürchte, JA! Und wenn ein Präventivschlag erforderlich sein sollte, Putin daran zu hindern, dann ist diese Option mitzudenken. Übrigens auch für zukünftige Gelüste unberechenbarer Potentaten. Wir zittern vor dem bevorstehenden Klimakollaps, aber wer sagt, dass die Welt wie wir sie kennen nicht zuvor an ertwas anderem kollabiert.

Dominik Roth | Sa., 8. Oktober 2022 - 19:25

aber versuchen Sie sich erst einmal für ein paar Monate als unfreiwilliger Kriegspräsident eines zu Unrecht überfallenen Landes... dann reden wir wieder!

Armin Latell | Sa., 8. Oktober 2022 - 19:28

Selenskyj gibt nur das von sich, was der Puppenspieler am Ende der Fäden zulässt. Die Falken jenseits des Atlantiks spielen volles Risiko, das macht es deswegen noch viel gefährlicher.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 8. Oktober 2022 - 19:50

Danke für diese guten und richtigen Worte. Können Sie diese Worte bitte auch an unsere verantwortlichen Politiker in der dt. Regierung und an der Spitze der EU senden? Dort herrscht von Anbeginn des Krieges die gleiche Kriegsrhetorik. Man will Russland durch Sanktionen wirtschaftlich kaputt machen. An vorderster Front sind da unsere beiden Spitzenpolitiker der ehemals pazifistischen Grünen und die FDP-Frau Strack-Zimmermann zu nennen. Leider finden sie Unterstützung bei einem Teil der Regierung. Einzig der Kanzler übt sich in Zurückhaltung.
Allen ein schönes und hoffentlich friedliches Wochenende.

Urban Will | Sa., 8. Oktober 2022 - 20:16

Ecke heraus wieder als „Putinversteher“ abkanzeln.
Zu Selenskyj. Ja, er ist Präsident eines angegriffenen Landes und hat einen schweren Stand.
Aber er hat seine Bühne und nutzt sie vollends aus.
Für Selenskyj ist es – so zumindest gibt er uns zu verstehen – selbstverständlich, dass sämtliche Länder dieser Welt alle Eigeninteressen ablegen und seinem Land zu Hilfe eilen.
Zugeschüttet mit ausländischem Kriegsgerät, unterstützt durch ausländische Technik, etc. hat er nun einige Erfolge verbucht und kann vor Kraft kaum mehr gehen. Der Angriff auf die Brücke (auch wenn noch nicht klar ist, wer es war), bei dem auch Zivilisten ums Leben kamen, aber eben die ukrainischen Reaktionen zeigen zudem, dass die Ukraine dabei ist, ihre „Unschuld“ als angegriffene Nation zu verlieren.
Man ist bereit, den Tod russischer Zivilisten bei d Erreichung d Kriegszieles in Kauf zu nehmen.
Wohl wissend, dass der Westen schon immer für ihn passend zw. „guten“ und „bösen“ Toten zu unterscheiden wusste.

Bernd Windisch | Sa., 8. Oktober 2022 - 20:46

braucht jetzt dringend ganz schweres Kriegsgerät.

Spätestens jetzt müsste doch auch die dümmsten deutschen Aussenpolitiker, Baerbock. Hofreiter und Zimmermann erkennen, dass Selenskys Interessen nicht die unseren sind. Es sind nicht einmal die Interessen der Ukraine.

Die servilen Auftritte von deutschen Politikern in der Ukraine erscheinen spätestens jetzt in einem völlig neuen Licht.

Selensky und seine Spießgesellen würden keine Sekunde zögern Deutschland über die Klinge springen zu lassen wenn es den Russen irgendwie schadeen könnte.

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 8. Oktober 2022 - 20:49

So sehe ich es auch, Herr Grau. Doch wo ist der Politiker, der Selenskij die Grenzen aufzeigt und sagt: bis hierher, und nicht weiter? Was haben wir uns schon für abartige Formulierungen aus der ukrainischen Politik um die Ohren schlagen lassen! Und keiner sagt: stop! Weil wir uns zum gefälligen Mitspieler und Erfüllungsgehilfen von Selenskij gemacht haben. Schließlich lässt er für uns und unsere Demokratie kämpfen, da gehen uns die Worte aus. Und der Widerspruch. Und die eigene Meinung. Und unser eigenes Interesse, aber auch der Wunsch nach friedlicher Koexistenz, der bis zu diesem Krieg doch das oberste aller hehren Ziele war. Bis zwei Egomanen aufeinandergeprallt sind. Manchmal kommt mir Selenskil vor, wie Hitler, verkrochen in der Wolfsschanze. Nur findet er international viel mehr Akzeptanz. Das muss ein Ende haben, bevor der III. Weltkrieg ausbricht.

der Selenskij die Grenzen aufzeigt? Den gibt es in den VSA und er heißt Joe Biden. Deshalb sind wir nicht Erfüllungsgehilfe von Selenskij, sondern von den amerikanischen Falken.

Carola Schommer | Sa., 8. Oktober 2022 - 22:08

ist nicht Selenskys Sache und Melnyks auch nicht und auch Kulebas nicht. Das ist ein Stück weit verständlich, denn sie sind Angehörige eines überfallenden Landes.
Jedoch hat man den Eindruck, dass Selensky es in Kauf nimmt, wenn nicht sogar es darauf anlegt, einen größeren Krieg auf europäischen Boden anzufachen.

Es ist im Sinne der Europäer auf Waffenstillstandverhandlungen hinzuwirken. Von den USA ist diesbezüglich nichts zu erwarten, denn an den Sanktionen gegen Russland gehen die europäische Wirtschaft und der hiesige Wohlstand zugrunde, wohingegen die USA davon profitieren.

Und die Gefahr eines sich ausweitenden Krieges auf europäischen Boden wird größer. Auch davon sind die USA nicht konkret betroffen.

Gisela Fimiani | Sa., 8. Oktober 2022 - 22:22

Haltet ein! So möchte man Tag für Tag laut rufen. Die Eskalationsrhetorik der Medien, der Politik und all derer, die sich derzeit in einer „wir sind alle Ukrainer“ Kriegshysterie zu befinden scheinen, ist zutiefst erschütternd. Die Sprache ist hassdurchtränkt. Wir zeigen auf Putin als einzig Schuldigen. Laden nicht auch wir Schuld auf uns? Putins Handeln soll nicht gerechtfertigt werden. Ebensowenig sollte der Verlust jeden Maßes, jeder Vernunft, jeden Weitblicks, jeder Menschlichkeit mit einer inzwischen inflationären Beschwörung „westlicher Werte“ gerechtfertigt werden. Wie wertvoll sind Werte, die es rechtfertigen, aus Putin den Teufel schlechthin und aus Russen Unmenschen zu machen? Ist all das Unheil, zu dem auch „wir“ durch das Drehen an der Eskalationsspirale beitragen dazu geeignet, Frieden herbeizuführen? Die Sprache ist eine starke Waffe und wird auf das Übelste mißbraucht. Der Hochmut hat Hochkonjunktur - mit welchen Folgen?

Christa Wallau | Sa., 8. Oktober 2022 - 22:59

ist ihm von den USA auf den Leib geschrieben worden, und - als gelernter Schauspieler - füllt er sie genau so aus, wie Herr Biden bzw. seine Hintermänner bzw. -frauen es von ihm erwarten.

Die "kommunikationstheoretischen Bedenken", auf die Sie, lieber Herr Grau, den ukrainischen Präsidenten hinweisen möchten, düften immer weniger Berücksichtigung finden, je größer die Niederlagen werden, die Putin einstecken muß.

Dann wirde es nur noch heißen: "Alles oder nichts! Ohne Rücksicht auf Verluste!"

Wem war es eigentlich noch mal egal, daß Atombomben in Japan Hunderttausende umbrachten? Wer hat in Vietnam "Agent Orange" eingesetzt? Wer hat Brandbomben auf das mit Flüchtlingen überfüllte Dresden abgeworfen?
Und auf der anderen Seite: Wer läßt seine Soldaten in allen Kriegen ungestraft Verbrechen an Kriegsgefangenen u. Zivilisten begehen?

Diese "Staatslenker" sind sich alle gleich!
Menschenleben zählen für sie nicht.
Am Ende wird für den totalen Sieg eine Gewaltorgie in Kauf genommen.

Richard Schneider | So., 9. Oktober 2022 - 00:08

Sie wehren sich geradezu die ukrainische Position mal einzunehmen und projizieren sämtliche existierende und sämtliche potenzielle Gewalt auf Worte und Taten des ukrainischen Präsidenten. Herr Grau, Sie lassen keine Gelegenheit aus, um Selenskij oder die Ukraine mit Schmutz zu bewerfen. Ich kann es nicht ergründen, aber der durch den Westen unterstützte Freiheitskampf der Ukraine muss Sie ja geradezu anwidern und/oder ängstigen. Aus diesem Milieu müssen die Gefühle kommen, dass Sie sich auf jeden kommunikativen Fehler / jede kommunikative Wagnis derartig ausgehungert stürzen und sich darin wie wild suhlen. Gehen Sie halt mal mit dem Gerd nen Kaffee trinken, sicherlich hat er Zeit für Sie. Vielleicht macht er Ihnen nen geilen Job klar, bei dem Sie das hauptamtlich machen können. Sein demaskiertes innerstes Ich und seine Handlungen miteinander in Einklang zu bringen, soll sehr heilsam für die Seele sein.

Karl-Heinz Weiß | So., 9. Oktober 2022 - 09:56

Antwort auf von Richard Schneider

@Herr Schneider, Ihre Meinungsäußerung enthält nicht ein bedenkenswertes Argument. Gerade weil der Autor an die Interessen der Ukraine nach dem Krieg denkt, sind die Äußerungen so gefährlich. Übersteigerter Nationalismus war noch nie gut. Beim Brexit konnte man diesen noch als Skurrilität einiger Engländer durchgehen lassen. Wegen der Handlungsunfähigkeit der UN liegt der Schlüssel zu einer Verhandlungslösung nun allein in Washington.

Jens Böhme | So., 9. Oktober 2022 - 08:24

Man kann es Selenskij nicht verübeln. Die Ukraine ist durch den monatelangen, aufgezwungenen Krieg in den Staatsbankrott getrieben. Da liegen die wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen Bereiche in Trümmern. Und ein Ende ist nicht in Sicht, da Putins Russland mit der Schnapsidee, die Ukraine russisch zu sowjetisieren, derart verrannt hat, dass selbst Russen im russischen Staatsfernsehen irres und wirres Zeug vorschlagen, um innen- wie außenpolitisch Gesicht zu wahren.

Ernst-Günther Konrad | So., 9. Oktober 2022 - 09:41

Für mich steht fest, dass Selenskij lediglich eine Rolle spielt, das Gesicht für die Öffentlichkeit ist und im Hintergrund ganz andere Leute die Strippen ziehen. Hin- und wieder läßt er Melnyk als Kettenhund von der Leine der austestet, wie weit man gehen kann und den Hardliner gibt. Auch die propagandaträchtigen Aufmachungen der täglichen Statements, in olivgrünem T-Shirt als Vertreter der kämpfenden Truppe, die vielen ausländischen Helfer, ob Ronzheimer von der BILD und deutsche Medien, etliche deutsche Politiker, die ihm Auftritte bei allen politischen Gremien besorgen bis hin zu einer EU, die ihm devot alles durchgehen läßt und fast jede seiner Forderungen erfüllt. Insofern ist er eine ideale Besetzung, hatte er von seinem politischen Amt die Rolle schon in einer Satiresendung üben können. Und jetzt will er in die NATO und in die EU. Die Ukraine wurde seit 2014 auf diesen Krieg vorbereitet, sonst hätte sie nicht so standhalten können. Das alles hinterfragt aber keiner. Warum wohl?

Gerhard Lenz | So., 9. Oktober 2022 - 10:53

hat ein Herr Putin dagegen Narrenfreiheit. Der kann vom Stapel lassen, was er möchte.

Bei Selensky, für den rechten, Putin-freundlichen Rand sowieso nur eine USA-Marionette, wird jedes Wort auf die Goldwaage gelernt.

Zumindest bei Herrn Grau ist wirkliche Kritik an der Kriegspropaganda des Vernichtungskriegers bisher kaum zu finden. Schade!

Putins Russo-Faschismus, seine Drohung, mit Atomschlägen Hundertausende auf einen Schlag zu töten und Millionen dem mittel- oder langfristigen Strahlentod auszusetzen?

Nicht weiter erwähnenswert. Es ist schon erschreckend, dass ein autoritärer Staatenlenker, der offen mit Massenmord droht, in diesem Forum so viel Milde und Verständnis erfährt. Gut, man weiß: die AfD ist verlässlich anti-westlich und absolut Putin-ergeben.

Aber ein "berufsmässiger Denker" darf ruhig etwas differenzierter urteilen, er sollte es nicht nötig haben, einer bestimmten Leserschaft gefallen zu wollen.

in der Bewertung dessen, was Sie hier schreiben und befürchte, auch dieser hier wird nicht kommen. Aber egal. Also, werter Herr Lenz, nur diese eine Frage: wie um alles in der Welt kommen gerade Sie, der Sie Putins Drohungen immer verächtlich als „Bluff“ bezeichnen, nun darauf, denjenigen hier im Forum, die diese Drohungen ernst nehmen und davor warnen, zu unterstellen, Atomschläge und Putin als denjenigen, der damit droht als nicht weiter „erwähnenswert“ zu bezeichnen?
Das ist mit Verlaub, höchst unsinnig. Und das ist, wie gesagt, noch sehr milde ausgedrückt.
Und dann auch noch die AfD hier als Sündenbock heranzuziehen, die einzige Partei, die Putins Drohnung ebenfalls ernst nimmt und im Gegensatz zu all den Säbelrasslern aus der ganz großen Links – Grün – Gelb – Schwarz – Koalition auch aus diesem Grunde für Friedensgespräch plädiert, sich immer wieder den irrationalen Blödsinn anhören müssend, sie sei „die Partei Putins“...
D wird von Narren regiert. Das ist höchst gefährlich.

Was reden Sie eigentlich ständig an der Sache vorbei? Glauben Sie, Ihre Argumente, wenn man das, was Sie schreiben dafür halten will, würden dadurch besser?

Ich schrieb, es sei unverständlich, dass über Selenskys Worte hier geurteilt wird, aber über Putins Propaganda kaum Kritik zu hören ist.

So nach dem Prinzip: Wenn der Selensky was verbockt, dann ist das gefährlich, aber Putin.....Und gerade Sie gehören doch zu jenen, die in Putin einen Menschen sehen wollen, der noch zugänglich für Rationalität sein soll!

Die Putin-Hörigkeit der Alternative für Russland als "ernsthaft" zu bezeichnen, das ist, mit Verlaub, freundlich gesagt "interessant". Da musste ich mich wirklich zurückhalten, da mussten meine Lachmuskeln einiges aushalten.

Und dass Sie alle ausserhalb der AfD in gewohnt "robuster" Manier als Narren bezeichnen, die nur irrationalen Blödsinn verzapfen, kennt man ja....da haben Sie mal wieder gezeigt, für welche Art von "Kommunikation" Sie stehen.

Hallo Herr Lenz, würden sie bitte dem etwas weniger bewanderten, aber dennoch geneigten Lesern einmal den Begriff "Putins Russo-Faschismus" näher erläutern.

Ist es der in der Frankfurter Rundschau salbadernde Karl Schlögel: "Der Name, wenn er nicht nur der Name für das unüberbietbar Böse, also „Faschismus“ sein soll, wird sich gewiss noch einstellen, die Suchbewegung ist im Gange: Neototalitarismus, Russo-Faschismus oder der Neologismus „Raschismus“ https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/karl-schloegel-die-ordnung-im-kop…

Zugegeben in dieser Liga ist Selenskyj gegeben falls ein rhetorischer Waisenknabe.

Christoph Kuhlmann | So., 9. Oktober 2022 - 11:07

verwickeln. Das ist verständlich. Verglichen mit der Nato ist Russland ein militärischer Zwerg. Bis auf die Atomwaffen. Es ist eher im westlichen Interesse, den Krieg auf möglichst kleiner Flamme köcheln zu lassen und die politische Entwicklung in Russland abzuwarten. Momentan zeichnet sich ein Konflikt zwischen Armee und FSB ab. Man wird sehen, ob Selenskyjs verbale Entgleisung Wirkung zeigt und die russische Seite nicht ständig mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Vielleicht wirken ja auch die Stimmen aus England und den USA, die von fürchterlichen Konsequenzen sprechen.

Gerhard Lenz | So., 9. Oktober 2022 - 11:23

meines Kommentars ist - fast schon wie erwartet - verschwunden.

Deswegen hier die Kurzfassung:

Fällt Herrn Grau überhaupt etwas zu den verbalen Entgleisungen, den Drohkulissen, Verschwörungsabsurditäten, endlosen, völlig substanzlosen Anklagen des Herrn Putins ein?

In dessen Fanclub ist es ja höchst populär, jedes Wort des ukrainischen Präsidenten Selensky als "unverantwortlich" zu interpretieren.

Selensky ist nur ein Schauspieler, der nur nach dem Drehbuch der USA funktionert, lese ich hier in diesem Forum, von den für solche "Klugheiten" bekannten Foristen.

Ist scheinbar kein Problem, solchen M...zu verzapfen.

Während Putins Kriegspropaganda erstaunlich viel Verständnis findet.

Jochen Rollwagen | So., 9. Oktober 2022 - 12:18

Die Äußerungen von Herrn Zelensky sind zwar bemerkenswert aber für jeden, der seine Laufbahn länger als 6 Monate verfolgt hat nicht wirklich überraschend.

Besorgnis-erregend sind eher die windelweichen Reaktionen von Polit-Darsteller*Innen aus "dem Westen".

Noch besorgnis-erregender ist die komplette Aparhie der Bevölkerung im Angesicht dieser Entwicklungen.

Es gab in Deutschland mal eine Friedensbewegung. Das ist lange her.

Man fragt sich wie der legendäre Sport-Reporter: Wo ist Behle ? Kommt er noch ?

Sieht nicht danach aus.

Brigitte Simon | So., 9. Oktober 2022 - 18:49

Worte sind mit Bedacht zu wägen. Danke Herr Dr. Grau für Ihren hervorragenden Artikel. Ich muß schon sagen, Sie trauen sich viel. Berechtigte Kritik an Selenskyj ist ein einziges Wagnis. Aus einem Schauspieler wurde ein virtueller Präsident und gefürchteter Autokrat für die Opposition.

Selbst die SZ wird kritisch. "Der Präsident wirkt nicht immer gut beraten, wenn er Solidarität einfordert mit seinem gequälten Volk, dabei aber die Zwischentöne außer Acht läßt.

Als Beispiel ist die Selenskyj-Schelte an die Türkei. Muß man die Türkei als Vermittler mit Draht zum Kreml ausgerechnet vor den Kameras eines griechischen TV-Senders öffentlich kritisieren. Daß Türken und Griechen sich nicht grün sind, sollte S wissen. Daß sein Appell als Affront begriffen wird war von ihm
kalkuliert. Sein Agieren nutzt sich ab.

Beleidigungen hin oder her. Wichtig ist für mich Deutschland. Deutschland first. Nicht die Ukrai-
ne. Unsere Heimat darf nicht aufgrund des Ukraine-Krieges vernichtet werden.