Veronika Grimm
Energieexpertin Veronika Grimm / dpa

Vorsitzende der Gas-Expertenkommission der Bundesregierung - „Preisdeckel darf den Anreiz zum Gassparen nicht konterkarieren“

Das Kippen der Gasumlage und die Schaffung eines Sondervermögens zur Deckelung der Energiepreise stoßen auf allgemeine Zustimmung. Doch die Gefahr eines Gasmangels ist damit nicht gebannt, warnt die Ökonomin Veronika Grimm.

Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

So erreichen Sie Clemens Traub:

Veronika Grimm ist seit 2008 Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist Vorsitzende der Expertenkommission, die die Bundesregierung in Sachen Gaspreisdeckel berät.

Frau Grimm, die Bundesregierung hat beschlossen, dass die Gasumlage gekippt wird. War diese Entscheidung überfällig?

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Enka Hein | Di., 4. Oktober 2022 - 17:10

....an Strom und Gas.
Damit wäre ein riesiger Schritt in die Entspannung der Märkte gemacht.
Alles ans Netz was Strom macht und Gaskraftwerke überflüssig macht.
Und dann endlich ran ans Fraking in Niedersachsen.
Wer mit Gewalt Windmühlen durchsetzen will, kann das auch bei Fraking für Gas.
Aber ich habe das mullmige Gefühl daß diese Kommission von Ideologen durchsetzt ist.
Klarer Verstand wird man da nicht finden. Wie bei der Ethikkommission die den Atomausstieg als Deckmäntelchen für Merkel als gut befand.
Sitzen da auch Mal Handwerker, Physiker und Ingenieure in der Kommission oder nur Quotenfrauen, LBGxx, abgebrochene Callcenter Jünglinge und grün infizierte drin.
Vermutlich das Letztere.
Wie will man denn das Problem lösen, das unsere Zuggereisten nicht bei offenem Fenster heizen wie verrückt, alles bezahlt bekommt und Lieschen Müller ab dem 15. frieren darf wegen Kontingentüberschreitung.
Es kocht. Und die Straße ist das Ventil.
Ich schau schon Mal wo das nächste grüne Haus wohnt

heizen wie verrückt. Ja, ich glaube, das trifft es ganz gut. Lieschen Müller, die Zeit ihres Lebens Steuern gezahlt hat, muss sparen, weil sie alles selbst bezahlen muss. Und wenn sie das nicht kann, dann hat sie Pech gehabt und muss frieren. Menschen, die hierherkommen, in diesem Land aber noch nie einer geregelten Arbeit nachgegangen sind und dies auch nicht vorhaben, bei denen steht keiner vor der Tür und fordert sie auf zu sparen. Und wenn unsere ach so woken Politiker immer von den Ärmsten der Armen schwadronieren, denen unbedingt geholfen werden müsse, wen meinen sie wohl damit? Es darf geraten werden: Lieschen Müller ist es nicht. Das ist pervers.

Ingo Frank | Di., 4. Oktober 2022 - 17:35

„Expertenkommission“ was machen den unsere wohlbezahlten Volksvertreter eigentlich noch in eigener Verantwortung selbst? Eine Gasumlage, Sanktionen die dem eigenen Volk mehr schaden als Russland dem Agressor? Außer fast leere Bänke bei fast jeder Sitzung? Mehr mit Nebeneinkünften beschäftigt als mit parlamentarischer Arbeit. Und am Ende macht die Arbeit eine Expertenkommission. Habet ihr i(ich sowie so nicht!) die Expertenkommission gewählt? Oder was? Da können doch demnächst nur noch Experten auf den Wahlscheinen stehen, weil die die gewählt wurden, zu faul? oder schlicht zu dämlich? sind, sich ein ein Fachgebiet einzuarbeiten/ ein zu lesen. Andererseits was will man von diesen Berufspolitikern denn auch anderes erwarten.
Philosophieren bis zum Umfallen mit dem Ergebnis ? 0
Und wenn ich dann noch höre Anreize zum sparen müssen erhalten werden ….. Hallo Fr. Professor wo leben Sie denn? Wir sparen seid Jahren…. mehr geht nicht!
M f G a d E Republik

Heidemarie Heim | Di., 4. Oktober 2022 - 18:02

Was hält die Regierung, unsere Medien und auch die Wirtschaftsweisen*Innen davon ab?
Gut, wir wissen inzwischen wie grottenschlecht mitunter die Kommunikation zu Corona-Zeiten war, aber wir sind doch hoffentlich keine Wiederholungstäter, oder? Wie wäre es mal mit Zahlen und Fakten anstatt drohender Ankündigungen von Unheil und den ansonsten infantil anmutenden Absonderungen aus berufenen Mündern? Wieviel Gas verstromen wir für unseren eigenen Bedarf. Wie lange halten die dafür vorgehaltenen Speichermengen? Damit meine ich den für Deutschland vorgesehenen Anteil, denn wie man inzwischen erfahren "durfte" ist nicht alles alles automatisch deutsch in deutschen Speichern. Welche u. wie flott können alternative fossile ggf. Kernenergieträger zur Kompensation und höherer Erzeugermengen zur Preisstabilität am Strommarkt zugeschaltet werden? Mit Mengen und Leistungsangaben versteht sich. Auch wichtig! Welche gesetzliche Vorgaben/Gedöns/Parteien verhindern solche Maßnahmen! Das versteht Jeder!?

Hans Jürgen Wienroth | Di., 4. Oktober 2022 - 19:35

Da sitzt eine „Grüne“ bei den Wirtschaftsweisen und singt das Lied der Partei: Fossile Energie darf nicht zu günstig werden, dann behindert sie den Ausbau der Erneuerbaren. Es muss jede kWh Erneuerbare genutzt, jedes gr. CO² gespart werden, woraus hoher Gasverbrauch für wind- und sonnenarme Zeiten folgt. Atomkraft darf nicht und Kohlekraftwerke sind zu träge. Frz. Atomstrom fehlt, man repariert noch. Also muss der Bürger frieren, die Wirtschaft herunterfahren, damit man durch den hoffentlich milden Winter kommt.
Die EU-Kommission hat schon signalisiert, sie will das nächste Milliarden-Schulden-Paket. Derweil haben die grünen Wirtschaftsminister in Bund und NRW vereinbart, 2 Kohlekraftwerke 2 Jahre weiterlaufen lassen und dafür den Ausstieg 8 Jahre vorzuziehen. Ein gutes Geschäft für beide. Bis 2030 hat man sich an den angebotsorientierten Strom, die regelmäßigen Blackouts gewöhnt. Wir retten das Klima, auch wenn die Windräder für Trockenheit sorgen. Nahrung wird der nächste Mangel.

Bernd Windisch | Mi., 5. Oktober 2022 - 01:20

Wer seinen Ausführungen unter anderem mit dem Satz "die Schaffung eines Sondervermögens" beginnt führt genau was im Schilde?

Richtig! Nichts Gutes! Will kleinreden und beschwichtigen. Das von Frau Grimm genannte Sondervermögen wird nicht geschaffen, sondern es wird sich in Höhe des halben Bundeshaushaltes Geld für konsumtive Zwecke geliehen. Sprich die bereits galoppierende Inflation noch mal befeuert. Dies trifft dann vor allen diejenigen die noch nicht von Transferleistungen leben besonders hart.

Scheint so als hätten sich die biederen Deutschen mit Scholz, Habek und Lindner gleich drei Brandstifter auf ihrem knochentrocknen Dachboden einquartiert. Max Fritsch hätte sicher viel Spaß an den Dreien.

Aber auch der Dichterfürst hätte seine helle Freude an diesem unheiligen Triumvirat. Ist doch jeder für sich ein Teil jener Kraft, die stets das Gute will und stattdessen eine vermurkste Gasumlage und Schulden in bisher unbekannter Höhe schafft. (Leicht verdreht)

Jochen Rollwagen | Mi., 5. Oktober 2022 - 07:36

Die ersten "offiziellen" Preiskontrollen der Wirtschafts-Geschichte wurden vom römischen Kaiser Diokletian im Jahre 301 n.Chr. erlassen. Frau Geimm weiß das nicht, weil sie von Ökonomie keine Ahnung hat. Das qualifiziert sie, als Expert*In die Bundesregierung zu beraten. Die "Römische kaiserliche Verordnung zur Preisregulierung im Zuge der Münzverschlechterung" legte Höchstpreise und -Löhne für ziemlich alles fest, bei Todesstrafe für die Überschreitung. Kommt Deutschland auch noch hin. Heute werden keine Münzen mehr verschlechtert, man ist weiter: es werden einfach Euros gedruckt. Expert*Innen wie Frau Grimm wundern sich dann, wo die Inflarion herkommt. Die Fachfrau staunt, der Laie wundert sich.

Wie das ganze damals ausging kann jeder selber nachschlagen. Spoiler alert: Hat nicht geklappt.

Werner Peters | Mi., 5. Oktober 2022 - 09:38

Ob ausgerechnet Frau Prof. Grimm die Richtige ist, diese Expertenkommission zu leiten und eine praxisbezogene (!!) Lösung zu entwickeln, wage ich zu bezweifeln. Schließlich hat sie am Anfang der Gas-Krise noch behauptet, ein sofortiges Ende der russischen Gas-Lieferungen nach D seien kein großes Problem. In diesem Sinn hat sie ja auch Herrn Merz beraten, Deshalb kommt von der Union auch nichts Brauchbares.

Sabine Jung | Mi., 5. Oktober 2022 - 09:57

kann eigentlich nichts Gutes kommen, weil die grüne Ideologie mit schwingt. Was anderes hat ja die Regierung auch nicht in Auftrag gegeben. Es muss weiter an der Transformation zu Wind und Sonne festgehalten werden. Also zu günstiges Gas geht daher nicht. Weder für die Industrie noch für den privaten Haushalt. Es gibt hier ein Häppchen für den Hartz4 Empfänger, vielleicht noch für den Minijobber und vor allen für die warmen Flüchtlingsstuben. Aber der breite Mittelstand bekommt wie immer bei solchen Sachen - nix -
Ganz prekär unsere Gasspeicher, noch nicht einmal die Bundesregierung weiss, wieviel Gas wir davon im Winter abbekommen könnten, da sie nicht in deutscher Hand sind. Wow, ein weiteres Armutszeugnis des deutschen Staates, ich bin beeindruckt, Daumen hoch.

Georg Chiste | Mi., 5. Oktober 2022 - 10:02

Interessante Theorie, die Frau Professorin so hat; z.B. "Die hohen Gaspreise seinen wichtig, damit man an den richtigen Stellen einspart", "Abwanderungen der Industrie müsste man hinnehmen". Wie gut dass Frau Professorin so einen krisensicheren Job hat.
Jetzt kommt die harte Prüfung für die "Unkapputbarkeit" der deutschen Wirtschaft, an die ja soviele glauben.

Gerhard Lenz | Mi., 5. Oktober 2022 - 13:09

und eine Erhöhung der Angebotsmenge nicht möglich ist - ein Bezug aus Russland ist zur Zeit nicht möglich und auch gar nicht wünschenswert - muss natürlich das Sparen belohnt werden.

Dass die Verknappung nun mal eindeutig Ergebnis der Aggressionen des Herrn Putin ist, und wir deswegen in einer besonderen Situation sind, kann keiner bestreiten.

Ob wir nun den Quatsch mit der Schwarzen Null, Herrn Lindners ewiger Fetish, zumindest temporär zu den Akten legen und Schulden machen, die auch im Haushalt sichtbar sind - notfalls durch eine schnelle Verfassungsänderung, oder Schulden durch "Sondervermögen" aufbauen, ist unabwendbar und gehüpft wie gesprungen.

Man kann nicht in einer schweren Krise, die durch einen Krieg entstanden ist, auf den wir keinen Einfluss hatten, weiterhin an Prinzipien kleben, die sich in der derzeitigen Situation als hinderlich herausstellen.

Und Energiesparen ist nun mal - auch aus anderen Gründen - richtig und wichtig.

Sabine Lehmann | Mi., 5. Oktober 2022 - 15:08

Ich könnte jetzt ausführen, wie sehr mich diese Rhetorik nach Gutsherrenart ankotzt, aber ich lasse das. Außer der Förderung meines Blutdrucks käme da eh nichts bei rum.
Es ist allerdings so beunruhigend wie grotesk, dass die Ansprachen aus der Politik, der Gesellschaft u. der Behörden zusehends dystopische Züge annehmen. Und nicht nur das, es wird uns auch seit ein paar Wochen eingeredet, die Grundpfeiler einer modernen Gesellschaft bestünden keinesfalls darin, sich ausreichend "verstromen" und heizen zu können (und dürfen!) wenn´s pressiert. Weit gefehlt.
Wir sind halt viel zu verwöhnt. Meinte auch heute ein amtierender Bürgermeister eines angrenzenden Kreisgebiet. Diese 70 Jahre mit warmen u. hellen Stuben haben uns total verweichlicht, von daher müsse mehr an der Resilienz u. Widerstandskraft der Bevölkerung gearbeitet werden.
So vernahm ich diese Worte u. habe mich gleich für die nächste Himalaya-Survival-Tour mit anschließendem Kaffee trinken mit Reinhold Messner angemeldet;-)

Ernst-Günther Konrad | Mi., 5. Oktober 2022 - 17:42

Die Meinung von Frau Grimm ist eine von vielen. Ich teile sie jedenfalls nicht. Ich habe eben von meinem Gasversorger angekündigt bekommen, dass mein Gasabschlag möglicherweise vervierfacht wird. Genaueres will er noch mitteilen. Gut dass wir dieses Jahr umbauen und dieser Gasvertrag im Erdgeschoß dann obsolet wird.
Mal sehen was die Stromanbieter noch vermelden werden.