Queen Elizabeth II.
Queen Elizabeth II. im Mai 2019 / dpa

Britisches Staatsoberhaupt - Queen Elizabeth II. ist tot

Kein britischer Monarch war so lange auf dem Thron wie Elizabeth II. Nun ist sie im Alter von 96 Jahren gestorben. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende. Nachfolger ist Prinz Charles.

Cicero Cover 04-24

Autoreninfo

Hier finden Sie Nachrichten und Berichte der Print- und Onlineredaktion zu außergewöhnlichen Ereignissen.

So erreichen Sie Cicero-Redaktion:

Die britische Königin Elizabeth II. ist tot. Wie der Palast mitteilte, starb die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.

Beerbt wird Elizabeth II. von ihrem Sohn Charles (73). Queen-Enkel Prinz William (40) rückt zum Thronfolger auf. Nummer zwei in der Thronfolge ist nun der 9-jährige Prinz George.

Obwohl die britische Monarchin über keine politische Macht verfügte, galt sie als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Mit unbedingtem Pflichtbewusstsein und Beständigkeit führte sie das Land durch große Veränderungen hindurch.

Krisen und Tragödien

Als sie 1952 Königin wurde, war Großbritannien noch eine Kolonialmacht. 1997 wurde als letzte größere Kolonie Hongkong an China übergeben. Durch den Commonwealth pflegte die Queen später weiterhin den Kontakt zu den ehemaligen Kolonien.

Schon als 13-Jährige hatte Elizabeth sich in den schneidigen Philip Mountbatten verliebt. Der griechische Prinz aus einem dänisch-deutschen Adelshaus war zeitlebens ihre große Stütze. Die Ehe währte bis zu Philips Tod im April 2021 im Alter von 99 Jahren.

In der Familie der Königin gab es immer wieder Krisen und Tragödien. Dazu zählten der Unfalltod ihrer Ex-Schwiegertochter Prinzessin Diana, aber auch die Vorwürfe im Missbrauchsskandal gegen ihren Sohn Andrew und der Rückzug des Enkels Prinz Harry von seinen royalen Pflichten. Die Queen ertrug alles mit stoischer Ruhe.

Ihre große Leidenschaft galt Hunden - ihren Corgis - und Pferden. Noch bis ins hohe Alter stieg sie in den Sattel. Dabei verzichtete sie auf einen schützenden Reiterhelm und bevorzugte stattdessen ein Kopftuch.

Hunderte Auslandsreisen

Aus politischen Angelegenheiten hielt sich die Monarchin stets heraus. Auch zum Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (Brexit) äußerte sich die Queen nicht.

Sie absolvierte Hunderte Auslandsreisen, auch mehrere nach Deutschland. Zuletzt besuchte sie die Bundesrepublik bei einem Staatsbesuch 2015. Zu ihren Stationen gehörten Berlin, Frankfurt am Main und das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Als wichtigste Reise gilt ihr Besuch in Irland 2011. Sie wurde als Versöhnungsgeste gefeiert. Zuletzt hatte ein britisches Staatsoberhaupt Dublin vor der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien im Jahr 1911 besucht.

Schon vor Jahren wurde minutiös geplant, was nach dem Tod der Queen passieren soll. Nach Angaben der Vereinigung der Auslandspresse in Großbritannien soll voraussichtlich zehn Tage nach dem Tod ein Staatsbegräbnis stattfinden. / dpa

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Romuald Veselic | Fr., 9. September 2022 - 09:22

All the best on Your Journey to Eternity... ??

God save the King...

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 9. September 2022 - 10:37

der Queen durch web.de, soll sie über das Muttersein gesagt haben: "Es ist der einzige Job, der von Bedeutung ist".
RIP
Um die säkularen, wechselnden Häupter zu beruhigen und schliesslich hatten auch nicht alle Royals dieser Welt immer Nachkommen, sei gesagt, dass es sich säkular dann im erweiterten Sinne um das Vermächtnis handeln könnte.
Auch das säkulare Vermächtnis der Queen ist sehr bedeutend, obwohl sie nicht mehr herrschte.
Wahrscheinlich werden die Engländer nicht von ihrer Monarchie so schnell lassen, aber für eine Zukunft kann sich dann doch eine wechselnde Präsidentschaft aus dem Oberhaus entwickeln, die von der königlichen Familie jeweils "angelobt" wird?
Usw., bis sich eine parlamentarische Demokratie auch in England vollständig entwickeln kann.
Entsprechend der noch royal verfassten Staaten Europas sollte jedoch eine gewisse Toleranz gegenüber Modifikationen der parlamentarischen Demokratie weltweit geübt und auf friedliche Entwicklungen in allen Ländern gesetzt werden?

das wir in der unmittelbaren Zeit nach dem Tode der Queen m.E. jetzt häufiger sehen als sonst, den Adel Großbritanniens.
Es hat mir überhaupt einmal verdeutlicht, den Unterschied der verfassten Bundesrepublik Deutschland zum verfassten England.
Ich las es bei jemandem, England ist doch wohl eine Art "parlamentarische Monarchie", doch noch ein gutes Stück weit weg von unserer parlamentarischen Demokratie, incl. Absorption bzw. Integration des Adels.
King Charles the III hätte da womöglich eine große Aufgabe vor sich, entweder das monarchische Level weiter zu konsolidieren oder aber den Übergang in eine parlamentarische Demokratie zu ermöglichen.
Ich bin gespannt, was wir erleben werden.
Sage aber einmal herzlich, nun zu Beginn seiner Regentschaft, Long live the King...