Gedenkstelle für einen erschossenen Jugendlichen an der Chicago Avenue / Julien Chatelin

Gewalt in den USA - Die Gangs von Chicago

Amerikas Millionenmetropole im Mittleren Westen versinkt in Gewalt. Eine neue Form von Bandenkriminalität und soziale Probleme sind nicht die einzigen Ursachen dafür. Es geht auch um eine gezielte Delegitimation der Polizei.

Autoreninfo

Gregor Baszak (Foto privat) ist Journalist, Autor und politischer Kommentator. Er arbeitet am English Department der University of Illinois at Chicago und publizierte unter anderem in American Affairs und der Los Angeles Review of Books.

So erreichen Sie Gregor Baszak:

„Cloud Gate“ ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in Chicago. Jedes Jahr scharen sich Millionen Besucher um die vom britisch-indischen Künstler Anish Kapoor entworfene Stahlskulptur, die 2006 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Im Herzen des ebenso populären Millennium-Parks gelegen, spiegelt das zehn Meter hohe und zwanzig Meter breite Kunstwerk die umliegende Skyline – oft auf kurios verzerrte Weise, was die Skulptur zu einem Anlaufpunkt für Selfie-Enthusiasten macht. Und weil „Cloud Gate“ wie eine gigantische metallene Bohne aussieht, nennen Einheimische den Koloss auch liebevoll „The Bean“.

Für wohlhabende Touristen ist der am Millennium-Park vorbeilaufende Prachtboulevard Michigan Avenue mit Luxusläden wie Louis Vuitton, Gucci oder Tiffany’s dann oft die nächste Station. Auf weniger gut betuchte Besucher wartet immerhin der mit mehr als 3000 Quadratmetern Ladenfläche größte Starbucks der Welt oder ein Cocktail im 96. Stockwerk des John Hancock Centers inklusive herrlichem Ausblick auf andere Wolkenkratzer oder den gigantischen Lake Michigan. Für die notorisch gebeutelte Chicagoer Stadtkasse gäbe es kaum einen größeren Verlust als ausbleibende Umsätze entlang der sogenannten „Magnificent Mile“.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Chris Groll | Fr., 12. August 2022 - 09:27

Überall dort, wo die Demokraten/Sozialisten an der Macht sind, nehmen Gewalt und Kriminalität extrem zu. Überall dort wurden auch die Gelder für die Polizei gekürzt. Viele dieser Städte u.a. auch Chigago haben eine afroamerikanische /demokratische/sozialistische Bürgermeisterin. N.Y. hatte auch eine extrem hohe Kriminalitätsrate bis Rudy Giuliani/Republikaner Bürgermeister wurde und für Ordnung sorgte. Heute habe die Demokraten wieder alle relevanten Machtpositionen in ihrer Hand und wieder ist die Kriminalitätsrate extrem hoch. Was sagt uns das?

Gabriele Bondzio | Fr., 12. August 2022 - 09:28

Scheint so, als wäre Al Capone widerauferstanden
in Form von Black Lives Matter.

Denn all diese neu entstandenen Bewegungen haben eine gemeinsame Stoßrichtung.
Im Kern gegen Liberalismus, Bevormundung Andersdenkender bis hin zu offenen politischen Treibjagden, im Gewand der Tugendhaftigkeit.

Aber ihre Narrative halten sich selten länger als ein paar Jahre. Ihre „Ego-Sensibilität“ hält nicht lange vor. Ihre Funktionäre dürften ihren Schnitt gemacht haben.

Das größte Problem liegt weis Gott, wie es Polizeioffizier Marc Buslik ausführt, in instabilen Familienstrukturen.
Viele der Kleinkriminellen werden auf der Straße erzogen.
Und wenn nicht gleich von der Gesellschaft (Gericht) eine deutliche Ansage bei den ersten kriminellen Aktionen erfolgt...wird es bei den Tätern Gewohnheitsrecht, so zu leben.

Christa Wallau | Fr., 12. August 2022 - 10:52

In den USA wie in vielen anderen Ländern der (auch in Deutschland) läßt sich beobachten, welch katstrophalen Folgen die mangelnde Förderung bzw. die bewußte Zerstörung der traditionellen Familie nach sich zieht. Wo den Männern die Verantwortung für ihre Kinder nicht ebenso abverlangt wird wie sie den Müttern mehr o. minder angeboren ist, da leiden die Kinder u. können sich nicht zu vernünftigen u. mitfühlenden Menschen entwickeln.
Väter müssen zur Verantwortung gezogen werden!
Dies ist m. E. das Hauptproblem besonders bei den Schwarzen. Ob dies in Afrika oder in den USA millionenfach geschieht: Wo die Erzeuger der Kinder die Familien verlassen, ist der Abstieg fast vorprogrammiert. Keine Gesellschaft kann sich dauerhaft so etwas leisten.
Es müßte daher eine viel höhere finanzielle Förderung für Familien geben, in denen beide Eltern ihre Kinder betreuen - sozusagen als Anreiz für alle, als Kernfamilie zusammenzuhalten. Alle Lebens-Modelle über einen Kamm zu scheren, bringt Chaos!

wird Ihre Forderung die Köpfe erreichen, die sie erreichen sollte.
Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern und der „klassischen“ Vater – Mutter – Kind – Familie wird eine gewisse „Rechtsradikalität“ angehängt, so wie einst das seitens der Amadeu Antonio – Stiftung erfolgte himmelschreiend dämliche Stigmatisieren von Mädchen mit Zöpfen und nicht fettgefressenen Jungs als Anzeichen, dass sie aus einem „völkischen Elternhaus“ stammen könnten.
In einem Land, in solche Dummheiten nicht nur möglich sind, sondern auch noch gefördert werden, wird man vergeblich nach der Förderung intakter Familienverhältnisse rufen.
Bald werden künstlich erzeugte oder von Leihmüttern ausgetragene bei „woken“ Geschlechtsvarianten aufgezogene Sprösslinge das links – grüne Modell des idealen Staates weiterführen.
Bis es dann endgültig im Chaos versinkt.
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
Meinen Kindern jedenfalls empfehle ich, Berufe zu ergreifen, die sie nicht an dieses Land binden.

Bernhard Marquardt | Fr., 12. August 2022 - 12:07

Bei aller Zustimmung zum Inhalt dieser aufschlussreichen Darstellung.
Mich irritiert die wiederholte Verwendung von "progressiv" im Zusammenhang mit Bestrebungen, die mit dem Inhalt dieses Begriffs m.E. keinerlei Zusammenhang aufweisen.
Ähnliches gilt für das allenthalben gern verwendete "linksliberal", ein Begriff, der inhaltlich sich selbst widerspricht.
Zumal "linksliberal" vermeintlich als negatives Gegenstück zu den "progressiven" Kräften der Gesellschaft dargestellt werden soll.
Inhaltlich würde "links-grüner Totalitarismus" die ideologische Ausrichtung der "woken" neuen Jakobiner deutlich besser treffen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. August 2022 - 12:59

Ich kann Ihnen allen nur zustimmen. In D sind wir nicht mehr weit entfernt von den amerikanischen Zuständen in den Großstädten. Nur unser doch strenges Waffengesetz verhindert tägliche Schießereien, obgleich immer mehr Angriffe auf die Polizei zu mehr Schusswaffengebrauch gegen Angreifer führt. Dafür haben wir echte Spezialisten und viele psychische Kranke importiert, die sich auf den Umgang mit Messern verstehen und unsere Statistik bereichern. Aber alles nur Einzelfälle und Hinweise auf diese Vorgänge sind ohnehin nur ausländerfeindlich und islamophob. Wer sich dann noch die Aushöhlung des Rechtsstaates bei uns durch links-grüne Politiker ansieht, die Verächtlichmachung von BW und Polizei, die Einflussnahme auf Gerichte und die Medien, der braucht sich nicht wundern. In den Großstädten im Ruhrgebiet und vielen "Kiezen" der Großstädte haben die Clans bis in Justiz, Polizei und Politik längst den Untergang der Demokratie eingeläutet. Und ja, wir bekommen all das, was Amerika vorlebt.

in den 70er Jahren habe ich in Kalifornien studiert, ich liebte San Francisco, ich war noch vor wenigen Jahren dort - aber heute liest und hört man nur noch vom Niedergang, dem Zerfall und der Verwahrlosung, dass die Menschen von dort fliehen, die sich das leisten können, und nach Georgia, Carolina und andere Südstaaten ziehen. Dito aus NY und Detroit, sowie vielen anderen von linken Chaoten der Demokraten verwaltete Metropolen. Von den USA lernen, heißt dem Untergang entgegen zu gehen! Denn immer wieder fängt der Abstieg an mit der Leugnung der Realität, den Lügen (postmodern: Fake News), den Ideologien vom Sozialismus, der Gleichmachung der Menschen bei gleichzeitiger Privilegierung der "Unterdrückten", der Frauen, der Schwarzen, der Homosexuellen und Transen, der Woken, der "Flüchtlinge" und "Traumatisierten", der Gruppen mit den gerade passenden "...-Hintergründen"! Es geht darum die Pfeiler der bestehenden Ordnung samt und sonders einzureißen - egal ob Familie, Tradition od. Recht

"Von den USA lernen, heißt dem Untergang entgegen zu gehen."
Diese Mahnung müßte man in Stein meißeln und den Gedenkstein im deutschen Bundestag aufstellen.

Ich füge - im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg - hinzu:
"Der Politik der USA folgen, heißt seine eigenen Interessen verraten."

Kultur, Recht, Tradition und Familienzusammenhalt - all das haben die Nachkommen der Siedler in den USA von Europa als Werte von ihren Vorfahren mitbekommen, aber sie sind offenbar so wenig darin verwurzelt, daß sie diese elementaren Grundlagen des guten gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht mehr schätzen können.
Und die heutigen, zum großen Teil wohlstandsverdummten Europäer (In erster Linie die Deutschen!) machen zu allem Überfluß auch noch den Blödsinn nach, den die verwahrlosten US-Amerikaner ihnen vorleben.

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf's Eis.

Herzliche Grüße an Sie!