Ralf Schuler
Verlässt Springer im Streit um den LGBTQ-Kurs des Konzerns: Ralf Schuler, Leiter der Parlamentsredaktion der „Bild“ / dpa

Ralf Schuler verlässt „Bild“ - „Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung und unter ihrer Flagge zu arbeiten“

Mit Ralf Schuler verlässt einer der renommiertesten Politikjournalisten des Landes die „Bild“. Als Leiter der Parlamentsredaktion stand er zuletzt wie kein zweiter für die politische Berichterstattung des Boulevardblattes. In einem Brief an Springer-Chef Mathias Döpfner und „Bild“-Chefredakteur Johannes Boie, der Cicero exklusiv vorliegt und dessen Echtheit Schuler auf Nachfrage bestätigt, findet der Journalist klare, aber auch nachdenkliche Worte. Schuler kritisiert einen zu unkritischen Umgang des Konzerns mit der LGBTQ-Bewegung und eine Richtungsentscheidung der Führungsetage, sich auf die Seite der Queer-Aktivisten zu schlagen.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Wer beim Springer-Verlag anheuert, unterschreibt nicht nur einen Arbeitsvertrag. Er gibt auch ein Bekenntnis ab. Als einziger unabhängiger Verlag des Landes besitzt Springer eine Art Unternehmensverfassung, Essentials genannt. Diese wurden 1967 von Axel Springer selbst formuliert und gelten in aktualisierter Version bis heute.

Es sind kurze, einprägsame Sätze: „Wir treten ein für Freiheit, Rechtsstaat, Demokratie und ein vereinigtes Europa.“ – „Wir unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel.“ – „Wir befürworten das transatlantische Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa.“ – „Wir setzen uns für eine freie und soziale Marktwirtschaft ein.“ – „Wir lehnen politischen und religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung ab“. Diese Essentials sind wichtig, um nachfolgenden Brief und den Abschied von Ralf Schuler von der Bild besser nachvollziehen zu können. 

Schuler will nicht unter der Flagge einer politischen Bewegung arbeiten

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Schuler – Leiter der Parlamentsredaktion der Bild und seit 1994, zunächst als freier Mitarbeiter, mit Unterbrechungen für den Springer-Verlag tätig – das Unternehmen in wenigen Monaten verlassen wird. Seine Kündigung habe er laut eines Berichts von Medieninsider bereits eingereicht. Mit Schuler verlässt damit demnächst einer der renommiertesten Politikjournalisten das Landes seine langjährige Wirkungsstätte. Cicero liegt in dem Zusammenhang ein Brief Schulers an den Springer-Chef Mathias Döpfner und Bild-Chefredakteur Johannes Boie vor, in dem der Journalist seine Kündigung ausführlich begründet.

Auf Cicero-Nachfrage bestätigt Schuler die Echtheit dieses Schreibens, das die Beteiligten am 6. Juli 2022 per Mail erhalten haben. Weiter kommentieren wollte Schuler den Vorgang gegenüber Cicero allerdings nicht: „Ich äußere mich zu interner Kommunikation nicht“, so Schuler. Und weiter: „Ich kann nur auf das verweisen, was ich in der öffentlich bekannten Redaktionssitzung von Bild im Dialog mit Mathias Döpfner gesagt habe: Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung, welcher Art auch immer, und unter ihrer Flagge zu arbeiten. Das habe ich früher nicht getan und tue ich heute erst recht nicht.“ Im Zuge dessen verweist Schuler auch auf seine DDR-Vergangenheit und die Erfahrungen, die er damals machen musste (s. Brief und Podcast-Link). 

Döpfner schlägt sich auf die Seite der Trans-Aktivisten

Was Schuler konkret meint, ist eine interne Debatte bei Springer, die sich um die Frage dreht, wie sich der Konzern journalistisch mit der LGBTQ-Bewegung und dem von der Bundesregierung geplanten Selbstbestimmungsgesetz auseinandersetzen sollte – und damit auch, welche Aufgabe der Journalismus mit Blick auf zeitgeistige Strömungen eigentlich hat. Stein des Anstoßes war ein Anfang Juni von der Welt veröffentlichter Gastbeitrag, in dem eine Autorengruppe um den Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte unter anderem eine transaffirmative Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beklagte, weil dort, so der Vorwurf, zu positiv über Transsexualität berichtet werde. 

Der Beitrag wurde anschließend, intern wie extern, derart heftig diskutiert, dass sich Springer-Chef Döpfner entschied, einen von ihm als Reaktion verfassten Brief an die Mitarbeiter auch als Beitrag zu veröffentlichen. Doch statt die Lanze zu brechen für einen offenen Diskurs über das Thema, wie man es vom Springer-Chef eher erwartet hätte, positionierte sich Döpfner überdeutlich gegen den ursprünglichen Gastbeitrag und damit auch gegen die Autoren, die ihn verfasst haben. „Unser Haus steht für Vielfalt“, schrieb Döpfner. Und fügte hinzu: „Statt des freiheitlichen Geistes des ,jeder soll nach seiner Façon selig werden‘, raunt es hier vom Schutz der ,sittlichen Überzeugungen der Bevölkerung‘.“ Der Text habe „einen Sound, der für jeden freien toleranten Geist unangenehm ist“. 

Der Kulturkampf ums Geschlecht wird bereits handfest ausgetragen

Doch beim Beitrag allein wollte es Döpfner offenbar nicht belassen. Wie aus dem Brief Schulers an Döpfner und Boie hervorgeht, ist es in der Sache bereits zu einer „Richtungsentscheidung des Medienhauses“ gekommen, wonach sich der Konzern bei den derzeitigen Debatten auf die Seite der LGBTQ-Aktivisten schlagen will. Damit würde sich Springer allerdings auch mit einer Bewegung gemein machen, die in Teilen zunehmend radikal auftritt, Menschen, die öffentlich am binären Geschlechtersystem festhalten, diskreditiert, und versucht, die Debatte übers Geschlecht und das Selbstbestimmungsgesetz im Keim zu ersticken, in dem etwa Kritiker eines transaffirmativen Klimas im Land pauschal als „transphob“ etikettiert werden.
 

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Zudem werden Feministinnen wie Alice Schwarzer, die weiterhin auf Basis der biologischen Geschlechter für Frauenrechte eintreten wollen und die Parole „Transfrauen sind Frauen“ ablehnen, aus den Reihen der Queer- und Trans-Aktivisten als „Terfs“ beschimpft, was für „Trans-Exclusionary Radical Feminists“ steht. Dieser Kulturkampf ums Geschlecht (s. aktuelle Cicero-Titelgeschichte) geht mittlerweile so weit, dass beim jüngsten Dyke-March in Köln, einer von Lesben ins Leben gerufenen Veranstaltung, eine Gruppe Lesben angegriffen wurde. Ihr Vergehen aus Sicht der Angreifer: Diese hatten ein Transparent mit der Aufschrift „Lesbe, homosexuell, nicht queer“ enthüllt sowie eine Regenbogenflagge dabei, auf der „LGB“ stand, was für Lesben, Schwule und Bisexuelle steht. Eine Frau wurde bei dem Angriff verletzt. 

Cicero veröffentlicht Schulers Brief in Gänze

Dass sich nun ausgerechnet der Springer-Konzern, der laut Essentials für Freiheit und Demokratie eintritt, einem offenen und kritischen Dialog verweigern will, so jedenfalls der Vorwurf, und sich stattdessen auf eine Seite schlägt, stößt nicht nur Schuler sauer auf. In Teilen der Belegschaft, so hört man, gibt es große Zweifel bis klare Ablehnung, was den Kurs in der Sache betrifft. Gar von einem „Trauma“ bei manchen Springer-Journalisten ist die Rede, die sich vom Vorstoß Döpfners überrumpelt fühlten und Zweifel haben, inwieweit Springer noch den liberalen Geist atmet. Selbst renommierte Journalisten sollen sich deshalb weigern, sich an der Diskussion um LGBTQ zu beteiligen. Und die Frage drängt sich auf, ob der Richtungsentscheid der Springer-Führungsetage überhaupt in Einklang steht mit den von Axel Springer festgeschriebenen Werten. 

Kürzlich hatte bereits die Journalistin Judith Sevinç Basad die Bild verlassen und in einem öffentlichen Brief an Döpfner harsche Kritik geäußert. Sie schrieb unter anderem: 

„Der Grund für meine Kündigung ist am Ende der Umgang von Axel Springer, also auch Ihr Umgang, mit der woken Bewegung. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht mehr über die Gefahren berichten kann, die von dieser gesellschaftlichen Bewegung ausgehen. Und ich habe das Gefühl, dass der gesamte Verlag in dieser Sache nicht mehr hinter mir steht. Keine Thematik hat mich als Journalistin so sehr um den Verstand gebracht wie der Aktivismus einer kleinen Minderheit, die offiziell behauptet, für Diversität zu stehen, aber eine im Kern radikale Ideologie verfolgt.“

Nach Basad wird nun auch Schuler das Unternehmen verlassen, wobei seine Kündigung den internen Streit bei Springer nochmal auf eine ganz andere Ebene hebt. Als Leiter der Parlamentsredaktion stand er zuletzt nämlich wie kein zweiter für die politische Berichterstattung des Boulevardblattes, das nach wie vor – gedruckt wie online – die größte journalistische Reichweite im Land hat. In seinem Brief an Mathias Döpfner und Johannes Boie findet er für seinen Abschied klare, aber auch nachdenkliche Worte. Cicero hat sich entschieden, Schulers Brief in Gänze zu veröffentlichen: 

Sehr geehrter Herr Dr. Döpfner, lieber Johannes,

der Abschied von BILD und vom Haus Axel Springer fällt mir nicht leicht. Ich habe dem Verlag viel, sehr viel zu verdanken. Und es gibt wohl kein Medienhaus, mit dem ich mich so lange und umfassend identifizieren konnte. Meine ersten Kontakte zur WELT stammen aus den 80er Jahren, als meine Großmutter bei Westbesuchen Manuskripte und Fotos über die Grenze schmuggelte. Es ging um die brutalen Zustände in Ceausescus Rumänien, das ich zu dieser Zeit intensiv bereiste. Die Texte brauchte die WELT natürlich nicht, man hatte ja eigene Korrespondenten, ließ an die Westberliner Verwandten per Deckadresse aber dennoch einen Scheck mit 100 DM Informationshonorar schicken. 100 DM – ein Vermögen!

Dass ich dennoch gehe, hängt leider auch mit Richtungsentscheidungen des Medienhauses zusammen, die ich nicht mittragen kann und möchte. Ich kann nach wie vor alle fünf Unternehmensgrundsätze aus vollem Herzen unterschreiben. Es sind durchweg Freiheitsrechte, von denen es etwa beim Existenzrecht Israels schmerzhaft genug ist, dass man sie überhaupt noch immer postulieren muss. Das Existenzrecht jedes souveränen Staates ist ganz selbstverständlich unverhandelbar und sollte unantastbar sein. Dass es das doch nicht ist, zeigt der Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Auch dass wir uns gegen „religiösen Extremismus und jede Art von Rassismus und sexueller Diskriminierung“ wenden, ist gut und wichtig. Jedwede Diskriminierung ist von Übel. Sich gegen Diskriminierung zu wenden, bedeutet aber nicht, sich die Agenda der LGBTQ-Bewegung zu eigen zu machen, wie wir es derzeit tun. Im Geiste Axel Springers treten wir selbstverständlich im besten freiheitlich-bürgerlichen Sinne für die Rechte des Einzelnen ein, diskriminierungsfrei zu leben, solange er niemandes Freiheit beschneidet.

Das bedeutet aber ausdrücklich nicht, dass wir „fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung“ stehen, wie es ein stellvertretender BILD-Chefredakteur im täglichen Briefing dieser Tage schrieb. Vom stalinistischen Schwulst der Formulierung einmal abgesehen, stehe ich keiner politischen Bewegung „fest zur Seite“ und halte dies auch ganz grundsätzlich NICHT für die Aufgabe von Journalisten.

Anstatt Stimme der Massen und der Vernunft zu sein, haben wir jüngst in einem Kommentar die freie Wahl der Geschlechter als eine Frage des Respekts bezeichnet und mussten zwei Tage später (vom gleichen Autor übrigens) gegen die wissenschaftsfeindlichen Auswüchse der gleichen Regenbogen-Community kommentieren, die einen schlichten Bio-Vortrag an der Humboldt-Universität verhinderte. Und das, obwohl die Militanz dieser Community von Anfang an bekannt war und ist. Im 21. Jahrhundert verhindern die Ritter des Regenbogens an einer traditionsreichen Forschungsstätte einen Vortrag, der im Grunde biologisches Abitur-Wissen vermitteln wollte.

Ganz gleich, ob die Abteilung People & Culture ein munteres Eigenleben führt oder gezielt eine Konzern-Strategie umsetzt: Es ist nicht meine. Axel Springer produziert plump-alberne Aufkleber, als sei die sexuelle Orientierung eine Art hipper Lifestyle („oh deer – I’m queer“) und macht sich zum Banner-Träger einer Bewegung, die einen festen Gesellschaftsentwurf mit Sprach- und Schreibvorschriften anstrebt und glaubt berechtigt zu sein, der Mehrheitsgesellschaft einen politischen Kanon bis hin zum Wechsel des Geschlechtseintrags oder Quotierungen diktieren zu können. Es kann auch nicht sein, dass Aktivisten im vorpolitischen Raum – etwa durch Ausladung von Axel Springer von einer Job-Messe – Druck im Sinne ihrer Agenda machen und der Queer-Beauftragte der Bundesregierung öffentlich „Hinweise“ gibt, welchen Wissenschaftlern in der WELT besser kein Forum zu bieten sei. Dass da nicht bei allen Demokraten die Alarmglocken läuten, verwundert mich bis heute. Es sind viele kleine Dinge, die sich hier zu einem unguten Bild formen.

Kurz: Die Regenbogen-Fahne ist nicht nur ein Zeichen von Toleranz und Empathie, wie wir es  gern hätten, sondern auch das Banner einer Bewegung, mit der man sich kritisch auseinandersetzen kann und muss, mit der man sich aus meiner Sicht aber keinesfalls gemein machen darf. Es mag sein, dass unternehmensstrategische Erwägungen da zu anderen Schlüssen führen. 

Vielleicht bin ich auch aus biografischen Gründen besonders sensibel, wenn sich wieder jemand aufmacht, unter den Schlagworten Diversity und Vielfalt ideologische Gesellschaftsentwürfe anzustreben. Kurz: Ich verteidige jederzeit die Freiheit des Einzelnen, schließe mich aber keinen Kampfgruppen welcher Couleur auch immer an und möchte unter der Regenbogen-Fahne genauso wenig arbeiten, wie unter den Flaggen anderer Bewegungen.

Dabei geht es nicht nur um das Thema der sexuellen Identität, sondern es geht im viel größeren Sinne darum, ob die Marke BILD als klassische Boulevard-Marke im besten Sinne Massenmarke bleibt oder sich laustarken Micro-Milieus oder internationalen Wirtschaftseliten verpflichtet fühlt. Ich hielte das für eine tödliche Bedrohung des Markenkerns.

An meiner Wehmut beim Abschied ändert das gleichwohl nichts.

Ralf Schuler

6. Juli 2022

Hören Sie auch den Cicero-Podcast mit Ralf Schuler. Darin geht der Journalist unter anderem ausführlich auf seine DDR-Vergangenheit ein. 
 

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Axel Sauer | Do., 11. August 2022 - 14:58

Es kommt nicht von ungefähr, dass mittlerweile jeder Konzern, von Volkswagen, Rewe, Ikea bis Nike, Apple, Netflix, Disney etc. und eben auch immer mehr die Medienhäuser die Regenbogenfahne schwenken (müssen).

Große Investmenthäuser wie Goldman Sachs oder Blackrock zwingen all diese Firmen dazu diese Ideologie zu übernehmen, ansonsten erfolgt Geldentzug, bzw. Firmen die nicht mitspielen wollen bekommen halt irgendwann keine Kredite/Investitionen mehr. Das hat globale Dimensionen und betrifft am Ende eben auch Medienhäuser. Schauen Sie doch mal wie Axel Springer international Verknüpft ist. Die Causa Julian Reichelt liegt ähnlich.

Der Komplex wäre sicherlich auch einmal eine Aufarbeitung seitens des Cicero wer.

Gerhard Lenz | Sa., 13. August 2022 - 10:46

Antwort auf von Axel Sauer

Die Regenbogenfahne scheint für Sie ja durchaus ein Symbol fast schon krimineller Machenschaften zu sein.

Immer häufiger ist die Fahne bei großen Konzernen zu sehen? Und Sie mutmassen, dass das nur auf Druck großer Investitionshäuser geschieht?

Natürlich können Sie das nicht beweisen.

Firmen wie Blackrock als Verbündete von LGQB, darauf muss man erst mal kommen!

Grundsätzlich gilt: Keiner muss, jeder kann. Wer wie auch immer entscheidet, muss auch Kritik aushalten können.

Herr Schule findet sicher bei einem anderen strunzkonservativen Medium einen neuen Arbeitsplatz, derer gibt es ja mittlerweile schon (zu) viele.

Dort wird ihm allerdings sicher nicht die Aufmerksamkeit zuteil, wie bei dem Blatt mit den berühmten vier Buchstaben.

Dort findet er Leser*innen wie hier, die es einfach nicht vertragen, dass Menschen ihr "Anderssein" ohne Diskriminierung, gleichberechtigt ausleben wollen und dafür kämpfen.

Eine tolerantere "Bild"? Man wird sehen. Zeit wird es allemal.

Günter Johannsen | Sa., 13. August 2022 - 11:34

Antwort auf von Gerhard Lenz

Symbol für Anmaßung einer verschwindend geringen Minderheit, die sich aufführt, als wäre sie die absolute Mehrheit.
Bescheidenheit würde den Bunten besser zu Gesicht stehen. SO empfinden es die Menschen als aufdringlich und unangemessen!
Die Akzeptanz der Andersartigkeit ist selbstverständlich!
Wie sagte schon der "Alte Fritz" (Friedrich der Große): "Jeder soll nach seiner Facon selig werden!"!

dass LGQB-Menschen es plötzlich wagen, ganz offen die gleichen Rechte einzufordern, die Sie und ich für selbstverständlich halten.

Wo bereits Existenz und Auftreten in der Öffentlichkeit vom dumpfen Wutbürger als Bedrohung, mindestens aber Frechheit empfunden wird.

Schwul sein? Bitte nur daheim, im verschlossenen Kämmerchen. Fehlen nur noch Kommentare wie jene aus den Mündern eines Putins oder Orbans, nach denen solche Menschen grundsätzlich mit irgendwelchen Sittenstrolchen in Verbindung gebracht werden, die angeblich unsere Kinder in ihrer "sittlichen Entwicklung" bedrohten.

Aber unsere Welt ist nun mal nicht so eindimensional und simplizistisch wie sie der Gemeine Spießer und sein politisch verbündeter, moralinsaurer Heimat-Reiniger gerne hätte. Das versteht er nicht und macht ihm zu schaffen.

Unter den Nazis verschwanden diese Menschen im KZ. Heute werden sie nur "geächtet", wo sie es doch wagen, Identität und Lebensgestaltung selbst bestimmen zu wollen.

Edit Szegedi | Sa., 13. August 2022 - 14:26

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nicht das Anderssein wurde angegriffen, sondern seine Monopolstellung und Deutungshoheit.
Dafuer muss man die Texte auch lesen und nicht nur seine Vorurteile hineininterpretieren. Progressive Vorurteile bleiben Vorurteile, egal wie man sie wendet.

H. Stellbrink | Do., 11. August 2022 - 15:46

Es ist schmerzlich zu sehen, wie sich aktivistischer Journalismus auch in der BILD durchsetzt. Die BILD stellte aus Sicht vieler Leser immer noch eine gewisse Gegenreaktion gegen den zunehmend totalitären Zeitgeist dar. Dass sich die BILD mit den Problemen der normalen Leuten beschäftigt ist wohl doch eine Illusion. Auch hier scheint die Latte-Macchiato-Salonlinke gewonnen und die Macht erlangt zu haben, Anderen ihren Willen aufzuzwingen.
Damit rückt die BILD in die Reihe der Medien ein, die sich der "Verbesserung" der Gesellschaft verschrieben haben, indem Partikularinteressen einer kleinen Gruppe und die Spaltung der Gesellschaft in die Tugendhaften und die Ewiggestrigen betrieben werden. Diversität ist die automatische Folge einer liberalen Gesellschaft und kann nicht ihr Ziel sein, da sie letztlich nur ein ästhetisches Kriterium und - wenn sie erzwungen werden soll - intolerant und rückschrittlich ist, indem sie neue Diskriminierungen erzeugt.

Günter Johannsen | Sa., 13. August 2022 - 12:38

Antwort auf von H. Stellbrink

In meinem Kommentar hatte ich da böse Wort "Gleichschaltung" benutzt. Wurde der Kommentar deshalb nicht veröffentlicht? Sind die Cicero:innen jetzt auch schon infiziert? Gleichschaltung der Medien hatten wir in Deutschland schon zwei mal. Die linke Dominanz in unserer Republik trägt schon Früchte?
Jede Diktatur entwickelte bisher seine eigene Sprachregelung: das dritte Reich (siehe „LTI – Sprache des dritten Reiches“ Viktor Klemperer) oder auch die DDR („Sprache der Aktuellen Kamera“ Stefan Heim). Ist es heute die „Politische Korrektheit“, die unser Denken und Reden wieder in ein enges Korsett zwängen will? Dann nämlich erziehen uns schon wieder die neuen-alten Volkspädagogen das selbständige Denken ab und pressen uns in ihren kleinlich engstirnigen Denk-Horizont! Das will kein denkender Mensch!

Maria Arenz | Do., 11. August 2022 - 16:11

Meinen tief empfundenen Dank an Herrn Schuler und ganz großen Respekt für seinen Mut. Als Döpfner neulich seinen Ausflug in den
"ichsagjetztnichtwohin" dieser viel zu mächtig gewordenen Bagage machte, habe ich zwei Tage mit mir gerungen, ob ich mein Welt-Abo kündige . Ich hab es dann gelassen, weil es in Deutschland außer der "Welt" leider keine Tageszeitung mehr gibt, in der man wenigstens zum Thema Klima, Corona und Wirtschaft noch regelmäßig Beiträge gegen den "ÖR-SZ-Zeit-Spiegel-FAZ und Funke-Gruppe"- Einheitsbrei zu lesen bekommt. Ich war damals aber hell entsetzt zu sehen, wie mächtig diese Bewegung inzwischen geworden ist. Kurz danach wurde dann OB Nopper aus Stuttgart aus derselben Ecke übelst beschimpft, weil er am CSD was Besseres vorhatte, als bei ihrem widerlichen Klamauk vorneweg zu marschieren. Frau Aras, immerhin Landtagspräsidentin, war ihnen nicht genug. Wär zu schön, wenn des "Fischers nimmersatte Frau " jetzt endlich den Umzugwagen bestellen müßte.

Romuald Veselic | Do., 11. August 2022 - 16:12

Die sog. LGBTQ & Co. sind deshalb so lärmend u. präsent geworden, weil sie praktisch alle medialen West-Plattformen an ihrer Seite haben.
Ich bescheinige/unterstelle dieser Bewegung (Bewegungen) eine militant-demagogische Mehrheits- und Heterophobie. Für mich ist die LGBTQ-Fahne ebenso unerträglich geworden, wie die Symbole/Sakramente der Kommunisten/Nazis/Klerikalfanatiker u. anderen Faschos.
Die "Westler" steuern auf eine harte physische/existenzielle Konfrontation mit den Woken zu, indem eine absurde Anomalie entsteht, da China, Russland + X, sowie islamische Welt, wie Taliban/Hamas/Hisbollah o. aktuelle Golf-Monarchien, die gleiche Ziele verfolgen, nur mit anderen Methoden, Mitteln u. schrecklichen Konsequenzen für die LGBTQ/Regenbogen Communities.

Man braucht nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, was daraus wird. Definitiv nichts Gutes.

Gerhard Fiedler | Do., 11. August 2022 - 17:19

Man muss in der DDR gelebt haben, um zu erkennen, in welch demokratiefeindliche Richtung sich derzeit die BRD bewegt, insbesondere ihre Vierte Gewalt im Staate. Auch ich sehe es mit LGBTQ, "Regenbogen", "Haltung zeigen" und dergleichen, ähnlich, wie es Herr Schuler in seinem Kündigungsschreiben kritisch zum Ausdruck bringt. Wenn z. B. vor Beginn von großen Fussballspielen Spieler mit Regenbogenbinden am Arm niederknien und Sport mit Politik und Ideologien verbinden müssen, wie einst unter Hittler und in der DDR, sehe ich die "Rote Linie" überschritten. Es versteht sich dabei von selbst, die Verschiedenheit einzelner, insbesondere beim Denken, nicht schlechtzureden. Doch sich gemein machen mit Ideologien, sollte sich verbieten. Und das sage ich auch als ehemaliger Grüner, für den so etwas nie in Frage kam. Das Beispiel Schuler lässt hoffen. Wacht die Vierte Gewalt der BRD nun endlich auf? Feststeht, dass ohne deren Umkehr die Erneuerung Deutschlands nicht möglich ist.

mit Ideologien, sollte sich verbieten."...da haben sie recht, Herr Fiedler.
Wir sehen es ja täglich im TV und etablierten Medien, was dabei rauskommt wenn Journalisten einer Ideologie nachhecheln.
Ich fand den ganzen LGBTQ-Quatsch bisher, im Großen und Ganzen (in seiner aufgeregten Art) eher lächerlich.
Muss aber langsam einsehen, dass da mehr dahintersteckt als nur die journalistische Solidarität.

Nach dem Artikel muss frau auch schreiben, die teils verordnete-journalistisch Solidarität.
Ralf Schuler hat richtig gehandelt und sein berufliches Ethos nicht verkauft, obwohl es ihm nach langen Dienstjahren schwergefallen ist diesen Schritt zu gehen.

Ansonsten :
viele Journalisten = Bürger, die von ihrer Meinungsfreiheit sozusagen berufsmäßig Gebrauch machen

Jens Böhme | Do., 11. August 2022 - 17:20

"Ruhm und Ehre der Bundesregierung!", "Alle Macht den Windparkbetreibern!", "Der Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Freiheit noch Demokratie auf." - Dass Deutschland sich zunehmend in der politischen Mitte extremisiert, ist kein gutes "Zeichen setzen". Das führt in Autokratie oder Diktatur.

Wolfgang Jäger | Do., 11. August 2022 - 17:57

Zum Glück gibt es noch solche Journalisten, die den Mut haben, die Reißleine zu ziehen. Auch Judith Sevinç Basad, die den Konzern kürzlich aus denselben Gründen verließ, gehört dazu. Diese Fälle zeigen auf, in welch erbarmungswürdigen Zustand sich die Medienlandschaft dieses Landes befindet. Merkel sei Dank! Sie hat diese Kultur bis zum Exzess gefördert! Die Richtung ist klar: Einheitsjournalismus. Wer nicht auf Linie ist, fliegt oder geht selbst. Die Linie geben inzwischen links-grün-woke NGOs bzw. Politiker vor. Alle Parteien, außer der AfD, sind da eingestiegen ins Narrenschiff der Schleimer und Kriecher, der Haltungsjournalisten und aktivistischen Weltretter und Transformationsaktivisten. Die ÖR-Medien sind quasi zu einem sich selbst ernährenden System geworden. Sie fahren Zwangsgebühren ein und haben den Persilschein für Manipulation und Volkserziehung. Nun ist es höchste Zeit, dass die Gebührenzahler die Reißleine ziehen.
Anregungen:
leuchttrumard.de
https://kontrafunk.radio/de

Volle Zustimmung Herr Jäger,
zum Glück gibtes hier im Cicero noch freien Meinungsaustausch.
Ich bin auf WON seit April 2019 "lebenslänglich gesperrt worden.
Mit vorausgegangenen Verwarnungen -man greift sich nur noch an den Kopf.
Wenn mir das 1989/90 jemand vorausgesagt hätte,den hätte ich für verrückt erklärt.
Das ist für mich als Ostdeutscher,Jg.1956,unfassbar.
Es wird sich einiges ändern in Deutschland.
Aber wer weis in welche Richtung das Pendel ausschlägt...

Ich bin bei der Welt 2015 für Meinungsbeiträge lebenslänglich gesperrt worden, weil ich Dinge vorausgesagt habe, die heute längst gängiger Alltag sind in Deutschland. Ebenso bei twitter der taz, unserer lokalen Stadtzeitung und der ZEIT. Letztere hatte ich viele Jahre abonniert. Wer dort heute noch Leserbeiträge veröffentlicht bekommt, müsste eigentlich dagegen klagen, weil man ihn sonst der Mitverantwortung zeihen könnte für das demokratische Versagen dieser Medien.

Joachim Kopic | Do., 11. August 2022 - 18:44

Nur noch selten, dass sich jemand gegen den "neuen Mainstream" erhebt und damit riskiert, von den meisten Medien "geächtet" zu werden. Auch in den ÖRlichen gab es in letzter Zeit ein paar Mutige. Man darf also die Hoffnung nicht aufgeben!

Albert Schultheis | Do., 11. August 2022 - 19:28

Es gibt sie noch im 'schland: die Journalisten mit Anstand und Charakter - gerade bei der "Bild" hätte ich sie am allerwenigsten vermutet! Ich ahne sogar, werter Herr Schuler, dass Sie gerade dabei sind, einen neuen, frischen Wind of Change im deutschen Blätterwald anzufachen. Es gibt nichts, was Deutschland dringender nötig hätte.

Gisela Fimiani | Do., 11. August 2022 - 21:16

Ich nehme erfreut zur Kenntnis, dass es noch Menschen gibt, die sich dem Journalisten-Ethos und ihrer Aufgabe als - inzwischen ehemals - die Mächtigen kontrollierende, vierte Gewalt im Staat verpflichtet fühlen. Menschen, deren Gewissen die Macht richtet, die es nicht hinnehmen, dass die Macht ihr Gewissen (hin-)richtet. Der überwiegende Teil des deutschen Journalismus, allen voran die ÖRR Medien, ist leider vom Aufklärer, vom kritisch hinterfragenden Wahrheitssucher zum arroganten, selbstgerechten und vorgeblich allwissenden Volkserzieher verkommen. Dieser Journalismus ist nicht nur „eine tödliche Bedrohung des Markenkerns“ BILD. Er ist eine tödliche Bedrohung für unsere bisherige freiheitliche Gesellschaftsordnung. Er ist der beängstigende, Unheil bringende Wegbereiter hin zur Despotie der „gelenkten Scheindemokratie“, deren Gebaren Herr Schuler erlebte. Ich hoffe sehr, dass Herr Schuler vielen weitern Journalisten zum Vorbild wird.

Gisela Zabka | Do., 11. August 2022 - 21:30

Judith Basad fragte sich, „ob es vor allem darum geht, die woken US-Redaktionen des Unternehmens Axel Springer nicht zu verärgern“. Genau das habe ich mich schon letzten Oktober gefragt, nachdem „Bild“-Chefredakteur Reichelt mit fadenscheiniger Begründung geschasst worden war. Mathias Döpfners Kniefall vor der queeren Lobby war zu wortreich und inhaltsleer, um ehrlich empfunden zu sein.

Springer hatte letzten Oktober die amerikanische Tageszeitung „Politico“ für, so heißt es, eine Milliarde Dollar gekauft. Wenige Tage vor Vertragsabschluss hatte die „New York Times“ ausführlich über Reichelts angebliche Sex-Verfehlungen im fernen Germany berichtet, wohl in der Absicht, den Ruf des neuen Konkurrenten auf dem US-Markt zu beschädigen.

Basads Offener Brief an den Springer-Vorstand und jetzt der von Ralf Schuler erinnern an den Kündigungsbrief der amerikanischen Journalistin Bari Weiss an Arthur Sulzberger, den Herausgeber der „New York Times“; Weiss schreibt heute u.a. für die „Welt“.

Johan Odeson | Do., 11. August 2022 - 21:57

Ich kann jedes Wort von Herrn Schuler unterschreiben und die Grundsätze von Axel Springer sollte eigentlich jedes Medium verinnerlichen, weil diese die Grundlage jeder unabhängigen und demokratischen Berichterstattung sein solten. Ich bin Abonnent der Welt. Sollte ich feststellen, dass Herr Döpfner meint, sich dieser Sekte anzudienen, werde ich mein seit Jahren bestehendes Abonnement kündigen. Leider sind die Alternativen zur Mainstream Berichterstattung rar geworden. Cicero ist eine.

Urban Will | Do., 11. August 2022 - 22:55

hier zitierten Abschnitt auf den Punkt.
Ein Minderheit verfolgt eine radikale Ideologie unter dem Schutzschirm des ach so friedfertigen Regenbogens.
Gesinnungschauvinismus vom allerfeinsten. Mit, das darf befürchtet werden, noch „Luft nach oben“.
Wer nicht mit rennt, wird zum Feind erklärt und auf's bitterste bekämpft.
Das kennen wir alles schon aus den Geschichtsbüchern, wobei „wir“ eingeschränkt werden muss auf diejenigen, die diese Bücher auch gelesen haben.
Diese Regenbogen – Clique, bzw. deren Jünger haben es gewiss nicht.
Oder sie haben es und wissen wie es geht...

Wenn man die Medien beherrscht, beherrscht man das Volk, das wusste der kleine Schwarzhaarige damals auch schon.

Und so gesehen haben Schuler und Basad ein größeres, wichtigeres Zeichen gesetzt als ihnen vielleicht bewusst ist.

und verstanden wird?
Daran zweifle ich sehr.
Die stramm regierungstreuen Medien (besonders das allgegenwärtige und meinungsbestimmende Fernsehen) werden n i c h t s davon berichten.
Wer also nimmt tatsächlich wahr, was Herr Schuler mit seinem Schritt dokumentieren will???
Es sind doch immer dieselben Bürger (vielleicht 10 - 20%), die längst durchschaut haben, was bei uns in Deutschland abläuft. Die Zahl der hellsichtigen und mutigen Realisten wächst nicht schnell genug. Sonst hätten die letzten Wahlen schon ganz anders ausfallen müssen.
Nein, lieber Herr Will, es wird sich nichts ändern in unserem Land, bis den Leuten die bunt bemalte Decke von Propaganda und Fehlinformationen buchstäblich auf den Kopf fällt.
Wenn sie ärmer geworden, ja, sogar frieren, hungern und obdachlos geworden sind, dürften dann endlich mehr Menschen aufwachen ...

"Die Zahl der hellsichtigen und mutigen Realisten", wie Sie Leute nennen, die die Regenbogenflagge für eine Gefahr für Deutschland halten, ist eher rückläufig als dass sie "zu angsam wächst", wie Sie behaupten. Seit drei Jahren verzeichnet die AfD bei jeder Wahl signifikante Verluste. Das müssten Sie doch mitbekommen haben.
Und so verhallt Ihr "Deutschland erwache!" In der Parallelwelt eines Leserforums, in dem sich manch einer zu wünschen scheint, in Deutschland möge es Homosexuellen so ergehen wie in Polen, Ungarn oder Russland.

Deutschland 2022...

Markus Michaelis | Fr., 12. August 2022 - 00:30

Jede Gesellschaft trifft Richtungsentscheidungen, muss das auch tun und das ist ok. In einer Demokratie geht das nach Regeln, man bewahrt die Chance, dass andere drankommen, und der "Sieger" trampelt nicht über alle anderen weg.

Auch Springer darf (und muss), wie die Gesellschaft, Richtungsentscheidungen treffen - atlantisch, soziale Marktwirtschaft, wie auch immer, und vielleicht für LGBTQ+ (solange die nicht zerfallen, dann muss man sich für eine davon entscheiden). Mal für Kaiser und Vaterland, dann mehr für Europa ... das ist alles ok, andere Entscheidungen sind auch ok.

Für jede Entscheidung hat man natürlich Gründe, etwa für LGBTQ Gründe in schlimmen Diskriminierungen oder so. Andere oder auch gegenteilige Entscheidungen haben ihre Begründungen - auch immer mit drastischen Beispielen.

Das ist alles ok. Was nicht ok ist, ist das als DIE richtige Entscheidung zu verkaufen, als "Vielfalt" oder irgendein anderes absolut Besseres. Das Bürgertum verläuft sich hier in Sackgassen.

Fritz Elvers | Fr., 12. August 2022 - 11:44

Deutschland gendert, wir sind dabei!

Es ist ganz einfach, beim Doppelpunkt einmal kurz schlucken und weter gehts.
Viele Volkshochschulen bieten kostenlose Kurse an.

Wir wurden bereits Papst und schaffen auch das!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 12. August 2022 - 12:23

Ja, ich bin BILD- Leser seit 2018. Nein, nicht wegen der vielen Nacktbilder und der reißerischen Aufmachung, sondern weil die BILD am schnellsten berichtet, noch Reporter vor Ort einsetzt und vor allem wegen einem Herrn Schuler, dessen Versuch, die Politik neutral und ehrlich zu beschreiben, immer gut informiert bis in die Netzwerke hinein, die Politik an den Leser brachte. Sie werden sicher nicht der Einzige bei der BILD sein, der die Fäuste geballt hat und sich verbieten sollt, weil er eben neben seinem journalistischen Anspruch und das ist nicht ganz unbedeutend, sein Geld für sich und seine Familie, so er eine hat, verdienen muss. Jedenfalls kann wahrscheinlich nicht jeder Journalist hinwerfen, weil ihm die politische Ausrichtung nicht passt und die Einflussnahme links-grüner Ideologen gegen den Strich geht. Sie werden sich das gut überlegt haben und ihre sachliche Begründung, die ich hier lesen konnte, zeugt von Charakter und Anstand. Vielleicht demnächst beim Kontrafunk?

ich habe noch nie die Bildzeitung gelesen und kenne die Stimme des "CDU-Volkes", das evtl. deren Leserschaft bildet, nunmal nicht.
Allerdings kenne ich ein bisschen die evtl. "Fronstellung" der Bild gegen andere "Volks/Gesellschaftsgruppen", es war für mich sogesehen schon eine Leistung Schröders, dass er sich auf eine größere "Volksschnittmenge" als die der SPD zugehörigen stützen wollte, nicht nur als "Genosse der Bosse", sondern auch als "populistischer" Kanzler, wie der Podcast mit Herrn Schuler ganz gut herausarbeitet.
Dieser Podcast hat mir gut gefallen, weil er einen informierten Herrn Maguier und äußerst eloquenten Herrn Schuler zeigt. RESPEKT
Keine Ahnung wer/was "Kontrafunk" ist, ich sehe Herrn Schuler in der politischen CDU-Beratung, auch, weil er den Osten kennt.
Jedoch, die Wahlen mögen im Osten entschieden werden, gewonnen werden sie aber im bevölkerungsreichen Westen.
So langsam müßte man in der CDU, die CSU ist klar Westen, eine Gesamt-Vorstellung voneinander bekommen.

alten Begrifflichkeiten aufhängen, sondern beschreiben, analysieren und bewerten.
Dann stellen sich neue Worte von ganz alleine ein.
Nun bin ich schon mein Lebtag lang sozusagen SPD, ich denke aber manchmal, dass ich Politik der CDU/CSU nicht nur hätte erklären können, ich hätte sie auch entwerfen können und nicht nur der CDU/CSU.
Hätte, hätte, Fahrradkette... :)

Gerhard Fiedler | Sa., 13. August 2022 - 16:42

Wenn sich die Zeiten noch einmal ändern sollten, hoffentlich rechtzeitig, bekommen Sie, lieber Herr Schuler, das Bundesverdienstkreuz verliehen. Cicero und wir Foristen werden sich dafür einsetzen. Weil Sie dem Berufsbild Journalist und damit der vierten Gewalt im Staat voll und ganz gerecht werden, haben Sie diese Ehrung verdient. Keine Sorge, ein anderer Bundespräsident wird dann die Ehrung vornehmen.