Mar-a-Lago
Irgendwas wird man schon finden: Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida / dpa

Hausdurchsuchung bei Donald Trump - Kriegserklärung an die Republikaner

Das FBI hat das Anwesen Mar-a-Lago von Ex-Präsident Donald Trump durchsucht. Ein präzedenzloser Vorgang. Angeblich hätten die Fahnder nach Unterlagen gesucht, die Trump rechtswidrig aus dem Weißen Haus entfernt haben soll. Ähnliche Vorwürfe gegen Hillary Clinton blieben allerdings stets folgenlos. Die republikanische Basis sieht hinter der Hausdurchsuchung ein politisches Manöver - und hat auch gute Gründe dafür.

Autoreninfo

Gregor Baszak (Foto privat) ist Journalist, Autor und politischer Kommentator. Er arbeitet am English Department der University of Illinois at Chicago und publizierte unter anderem in American Affairs und der Los Angeles Review of Books.

So erreichen Sie Gregor Baszak:

„Die Meldung schlug ein wie eine Bombe.“ „Es könnte der Anfang vom Ende sein.“ „Die Lage wird eng.“ „Jetzt war’s das für ihn. Garantiert.“

Wenn Sie vom Januar 2017 an gebannt die US-Fernsehnachrichten verfolgt haben, konnten Sie hören, wie diese Floskeln immer und immer wieder heruntergerattert wurden. Sie kamen zur Anwendung, wenn es schon wieder eine Sensationsmeldung über vermeintliche Vergehen Donald Trumps gab. Irgendein Witzbold nahm sich darauf die Zeit und schnitt Clips dieser Floskeln zusammen. Die Montage beweist vor allem, dass die Nachrichtensprecher gefälligst nicht mehr voneinander abschreiben und ihr Repertoire an Redewendungen und Metaphern ausweiten sollten.

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Konstantin von Buttlar | Mi., 10. August 2022 - 12:22

Jaja, die Wahl von Joe Biden war völlig korrekt.
Und Trump zerreist wichtige geheime Unterlagen, schmeißt sie in die Toillette und spült sie dann weg. Die Beweisfotos tauchen vor ein paar Tagen zufällig auf.
Sollte doch sogar Trump Hatern zudenken geben.

Nein, spült sie eben nicht weg. Sonst gäbe es kein diesbezügliches Foto in der Tagesschau , weil die Blätterfizelchen längt im Orkus verschwunden wären....

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 10. August 2022 - 13:09

Bereits die Wahl Donald Trumps war für die Demokraten ein unvorhersehbarer Unfall. Sie sind abfällig über Trumps twitterei hergezogen und haben dabei übersehen, dass er damit den direkten Kontakt (ohne den Umweg über die Medien) zu den möglichen Wählern hatte. Nach dem Wahlsieg begannen die Vorwürfe der russischen Wahlbeeinflussung. In der gesamten Amtszeit folgte ein Vorwurf dem anderen. Bisher konnte Trump nichts nachgewiesen werden, allerdings haben sich seine Vorwürfe gegen die Demokraten zumindest tw. bestätigt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich in einigen Jahren auch seine Vorwürfe der Wahlfälschung als wahr herausstellen würden.
Der Kampf linker und überwiegend woker Medien und Politiker gegen alles Konservative existiert nicht nur in den USA. Leider gibt es in unserem Land durch die Konzentration auf wenige, große Konzerne (fast?) keine konservativen Tageszeitungen mehr. Entsprechend mächtig ist auch der Umgang staatlicher Stellen mit der ungeliebten Opposition.

Interessant. Das FBI durchsucht die Wohnräume Trumps und Sie fantasieren über Wahlbetrug der Demokraten 2020.
Vielleicht zur Information: Auch in den USA fertigen nicht Medienhäuser Durchsuchungsbefehle aus, sondern Richter und das Justizministerium. Einen Durchsuchungsbefehl kriegt man auch nicht einfach so. Da müssen schon einige Anhaltspunkte für straffälliges Verhalten vorliegen. Ich gehe davon aus, dass dieser Befehl besonders gut begründet werden musste. Immerhin geht es um einen ehemaligen Präsidenten.
Interessant auch das Framing in der Überschrift. Eine „Kriegserklärung“ an die Republikaner. So hätte man ja auch die Ermittlungen gegen Kahrs überschreiben können, als „Kriegserklärung an die SPD“. Hat man nicht, und das ist auch gut so, denn in einem Rechtsstsaat führen Justizbehörden keine Kriege.
Schade, dass Herr Baszak hier den Stichwortgeber gibt. Das Ergebns kann sich sehen lassen. Wirre Verschwörungstheorien, verdaut, ausgeschieden und neu serviert. Wohl bekomm‘s!

Bernhard Kaiser | Mi., 10. August 2022 - 18:51

Antwort auf von Kai Hügle

Der Wahlbetrug der Demokraten ist ganz sicher keine "Fantasie", wie sich ja in ettlichen Fällen inzwischen rausgestellt hat! Einen Durchsuchungsbefehl kriegt man selbstverständlich "einfach so" und zwar durch weisungsgebundene Staatsanwaltschaften, die dem Justizministerium unterstellt sind und die dann einen solchen bei gefügigeg Richtern beantragen und in der Regel auch bekommen! Das läuft ja bei uns auch nicht anders! Bei den vielen offensichtlichen Whalbetrügereien, von denen dutzende Überwachungskamera Aufnahmen existieren, sowie Interviews vor laufender Kamera, wo "Wahlhelfer" in mit Stimmzetteln beladenen Autos ganz frei erzählen, wie sie in den Puertoricaner-Vierteln die "neighbourhoods" abklappern und den meist armen Bewohnern erzählen, wo sie ihr Kreuz zu machen haben um dann die Stimmzettel gleich mitzunehemen ist schon mehr als erstaunlich, dass im Anschluss keine einzige Wahl für ungültig erklärt wurde, aber das läuft ja im rot-grünen Berlin inzwischen auch nicht anders!

In welchen Fall wurde denn in den USA Wahlbetrug festgestellt? Bitte mit Beleg, nicht einfach ein paar Erzählungen, die Sie irgendwo aufgeschnappt haben.
Bei den Anhörungen zum Sturm auf das Kapitol wurden fast ausschließlich Republikaner vernommen, u.a. Trumps ehemaliger Justizminister und dessen Nachfolger. Die bezeichneten diese Märchen als „BS“. Deshalb haben ja auch alle Richter, darunter mehrere, die von Trump berufen wurden, abgewunken.
Noch deutlicher wurden die Anwälte, die Trumps Rechtsbeistand in dieser Sache in einem Verleumdungsprozess vertreten. Die sagten: „No reasonable person would conclude that the statements were truly statements of fact,”

https://www.theguardian.com/us-news/2021/mar/23/sidney-powell-trump-ele…

Tja…

Christoph Kuhlmann | Mi., 10. August 2022 - 13:48

inhaltlich auseinandersetzen zu müssen. Offenbar ist gegen Trumps Rhetorik kein Kraut gewachsen. Was sagt uns das über die amerikanische Politik? Man muss die Demokraten offenbar nur machen lassen, dann verlieren sie automatisch die Wahlen. Trump jedoch polarisiert die USA so stark, dass allein die Ankündigung seiner Kandidatur zu den Vorwahlen die Chancen der Demokraten steigert. Als Dialektiker würde man jetzt nach der Synthese suchen. Ich weiß nicht, wie dialektisch die Republikaner sind. Ich weiß nur, das die Demokraten die Arbeiter verloren haben und die Republikaner sich als Arbeiterpartei der Zukunft sehen. Ich glaube nicht, dass Trump zum Kandidat der Minderheiten wird, doch wenn er clever ist, wird er den Begriff der Mehrheit neu definieren oder die Kandidatur einem Jüngeren lassen. Auf jeden Fall wird der Unterhaltungswert des Wahlkampfes steigen und den Enthusiasmus der liberalen Medien steigern. Nur inhaltlich wird die Debatte garantiert nicht geführt.

Reinhard Benditte | Do., 11. August 2022 - 08:39

Mit viel Trara auf inneramerikanische Themen springen. Es sind die gleichen Medien, denen die Verfehlungen der Deutschen und europäischen Politiker am A…. vorbeigehen. Der Cum-Ex Kanzler und Entsorger von Dienstpapieren im Müll kann weiter eine ruhige Kugel schieben, die E-Mail vernichtende Ex-Verteidigungsministerin und mit dieser Erfahrung gut gefahrenen Pharmalobbyistin darf weiter ungestört als EU-Kommissionspräsidentin agieren, der HH Ex-Bundestagsabgeordnete wird abgesehen von einer Schlagzeile weiterhin unbehelligt gelassen, die Grünen Reise-Minister, Abgeordnete sowie die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin werden wegen Ihrer Lustreisen in ferne Gebiete nicht weiter nachrichtlich behandelt, die Millionenverdiener an den Masken und andere Unionssünder werden auch unbehelligt gelassen. Aber wenn irgendeine Geschichte über Trump aufgegriffen werden kann, dann legen die Deutschen Kettenhunde los. Denn wenn die Moralisten in D loslegen, dann zittert der Rest der Welt vor Angst!