Friedrich Merz
CDU-Chef Friedrich Merz steht in der Kritik / dpa

Friedrich Merz und der Auftritt bei TheRepublic - Doppelfehler des CDU-Chefs

Fehler passieren immer wieder. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Im Fall des geplanten Auftritts bei einer Veranstaltung der konservativen Denkfabrik „TheRepublic“ hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz gleich zwei Fehler gemacht: Erstens hat er seine Teilnahme zugesagt, ohne darauf zu achten, wer da noch so alles da ist. Und zweitens hat er sich für die Absage eine ziemlich schräge Begründung einfallen lassen. 

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

Ob Friedrich Merz persönlich alle Einladungen anschaut, die ihm ins Haus flattern, erscheint nicht wahrscheinlich. So dürfte sein Büro ihm den Vorschlag von „TheRepublic“ auf den Tisch gelegt haben, mit dem republikanischen US-Senator und Trump-Unterstützer Lindsey Graham über transatlantische Beziehungen zu diskutieren. Und Merz ließ zusagen. 

Im Merz-Büro wurde freilich übersehen, wer an der Veranstaltung davor und danach noch so alles auftritt: unter anderem ein Vertreter der US-Waffenlobby und der Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel. Der hatte als Anwalt die AfD im Ausschlussverfahren gegen Andreas Kalbitz vertreten. Ebenso vertrat er den AfD-Sympathisanten und Kurzzeitvorsitzenden der „WerteUnion“, Max Otte, gegenüber der CDU, als diese Ottes Parteiausschluss betrieb.

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Achim Koester | Mi., 3. August 2022 - 18:22

kein anderes Mittel der Kommunikation einsetzen. Was ist denn verwerflich daran, mit einem Anwalt zu reden, der Kalbitz verteidigt hat? Der Mann übt lediglich seinen Beruf aus, selbst wenn er einen Mörder verteidigt hätte, könnte man ihm daraus keinen Vorwurf machen. Herr Merz hatte vor, mit vielen Leuten zu reden, aber in den Hirnen mancher Grünen verstösst schon das gegen ihre "cancel culture". Man lässt Andersdenkende erst gar nicht zu Wort kommen, dann braucht man auch keine Argumente. Wie krank ist das denn?

Manfred Westphal | Mi., 3. August 2022 - 19:10

Herr Graham hat zwischenzeitlich ein Treffen für ein Gespräch abgelehnt.
Und...... es ist erwähnenswert, dass Herr Steinhöfel sich von der AfD distanziert hat; er hatte die AfD vertreten gegen den rechtsextremen Herr Kalbitz, wg. dessen Ausschluss aus der AfD.

Artur Weinhold | Do., 4. August 2022 - 09:59

Antwort auf von Manfred Westphal

Danke, Manfred Westphal, dass Sie den Sachfehler des Kommentators korrigiert haben. Wenn man – wie es in dem Kommentar indirekt geschieht – einen Verteidiger für einen Sympathisanten seines Mandanten hält, sollte man wenigsten fehlerfrei Auskunft darüber geben können, wer da wen gegen wen verteidigte.

Gisela Zabka | Mi., 3. August 2022 - 19:18

Müller-Vogg ist falsch informiert: Der US-Senator wird sich n i c h t mit Friedrich Merz treffen, laut „Bild“ begründete Lindsey Graham seine Entscheidung gestern Abend so: „Bei Konservativen geht es um einen offenen ehrlichen Dialog, in dem Standpunkte dargelegt werden und die Menschen einander zuhören“ und sich „nicht gegenseitig canceln, bevor sie zu Wort kommen“. Dann nämlich „sind wir nicht besser als die Linken“, sagte Graham (67), demnach ein Mann mit Rückgrat.

Und es kommt noch dicker: „Shame on wimpy Merz“, schrieb Richard Grenell, bis Mitte 2020 US-Botschafter in Berlin, auf Twitter, Schande über den erbärmlichen Merz. Der Vorsitzende der deutschen Konservativen „verneige“ sich vor dem „woken Mob“, die „intolerante Linke“, so Grenell, sei weltweit unfähig, „abweichende Meinungen anzuhören, sie canceln jeden, mit dem sie nicht übereinstimmen“. Angeblich ist Merz von Angehörigen des Merkel-Flügels innerhalb der CDU-Fraktion zu der Absage „überredet“ worden.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 3. August 2022 - 19:34

„Wenn Realpolitik Kontaktsperren nach ganz links ausschließt, muss das auch gegenüber Nationalkonservativen gelten“. Das ist richtig, entspricht jedoch nicht der gelebten Politik. Da gibt es nach links keine Grenzen, da ist das ehem. Mitglied einer vom VS beobachteten Parteigruppe (Marx21) geachtete Abgeordnete, da sind die Vertreter tw. linksradikaler Ansichten in allen Gremien vertreten, die man den rechten verwehrt.
Das Wort „liberal“ wird in unserem Land von Politik und Medien mittlerweile als Synonym für links und neu verwendet, damit der Schwenk zum grünen Sozialismus unter Abriss des Bewährten nicht zu deutlich wird.
Da drängt sich dem belesenen Wähler doch die Frage auf: Scheut man im „liberalen“ Lager die Diskussion, weil Ideologie kein fachlich überzeugendes Argument ist? Würde die Cancel-Politik dann zu vielen Menschen hier im Lande auffallen?

entspricht nicht gelebter Politik“ weil man mit dem „linken Auge besser sieht“.
Da bin ich ganz bei Ihnen H. Wienroth. Passend dazu, die vom MDR Heute früh veröffentlichten Zahlen zur LTW Thüringen, die die AFD mit 25% als stärkste Kraft wiederholt sieht. CDU + Linke mit 22%, SPD mit knapp über 10%, grüne und FDP weit unter 10% bzw. 5%. Somit gibt es keine Mehrheit ohne Beteiligung der Linken od. der AFD. Und nun, kommt die „gelebtePolitik“ in dem die CDU die rot, rot, grüne Minderheitsregierung stützt. Und da fragt sich dann der thüringer Wähler (ich) ja was denn nun? Und bitte, keine Argumente aus bekannten Ecken dafür, dass sich die Linke demokratisiert hat Hat sie nicht weil bis heute die Anerkennung der DDR als Unrechtsstaat ausblieb.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Günter Johannsen | Mi., 3. August 2022 - 20:13

Nein, das sehe ich anders: es ist gezielt eingesetzt von denen, die sich offene Diskussionen nicht leisten können, weil ihnen die Kompetenz und die Argumente fehlen : grün-linke Weltverbesserer!
Dabei wird zuerst systematisch Angst vor Rufmord verbreitet: wer anders denkt und redet, ist Nazi und wird von allem ausgeschlossen.
"Wer Angst hat, verschließt sich der Rationalität. Er ist dem logischen Denken nicht mehr zugänglich, woraus sich folgern lässt, dass es ihm auch genau darum geht – also um irrationale Angstzustände."
Die Stasi hätte es nicht besser gekonnt: man muss niemanden einsperren wegen seiner "abwegigen" eigenen Meinung. Rufmord ist wirksamer und nachhaltiger!
Nein, keine Mode: "gut" durchdachte Absicht mit schäbiger Methode. So wird Demokratie zersetzt!

Kai Hügle | Mi., 3. August 2022 - 20:28

Man kann Graham eigentlich nicht als "Trump-Unterstützer" bezeichnen. Der Senator aus South Carolina ist eher Fleisch gewordener Opportunismus. Noch im Vorwahlkampf 2015/16 bezeichnete er Trump als das, was er ist: "a race-baiting, xenophobic religious bigot" bzw. als "unift for office".

https://www.youtube.com/watch?v=FNFCI_v6kKg

https://www.youtube.com/watch?v=2bkDykGhM8c

Nach der Nominierung schwenkte er um und war während Trumps katastrophaler Präsidentschaft in der Tat einer seiner eifrigsten Anhänger. Nach dem Sturm auf das Kapitol distanzierte er sich, und inzwischen ist er wieder auf Linie. Fortsetzung folgt.
Ansonsten stimme ich Ihren Ausführungen zu: Schlechtes Management von Merz, aber letztlich doch die richtige Entscheidung. Dass manch einer hier nicht versteht, dass das nichts mit Cancel Culture zu tun hat, obwohl Sie das sehr gut erklärt haben, naja...
Fazit: Mit Merz wird die Rechte - erwartungsgemäß - nicht viel Freude haben. Sie steht völlig isoliert da.

auf „Cancel Culture“ (neulich haben Sie mich noch vom hohen Ross herab wg dieses Begriffes verspottet und zwar dahingehend, dass es diese gar nicht gebe) gar nicht um Merz geht, auch nicht bei den bisher hier zu lesenden Kommentaren (ich nehme an, Sie beziehen sich auf den Kommentar über Ihrem) aber es macht halt glücklich, sich über die Foristen hier lustig zu machen und wenn man die Begabung hat, das auch noch äußerst belesen und belehrend klingen zu lassen, dann ist es wohl doppelt schön.
Was wären Sie nur ohne Google. Es ist doch völlig irrelevant, wie oft der Herr Senator Graham seinen Hals gewendet hat, das können Ihre Freunde aus dem links – grünen Lager mindestens genauso gut, wobei auch dies Graham nicht besser macht.
Es geht hier um Merz und sein lächerliches Auftreten.
Merkel war wenigstens konsequent links – grün, der wäre so ein Lapsus nie passiert.
Merz ist der Don Quichotte des Möchtegern – Wandels. Aus eigener Leistung heraus wird der nie was.

1) Ich habe Sie gefragt, was Cancel Culture für Sie bedeutet und nicht behauptet, dass es das nicht gibt.
2) Herr Müller-Vogg hat eindeutig erklärt, dass es nichts mit Redeverbot o.ä. zu tun hat, wenn Merz sich entschließt, nicht an diesem Meeting teilzunehmen, denn die Anwesenden können sich ja trotzdem über ihre Vorstellung von Konservatismus austauschen. Dieser Interpretation schließe ich mich an. Wenn andere das anders sehen, ist das deren Sache, aber Sie wollen mir hoffentlich nicht verbieten, das zu kommentieren, oder?
3) Was das „links-grüne Lager“ mit Lindsey Graham und seinem Wellenreitertum zu tun haben soll, weiß ich nicht. Schwer nachzuvollziehen, diese Reflexe bei Ihnen. Man kann ihn halt nicht wirklich als „Trump-Unterstützer“ bezeichnen. Das ist alles, was ich sagen wollte,
4) Dass Sie Merz kritisch sehen, nehme ich zur Kenntnis. Das ist Ihr gutes Recht. Manch einer hier hatte große Hoffnungen auf ihn gesetzt nach 16 Jahren Merkel. Verständlich, dass die wütend sind.

Helmut Bachmann | Do., 4. August 2022 - 09:28

Antwort auf von Kai Hügle

Was man darunter versteht, bestimmt nicht der Autor. Das haben sie nicht verstanden. Merz beugt sich der Meinungsdiktatur. Nennen sie es, wie sie wollen, es bleibt für Demokraten unerträglich. Aber, dass sie eine andere, „bessere“ und selbstverständlich alleingültige Definition von Demokratie haben, ist auch klar. So wie die DDR es definiert hat, findet es ja immer mehr Anhänger.

ingo Frank | Mi., 3. August 2022 - 20:48

kommen läßt, braucht man keine Argumente“. Wie wahr Herr @ koester. Bloß, ist das jetzt neu? Oder seid vielen Jahren die gängige politische Argumentation? Hat nicht Merkel diesen Politikstil bis zur Perfektion = Alternativlos gebracht? Inklusive der Gleichschaltung von Opposition, Medien und dem BVG? Und, erfolgte das nicht unter kräftigem Beifall des überwiegenden Teil der deutschen Bevölkerung? Satt, faul und demokratiebesoffen? Von Links Grünen Ideologen regiert? deren Einsparvorschläge höchstens dazu taugen, auf Kabarettbühnen auf die Schippe genommen zu werden. Ernst kann man diesen Schwachsinn nicht nehmen, da jeder der einen Funken Verstand hat von Haus aus spart.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Dr.Andreas Oltmann | Mi., 3. August 2022 - 21:03

Laut NZZ hat Graham seinen Gesprächstermin mit Merz abgesagt, weil er dessen Erklärung nicht für ausreichend halte.
Wieder hat Merz mangelndes Rückgrat und seine Umfaller-Mentalität bewiesen. Kritik von Grünen und Linken an seinem geplanten Auftritt sollte ein Ansporn für einen Oppositionspolitiker sein, aber ganz sicher kein Grund für einen Rückzug.
Für mich eine weitere Enttäuschung des CDU-Chefs und ein Beweis, dass er nicht in der Lage ist, der Partei und der Bundesrepublik den nötigen Rückhalt für eine Alternative zu Rot-Gelb-Grün zu bieten. Eine Null-Nummer!

Helmut Bachmann | Mi., 3. August 2022 - 21:10

Der Artikel erfasst leider die Tragik des Vorgangs nicht. Und er weiß auch nicht zu schildern, dass der Senator den Cancler Merz nicht treffen wird, weil er dessen Absage zu Recht infam findet. Einem Steinhöfel Nähe zur AfD nachzusagen ist tatsächlich richtig abstoßend. Haben jetzt auch Anwälte ihre Mandanten auf linke Gesinnung zu prüfen? Herr Vogg, sie haben es nicht erfasst. Es geht um Meinungsfreiheit. Merz hätte die Chance gehabt, seinen Standpunkt zu vertreten. Er hat gekniffen. Schon wieder. Man cancelt nicht, wenn man Kanzler werden will.

Brigitte Miller | Do., 4. August 2022 - 10:36

Antwort auf von Helmut Bachmann

nicht, wenn man Kanzler werden will." Nun die grosse Vorsitzende hat es ja vorgemacht.

Brigitte Simon | Mi., 3. August 2022 - 22:31

fragte auf Twitter mit "politisch-korrekter Empörung den gerade noch verhinderten Grünen Leagalisierungspädophilen Jürgen Trittin: "Mein Gott, Jürgen, aber sonst hast Du noch alle Latten am Zaun"?

Christoph Schnörr | Mi., 3. August 2022 - 22:57

Herr Merz prangerte selbst unlängst "cancel culture" an und lässt sich nun selbst davon treiben. Oder er selbst geht anderen Meinungen aus dem Weg wie seine Vorgängerin. So oder so, einfach nur armselig.

Fritz Elvers | Do., 4. August 2022 - 00:22

Friedrich Merz ist irgendwo nicht hingegangen.
Tja, lieber Dr. Hugo Müller-Vogg , wir haben zwar Krieg, bald, kein Gas mehr, eine Taiwan-Krise, eine Hunger-Krise, aber Friedrich Merz ist irgendwo nicht hingegangen.

Warum ist er nicht, so wie FJS, selbst nach Moskau geflogen, um mit Putin Tacheles zu reden. Ok, durfte er wohl nicht, dafür ist er aber irgendwo nicht hingegangen.
Mahlzeit.

Friedrich Merz versucht gerade heraus zu bekommen, wann der Zug nach Nirgendwo abfährt, um noch sein 9 € - Ticket zu nutzen. Bekommt dann aber noch rechtzeitig eine SMS vom Team FM mit der Teilnehmer-Liste und entscheidet sich doch noch dafür, sich nicht zu langweilen. Außerdem könnte er gesehen werden, wie peinlich..

Christoph Kuhlmann | Do., 4. August 2022 - 08:18

Damit werden 10-12% rechts der CDU dauerhaft ausgeschlossen. Für die CDU sowieso ein Nullsummenspiel, da sie etwa soviel in der Mitte verlieren würde. Zudem die Option auf schwarz-grün. Da bleibt nur zu hoffen, dass no business like show business auch in der Politik gilt. Merz muss seinen Laden zusammen halten und auf Abnutzungserscheinungen bei den Regierungsparteien hoffen. Da macht er lieber Energiepolitik mit Söder und liegt nach den Meinungsumfragen dabei im Trend.

Urban Will | Do., 4. August 2022 - 08:50

gar nicht kann, dem kann man fehlerhaftes Verhalten gar nicht vorwerfen. Es wäre so, als würde man einem Legastheniker seine Schreibfehler zum Vorwurf machen.
Merz hat mal wieder gezeigt, dass er komplett überfordert ist mit seinem Amt als „Oppositionsführer“, wobei dies in einem Land, das de facto seit Jahren keine wirkliche Opposition (bis auf eine, erfolgreich vom l – g Mainstream stigmatisiert und ausgegrenzt) mehr kennt, ein lächerlicher Begriff ist.

Merz hat wieder einmal gezeigt, dass er seiner Rolle hinten und vorne nicht gewachsen ist.
Wobei man sich fragen muss, was denn seine „Rolle“ eigentlich war oder ist. Dass er irgendwann kurz nach seinem Comeback mal für manche Rechts – Konservative ein gewisser „Hoffnungsträger“ war, mag sein und dies war ob seiner vita ja nachvollziehbar. Doch sollte schon lange klar sein, dass er diese „Hoffnung“ nie und nimmer wird erfüllen können.
Er ist Teil des allumfassenden links – grünen Zeitgeistes und hat seine Rolle darin gefunden.

Selbst wenn er es könnte: Merz hat gar nicht die Absicht, seinem Land als eine Art von Retter in tiefster Not zu dienen. Ich spreche ihm jeglichen Patriotismus u. Verantwortungsgefühl für das deutsche Volk ab. Er gehört - ähnlich wie Lindner - zu den Schönrednern, die nichts von dem einhalten, was sie versprechen. Sie sind Etikettenschwindler, indem sie vorgeben, ernsthafte Kämpfer für die wahren Interessen der Bürger zu sein, während es ihnen um ganz anderes geht, nämlich Machterhalt, Reputation in den Medien und ihr privates Einkommen (also alles Eigen-Interessen).

Was wir wie Wasser in der Wüste dringend brauchten, wäre eine charismatische, reife Persönlichkeit mit realistischen langfristigen Zielen, sehr viel Mut und noch mehr Durchhaltevermögen; jemand, der sich n i c h t vom Zeitgeist und den Medien vor sich her treiben ließe. Doch ein solcher Mensch ist weit und breit nicht in Sicht - jedenfalls weder in der CDU noch in der FDP, von Linken, Grünen und SPD ganz zu schweigen!

Gerhard Lenz | Do., 4. August 2022 - 10:58

Das kommt eben davon. Selbst ein Friedrich Merz müsste längst bemerkt haben, dass sich Leute, deren rechtslastige Gesinnung offensichtlich ist, mit dem Adjektiv "Konservativ" schmücken. Das klingt schließlich doch irgendwie demokratisch, Leute wie Ehrhard oder Adenauer waren schließlich bekennende Konservative.

Herr Merz hielt es wohl nicht für notwendig, mal genauer hinzuschauen. Graham ist vermutlich noch schlimmer als Trump, Broder bedient seit geraumer Zeit publizistisch den rechten Rand, Steinhöfel hat zwar sein Mandat niedergelegt, aber nicht grundsätzliche AfD-Ferne gezeigt.

Eine Teilnahme an dem Treffen hätte Merz' Ansehen zweifellos schwer lädiert. Mit den oben geschilderten Leuten wollen die meisten Deutschen absolut nichts zu tun haben.
Bereits ein Blick in dieses Forum hätte Merz "schlauer machen können". Hier firmiert manche(r) als "konservativ, die/der ein dezidiert rechtsextremes Weltbild vertritt. Die Verpackung alleine macht es eben nicht.

Gisela Fimiani | Do., 4. August 2022 - 11:07

Egal mit welchen Halbwahrheiten., Auslassungen und einseitigen Darstellungen Herr Müller-Vogg seine Verteidigungsrede für Herrn Merz bestückt, oder auch gerade deshalb, kritische Cicero Leser werden erkennen, dass Herrn Merz der Mut und das Rückgrat zur offenen Auseinandersetzung, der Meinungsdebatte fehlen. Sowohl der Zustand der CDU, als auch seine Art sich leisetreterisch und anbiedernd im Bundestag ins politische Benehmen zu setzen, sprechen Bände. Halten Sie die Bürger wirklich für so dumm, wie ihr Beitrag insinuiert, Herr Müller-Vogg?

Ernst-Günther Konrad | Do., 4. August 2022 - 11:29

Warum stimmt sich der Sekretär von Merz nicht gleich mit den GRÜNEN ab, wann und wo und mit wem er sich trifft und ob das genehm ist? Wie armselig diese Entscheidung. Merz ist selbst Jurist und stellt mit seiner Entscheidung, wegen eines Kollegen, der andere u. a. AFD-Mitglieder, aber auch CDU-Mitglieder wie z.B. Tichy vertritt sein eigenes Rechtsverständnis in Frage. Hätte Herr Steinhöfel einen Terrorist oder einen Kinderschänder vertreten, hätte das die gleichen Konsequenzen gehabt? Graham und sein Umfeld haben im deutlich geantwortet, dass haben Sie aber unterschlagen Herr Dr. M.-V. Ob es noch zu einem Gespräch kommen wird ist nämlich fraglich. Graham hat ihm genau das vorgehalten, was ihm jetzt viele Konservative auch vorhalten. Er ist vor den GRÜNEN eingeknickt und das bleibt auch im Gedächtnis hängen. Ob nun dieser Dampfplauderer von Notz oder andere Schwätzer der GRÜNEN sich äußern. Ich glaube ihm jedenfalls sein Aussage zu Cancel Cultur nicht. Warum? Er cancelt sich selbst.

Zu Tichy:
Im Frühjahr 2017 beteiligte er sich an einer von der AfD getragenen Kampagne, die ehemalige Bischöfin Margot Käßmann als Rassistin zu verunglimpfen.
Merz lehnte es 2018 ab, den Ludwig-Erhard-Preis anzunehmen, weil er nicht mit dem Stiftungsvorsitzenden Tichy auf einer Bühne auftreten wollte.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Tichy)
Tichy ist höchstens noch für Rechtsausleger ein Musterdemokrat.

Steinhöfel hat nun mal einen Rechtsextremisten juristisch vertreten. Daran ist nichts unklar. Ein Rechtsextremist ist übrigens auch Rechtsextremist, wenn er kein Kinderschänder ist....so viel zu dem seltsamen Vergleich.

Graham kann Merz vorhalten, was er will. So what?

Die Aussage, Merz hätte sich bei Konservativen unbeliebt gemacht, ist überwiegend falsch. Höchstens konservative Rechtsabweichler, die auch mit der rechtsextremen AfD zusammenarbeiten würden, haben das kritisiert.

Der Schaden durch eine Teilnahme wäre für Merz und die Union weitaus größer gewesen.

Tomas Poth | Do., 4. August 2022 - 12:17

Wie ich schon mal erwähnte, Merz ist im Merkelkäfig mit der RotGrünem Meinungsmafia als Dompteur eingesperrt.

Jon Doe | Do., 4. August 2022 - 13:45

Das hätte doch ein durchaus interessantes und kontroverses Gespräch werden können, in dem Friedrich Merz sich klar hätte positionieren und auch abgrenzen können.

Die Demokratie lebt doch vom kritischen und kontroversen Diskurs.

Der Versuch, den Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel aufgrund seiner Mandantschaft in die rechte Ecke zu stellen, ist absurd.
Gleiches gilt für den Publizisten Henrik M. Broder.

Herr von Notz sollte sich fragen, ob er die notwendige geistige und demokratische Reife mitbringt, um ein Bundestagsmandat auszufüllen.

Als Fazit bleibt, dass nun offenbar auch die CDU das bei Grünen so beliebte „Blamegame“ der „Kontaktschuld“ mitspielt, um sich einer kritischen und kontroversen Diskussion zu entziehen. Armes Deutschland!

Ich hatte mir von Merz mehr erhofft, enttäuschend!

BHZentner | Do., 4. August 2022 - 14:47

Herr Müller-Vogg, Ihr Versuch den März, der nie ein Sommer(loch)wird füllen können,sich in seinem Frühling der unsägl. Merkel-Nachfolge verlief u. schon vor dem Herbst die Blätter fallen läßt ('Tschuldigung),vor dem Vorwurf des cancel -culture-Mittläufertum in Schutz zu nehmen ist mMn. nicht nötig. Ich lese in Ihrem Artikel von einem Feigling, der liebendgern den Schwanz einzieht, weil er nicht weiß was er da bei den,,Konservativen"soll,als Vorsitzender einer embeded opposition.Ich würde die,,übereifrigen" Mitarbeiter*innen*außen rausschmeißen,die mich mit einem solchen -schlampig geprüften - Termin so in Verlegenheit bringen ;) - Merz hat noch viel zu tun mit den (Neu)ausrichtung? der Merkel-Partei, muß erst mal selbst...