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„Wir steuern auf ein massives Teuerungsproblem zu“: Österreich ist, wie Deutschland, in hohem Maße abhängig von russischen Gasimporten / dpa, Hermann

Krisenreport Europa - Österreich: Deckel drauf beim Kochen

Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen des Westens schlagen auf Europa zurück. Inflation, Energieknappheit und Währungsschwäche sind nur einige Folgen, mit denen die EU-Staaten zu kämpfen haben. Doch wie ist die Stimmung in der Bevölkerung, und mit welchen Schwierigkeiten haben die einzelnen Länder konkret zu kämpfen? Eine Sommerserie über einen kriselnden Kontinent. Teil 3: Österreich.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Diese Abhängigkeit ist unerträglich, aber es ist auch unerträglich, auch nur mit dem Gedanken zu spielen, sich zum unterwürfigen Verbündeten eines Diktators zu machen“, sagte Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen jüngst in seiner Eröffnungsrede bei den Bregenzer Festspielen. Ein Satz, der genauso gut vom deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier oder von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hätte kommen können.

Denn auch Österreich ist, wie Deutschland, in hohem Maße abhängig von russischen Gaslieferungen. Und wie hierzulande lautet auch dort die Kritik, dass sich die vergangenen Regierungen weder ordentlich um den weiteren Ausbau der Erneuerbaren gekümmert hätten, noch ausreichend daran interessiert gewesen seien, sich unabhängig vom Kreml zu machen. Daher weisen folgerichtig auch die Diskussionen über Stromeinsparungen und die Lösungsvorschläge der politisch Verantwortlichen, inklusive Tipps, wie man die Energiekosten im Haushalt reduzieren könne, gewisse Parallelen zu dem auf, was man in Deutschland so hört und diskutiert.

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Karl-Heinz Weiß | Do., 28. Juli 2022 - 14:08

Seltsamerweise hat fast niemand Österreich für seine langjährige Gas-Stategie kritisiert, obwohl sich dort eine Wasserkraft-Strategie anbieten würde. Offenbar sind dort die Beziehungsnetzwerke immer.

ingo Frank | Do., 28. Juli 2022 - 14:43

Nun mal ehrlich liebe selbstkochenden Ciceronen * innen, bei wieviel Gerichten wird ohne Deckel auf dem Topf gekocht? Vom umrühren ist nicht die Rede, vom kochen …..
Da fallen mir nur Nudeln ein, weil ich schlicht zu faul bin 8min. am Herd zu stehen und ständig den Schaum abzuschöpfen. Da lasse ich den Deckel ab und es möchte nicht über. Das war’s aber auch, was mir bei solch höchst unsinnigen Vorschlägen dazu einfällt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Wolfgang Borchardt | Do., 28. Juli 2022 - 16:40

Das wissen nur die, die sich für Geschichte interessieren oder alt genug sind, um vieles schon einmal erlebt zu haben. Nun wird auch ein neues "Winterhilfswerk" nicht lange auf sich warten lassen.

Christoph Kuhlmann | Do., 28. Juli 2022 - 19:20

Insofern können sie so direkt kein LNG Gas einführen. Die Freiheitlichen, die sich offensichtlich durch Corona- und Sanktionspolitik im Aufwind befinden. (Platz 2 mit ca. 24% in den Umfragen.) Kritisieren diese, durch Sanktionspolitik, hausgemachten Krisen. Das sehe ich ähnlich, doch ist es mir zu hart Russland die Chips für die Raketen zu liefern, die sie dann auf die Ukraine schießen und ähnliches. Man muss sich auch mal ansehen wer zu welchem Anlass sanktioniert wird. Sollten Diktaturen funktionierende, friedliche Demokratien mit Krieg bedrohen oder gar mit Atomwaffen sind Sanktionen eine Option, bei Genoziden halte ich militärische Maßnahmen für notwendig. Zusätzlich noch eine Hungersnot auszulösen wäre wohl verfehlt. Die Freiheitlichen fordern in diesem Zusammenhang Verhandlungen. Doch die einzigen, die ein Mandat dazu haben sind die Kriegsparteien. Die Verantwortung kann ihnen niemand abnehmen.

Erich H Ulrich | Do., 28. Juli 2022 - 20:01

Ihre Behauptung "Außerdem war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu kleinen bis großen Regierungskrisen gekommen, nachdem innerhalb kürzester Zeit erst Bundeskanzler Sebastian Kurz infolge von Korruptionsvorwürfen seinen Hut nahm" ist schlicht gelogen.

Der ehemalige Kanzler ist NICHT wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten, sondern als Ergebnis einer von Linken gesteuerten, infamen und verlogenen Diffamierungskampagne.

Sabine Lobenstein | Fr., 29. Juli 2022 - 00:16

Sehr geehrter Herr Krischke,
die Gasturbine aus Australien ist längst in Deutschland, aber immer noch nicht in Russland. Lt.Harbeck hat Russland die nötigen Export-Papiere nicht abgegeben?? Hmm im eigenen Interesse könnte man da wohl entgegenkommen, oder. Lt. Harbeck hatte er den Eindruck die Russen wollten die Turbine gar nicht??? Nun ja, wie wollen 100% Gas anstatt 20%, da sollten wir uns jetzt nicht arrogant und überheblich, sondern kooperativ zeigen. Oder kann es sein, dass Herr Harbeck gar nicht möchte, dass wir keinen Gasnotstand mehr haben, weil er die Bevölkerung dann nicht mehr idealistisch zwangs-umerziehen kann.
In den mainstream Medien ist von der Turbine nichts mehr zu lesen, stattdessen nur Angstmache. Wäre es möglich, dass Sie da mal nachforschen und Druck machen. Wäre doch schon ein Ding, wenn der böse Russe danach wieder 100% liefern würde. So wie der Russe es ja seit Wochen auch schon kommuniziert. Diese extremen Gaspreise und Inflation wäre erledigt.

Ich stimme Ihnen völlig zu. Nur gibt es eine neue Version. Lt. BILD ist die Turbine in Deuitschland, es läge aber "wiedermal" an Putin, der angeblich nicht sagen würde, wann und wohin und auf welchem Weg die Turbine angeliefert werden soll. Habeck und sein Ministerium sind kräftig weiter dabei, alles erdenkliche zu tun, die Lieferung hinaus zu zoögern und es dann wieder Putin in die Schuhe zu schieben. Ich frage mich, wer setzt da wen unter Druck. Ich denke Sie und ich und viele hier Forum wissen, was da gerade läuft. Habeck wirft Russland Lüge vor, naja, da belügt der eine den anderen würde ich mal sagen. Habeck soll in Bayreuth auf kritische Bürger getroffen sein. Erst heißt es alles "Rechte" und später im Artikel bei BILD normale Bürger mit kritischen Fragen. Jedenfalls sollen es 100 Menschen gewesen sein, die ihn nicht freundlich empfangen haben. Aber inzwischen ist ja jede Kritik eine Delegitmierung des Staates und scimpfen auf Politiker Verächtlichmachung. § 220 DDR-StGB lebt auf