Thyssenkrupp
Soll mit staatlicher Hilfe auf „grünen Stahl“ umstellen: Thyssenkrupp-Stahlwerk in Duisburg-Marxloh / dpa

Deutsche Wirtschaft - Geplatzte Wohlstandsträume - Teil 2

Steigende Preise, fehlendes Gas: Deutschland steht vor einem wirtschaftlichen Schock, sein altes Geschäftsmodell scheint gescheitert zu sein. Die neuen Krisen treffen die Unternehmen zudem in einer Zeit des politisch gewollten Umbruchs, der „großen Transformation“.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

So erreichen Sie Daniel Gräber:

Teil 1 lesen Sie hier.

Die wachsende Unruhe auf den Weltmärkten, das wackelnde Geschäftsmodell des Globalisierungsgewinners Deutschland, trifft die Unternehmen in einer ohnehin herausfordernden Zeit. Einer Zeit des politisch gewollten Umbruchs, der „großen Transformation“. Europa und Deutschland wollen ihre Volkswirtschaften radikal umbauen. Im Namen der Klimaneutralität sollen fossile Energieträger, also Erdöl, Kohle und später auch Gas, durch erneuerbare ersetzt werden. Der Weg dorthin ist steinig, unsicher und teuer. Und so wie ihn Brüssel und Berlin derzeit angehen, führt er zu mehr staatlich gelenkter Wirtschaft und weniger unternehmerischer Freiheit.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Wolfgang Borchardt | Mo., 11. Juli 2022 - 08:27

... noch n i e m and ungestraft herausgefordert, wie die Geschichte lehrt, wenn man denn aus der Geschichte lernen wollte (auch das war noch nie der Fall). Die Folgen sind sind so immens, dass der Ukraine-Krieg zur Randerscheing werden könnte.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 11. Juli 2022 - 08:55

Unsere grüne Zukunft soll „umweltfreundlich“ und klimaneutral sein, so beten es uns die neuen Führer der grünen Religion vor. Leider hält ihre Religion der Wirklichkeit nicht stand, weil man vor Ideologie die Naturwissenschaften und Technik außenvor gelassen hat.
Die Stahlproduktion soll klimaneutral mit Wasserstoff erfolgen, der mithilfe von Windrädern und Solaranlagen erzeugt werden soll. Windräder sorgen nachgewiesenermaßen für eine Austrocknung der Böden, können daher nicht klimaneutral sein. Zur Herstellung von grünem Wasserstoff benötigt man große Mengen Wasser, an dem es – auch dank Windrädern – vielerorts mangelt. Auch dort, wo man mittels Solars den grünen Wasserstoff produzieren und dann um den halben Globus (Schiffe mit Wasserstoffantrieb?) zu uns schiffen will. Wieviel kommt dann noch bei uns an?
Naturwissenschaften scheinen nicht die bevorzugten Kenntnisse unserer Politiker zu sein. Dafür machen sie den Fachleuten mit Visionen Vorschriften, wie etwas zu funktionieren hat.

Gabriele Bondzio | Mo., 11. Juli 2022 - 08:56

mit Billigstahlanbietern aus weniger klimafreundlichen Ländern besser behaupten, wenn sie vom staatlichen Großaktionär Nordrhein-Westfalen abhängig sind, blieb schleierhaft."

Tja, Herr Gräber, in DE`s Politik ist mir seit langem vieles schleierhaft...beginnend mit der Flüchtlingskriese.
Es gibt ökonomische Grundsatzregeln, die sich selbst von rot-grün nicht überlisten lassen.
Sofern sie überhaupt mit einer List herangehen.

Angeblich sollten die Sanktionen gegen Russland "gründlich" vorbereitet gewesen sein...
eben wie "alle gründlichen Vorbereitungen" seit 2015, die im Chaos endeten.

Auf jeden Fall waren die gründlichen Vorbereiter nicht mit der geringsten Überlegungen befasst. Wie sich die volkswirtschaftlichen Versorgungssicherheit in DE unter diesen Bedingungen gestaltet.
Und ich rechne auch nicht mit funktionsfähigen Antworten. Eher weiteren Streit.

"Stellt einer die Behauptung auf, die Erde sei ein Würfel, so denkt er ohne Zweifel unabhängig. Allerdings auch falsch." H.Kasper

Bernd Windisch | Mo., 11. Juli 2022 - 09:44

Rettungsschirme, Scholz Bazooka, Sondervermögen, Verstaatlichung von Stahl und Energieversorgern, Eurorettung, Steuerung des Klimawandels von Deutschland aus und last but not least die Rettung der völlig korrupten Ukraine im Alleingang sind Ausdruck einer naiven und dummen Staatgläubigkeit wie es sie seit Gründung der DDR auf deutschen Boden nicht mehr gegeben hat.

Die Jüngeren, gut Ausgebildeten werden sehr bald nicht nur wegen der horrenden Steuerbelastung ins Ausland gehen müssen sondern auch wenn sie im Winter lediglich nicht frieren wollen. Willkommen im Mittelalter liebes Deutschland. Aus gleichem Grund werden auch Ältere ihre Lebensplanung neu überdenken müssen. Die Schweiz, Frankreich oder Spanien sind auch ganz schön. Vorausgesetzt die mit harter Arbeit erworbenen sozialen Besitzstände werden von den verantwortungslosen Naivlingen der Ampel nicht auf dem letzten Meter auch noch verzockt. Sicherlich können wir dann in der Schweiz Grundsicherung beantragen. Oder etwa nicht?

Werden und Alte eine Briefmarke auf den Ar …..sch kleben und zurück nach Germany Buntland schicken.
Mit einem doch ganz Ernst gemeinten Gruß, aus der Erfurter Republik

Norbert Heyer | Mo., 11. Juli 2022 - 09:51

Zuerst einmal: Die derzeitige Mängellage kommt den Grünen sehr entgegen. Sie müssen nichts mehr kategorisch verbieten, vernichten oder verteuern. Das macht der Krieg in der Ukraine automatisch. Jetzt noch der glückliche Umstand, die Schuld an der misslichen Lage Putin zu geben. Inflation war vorher und die Sanktionen hat der Westen verhängt - nicht Russland. Sanktionen, die wohl einzig und allein den Deutschen das Genick brechen soll, damit dieser notorische Quälgeist endlich erledigt ist. Wir haben bis heute auch Polen mit russischem Gas beliefert, die Ukraine bekommt weiterhin Gas aus Russland - und wir erleben eine Katastrophe biblischen Ausmaßes. Für alle „ unsere Freunde“ wird dann kein Geld überbleiben, sondern wir werden Empfängerstaat. Dann werden wir ganz ernüchtert feststellen, wie unheimlich „beliebt“ wir sind. Wir können finanziell und energietechnisch keine Hilfe erwarten, denn unsere „Freunde“ denken in erster Linie an sich und ihre Bevölkerung, wir gehen dann unter.

Denn unsere Freunde denken an sich selbst. Vielleicht gibt es für uns doch ein Umdenken Deutschland first. Die EU, die Ukraine denken zu kurz, nuran sich zuerst.

Sollte es zu einem Totalausfall russischen Gases - den erhielten wir heute unweigerlich - sieht Wirtschafts(?)minister Habeck, zynisch lachend, ein Albtraum-Szenario aufziehen, das die Gesellschaft vor eine Zerreißprobe stellt.
BK Scholz und seine Ministerriege schworen ihren Amtseid , alle Kraft zum Wohle des Volkes einzusetzen und Unheil von Deutschland abzuwenden und nicht Ordnung und Freiheit a n d e r e r Länder um den Preis eigenen Wohlstands und Stabilität zu verteidigen. Ich bin mehr als gespannt, wie sie aus ihrem - fast gewollt - Unheil herausfinden. Sollte Deutschland zerfallen, ist das für Putin ein Sieg. Wie ich bereits schrieb, macht die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft die Bundesrepublik erneut zum kranken Mann Europas. Die EU ist beunruhigt. Warum? Es gibt doch noch 26 Länder! Stabilitätsanker wer?

Zum Gas drängt es - am Gas hängt es !

reduziertes Gas bedeutet reduzierte Fertigung von Beton und Stahl -
(Brennöfen und Schmelze)
reduzierter Beton und Stahl bedeutet reduziertes Bauen -
(Wohnungen und Windräder)

was bleibt von den vollmundig angekündigte Projekten ?
- außer den mangels Material (ursächlich Gas) brachliegenden Planungen -
... 400.000 neue Wohnungen (p.a.) - zigtausend Windräder usw ...

hermann klein | Mo., 11. Juli 2022 - 10:59

.

CDU/CSU und FDP haben sich zusehends eingelassen und übernommen, mit den perversen Planern der Volksbeglückung, die jetzt, im grünen Design, die Themen Umwelt, Asyl, Klima, Energie, Moral usw. bestimmen.
Der Staat ist nicht erst seit Corona und Ukraine –Krieg bis über beide Ohren hoch verschuldet.
Die frühen Warnungen von Ludwig Erhardt: „Maßhalten“ und hinterher von Karl Schiller: „Genossen lasst die Tassen im Schrank“ wurden einfach ignoriert.
Ludwig Erhardt der Erfinder der "Sozialen-Marktwirtschaft" hatte schon in Wirtschaftswunder-Zeiten vor einem aufgeblähten Sozialstaat gewarnt.
Erhardt wollte Marktwirtschaften und Erarbeiten und Wachstum und anschließend bei Bedürftigkeit verteilen.
Noch jeder Bundeskanzler (rin) hat Erhardts Warnungen einfach ignoriert u. unter der Verunstaltung des Anspruchs- und Leistungsdenken gelitten.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 11. Juli 2022 - 11:39

Derzeit könnte die Stunde der FDP sein-gegen Staatsbeglückungsideologie und grünen Größenwahn. Dies setzt aber Glaubwürdigkeit voraus. Aber was macht der liberale Vordenker: aus der Kirche austreten und eine kirchliche Seifenoper inszenieren.

ursula keuck | Mo., 11. Juli 2022 - 12:31

In Anbetracht der zu erwartenden Pleitewelle Firmen u. Betriebe hat der politische Sprecher der AFD im Bundestag ein umfangreiches Fitnis-Programm gefordert, Sanktionen gegen Russland sofort zu beenden und vor soziale Folgen des Konfliktes gewarnt.
Früher wurden Missstände von CDU/CSU u. FDP angeprangert. Heute ist die AFD die einzige Partei welche im Bundestag Klartext redet.
Mit der AFD in einer Bundesregierung würde Putin den Gashahn nicht zu drehen und die galoppierende Energiepreise, drohende Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung u. Inflationsrate in Rekordhöhe, erspart bleiben.

ingo Frank | Mo., 11. Juli 2022 - 15:15

Die „geplatzten“ Wohlstandsträume sind nicht vom Himmel gefallen, noch ist, wie uns Bürgern eingedroschen wird, weder der böse Putin noch der U- Krieg Schuld an unserer Misere. Dieser Zustand in dem sich dieses Land befindet, ist von einer Links Grünen „Elite“ die sich zumindest dafür hält, verursacht und wird zu dem befeuert.
Nichts spricht dagegen eine Energiereform anzugehen. Aber doch nicht mit der Brechstange. Ich kann nicht auf fossile Brennstoffe verzichten, wenn ich im Land keine oder nur geringe Alternativen von grüner Energie habe? Jetzt wird gebibbert und zum lieben Gott gebetet, das der böse Putin den Gashahn wieder aufdreht. Mit dem Klammerbeutel wäre er gepudert, würde er das tun! Habe nicht unsere Grünen Missionare getönt, das Gas im März schon abzudrehen? Putin, mach’s endlich! …. um so ehr ist dieser Links grüne Spuk vorbei und die deutsche Industrie liegt am Boden!
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Mo., 11. Juli 2022 - 17:52

Wir können uns die Finger wund schreiben, noch so viele gute Argumente ins Feld führen, es interessiert die meisten Bürger noch nicht. Alles was die Mehrzahl der Mitforisten schon seit Monaten und Jahren hier schreiben, das alles nimmt inzwischen Gestalt an und eigentlich müssten die Menschen aufwachen. Aber nein. Sie himmeln noch immer die woken Politiker Habeck und Baerbock an und feiern deren Fantastereien. Deshalb auch weiterhin meine Aussage zu dieser Thematik. Es braucht den Schmerz, den Verlust des Arbeitsplatzes, das Frieren und mehr, damit die Menschen es begreifen. So sehr Sie sich redlich bemühen Herr Gräber, diese Vorgänge aufzudröseln und letztlich aufzurütteln. Die es betrifft, lesen diesen, wie viele andere Artikel nicht und wenn, dann will man es nicht verstehen. Auch von diesen Menschen wird man mal sagen: "Ihr habt mitgemacht".

Urban Will | Mo., 11. Juli 2022 - 22:26

Beschleuniger, nicht aber Verursacher unseres Abstieges ist.
Vor allen Dingen aber legt dieser Krieg schonungslos dar, von was für Nieten wir regiert werden.
Noch nie wurde ein so wichtiges Industrieland in einer seiner größten Krisen von solchen unfassbar unfähigen Gestalten regiert.
Während bald die Öfen kalt und die Lichter aus bleiben leisten wir uns immer noch einen Sauhaufen in Berlin, der für irgendwelche dämlichen „Kampf gegen – Rechts“ - Aktionen, für eine Armee von Scheinflüchtlingen, für eine in sich zusammenbrechende EU, um nur einige Beispiele zu nennen, Milliarden zum Fenster raus wirft.
Der ohne Plan auf Zufallshilfe vom Ausland pokert, damit nicht alles zusammenbricht im Winter.
Der nun zittert und bibbert, ob derjenige, den man „ruinieren“ wollte vielleicht den Hahn doch nicht so ganz zudreht.
Man kann nur hoffen, dass Putin diese Bundesregierung als das nimmt, was sie ist: eine so nie dagewesene Lachnummer. Und dass er noch ein wenig Sympathie für unser Volk hat.