Die Präsidentin des EU-Parlaments Roberta Metsola hat im hohen Haus einen guten Stand / dpa

Roberta Metsola - Konservativ und ambitioniert

Wegen des unerwarteten Todes ihres Vorgängers wurde Roberta Metsola im Januar überraschend EU-Parlamentspräsidentin – und die Malteserin will noch höher hinaus. Sie war die erste offizielle EU-Vertreterin, die während des Ukraine-Krieges nach Kiew fuhr.

Autoreninfo

Eric Bonse berichtet seit 2004 aus Brüssel über Europapolitik. Er betreibt auch den EU-Watchblog „Lost in Europe“.

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Sie machte den Anfang. Lange bevor es schick wurde, im Sonderzug nach Kiew zu reisen, hielt Roberta Metsola die europäische Fahne in der Ukraine hoch. Anfang April war das, die 43-Jährige war erst vor wenigen Wochen zur Präsidentin des Europaparlaments gewählt worden. Nun fuhr sie als erste offizielle EU-Vertreterin an die Front.

„Ich bin in Kiew, um eine Botschaft der Hoffnung zu überbringen“, erklärte Metsola bei ihrem gewagten Besuch in der damals noch umkämpften Stadt. Seitdem lässt die Ukraine sie nicht mehr los. „Der Kampfgeist, der Mut und die Widerstandskraft der Menschen, das muss man mit eigenen Augen gesehen haben“, schwärmt sie noch heute.

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Gabriele Bondzio | Fr., 8. Juli 2022 - 10:15

Ambitionen sind ja nicht schlecht zu werten. Aber in der Politik (mittlerweile) mit Vorsicht zu genießen.

Chef-Komiker Martin Sonneborn zum Vorgang:
"Über vierzig Jahre später soll am 18.01.2022 nun eine gewisse ROBERTA METSOLA von der (zur EVP gehörenden) Nationalistischen Partei Maltas das Amt der Parlamentspräsidentin übernehmen. Und zwar nicht, weil das parlamentarische Regelwerk das so vorschriebe, sondern weil die stärksten Fraktionen im EP diesen Halbzeitwechsel zu (jedem) Legislaturbeginn (untereinander) eben so ausmauscheln: Eine Hälfte der Amtszeit für einen Sozialdemokraten, die andere für einen dieser noch konservativeren Knochen von der EVP."(Quelle: VEILchenschnaps auf die Damenwahl im EU-Parlament)

Da ich heute zum ersten Mal von ihr lese bin ich mir nicht im klaren, ob das nun ein Fortschritt der EU-Politik (in meinem Sinne) ist.

Christa Wallau | Fr., 8. Juli 2022 - 10:20

Das hört sich ja alles sehr gut an, aber zunächst einmal ist diese Frau für mich nicht mehr als eine gewiefte Karrieristin, wie sie sich inzwischen neben den Männern zahlreich in der Politik tummeln.
Ganz abgesehen davon:
Daß eine Frau von der Insel Malta, wo sich erwiesenermaßen ein Zentrum der Korruption in der EU befindet, überhaupt Parlamentspräsidentin werden kann,
halte ich für einen Schlag ins Gesicht jedes echten Demokraten; denn sie wurde von nur
ganz wenigen Bürgern in der EU gewählt, während jeder deutsche Abgeordnete ca. 844000 (!) Bürger seines Landes vertreten soll (angeblich).
Dieses Mißverhältnis ist ein eklatanter Bruch mit demokratischen Prinzipien in der EU von Anfang an.
Ich bleibe dabei:
Wer auch immer zum Hoffnungsträger in diesem Brüsseler Moloch anvanciert - er oder sie wird n i c h t s daran ändern, daß wir Deutschen immer weniger mitzubestimmen, aber immer mehr zahlen dürfen bzw. sollen/müssen.
Jedenfalls so lange, wie wir dazu in der Lage sind.