John Mearsheimer
John Mearsheimer Mitte Juni in seinem Berliner Hotel / Foto Antje Berghäuser

John Mearsheimer im Interview - „Der Westen ist an diesem Krieg schuld“

Der amerikanische Politologe John Mearsheimer widerspricht den gängigen Thesen über die Ursachen des Ukrainekriegs – und sieht nicht Russland, sondern die Vereinigten Staaten als treibende Kraft in diesem militärischen Konflikt. Nuklearschläge sind für ihn eine realistische Option.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

John Mearsheimer, geboren 1947 in New York, ist Politikwissenschaftler an der University of Chicago. 2001 erschien sein Buch „The Tragedy of Great Power Politics“; 2007 veröffentlichte er zusammen mit Stephen Walt den Bestseller „The Israel Lobby and U.S. Foreign Policy“. Ein Vortrag, den Mearsheimer im Jahr 2015 an der University of Chicago über den Ukrainekonflikt hielt, wurde auf Youtube bisher mehr als 27 Millionen Mal aufgerufen.

Professor Mearsheimer, Sie sind gerade zu Besuch in Deutschland. Haben Sie den Eindruck, dass hierzulande anders über den Ukrainekrieg gesprochen und diskutiert wird als in den Vereinigten Staaten?

John Mearsheimer: Nein. Es besteht sowohl bei uns in den Vereinigten Staaten wie auch hier in Deutschland und in Europa ein weitgehender Konsens darüber, wer diesen Krieg verursacht hat. Diesseits und jenseits des Atlantiks wird davon ausgegangen, dass Wladimir Putin ein Imperialist ist, der den Krieg vom Zaun gebrochen hat, um die Ukraine zu erobern und sie in ein „Großrussland“ einzugliedern.

Dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz wird von vielen Seiten, und zwar auch in Deutschland, der Vorwurf gemacht, er unterstütze die Ukraine nicht ausreichend genug im Krieg gegen die russischen Invasoren. Haben Sie eine Erklärung für die Zögerlichkeit von Scholz?

Ja. Ich glaube, sowohl Scholz wie auch der französische Präsident Macron haben sehr genau erkannt, dass durch Waffenlieferungen an die Ukraine eine ohnehin schon schlimme Situation noch weiter verschlimmert wird. Beide haben offenbar verstanden, dass der beste Weg aus diesem Desaster heraus in einer Verhandlungslösung besteht. Tatsächlich ist die Vorstellung völlig abwegig, eine vom Westen aufgerüstete Ukraine werde den Krieg gegen Russland gewinnen. Denn entweder geht der Plan auf – was mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen würde, dass Putin Nuklearwaffen einsetzt. Oder der Plan geht nicht auf – was dann wiederum impliziert, dass die Ukraine noch weiter zerstört wird. Das wären jeweils für sich genommen desaströse Ergebnisse. Deswegen die Zurückhaltung des deutschen Kanzlers und des französischen Präsidenten in Sachen Waffenlieferungen – die aus ihrer Sicht einfach keine intelligente Strategie darstellen. Das Problem für Scholz und Macron ist nur: Die Amerikaner sehen das ganz anders, sie wollen keine Verhandlungslösung. Die Amerikaner haben vielmehr ein Interesse daran, Russland auf ukrainischem Boden militärisch zu besiegen.

In einem inzwischen berühmt gewordenen Vortrag an der Universität von Chicago aus dem Jahr 2015 über die Ukrainekrise sagen Sie: „Putin ist zu schlau, um die alte Sowjetunion zurückbekommen zu wollen.“ Ist denn die Invasion der Ukraine nicht der erste Schritt in genau diese Richtung? Immerhin hat Putin den Untergang der Sowjetunion auch als „größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Und unlängst hat er sich mit Zar Peter dem Großen verglichen. Das deutet doch auf Expansionspläne hin?

Nein. Putin hat kein Interesse an so etwas wie „Großrussland“.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Georg Kammer | Mi., 29. Juni 2022 - 12:19

Jo, Jo, Hey Joe, Biden, möchte eine baldige militärische Be - Ersatzungsmacht in Europa installieren, mit ganz viel militärischen Gebrauchsgütern und Truppen.
Gib sicher Milliarden Dollar führ die USA.
Joe steckt bis über beide Ohren im Sumpf der CIA, die in der Ukraine seit Beginn des Krieges Scharfschützen ausbildet, durch Satelieten - Überwachung geholfen hat Stellungen und hohe Offiziere und Generäle zu töten.
Joe sitzt mitten drin, denn ohne seine Zuststimmung, läuft so was nicht.
Noch mal. Putin wurde seit 2001 beschissen, hingehalten belogen und betrogen, wegen der Nato Erweiterung mittels der Ukraine.
Und Joe, Scholz und Macron, machen jetzt ein auf dicke Hose.
Unser Schauspieler fordert, Russland als Terrorstaat zu verunglimpfen.
Unter Diesem, wurde im Dombass vor dem Krieg mit Nazitruppen die eigene Bevölkerung niedergeprügelt.
Klitschko saß jahrelang mit der rechtsnationalen Partei Asurow in einem Boot und ist immer noch Bürgermeister.
Wo gibt es Rechtsstaatlichkeit, keine Korruption, oder Oligarchentum, In der Ukraine ?
Na jedenfalls gibt es bald massenweise wieder Kaugummis, Schokolade und Luck - Striks.
Gott erhalt das Vaterland.

Gerhard Hellriegel | Mi., 29. Juni 2022 - 12:31

Es gibt interessante Außenseitermeinungen und andere.

Martin Falter | Mi., 29. Juni 2022 - 12:37

die der gute Onkel da raus haut.

Die Nato wurde als "hirmtot" bezeichnet und das war sie ja auch fast.
Amerika hatte sich von Europa schon fast abgewandt und die ehemaligen Ostblockstaaten wollten alle in die EU und an der Globalisierung teilhaben.

Das sind Entwicklungen, die eindeutig andere Gründe haben als Russland zu bedrohen.

Im Gegenteil man wollte ja mit Russland Handel treiben, was wir noch sehr bereuen werden.

Klar ist aber auch das die USA und langsam auch die Europäer Putin und damit Russland die Grenzen aufweisen müssen.

Nach 2 Weltkriegen in Europa muss man den Anfängen wehren.

Georg Kammer | Mi., 29. Juni 2022 - 14:26

Antwort auf von Martin Falter

Alles nach zu lesen bei Dr. Martin Grandt, "Schlachtfeld Ukraine", mit 5 Seiten Quellen.
Die Deutschen Konservativen e.V.
Alles nur Nazis.
Man sollte immer viele Standpunkte betreten, um sich eine Meinung zu bilden !!!

Kai Hügle | Mi., 29. Juni 2022 - 20:53

Antwort auf von Georg Kammer

Bei der Suche nach "Dr. Martin Grandt" stieß ich auf einen Hundeverhaltenstherapeuten...
Vermutlich meinen Sie Dr. h. c. Michael Grandt, ein Autor, der bisher vor allem "Sach"bücher über Satanismus, Waldorf-Pädagogik und eines über Hitler schrieb. Untertitel: "Was Ihnen Geschichts- und Schulbücher verschweigen". Aaah ja... Interessant klingt auch sein Ausflug in die Belletristik: "Das Merkel-Attentat".
Unlängst wurde das Forum von einer pensionierten Grund- und Hauptschullehrerin darüber aufgeklärt, dass die Doktorarbeiten heute nicht mehr das Papier wert sind, auf dem sie geschrieben sind. Grandt hat seinen Ehrendoktortitel an einer rumänischen Universität erworben - wofür auch immer...
In anderen Worten: Sie können sich vermutlich mit einem von Dr. Martin Grandt therapierten Hund ähnlich gehaltvoll über die Ukraine unterhalten wie mit dem Autor, den Sie hier empfehlen.

Georg Kammer | Mi., 29. Juni 2022 - 14:26

Antwort auf von Martin Falter

Alles nach zu lesen bei Dr. Martin Grandt, "Schlachtfeld Ukraine", mit 5 Seiten Quellen.
Die Deutschen Konservativen e.V.
Alles nur Nazis.
Man sollte immer viele Standpunkte betreten, um sich eine Meinung zu bilden !!!

Christa Wallau | Mi., 29. Juni 2022 - 12:55

Die USA bauen gerade - fast unbemerkt von der Öffentlichkeit - das größte Militärkrankenhaus außerhalb ihres eigenen Staatsgebietes auf der Welt.
Wo?
Natürlich in Deutschland!!!
In der Nähe der Militärbasis von Ramstein wird das riesige Gebäude für knapp eine Milliarde Dollar errichtet.
Die immensen Planungskosten hat die BRD komplett allein getragen, und zwar auf Grund eines Zusatzabkommens von 1975 im Rahmen der NATO-Vereinbarungen zwischen D und den USA.
Wir Deutschen sind eben kein Volk, das außenpolitisch frei handelt, sondern weiterhin ein Vasall der USA.
Sollte der Krieg in der Ukraine sich also ausweiten - was Gott verhüten möge - ist unser Staatsgebiet sicher mit das erste, auf das russische (Atom-)Bomben fallen werden.

Nun, ja, dafür haben wir aber dann immerhin vorher tapfer die ukrainischen Demokraten unterstützt.
Diese hohe "Ehre" kann uns Deutschen niemand mehr nehmen...

Deutschland trägt die Planungskosten NICHT alleine, sondern beteiligt sich daran und zwar in Höhe von 150 Millionen €.
Wer in Deutschland lebt, weiß eigentlich um die wirtschaftlichen Probleme, die mit der Konversion einhergehen. Von daher sind eine Menge Leute in der Region Kaiserslautern-Landstuhl sehr froh, dass die Amerikaner hier bleiben und investieren.
Wie Sie darauf kommen, dass ein solches Großprojekt "fast unbemerkt von der Öffentlichkeit" durchgeführt werden soll, weiß ich nicht. Die sog. MSM berichten jedenfalls darüber.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/baustelle-….

Eine Frage noch an Sie, stellvertretend für viele andere: Das war jetzt eine vergleichsweise harmlose Falschbehauptung von Ihnen, aber Sie wissen doch, dass man Ihnen auf die Finger schaut. Ist Ihnen das so gar nicht peinlich...?

...und Frau Wallau hat da was Falsches gesagt. Und in den MSM ist es auch.

Aber auch mal eine Frage an Sie:
Wer schaut denn eigentlich da
Frau Wallau auf die Finger, wer ist denn "man"? Und was heißt "auf die Finger schauen"? Haben Sie, oder "man" schon Herrn Haldenwang informiert? Oder wird, wenn Frau Wallau nochmal "einen Fehler macht", ihre Wohnung gestürmt, sie evtl. bei ihrer Arbeitsstelle denunziert? Sind das versteckte Androhungen von "Konsequenzen?
Ich frage für einen Freund, der solche Methoden schon mal gesehen hat. Stasi-Methoden hieß das damals, glaube ich...

Jeder hat das Recht auf seine Meinung, aber in diesem Forum werden so viele absonderliche Theorien und Falschbehauptungen aufgestellt, dass einem schwindelig werden kann. Und dieser Unfug bildet dann die Grundlage für z. T. wirklich verstörende Tiraden.
Deshalb schaue ich denjenigen ein wenig auf die Finger, die besonders viel Desinformation verbreiten; entweder weil sie jeden Bezug zur Realität verloren haben und/oder weil sie ideologisch gefestigte Extremisten sind.
Der o.g. Kommentar von Frau Wallau war ja recht harmlos für ihre Verhältnisse. Aber Leute, die kaum einen Beitrag verfassen können, ohne sich über die vermeintliche Dummheit des "deutschen Michel" zu echauffieren, denen verabreiche ich gerne ein wenig ihrer eigenen Medizin.
Auf diesen Stasi-Quatsch wollte ich eigentlich nicht mehr eingehen. Bin zu jung dafür und immer schon Bundesbürger. Aber wenn Sie sich dadurch besser fühlen, können Sie sich gerne vorstellen, was Sie wollen.
Viel Spaß dabei.

Sicher meint Herr Hügle das genau das, was Sie auch zuweilen tun (besonders gerne bei mir) : Beiträge anderer Foristen kommentieren.

Dies hier ist ein öffentliches Forum - und so manche(r) Forist*in nimmt es mit der Wahrheit, die er/sie entweder in den sogenannten "neutralen Medien" entdeckt zu glauben scheint oder beim AfD-Parteitag gelernt hat, nicht immer so genau. Da ist Korrektur durchaus schon manchmal sinnvoll! Denn sonst könnte ja jemand "falsch informiert" sein!

Dass das etwas mit den von Ihnen genannten Repressalien zu tun haben könnte glaubt wohl nur jemand, der gleichfalls fälschlicherweise unser Land für eine Art DDR 2.0 hält.

Im Übrigen lebt die für die AfD so aktive Dame, die täglich den Untergang Deutschlands voraussagt, doch in Rheinland-Pfalz. Da müsste sie eigentlich über landesspezifische Dinge Bescheid wissen. Schließlich will ihr Landesverband doch das Land mitgestalten, oder?

Jörg von Baczko | Mi., 29. Juni 2022 - 13:06

Putin hat doch erklärt warum es ihm geht, er sieht sich als Peter den Großen und möchte ein Grossrussland erringen. Leute wie Mearsheimer oder auch Sarah Wagenknecht kommen aber einfach nicht von ihrem alten Narrativ der berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands und der bösen Natoosterweiterung herunter.

Jens Böhme | Mi., 29. Juni 2022 - 13:07

Immer wieder wird die arme Sau durchs Dorf getrieben, dass die Sowjetunion/Russland 1990 eine Garantie erhalten hätte, dass die NATO sich nicht nach Osten erweitere. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, dass Staaten nach Prüfung aufnimmt. Die NATO hat in ihrem Grundsatz keine Ausschlussklauseln dahingehend, dass Russland bei NATO-Aufnahmeländern mitzureden hätte.

Ich war 1992/93 bei der Bundeswehr in Brandenburg. Selbst die ostdeutschen Bundeswehreinheiten unterstanden damals nicht dem Nato-Kommando und waren in sogenannten Heimatschutzbrigaden integriert. Uns wurde ganz klar vermittelt, dass dies die Bedingung für den Abzug der russischen Truppen aus Deutschland und Osteuropa war.

Jens Böhme | Mi., 29. Juni 2022 - 18:01

Antwort auf von Thomas Steffen

Die wenigsten Armeeeinheiten unterstehen in den NATO-Mitgliedsländern der NATO. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, welches bei militärischer Grenzüberschreitung einer fremden Armee im NATO-Gebiet aktiviert wird. Die einzelnen NATO-Mitgliedstaaten entscheiden, welche militärischen Einheiten des eigenen Landes an NATO-Manövern teilnehmen. Aktiv der NATO unterstellt, ist derzeit nur die Eingreiftruppe. Die NATO ist kein Militärbündnis, dass ständig und komplett unter Waffen steht. Wenn die Sowjets jahrzehntelang die jedem bunten Hund bekannte Struktur der NATO nicht kannten, dann ist das deren Problem. Die NATO ist den Sowjets damals und Russland heute nicht verpflichtet, per Therapeuten die NATO-Struktur bis ins Kleinste zu erklären, vorzutanzen oder aufzumalen.

Richard Schneider | Mi., 29. Juni 2022 - 13:09

Es ist schwer verdaulich diesen arroganten Narzissten bei seiner schwachen Argumentation "zuzuhören". Seine Evidenz hätte ich mal gerne, wenn in Cherson mit Rubel gezahlt wird und Russisch Amtssprache ist. Größter Quatsch, der mir die letzten Tage untergekommen ist. Zwar spielen die USA natürlich eine gewichtige Rolle, aber Herr Mearsheimer hat es einfach nicht begriffen - meine Evidenz beweist dies mühelos.

Armin Latell | Mi., 29. Juni 2022 - 14:30

Antwort auf von Richard Schneider

Ihre Evidenz ist einfach unglaublich. Herr Mearsheimer könnte sich an Ihrer stringenten, geradezu großartigen, unwiderstehlichen Argumentation mit Tatsachen und Fakten eine Scheibe abschneiden. Ganz großes Kino, was Sie in Ihrem Kommentar abgeliefert haben. Die drei von der Tankstelle sind bestimmt stolz auf Sie.

Armin Latell | Do., 30. Juni 2022 - 09:31

Antwort auf von Richard Schneider

die vermeintliche "Pointe" ist nicht schwer erkennbar. Leider trifft sie aber überhaupt nicht die Sache, bzw. den Kern .

Han Huber | Mi., 29. Juni 2022 - 17:09

Antwort auf von Richard Schneider

Fremdwörter sind Glücksache. Der Autor belegt faktenorientiert, wie es zu diesem Krieg gekommen ist, welche Rolle die USA gespielt haben und noch spielen. Verstehen und nicht Verständnis - eine wichtige Differenzierung, mit welcher nicht nur Sie, sondern der MSM insgesamt Mühe hat. Aber vielleicht schreiben Sie noch was zu Ihrer ‚Evidenz‘ - würde mich, falls diese mit Fakten untermauert wird, echt interessieren …

Helmut Bachmann | Do., 30. Juni 2022 - 00:23

Antwort auf von Han Huber

Ich lese vor allem Behauptungen. Nur weil diese im Brustton der Überzeugung vorgetragen werden, sind es noch keine Fakten. Sie sind Blendwerk um die Täter-Opferumkehr zu vertuschen.

Joachim Kopic | Mi., 29. Juni 2022 - 13:22

... das Politikgeschehen realistisch sehen. Ein kleiner Hoffnungsfunke.
Ich hätte allerdings Putin für klüger gehalten und hätte nach Aufbau von Raketenstationen in der Ukraine durch selbiges auf Kuba oder anderen mittelamerikanischen Staaten gekontert. Wer dann da wohl der Böse wäre!?!

Nur war der Aufbau von Raketenstationen in der Ukraine gar nicht geplant, da hätte der Putin lange warten können bis er welche in Kuba hätte stationieren können. Es geht ihm aber auch eher darum die „ Kleinrussen“ heim ins russische Reich zu holen.

Gisela Fimiani | Mi., 29. Juni 2022 - 13:53

Ein Interview, für das man dem Cicero danken muß, bringt es doch auf wohltuende Weise Realität, Realismus, geopolitisches Denken nahe. Webers Gesinnungsethik vs Vernunftethik steht deutlich vor Augen. Gesinnungsgetriebene, hypermoralische, woke Politiker und deren Medienvertreter verwandelten ehemals zutiefst Friedensbewegte in kriegstreibende Russlandhasser und Russenhasser. (Kultur, Sport, sog. Oligarchen) Ein „über das Wasser gehender“ Obama, ein marionettengleicher Biden, der den „kalten Krieger“ spielen darf, haben dafür gesorgt, dass sich selbstüberhebende, in Moralismus suhlende Politiker und Journalisten bereit sind,den Stellvertreterkrieg für amerikanische Propheten zu führen. Jede Vernunftethik wird von westlich-woker, wohlstandsverwahrloster,realitätsferner Gesinnung niedergeknüppelt, denn sie allein verfügt über den Stein der Weisen. Das Wohlgefühl derer, die sich auf der richtigen Seite der Geschichte wähnen läßt sie jeden Rubikon überschreiten - mit den bekannten Folgen.

Maria Arenz | Mi., 29. Juni 2022 - 14:29

Spätetens, als Maersheimer behauptete, daß Putin ja garnicht meint, was er sagt, war es klar- es folgte denn auch nichts als glauben, meinen und fühlen. Der alte Herr sitzt bequem in seinem Elfenbeinturm , weit weg von Kiew, Tallin, Warschau und Riga und von dort kann man den Osturopäeren leicht sagen, sie sollten sich nicht so anstellen und sich halt in Gottes Namen damit abfinden, daß sie auf alle Ewigkeit auf Russenart regiert werden und genauso erbärmlich zu leben haben, wie die Russen. Wenn der arme Putin sich doch sonst bedroht fühlt, kann man halt nichts machen. Wie dumm insbesondere dieses Bedrohungsargument in Zeiten von Kurz-Mittel und Langstreckenraketen, Hyperschallwaffen und immer unbegrenzter werdenden Möglichkeiten von Cyberwar ist, fällt ihm offenbar nicht auf. Gut, den Schwachsinn mal wieder so gut aufbereitet am Stück lesen zu können, ich schätze es , daß der Cicero auch zu diesem Thema Gelegenheit gibt, den eigenen Standpunkt überprüfen zu können.

Tomas Poth | Mi., 29. Juni 2022 - 14:32

... sagen wir besser Beteiligung der USA an den Ursachen die zu diesem Krieg führten.
Gut, daß Mearsheimer auch im Cicero zu Worte kommt. Diese Argumente hört die "Kriegstreiber-Leserschaft" natürlich nur ungern.
Das wichtigste aber ist aus der Spirale der Kriegshandlungen herauszukommen, um den Friedensprozess einzuleiten. Nur gegenseitige Zugeständnisse helfen, nicht einseitige Schuldzuweisungen. Und ich fürchte, da wird die Ukraine wird an Gebietsabtretungen vorbeikommen.

Russland überfällt einen Nachbarstaat und Freunde des guten Kriegsgeschmacks fabulieren über Zugeständnisse des besetzten Staates. Spätestens wenn Ihnen die Kriegstreiber Ihr Haus oder die Wohnung besetzen, Sie verscheuchen (wenn Sie Kriegsglück haben), alles wegklauen und die Wohnung voll kacken und Ihnen nach einer Woche das Trümmerfeld überlassen, sehe ich Ihnen bei friedenstiftenden Zugeständnisverhandlungen interessiert zu.

Tomas Poth | Do., 30. Juni 2022 - 11:56

Antwort auf von Jens Böhme

... können Sie in einer heroischen Selbstverteidigung alles zerstören, ihr leben opfern, ihre Nachbarn hineinziehen, um auch dort Tod und Zerstörung zu etablieren, bis am Ende überall nur noch rauchende Trümmer überbleiben, und kein Mensch ihre kompromisslose Haltung hinsichtlich Ihrer Rechthaberei bewundern kann.
Gehen sie in die Ukraine und kämpfen Sie dort an der Seite der Ukrainer und beweisen sie ihren Heroismus!

Helmut Bachmann | Mi., 29. Juni 2022 - 15:11

Leuten, die alles ganz genau wissen und klar zwischen gut und böse unterscheiden können, höre ich nicht mehr zu.

Armin Latell | Mi., 29. Juni 2022 - 15:30

gute Fragen, man kann es auch als "guten Journalismus" bezeichnen. Fragen ohne Schaum vor dem Mund ob der "vollkommen gegen den mainstream gebürsteten" Antworten. Diese entsprechen dem, wie ich es sehe. Einschlägig Bekannte mögen es ganz anders sehen.
Ich finde es bemerkenswert, dass solch eine "böse, falsche, putinverstehende, verschwurbelte" Meinung auch zu Wort kommt, was ja mittlerweile keine Selbstverständlichkeit mehr ist, denn zumindest in Buntland scheint mir zu gelten "willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich Dir den Schädel ein"

Gerhard Lenz | Mi., 29. Juni 2022 - 15:50

des Kalten Krieges.

Nur, dass jetzt dem freiheitlich-demokratischen (von mir aus kapitalistischen) Westen nicht mehr ein kommunistischer Block, sondern neben China ein erz-reaktionäres, völkisch-faschistoides Russland gegenübersteht.

Mearsheimer bestreitet die volle Souveränität der russischen Nachbarn, gibt dem Westen die Schuld, nicht die möglichen Empfindlichkeiten des Herrn Putin beachtet zu haben. Ich nehme an, er erwartet im Gegenzug die gleichen Privilegien für die USA.
Damit tut Mearsheimer - der übrigens mit seiner Meinung in russischen Blättern zitiert wurde - Putin einen Riesengefallen. Er degradiert die Ukraine (oder wen auch immer Putin gerade bevormunden möchte) zu einem von Russland abhängigen Satellitenstadt, der mindestens für seine außenpolitische Ziele (wahrscheinlich trifft das aber auch für die Innenpolitik zu) Putin um Genehmigung fragen muss.
Da kann man durchaus so konsequent sein, die Ukraine gleich dem russischen Staatsgebiet zuzuschlagen.

John Mearsheimer argumentiert völlig widersprüchlich und zum Teil chaotisch. Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Wenn man weiß, dass Russland eine Atommacht ist und sich das größte Land einmal auf dem Globus anschaut, dann kann man nicht glauben, dass es sich von der Ukraine, den baltischen Staaten oder sonst einem Land in Europa bedroht fühlt. Maersheimer hat es wohl nicht mitbekommen, aber Putin spricht der Ukraine die Eigenstaatlichkeit ab, er sieht es als Kleinrussland an und will es in die Föderation holen, das ist doch völlig klar. Glaubt Maersheimer wirklich, Russland wird sich mit dem Flickenteppich zufriedengeben, den sie im Osten und Süden der Ukraine kontrollieren? Nur versucht Putin sich jetzt als Opfer zu stilisieren, nachdem ein Blitzkrieg nicht geklappt hat und er stattdessen nun die Nato um Schweden und Finnland erweitert hat und sich mit Sanktionen rumschlagen muss. Und Maersheimer hilft ihm bei der Argumentation - die ist allerdings nicht schlüssig!

Romuald Veselic | Mi., 29. Juni 2022 - 17:13

nicht negativ beteiligt wurde/ist...?
Schon seit dem ausgehaltenen Idioten K. Marx, ist an allem der Westen schuldig.
Ich habe mir das als Jugendlicher tagein, tagaus anhören/lesen müssen.
Paradoxerweise, als die Sowjetsoldateska 1968 in die CSSR einmarschierte, sind ca. 300.000 Menschen gen. Westen gezogen. Dorthin, wo immer alles schlechter war, als im Sowjetparadies.

Natürlich, der Mearsheimer lügt, was das Zeug hält. Klassischer Putin-Syndrom. Vielleicht ist er Honor Colonel der FSB. Erzählt nur, was Putin/Lukaschenko gerne hören. Eigentlich völlig normal. Judasse gab es schon, bevor unser Heiland am Kreuze starb.

nicht negativ beteiligt wurde/ist....?

Nein. Wenn ich mich umschaue nicht aber wo fange ich an. Bei Cortez der die Indios abgeschlachtet hat, den Nordamerikanern die die Indianer abgeschlachtet haben, den Sklavenhaltern die die Afrikaner abgeschlachtet haben, die Ami und Franzosen die im Pazifik mit Atombombenversuchen ganze Atolle in die Luft gejagt haben ohne Rücksicht auf die indigene Bevölkerungen, Atombombenabwürfe auf Städte ohne Rücksicht auf die Zivielbevölkerung, Korea - Vietnam - Kambotschakrieg, 2 Weltkriege von uns ausgehend und Napoleons Feldzug gegen Russland mit Millionen Toten, Kolonien in Afrika und Übersee brutalst geknechtet und ausgebeutet, Jugoslawien - Irak - Afghanistan - Syrien - Libyenkrieg mit einer Koalition der Willigen, unzählige blutige Putsche angezettelt und Regimechanges, derzeit wieder Megaaufrüstung gegen Russland beim 3. Weltkrieg wird's doch endlich klappen mit der Nato im Rücken, Russland in die Knie zu zwingen und China erledigen wir nebenbei.

Sie haben den aktuellen Krieg in Ukraine vergessen.
Sie haben vergessen den 700-Jahre langen Krieg mit den Osmanen/Türken, die Europa erobern u. versklaven wollten. Sie erwähnten nicht die Verwüstungen, die Vandalen, Hunnen, Mongolen & Tataren in Europa anrichteten u. Millionen von Europäern (davon besonders die Frauen) ins Sklaverei verschleppten. Sie haben vergessen den Genozid an Armeniern, Tutsis o. an den Ibos in Biafra.

Wenn Sie sich für die Untaten der "Westler" verantwortlich fühlen, gut so, ansonsten ist's nicht mein Problem. Sie haben kein Recht, mich zu belehren u. Ihre Ansichten interessieren mich nicht. Ihre Infos, sind nicht meine Infos. Gell? ??

Unter den slawischen Völkern, waren/sind nur die Russen (siehe aktuell) die übelsten Imperialisten, mit Verbündeten wie Lukaschenko o. die Faschomullahs. Nur weil die Russen "nur" die benachbarten Völker unterjochten, waren sie nicht weniger Kolonialisten.

Pax vobiscum ?

Urban Will | Mi., 29. Juni 2022 - 18:56

als das im Anti – Russen – Lager gepflegte Narrativ vom ewig bösen Russen Putin, der seine ganze Politik darauf auslegt(e), das alte Sowjetreich wieder entstehen zu lassen.
Vieles von dem, was hier zu lesen ist, war schon in diversen Kommentaren hier zu finden und jeder, der ein wenig analytisch diesen Krieg und dessen Entstehung durchdacht hat, sich nicht von der einseitigen Herangehensweise der Leitmedien u d links – grünen (die CDU mit einschließenden) Politik hat beeinflussen lassen, die, das schrieb ich schon öfters, diesen Krieg wie einen Sandkastenkonflikt behandeln, konnte zu ähnlichen Schlüssen kommen.
Was – das muss man der Kindergarten – Abteilung leider immer wieder sagen, da sie sonst gleich losschreien – nicht bedeutet, dass dieser Krieg gerechtfertigt war.
Man versteht leider nicht überall den Unterschied zw. Erklärung und Entschuldigung.
Aber „Böser Putin darf nicht gewinnen“... ist kein Ansatz, der zu seriösen Lösungen führen wird. Die Realität ist nun mal brutal.

die offensichtliche Einfach-Denk-Struktur ... wenn es nicht so traurig und gleichzeitig gefährlich wäre, könnte man lachen - genauso, wie über die "Halb-Antworten" unseres "Olafs" - aber viele scheinen inzwischen auf BILD-Schlagzeilen-Niveau justiert zu sein. Da freu ich mich eher über Monty Pythons-Sätze wie "werft den Purschen zu Poden" ;)
Zurück zu obigen Satz: Das einzige, was Leid mindern würde, wären umgehende Gesprächsvermittlungen und keine Waffenlieferungen mehr...

Logisch Herr Kopic! wenn frau sich so durch den Dschungel der Presse schlägt. Und mal in den etablieren Medien mit der Meinung-Ukraine auf dem Vormarsch und dann mal wider in der Zange von Putin.
Faktisch ein hin-und her.
Ist es ein Krieg der ewig dauern und durch ein gewollt oder zufälliges Ereignis, Europa ganz erfassen kann. (siehe Selenskyj hat bei der Zuschalte zu Madrider Natotagung, den Krieg der NATO gegen die Russische Föderation gefordert.

Es reicht wahrscheinlich nicht, dass sein Land ausblutet und Deutschland durch die Folgen verarmt.

Peter Sommerhalder | Mi., 29. Juni 2022 - 20:25

ist es mittlerweile eigentlich egal wer Schuld ist.
Ob Putin alleine, gut möglich. Ob der Westen, (vor allem die USA) mitschuldig ist, gut möglich.
Krieg, ich werde es sowieso nie verstehen wieso die Menschen sich dies antun.

Und vor allem, ich kann es eh nicht ändern.
Ich versuche einfach mir und meinem Umfeld Sorge zu tragen...

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 29. Juni 2022 - 23:26

..Einzelne immer gegen den Mainstream. Für die Lösung dieses Konfliktes sehe ich die gleichen Szenarien wie der Autor, entweder eine total zerstörte Ukraine und eine ruinierte dt. Volkswirtschaft oder den Atomkrieg und damit Finis.

Dirk Weller | Mi., 29. Juni 2022 - 23:49

Auch wenn man Mearsheimer nicht zu 100% zustimmt, sind seine Meinung und die von ihm genannten Fakten wichtig, um die Situation WIRKLICH zu verstehen.
Sofern man überhaupt daran interessiert ist.
Denn die populistische und oberflächliche gut/böse Darstellung der deutschen "Qualitatsmedien", wird der komplexen Situation in keinster Weise gerecht.
Denn wie Mearsheimer korrekt angemerkt hat, gibt es keinen ernsten Zweifel daran, dass die USA und die Nato diesen Krieg zumindest grob fahrlässig oder sogar in voller Absicht in Kauf genommen haben.
Auch wenn Putin als Angreifender der Hauptschuldige ist, so müssen sich die USA und die Nato diese Schuld vorhalten lassen.
Warum die "Qualitatsmedien" diesbezüglich schweigen, dass dürfte deren Geheimnis bleiben.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 30. Juni 2022 - 08:09

Boden"?
Es könnte immerhin sein, dass die Ukraine weniger europäisch ist als Russland?
Der Autor scheint wohl jeweils in Russland, China, Irak etc. "zu Hause" zu sein?
Wenn er das jetzt einmal selbst im Zusammenhang sehen würde, dann können die USA evtl. wieder prosperieren, wenn sie nicht mehr ein Land "gegen das andere aufbringen"?
Ich hoffe, dass mittlerweile alle Welt die USA einschätzen kann und dabei auch schätzen, denn ohne Nordamerika gibt es keine weltweite Prosperität.
Die USA werden allerdings Grönland kaum kaufen können, für dessen Souveränität Dänemark noch lange bürgen wird.
Jetzt gibt es ersteinmal einen so richtig langen eisernen Vorhang und damit vielleicht doch nicht so ganz das, was sich die Balten und Skandinavier oder etwa Polen vorgestellt hat?
Muss ich wirklich etwas dazu schreiben, wie die USA jemanden finanzieren?
Nennt man das Einfluss gegen gedrucktes Geld = Dollar?
Da kann der Rubel oder Renminbi nicht mithalten, aber militärisch, mit Rohstoffen?
Vernunft?

Christoph Kuhlmann | Do., 30. Juni 2022 - 09:09

Er zwingt Deutschland, Finnland, Schweden aber auch die Türkei auf Natokurs, schwächt Russland und was Trump mit einem Boykott deutscher Autos erreichen wollte schafft die gegenseitige Wirtschaftsblockade. D'accord. Nur, wir wollten Russland auf lange Sicht in der NATO und EU. Die Bundeswehr stand kurz davor russische Panzerfahrer auszubilden. Die EU ist das Projekt um der andauernden Selbstzerstörung Europas ein Ende zu bereiten. Dazu wurde sie gegründet und sie ist notwendiger denn je. Militärisch gesehen kann Russland bei der gegenwärtigen Strategie gar nicht verlieren. Solange die Ukraine kaum weitreichende Waffen hat. Das ist idiotensicher. Ökonomisch ist das allerdings ein gigantisches Verlustgeschäft, denn der ganze Aufwand dient dazu verbrannte Erde zu erobern und Land hat Russland mehr als genug. Die Technologie, um die Oblasten wieder aufzubauen oder Lieferanten, die diese liefern nicht. Neben der Ukraine und Russland wird Deutschland zu den größten Leidtragenden gehören.

Albert Schultheis | Do., 30. Juni 2022 - 09:28

Ich glaube es war noch 2013, als der ominöse Satz fiel "Fuck the EU!" - gesagt von der amerikan. Agentin Victoria Nuland in Kiew, während sie dabei war, mit der CIA die Pulverfässer zu füllen und die Lunten zu legen für den Umsturz der letzten demokratisch gewählten Regierung Janukowitsch in der Ukraine. Dieser war nicht bereit, sein Land vorbehaltlos an den Westen auszuliefern. Damals verkehrten regelmäßig die Familie Biden, Papa Joe und Sohn "Jägermeister" sowie das Ehepaar Clinten und der CIA-Direktor in Kiew. Sogar Obama hatte in einem Interview süffisant eingestanden, dass er bei dem coup d'etat etwas nachgeholfen hatte. Heute sehen - wenn wir es denn wollten - wie sehr die EU, und insbesondere Deutschland, ge-fucked wurden! Die Amis sind drin wie kaum jemals zuvor, die Russen sind draußen mehr als zu Zeiten Breschnjews, und Deutschland ist demnächst so kaputt wie die DDR 1989. Und nach der Schlappe der maroden NATO durch Mopedkrieger, erstrahlt sie heute wieder in strahl. Glanz!

Sabine Lehmann | Do., 30. Juni 2022 - 13:25

Und schon wieder ein Putin-Versteher. Ob solche Leute wohl auch eine historische Nötigung in Hitlers Angriffskriegen und dem Holocaust sehen? Schließlich gab es da auch eine „Vorgeschichte“!? Hitler wird schon seine Gründe gehabt haben. So wie der Putin. Oder Hussein. Oder Assad. Oder Stalin. Oder Idi Amin. Oder oder oder. Ich kann es nicht mehr hören und finde diese Relativierungen unerträglich dümmlich. So gesehen hatte auch Osama bin Laden so seine Gründe, eine Vorgeschichte sozusagen. Ganz schwere Kindheit, traumatische Erfahrungen als Terrorist und Taliban. Und ja, natürlich, der Taliban ist auch nur ein Mensch, so wie der Putin und andere Verbrecher der Weltgeschichte. Sie alle wurden quasi von anderen zu ihren „Taten“ genötigt. Damit sind sie alle exkulpiert, selbstredend. Wäre doch gelacht wenn Täter einfach Täter blieben, machen wir doch einfach die Opfer zu Tätern. Eine ganz moderne und woke Philosophie der modernen Zeitgeschichte, Glückwunsch!

Wenn ich ehrlich bin :
ich kann es nicht mehr hören und finde es unerträglich und dümmlich, wenn Menschen mit einer vereinfachenden und populistischen Schwarz/Weiß-Sicht der Welt versuchen komplexere Zusammenhänge zu verstehen und dann erwartungsgemäß jämmerlich scheitern.
Die Welt ist viel mehr als Gut/Böse oder Schwarz/Weiß.
Mearsheimer weiß das natürlich und versucht den Menschen aus einer neutralen Position heraus die komplexen Zusammenhänge zu erklären.
Die einen verstehen es dann, die anderen, so wie Sie Frau Lehmann, eben nicht.
Die einen sind Versteher, die anderen eben nicht.

Und Putins Beweggründe zu verstehen ist keine Zustimmung zu Putins aggressivem Handeln, aber es erklärt sein Vorgehen.

Ein Profiler der Polizei kann auch feststellen, dass ein Mord aus Eifersucht begangen wurde, ohne dass der Profiler den Mord rechtfertigt oder sogar für richtig hält.

Gunther Freiherr von Künsberg | Do., 30. Juni 2022 - 15:23

Ich bin offensichtlich der Einzige, der erkannt hat, weshalb die USA versuchen die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Vladimir dem Kleinen (VdK)in Europa stattfinden zu lassen.
Zar Vladimir der Kleine möchte natürlich groß werden, weshalb er sich anschickt das Reich seines Vorbilds, Zar Alexander des Großen (geb.1818. regierte 1855-1881) wieder herzustellen. 1867 kam der Kaufvertrag mit den USA über das Territorium Alaskas zustande. Jo Beiden will natürlich verhindern, dass VdK versucht Alaska zurück zu erobern. Solange russische Truppen in Europa gebunden sind können sie nicht in Alaska eingesetzt werden.
Damit bestätigt sich die steile These, dass die USA ein Interesse am Ukraine-Krieg haben, und deshalb Waffen liefern um Alaska zu retten. Mein Vorschlag zur sofortigen Beendigung des Ukrainekriegs: Alaska tritt aus der NATO aus und wird wieder russisches Staatsgebiet Stand 1867 mit einem Zar, der dann natürlich als Vladimir der Große in die Geschichte eingehen wird.