Kind bei der Taufe
Trotz Rekordaustrittszahlen stieg zuletzt die Zahl der Taufen in Deutschland / dpa

Neue Statistik: Rekorde bei Kirchenaustritten - Warum wir mit der Kirche zugleich unserer Kultur den Rücken kehren

Die Austrittszahlen aus beiden Kirchen erreichen neue Rekordwerte. Doch weder Resignation auf der einen Seite noch Schadenfreude auf der anderen sind angebracht. Vielmehr braucht es eine Vergewisserung darüber, was der Gesellschaft mit dem völligen Verschwinden der Volkskirchen verloren ginge. Der galoppierende Schrumpfungsprozess der Kirchen zeigt, dass das institutionalisierte Christentum von Voraussetzungen lebt, die es selbst nicht mehr garantieren kann. 

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Jeden Tag wurden 2021 durchschnittlich in Deutschland 390 Kinder katholisch getauft. Jeden Tag! Ist das viel oder wenig? Vielleicht hört es sich recht viel an, aber zehn Jahre zuvor waren es noch täglich im Schnitt 800 katholische Taufen. Wer aber heute nicht getauft wird, kann auch in 30 Jahren nicht austreten. Die dramatische Erosion kirchlichen Lebens in Deutschland lässt sich an diesen Zahlen viel mehr ablesen, als die in den Nachrichten im Fokus stehenden Austrittszahlen. 

Weniger als die Hälfte der Bevölkerung Kirchenmitglied

Diese sind im vergangenen Jahr allerdings auf ein bisher ungekanntes Niveau gestiegen. Im vergangenen Jahr traten 359.338 Menschen aus der katholischen und rund 280.000 Menschen aus der evangelischen Kirche aus. In beiden Fällen ist das ein neuer Rekordwert. Im vergangenen Jahr gehörten rund 21,6 Millionen Menschen der katholischen Kirche an, bei den Protestanten waren es rund 19,7 Millionen. Damit sank die Zahl der Christen in Deutschland, die Mitglied einer der beiden großen Kirchen sind, erstmals unter die 50-Prozent-Marke. Der Untergang des christlichen Abendlandes? Und wen kümmert es? 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Petra Horn | Mo., 27. Juni 2022 - 18:48

die Kirche hat sich von der Kultur verabschiedet. Die großer Teil der dort Aktiven hat erst die evangelische und dann die katholische Kirche in Deutschland mit einer abgehobenen linken Ideologie untergraben.
Das hat nichts mehr mit Gott, Jesus, heiligem Geist und der Bibel zu tun.
Diese Jünger der Gender-Religion sollten sich explizit eine neue Kirche gründen.

Die evangelische Kirche noch mehr als die katholische ist eine wesentliche Institution, durch die seit 1968 marschiert wird. Ich war vor einem Jahr dort ausgetreten wegen der ideellen und inzwischen auch aktiven Unterstützung der Migration über das Mittelmeer. Unsere Gemeinde liegt in einem gutbürgerlichen Vorort, in dem man die Folgen davon kaum spürt. Die Pfarrerin tat entrüstet, nachdem ich ihr auf ihre Frage hin meinen Austrittsgrund nannte. Vor ein paar Jahren hatte sie mir bei der Übernahme ihres Amtes stolz erklärt, dass sie das auch tue, damit ihr Sohn vor der Tür auf der Elbe segeln könne (was er bis jetzt nicht tut). Der Stadtteil (nebst seiner Schulen), aus dem sie hierher gewechselt war, hat einen besonders hohen Migrantenanteil.

Sehr geehrte Frau Horn, in Google einfach mal Sekte eingeben und Sie werden sinngemäß auf folgende Definition stoßen: „vom allgemeinen Glauben abweichend und abgespalten von der Mehrheit der Glaubensgemeinschaft,
die ware Erlösung für sich in Anspruch nehmend, den besseren, allein richtigen Weg gefunden zu haben.“ und nun dürfen Sie 3x raten auf wen die neue Sekte oder von mir aus die neue Glaubensgemeinschaft = Kirche zutrifft? Auch hat dies weder mit Gott, heiligen Geist und schon gar nichts mit der Bibel zu tun. Und nun die alles entscheidende Frage: Auf wen oder was trifft dies alles zu? Ich denke mal. sie kommen selbst dahinter. Angefangen als Friedens und Anti- Atomkraftpartei. Geendet als die Partei, die Deutschland in den totalen Abgrund getrieben hat, bis hin zur Selbstzerstörung einer ehemals stolzen Industrie und Wirtschaftsnation. Übrig geblieben, noch nicht ein Mal ein Hauch von sich selbst. Die „Demokrarie“ abgeschafft!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ich, 62, bin wegen der Wandlung der kath. Kirche in eine diesseitige Zeitgeist-Agentur ausgetreten. Wer sich seine Enzyklika "Laudato si" vom Klimapapst Schellnhuber schreiben lässt, hat sich als Hort des Glaubens für mich erledigt.

Der Verfall der christlichen Kirchen ist auch ein Verfall der Gesellschaft. Statt Glauben an Gott zu verkünden, der gerade in Stunden größter Not Trost und Zuversicht spenden könnte, sorgen sich die Kirchen um Klima, Corona, Migration (von Menschen, die das Christentum ablehnen) und diverse andere zeitgeistige Themen. Klaus-Rüdiger Mai hat es im Vorwort zum Sonntag bei TE zutreffend beschrieben: Eine neue Kirche, ein neuer Glauben, ein neues Volk.
Wie soll in einer „vielfältigen Gesellschaft“ ein Zusammenhalt entstehen, der nicht nur kurzfristig hält? Wie will ich die 10 Gebote als „gemeinsame Grundlage des Zusammenlebens“, der Rücksichtnahme auf den anderen vermitteln, wenn diese keinen Wert mehr haben?
Die christl. Kirchenfürsten feiern gemeinsam mit den islamischen Gemeinden deren Feiertage, aber letztere nicht mit den Christen. Politik und Medien feiern unter dem Stichwort „Aufklärung“ die Säkularisierung der Gesellschaft, aber wo bleibt der neue Kitt für den Zusammenhalt?

Alles für mich richtig gesagt Frau Horn. Und der Zuspruch der Antworten zu Ihrer Aussage zeigt, wir sind nicht allein. Gläubige Menschen können auch ohne eine links-grün vereinnahmte Politik dem christlichen Glauben folgen. Die Missbrauchsfälle sind doch nur das I-Tüpfelchen der letzten Jahre. Die Kirche hat sich von den Menschen und deren Kulturverständnis weit entfernt, auch wenn die Frontkämpfer der Kirchen vor Ort noch versuchen, da einiges herauszureißen.
Zölibat, Frauen in der Kirche, Kirchenrecht über weltliches Recht, prekäre Arbeitsverhältnisse in kirchlichen Einrichtungen, desolater Umgang mit Kirchengeld durch Prunkbauten usw., das waren die Holzwürmer, die am Kreuz Jesus genagt haben und nun bricht es zusammen. Gerade die uns bekannten Kirchenfürsten Bedford-Strom, das beste Beispiel, haben sich in die Migrationspolitik eingemischt und politisiert. Die Vermittlung des Glaubens und die Gläubigen haben sie schlicht und ergreifend ausgeblendet.

Da wird vermischt, was nicht zusammengehört.

Was soll's denn nun sein? Volkskirche oder weltabgewandter Frömmlertempel?

Es sind die Kirchenaktivisten, die sich für eine Abschaffung des Zölibats, für weibliche Priester, für rigorose Aufarbeitung der Mißbrauchsfälle engagieren. Viele von denen sind in der Flüchtlingshilfe oder Ökologiebewegung aktiv. Sie fordern eine Kirche, die mitten in der Gesellschaft steht, die Stellung bezieht. Und keinen rückwärtsgewandten Buß- und Beetverein, der sich in rückwärtsgewandten Traditionen verkriecht.

So mancher Forist zeigt mal wieder ein außerordentlich selektives Gedächtnis.

Dass in der DDR die Kirchen zu einem Teil der Opposition wurden und bei der Wende eine durchaus signifikante Rolle spielten, scheint keinen aufzuregen, im Gegenteil.
Da fordert keiner, die Kirche hätte sich zurückhalten und "Realität" anderen überlassen sollen.

Aber Kirche und AfD vertragen sich nicht, da bezieht der Wutbürger natürlich Stellung....auf der Gegenseite.

Helmut Bachmann | Mo., 27. Juni 2022 - 18:50

Stimmt ja, dass es schön war, als Gemeinden sich So in den Kirchen getroffen haben. Da fällt etwas weg und das ist tieftraurig, wenn man es nicht ersetzen kann. Aber besser man trifft sich zukünftig regelmäßig im Dorfgemeinschaftshaus als weiter zu heucheln, man würde mit dem Glauben etwas anfangen können. Die Kirche zahlt jetzt eine 1700 Jahre alte Zeche. Als sie zur römischen Staatskirche wurde, hat sie Authentizität gegen Macht getauscht. Sie hielt bis heute die Gläubigen in Abhängigkeit, was sich aus dem Glauben nicht ergibt. Zur Freiheit wurden wir befreit. D.h. nicht zu Untertanen einer Kirche. Eine zukünftige Kirche wird wieder ein authentisches Fundament brauchen. Oder sie wird nur noch für die kleiner werdende Zahl der sich Unterwerfenden da sein.

Volker Schmitt | Mo., 27. Juni 2022 - 19:02

Der Artikel schafft es perfekt, im Ungenauen über die konkreten Gründe der vielen Kirchenaustritte zu bleiben. Einen sehr wichtigen Grund sehe ich darin, dass sowohl evangelische wie katholische Kirche sich freudig links-grünem Zeitgeist in die Arme geworfen haben. Leute, wie mich, die dies nicht mögen, vergrault dies. Ich jedenfalls bin ausgetreten, weil ich einen Herrn Bedford-Strohm nebst Gefolge unmöglich noch guten Gewissens finanzieren konnte. Und diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Die Kirchen sind zu grünen Sekten verkommen und die Mehrheit im Land wählt eben doch anders. Just my five cents.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 27. Juni 2022 - 19:04

Ein sehr ausgewogener Beitrag. Ja, derzeit treten vermehrt bisher in den Kirchengemeinden sehr engagierte Mitglieder aus. Weil das Frauenbild der Katholischen Kirche völlig aus der Zeit gefallen ist. Zwar stellte noch um das Jahr 2000 ein russlandaffiner SPD-Politiker Frauenthemen in die "Gedöns"-Ecke, aber die Rolle der Frauen in der Katholischen Kirche erscheint so zementiert, dass mit keinen Änderungen zu rechnen ist. Und solange sich an dieser Situation nichts ändert, sind rückläufige Austrittszahlen illusorisch.

Christoph Kuhlmann | Mo., 27. Juni 2022 - 19:12

vor 140 Jahre in seinem Werk, "Die fröhliche Wissenschaft".

https://www.deutschlandfunk.de/philosophie-gott-ist-tot-und-nietzsche-u…

Niklas Luhmann sprach in seiner Religionssoziologie von einem gesellschaftlichem Funktionsverlust der Religion. Sie hat die Funktion der Welterklärung an die Wissenschaft verloren. Niemand glaubt mehr an die Schöpfungsgeschichte. Wer es doch tut entspricht nicht unbedingt den Rationalitätskriterien der Moderne. Heute erfährt man vielmehr wann wesentliche Bestandteile der Bibel im Vorderen Orient zum ersten mal von anderen Religionen schriftlich fixiert wurden. Das wesentliche Zeitangaben falsch sein müssen und die Bibel eine Sammlung von Texten ist, die über einen sehr langen Zeitraum entstanden; deren Autoren oft unbekannt sind. https://www.deutschlandfunk.de/wie-ist-die-bibel-entstanden-viel-mehr-a…

Die Religion hat noch eine Funktion für psychische Systeme. Wer es braucht der soll es haben.

Christa Wallau | Mo., 27. Juni 2022 - 19:25

also der Orthodoxie, Glaube und Tradition durchaus lebendig sind, wird einem sehr weh um's Herz.
Einer unserer Söhne und ich sind gerade von einer Rundfahrt durch Nordgriechenland, Albanien u. den Süden von Nord-Makedonien zurückgekehrt. Dort denkt niemand daran, so etwas wie einen "Syndalen Weg" der Moderne ins Leben zu rufen. Die Kirche in diesen Ländern ist tief verwurzelt in der Tradition und bleibt es. Insofern ist sie authentisch u. spendet denen, die wirklich an Jesus Christus u. sein Evangelium glauben, zuverlässig Trost u. Hilfe. Natürlich gibt es auch in diesen Ländern viele Ungläubige, aber sie halten sich dann eben aus allem raus u. lassen die Gläubigen in Ruhe. Jedenfalls ist ihnen jedoch ihr k u l t u r e l l e s christliches Erbe wichtig, und sie ehren u. pflegen es entsprechend. Statt sich an der total verweltlichten protestantischen Kirche zu orientieren, sollte sich die Katholische Kirche in D ein Beispiel an der Orthodoxie nehmen und die Oekumene mit ihr vertiefen.

Tomas Poth | Mo., 27. Juni 2022 - 19:40

... - Erosion wohin man schaut.
Der Quickie des schnellen Konsums von allem schafft Ablenkung und läßt in der Oberflächlichkeit verharren.
Die Kirche scheint nicht mehr die Bedürfnisse oder überhaupt noch irgendein Bedürfnis der Menschen anzusprechen.
Seit der Aufklärung gibt es jede Menge Religionsersatz im Angebot, bis hin zu neuen Ersatzreligionen wie Klima, Corona, Ausdifferenzierungen in der gefühlten Geschlechtlichkeit und andere zeitgeistige Erscheinungen.
Die Amtskirche ist damit überfordert, darüber gibt es keine Textstellen, Schriftsätze oder "Anleitungen" in der Bibel.
Die Bibel wirkt irgendwie immer mehr wie aus der Zeit gefallen.
Das was an der Bibel zeitlos und ein Zeugnis dafür ist, daß der Mensch mehr als nur vom Brot lebt, das vermögen ihre Prediger nicht mehr unter die Menschen zu bringen.

Kirche überfordert wäre. Vielmehr sehe ich, daß die Kirche im krampfhaften Bemühen „modern“ zu werden, dem linken Zeitgeist folgt. Man ist offensichtlich der Meinung, je weiter man sich nach links bewegt, desto attraktiver ist man für den modernen Linksmenschen.

Das ist eine Fehleinschätzung mit fatalen Folgen! Zum einen ist der Linksmensch per Definition kein Christ, er folgt seiner eigenen „Religion“, seine „Kirche“ sind die Grünen und andere „Öko“-Sekten. Die Kirche „gewinnt“ daher linksseitig keine neuen Mitglieder.

Andererseits ist der übliche Christ eher traditionell/konservativ veranlagt sodaß er sich von der Neuausrichtung der Kirche nach links abgehängt fühlt, seine Werte und seine Überzeugungen werden von seiner Kirche nicht mehr vertreten, er tritt aus, ich spreche auch eigener Erfahrung!

Die Kirche verliert, aber auch unsere Gesellschaft verliert, denn sie basiert noch auf christlichen Werten, dieses Wertefundament geht nach und nach verloren!

Kann man auch so sehen wie Sie.
Verstehe ich recht, die Kirche müßte sich nur auf ihre von der Zeit unabhängigen Werte fokussieren, um ihre "Schäflein" nicht zu verlieren?
Was wären die Werte die man als unabhängig vom Zeitgeist definieren könnte.
Da komme ich selbst etwas ins schwimmen.

Sabine Lehmann | Mo., 27. Juni 2022 - 21:39

Trotz all dem bin immer noch in der evangelischen Kirche. Wie oft ich schon daran dachte auszutreten, ich weiß es nicht, in letzter Zeit immer öfter. Aber es gibt da etwas was mich davon abhält.
Unsere Familie war nie religiös, wir sind auch keine Kirchgänger. Aber in den letzten Jahren gab es einige Schicksalsschläge(ich nenne das jetzt mal so) und die haben mich dann doch ab und zu in die heiligen Hallen geführt. Nicht zum Gottesdienst, sondern wenn ich mich fast alleine dort wähnen konnte. Und es hat mir tatsächlich Kraft gegeben. Dort zu verweilen, die Gedanken spazieren zu lassen und zu hoffen, dass es da draußen irgendetwas gibt, was den "ganzen Laden" zusammen hält, das hat geholfen.
Seitdem treibt mich das schlechte Gewissen um, wenn ich mal wieder überlege, ob ich nicht doch austreten soll. Deshalb lasse ich es.

Hallo Frau Lehmann, ich bin aus der ev. Kirche ausgetreten, als die Herren Bedford-Strohm und Marx auf dem Tempelberg das christliche Kreuz ablegten. Für mich war das die Unterwerfung unter den mohammedanischen Glauben. Da ich nicht an die Dreifaltigkeit glaube, wollte ich schon früher aus der Kirche austreten, dachte aber immer, die christlichen Kirchen würden ein Gegenpart zum mohammedanischen Glauben darstellen. Welch ein Irrtum. Sie haben sich dem kommunistisch/grünen Zeitgeist voll und ganz unterworfen. Nach wie vor habe ich einen sehr starken Glauben an Gott, der mir, wie Sie es beschreiben, Trost und Hilfe in jeglichen Situationen gibt. Auch gehe ich gerne in ein Gotteshaus um dort zu diesem Gott zu beten. Es gibt mir immer Frieden und Kraft. Aber das ist nur meine persönlich Meinung. Mein persönlicher Glaube.

Alexander Brand | Mo., 27. Juni 2022 - 21:51

sondern die KIRCHE hat den Christen und der christlichen Kultur den Rücken gekehrt!

Die "christlichen" Kirchen Deutschlands interessieren sich schon seit Jahren nicht mehr für die konservativ-christlichen Menschen bzw. für Familien traditionell christlicher Prägung. Im Vordergrund stehen bunt, LGBT, Migranten vornehmlich aus muslimischen Ländern und sonstige Randgruppen die mit dem Christentum nie viel anfangen konnten!

Im Sinne einer vergeblichen und widerlichen Anbiederung an den modernen linken Menschen haben die Kirchen ihre christlichen Maßstäbe über Bord geworfen. Die Kirchen sind nichts mehr als ein williger Teil des herrschenden linken Machtapparats geworden.

Die Kirche ist überflüssig, weil sie die Christen aus den Augen verloren hat!

Die heutige Kirche vertritt nicht mehr unsere Kultur, sondern die der anderen!

& ANMAHNUNG, das das Übel in der Institution Kirche selbst, aber auch in der Gesellschaft selbst begründet liegt bzw. sind die Rahmenbedingungen, das Fundament falsch aufgestellt.

So lange es "Priester" in einer Religionsgemeinschaft gibt, so lange wird immer die Gefahr der Einflussnahme des Staates bestehen & das der Weg der Tugend & Wahrhaftigkeit verlassen wird (2G-Regel in Kirchen).

Hinzu die Herabwertung bis Diffamierung von Anschauungen von allem in gesellsch. Bannbreite, was nicht der links-grünen Norm & Moral entspricht.
(es wird Moral immer nur beim anderen eingefordert)

Zumal christliche Tempel (& nur die!!!) heutzutage als
MUSEUM angepriesen, vermarktet & gesehen werden
Die Gesellschaft inklusiv mit ihren falschen Kirchen-Pharisäern (NICHT alle PFARRER, DIAKONE & FUSSVOLK!)

hat den KONSERVATIVEN MENSCHEN seinen LEBENSRAUMES

ENTWENDET & BETROGEN.

UNS WURDE DER RÜCKEN ZUGEDREHT &

ich habe als ausgetretener Christ die Institution verlassen,
aber nicht meinen Glauben?

Für mich einer der Gründe, warum ich "meiner" Kirche schon vor Längerem den Rücken zugewandt habe. Glauben hat definitiv nichts mit Politik zu tun. Und dann von Beginn an dieses "Einimpfenwollens der Erbsünde" im Religionsunterricht. Ich fühle mich NICHT schuldig - übrigens auch nicht bzgl. der Greuel im III. Reich. Meine Großeltern etc. waren nie Mitglied der NSDAP und offensichtlich liegt es im Blut, bei sozialistischem Heilversprechen NICHTS davon zu glauben! "Gottseidank".

... Herr Brand.
Genau so ist es.
Linksgrünwoke reisst immer mehr Macht im Staate an sich.
Und die Kirche als Institution hielt es bis heute - da mögen individuelle Einzelfällen andes liegen, ja - immer mit den Mächtigen. In früheren "kirchenabsolutistischen" Zeiten war das für die Institution Kirche immer und überall gefahrlos... die Schäfchen hat man schon mit Zuckerbrot (ewiges Leben und ewige Glückseligkeit) und Peitsche (ewige Höllenqualen und ewige Verdammnis) bei der Stange gehalten.
Heute funktioniert das nicht mehr... stattdessen wird heute "mit den Füssen abgestimmt".

Wer sich im Minderheiten kümmert, der wird eben nur noch von Minderheiten unterstützt, wenn überhaupt.
Die anderen wenden sich immer häufiger von der Kirche ab, da sie von derselbigen eben immer mehr ignoriert werden.

Die "Führungskräfte" der Kirchen erklären übrigens immer wieder, dass ihrer Meinung nach die mangelnde Aufklärung der sexuellen Übergriffe sowie die Kirchensteuer die Gründe für die Austritte seien.
Die eigene Distanzierung von der breiten Masse der Menschen wird von denen gar nicht bemerkt.

H. Stellbrink | Mo., 27. Juni 2022 - 22:42

Dem ist nur entgegenzuhalten: "Es gibt eine sehr gute grüne Partei in Deutschland. Wir brauchen nicht drei von ihnen." Die Einmischung der Kirchen in die Alltagspolitik, das bereitwillige Liefern einer transzendentalen Legitimation für politische Alltagsfragen und Traumtänzereien erinnern an die Segnung von Kanonen durch Priester. Die Kirchen dienen sich dem linksgrünen Zeitgeist an, sie lecken ihm den Speichel. Die Versöhnung, die Seelsorge auch für die Marginalisierten und Verachteten, ist einem Beklatschen des Zeitgeistes gewichen, wie so oft in der Geschichte.
So wie sie sich darstellen, taugen die Kirchen nicht mehr als Beispiel für das Miteinander. Das, was wir verlieren, wenn wir uns abwenden, haben wir schon vorher verloren. Wie Kästner sagte: "Da hilft kein Zorn, da hilft kein Spott, da hilft kein Fluchen und kein Beten: Jawohl, die Nachricht stimmt, der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten."

C. Jahn | Di., 28. Juni 2022 - 08:54

Mir fehlt in dem Artikel etwas Wichtiges: Die Politisierung der Kirche. Ich kann mich sehr gut erinnern, wie aktiv sie sich in parteipolitische Debatten eingemischt hat, oft durch Lokalvertreter, manchmal auch durch Dinge wie den Kirchentag. Das hat eben nicht das "Fudament einer Gemeinschaftsbildung" ausgedrückt. sondern eher das einer Spaltung in politisch Gute und politisch vom Weg Abgekommene. Gleichzeitig beugte sich die Kirche der Schweigespirale hinsichtlich der Wirkungen unreglemtierter Massenmigration (die übrigens aufgrund des religiösen Kontextes auch für die christlichen Kirchen relevant ist).
Man hat also eine Kirche, die einerseits Gruppen spaltet, andererseits aber ihre Essenz nicht behauptet und sich lieber in Beliebigkeiten des Mainstreams "tauft". Es ist sehr richtig, dass die Kirche mehr als eine NGO oder ein Verein ist. So muss sie sich aber auch verhalten. Alterhwürdige Steinbauten machen das nicht von selbst.

Gerhard Lenz | Di., 28. Juni 2022 - 09:32

Immer weniger nutzen noch die "traditionellen Dienstleistungen" der Kirchen: die christliche Taufe, die kirchliche Eheschließung, die tröstlichen Worte des Pfarrers bei Bestattungen. Und wenn, dann oft nur noch aus traditionellem Pflichtgefühl. Der Hinweis auf einen "höheren Willen" hat in Alltag, ja selbst in Krisensituationen seine vermeintlich trostspendende Kraft längst verloren.

Dabei ist die Kirche zumindest in Teilen längst nicht mehr der muffige Verein, in denen ein Pfaffe noch vor wenigen Jahrzehnten von der Kanzel herab zumindest in der Provinz seinen Schäfchen untersagte, bei den nächsten Wahlen die gottlosen Roten zu wählen.
Fast schon paradox: Eine fortschrittliche Kirche, die sich im wirklich christlichen Sinne um Schöpfung und die Schwächsten der Gesellschaft kümmert, verliert ausgerechnet jene Mitglieder, die ihr dabei zustimmen. Zurück bleiben jene Konservative, die in Bibelkreisen und Kirchenchor einer Institution nachtrauern, die es glücklicherweise nicht mehr gibt

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 28. Juni 2022 - 09:55

von "ausserhalb" kommen, aber solange Nietzsches Zarathustra nicht zum Neuen Testament gehört, eigentlich zum Alten auch, ja zu jeder Religion, sollte man in Deutschland nicht zu angestrengt nach außen blicken, obwohl Nietzsche ein Prusse gewesen sein kann.
Es ist nun mal so, dass ich Prussen auch ohne Wörterbuch und Sekundärliteratur verstehe, jedenfalls sobald ich mir das zutraute.
Nun habe ich ganz vorsichtig darauf aufmerksam gemacht, dass die Voraussetzungen des Christentums, neben der fraglos zutiefst bedeutenden durch das Judentum, eventuell in Europa liegen, wie ich annehme Prussen, was hier niemanden verwundern sollte.
Das NT, genauer Christus kam mir doch sehr nah und vertraut vor.
Ich verstehe die Ängste, die sich verbinden damit, dass Gott Mensch wurde, gar vor einem voraussetzungslosen Gottmenschen.
Christus ist eher wie ein Lehrer des Göttlichen und eher nach dem AT ein Gott.
Andersherum ist die Bedingung des Lebens als eines Göttlichen unerlässlich für dessen Wahrheit!?

Wolfram Fischer | Di., 28. Juni 2022 - 11:36

"Und keinesfalls kann eine demokratische Öffentlichkeit mit Bürgerinitiativen, Bürgerräten und Nichtregierungsorganisationen diese Lücke so leicht ersetzen."
(U.a) NGO's sollen also die Kirche ersetzen?
Genau da sitzt doch (neben dem Mauern beim Thema Missgrauch) das zentrale Problem der Kirchen - in der evangelischen noch mehr als in der katholischen: daß sie sich dem linksgrünwoken (NGO-) Zeitgeist in verheerendem Ausmaß angebiedert haben und weiter anbiedern und sich solchermaßen politisiert schlicht obsolet machen, weil ihre Kerthemen - Glaube und Religion - auf der Strecke bleiben und sehr vielen Menschen eine vierte und fünfte linksgrünwoke Partei unerträglich ist, was eben - im Verbund mit Fassungslosigkeit über das Agieren im Missbrauchsskandal - vielfach im Austritt endet.

Gisela Fimiani | Di., 28. Juni 2022 - 13:05

Nicht „wir“ haben der Kirche „den Rücken gekehrt“. Die institutionalisierten Kirchen haben ihre Gläubigen verraten, indem sie die christliche Botschaft eintauschten, um staatsgefällig, weil staatsversorgt, nicht christliche Botschaften, sondern politische Botschaften herauszuposaunen. Darüberhinaus gefallen sich opportunistische, eitle Kirchenobere in der Rolle politischer Pädagogen. Nein, Herr Resing, Ihre Perspektive ist falsch. Die Urchristen wussten, dass das Gewissen die Macht richtet und nicht die Macht das Gewissen zu richten hat. Das Volk ist oft klüger, als seine Führer. Die Kirchen selbst haben für die Abkehr von unserer christlichen Kultur gesorgt und benehmen sich nun wie unsere hochmütige, arrogante classe politique, die die Verantwortung für eigenes eklatantes Versagen beim Sündenbock sucht. Die sich dem Zeitgeist unterwerfenden Kirchen, vor allem deren „Führer“, haben unendlichen Schaden angerichtet. Herr Harbarth ist genau der „richtige“ Berater für Hochmut +Verachtung.

Gerhard Fiedler | Di., 28. Juni 2022 - 13:19

Hauptgrund für Kirchenaustritte sind Glaubenszweifel, nicht Missbräuche, Frauenbild oder Nachlaufen des Zeitgeistes. Vielen Christen fällt es heute schwer, die biblischen Geschichten so abzunehmen, wie es früheren Generationen möglich war. Der Zweifel an der Existenz Gottes überwiegt. Und gäbe es dennoch einen Gott, so gäbe es den Zweifel am christlichen Gottesbild. Es passt nicht zur realen Welt. Das Stärkere und Bessere setzt sich durch, überall, mit all seinen Konsequenzen. Wäre dem nicht so, würde dies den RücKschritt und Untergang der Schöpfung bedeuten. Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Soziales, die besondere Stellung des Menschen bekommen so eine andere Blickrichtung. Und so träumt der Mensch sich einen Schöpfer, von dem Jesaia kündet: "Und nun spricht der Herr, der dich geschaffen hat. Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein". Unfassbar diese Botschaft angesichts der Unzahl von Galaxien, Sternen und Planeten?

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 28. Juni 2022 - 15:08

Antwort auf von Gerhard Fiedler

deshalb schliessen Sie ja auch mit einem Fragezeichen?
Wie ich auch!
Das Christentum mag vor allem rüberkommen als Erlösung für die Sünder, ich sehe darin viel mehr, vor allem Wohlbefinden im Sinne von gerechtfertigt und angenommen, eben im Sinne von "wie ein Vater über seine Kinder", zu der man sich eigentlich immer die Mutter dazugedacht hat, entsprechend sagt Nietzsche, getauft am Born der Ewigkeit.
Damit verbleiben wir in einer Sprache, die durchaus angezweifelt wird, der von Vater. Mutter. Kind ff.
Dann ist es sinnvoll z.B. auf das Universum zu schauen oder unsere unmittelbare Umgebung.
Derzeit empfinde ich unsere religiöse, transzendentale und spirituelle Situation als sehr offen.
Eines wünsche ich mir aber für eine Zukunft, gleich welcher Art, einen liebevollen und verständigen Blick auf ALLE/S und komme wieder auf Christus als einen Heilenden.
Mich interessiert nun mal Stärke nicht.
Ich bin extrem anfällig für Musik und Philosophie?
Ich glaube vor allem für Leben

Eckhard Lüth | Di., 28. Juni 2022 - 15:55

Glaubenzweifel, Politisierung der Kirche usw. alles richtig. Die Frage, die sich stellt, wer übernimmt kirchliche Aufgaben oder können wir auf sie verzichten. Aktuell in einer kirchlichen Flüchtlingsunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge in Berlin tätig, frage ich mich wie denn der Club der Atheisten oder ähnliches das machen würde, wenn es uns nicht gäbe. Räume anmieten, Spenden einwerben, Lebensmittel kaufen, Ehrenamtliche requirieren usw. Ich fürchte, wie in so vielen anderen Fällen, wo kirchliches Engagement aufgrund der Ausdünnung der Kirche nachlässt, bekommt es dann der Staat aufgebürdet wie schon vermehrt bei Pflege Seelsorge, Beratungen aller Art...Prinzip Delegation über Steuern. Deshalb: findet sich kein Ersatz von Leistungen aus der Zivilgesellschaft, sollten Angebote, die die Kirche bisher bietet einfach gestrichen werden, Flüchtlingshilfe inklusive.