SPD-Parteimitglieder treten Blöcke mit Aufschrift §219a ein
"Was zu Feiern": Das Video der SPD-Bundestagsfraktion zur Abtreibungs-Entscheidung / Screenshot Twitter

Debatte über Streichung des Paragrafen 219a - Mit Walzer für Abtreibungswerbung 

Der Bundestag hat heute mit dem Stimmen der Ampel-Koalition das Werbeverbot für Abtreibungen aufgehoben. Das Schutzkonzept für das ungeborene Leben bleibe unangetastet, sagt Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Doch die Reden von SPD und Grünen sprechen eine andere Sprache.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

16 schwarze Schaumstoffwürfel sind aufeinandergestapelt zu einer Wand. Auf dieser steht: „§219a“. In dem kleinen Video, das die SPD-Bundestagsfraktion auf Twitter postete, springen dann Abgeordnete lachend durch die Wand. Heute hat der Bundestag mit den Stimmen der Ampel-Koalition diesen Paragrafen aufgehoben. Er hatte „Werbung für den Abbruch einer Schwangerschaft“ unter Strafe gestellt. Nun ist der Jubel groß. Nach der Abstimmung haben sich die Abgeordneten der Regierung in Richtung Besuchertribüne erhoben und applaudiert. Dort saßen Aktivistinnen, die seit Jahren für diese Abschaffung gekämpft hatten. „Was ein Moment“, so der Twitter-Kommentar der Fraktion, garniert mit einem Herzchen-Smiley. Im Anschluss an die Sitzung wurde zum Empfang geladen. Es gebe was zu feiern, hieß es. Und „An der schönen blauen Donau“ wurde dem Würfelvideo als Begleitmusik unterlegt. 

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Gunther Freiherr von Künsberg | Fr., 24. Juni 2022 - 15:21

Die Art und Weise wie für die Abschaffung des § 219a StGB nicht nur geworben, sondern gekämpft wird ist in einer Art und Weise niveaulos, dass es schon peinlich ist von solchen niveaulosen Volksvertretern vertreten zu werden. (Ob diese Erkenntnis zu der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligung geführt hat?)
Auch inhaltlich ist die Diskussion, vor allem aber das Ergebnis der Abstimmung eine Abkehr von dem ethischen Grundsatz, dass auch ungeborenes Leben eben Leben ist, das es zu schützen gilt. Der seit Jahren immer wieder zu hörende Kampfspruch“ Mein Bauch gehört mir“ ist der Weg in die Verantwortungslosigkeit und in die Oberflächlichkeit.
Wo liegt die Abgrenzung zwischen Produktinformation und Werbung für den Abtreibungsvorgang?
Zukünftig darf für die Tötung ungeborenen Lebens geworben werden, nicht aber für Zigaretten und Alkohol. Menschliche Embryos dürfen abgetötet werden, das vergasen von Küken ist hingegen verboten. Das ist soziale/sozialistische Parteipolitik.

Christa Wallau | So., 26. Juni 2022 - 11:00

Antwort auf von Gunther Freihe…

mit dem Thema Abtreibung macht mich tief traurig und fast sprachlos.
Ich hätte nie gedacht, dass die
Dekadenz in Deutschland Ausmaße annehmen könnte, wie sie diese jetzt erreicht hat.
Dabei stehen wir erst am Anfang
des katastrophalen Niedergangs
unserer Kultur...

Gabriele Bondzio | Fr., 24. Juni 2022 - 15:30

Habe mal mit dem Gedanken gespielt. Es war eine schwierige Situation mit 20zig, gleich nach dem ersten Kind ein zweites zu erwarten.
Mein damaliger Mann und ich hatten nicht mal ein eigenes Quartier und lebten bei den Großeltern.
Termin stand, aber ich bin vor dem Krankenhaus umgekehrt.
Heute bin ich so froh darüber, dass ich dieses Kind /von 46 Jahren :-) / habe, das mir zwei ganz liebeswerte Enkelkinder geschenkt hat.

Es gibt gewiss Situationen (Vergewaltigung, schwere Krankheit u.ä.) wo es nicht in Frage gestellt werden sollte.

Und es gibt ja heutzutage auch gute Schutzmaßnahmen. Und es gibt viele Frauen den den Schritt später bereuen.

Armin Latell | Fr., 24. Juni 2022 - 15:42

ein exaktes Abbild unserer Gesellschaftsverhältnisse. Diesen Figuren muss man einfach jegliche Seriosität, Verantwortlichkeit absprechen. Die gleichen, die dem Bürger das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit absprechen wollen. So etwas will seriös über Sterbehilfe entscheiden? Die Fratze der Heuchelei oder Vera....... grinst uns ganz abscheulich an. Für normale Menschen einfach nicht mehr ertragbar! Totalausfall der "Menschlichkeit??"!

Werner Holzmann | Fr., 24. Juni 2022 - 16:01

Wars nicht der Wanninger mit: 'Saubande dreckige'? Klar doch ,der wars. Und recht hat er eh gehabt.

Gabriele Bondzio | Fr., 24. Juni 2022 - 16:12

des Kindes zu einfach möglich macht."

Man(n)/frau lese mal hier:
https://www.t-online.de/gesundheit/schwangerschaft/id_42838656/abtreibu…

habe ich vorhin vergessen.

...und ihre Abschlussbemerkung: "Und spielen Rot-Grün-Gelb Johann Strauss dann auch bei Waffenlieferungen, Militäreinsätzen und neuen Lockdown-Regelungen. Oder ist das was anderes?"
Da wird bei mir ein neuer Minuspunkt dazugefügt.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 24. Juni 2022 - 16:19

Ich bin für § 218 StGB und halte den gesetzlichen Kompromiss für haltbar und nachvollziehbar. Was Sie da aber über die Vorgänge nach der Abstimmung schildern ist zutiefst menschenfeindlich und der Sache nicht angemessen, um nicht zu sagen widerlich. Man diskutiert über Sterbehilfe bei schwerstkranken Menschen, man diskutiert über das Rechts der Selbsttötung und jubelt darüber, dass künftig der § 219a StGB abgeschafft wird. Das ist nur zu verurteilen. Es gibt gute Gründe für ein für und ein wieder. Bedrohlich jedoch ist die Ankündigung der Abschaffung des § 218 StGB. Für GRÜNE hat das Leben offenkundig keinen Stellenwert mehr. Und die Männer haben nichts zu melden. Sie können/dürfen Kinder zeugen, über deren Leben aber im Falle eines geplanten Abbruchs sind sie in der Entscheidungsfindung außen vor. Das Matriarchat läßt grüßen. Der Verfall der Sitten schreitet stetig voran. Dann steht ja der Quotenabtreibung nichts mehr im Wege. Man will ja D abschaffen und ein binäres Volk.

Christian Schröder | Fr., 24. Juni 2022 - 19:10

Abgeordneten zB der SPD, die sich vehement gegen das Töten unausgebrüteter, männlicher Küken echauffieren. Heuchlerisch und verachtensvoll.

Chris Groll | Fr., 24. Juni 2022 - 21:21

Hierzu fällt mir wieder das Zitat von Antoine de Saint-Exupery ein:
“Wenn Menschen gottlos werden, dann sind die Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos; dann ist die Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetlos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos”
Der Respekt vor dem Leben ist verloren gegangen. Selbst die Kirchen sind gottlos geworden.

Fritz Elvers | Fr., 24. Juni 2022 - 22:57

bitte holen Sie Ihre Abgeordneten aus dem Kinderparadies ab!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 25. Juni 2022 - 16:02

und finde Strafen in dem Zusammenhang schrecklich.
Noch schrecklicher finde ich aber Abtreibungen.
Ich hatte mich mal beraten lassen und war froh über das Angebot.
Noch mehr freute ich mich, das mir Pro Familia meine Angst nahm, ebenso meine Angehörigen, die vorgaben, gar nicht zu verstehen, wovor ich da Angst hätte.
Schaut doch mal rein in die wundervolle Serie "Our Blues" (Südkorea), wie da so eine Situation gemanagt wird, mit viel Geschrei, sogar Schläge, aber ein Studium kann man nachholen.
Viel hängt von einer Gesellschaft ab, die offen ist für Kinder und sei es für solche, die bei Paten aufwachsen. Natürlich habe ich im Bus gestillt, hinten oder sonstwo.
Man kann vielleicht auch so Pate werden für minderjährige Eltern und und und.
Die seelischen Folgen von Abtreibungen, für die dafür nötigen Ärzte sollte gleich daneben Werbung gemacht werden.
Ich bin so behütet worden, deshalb möchte ich das weitergeben und sei es in Form von Steuern.
Habt Mut zu leben. Mutet Euch zu.