Muslime in Palermo
„Integration ist keine Einbahnstraße“: Betende Muslime in Palermo / dpa

Vorfälle in Peschiera del Garda - „Das Thema Integration wird in Italien totgeschwiegen“

Anfang des Monats verabredeten sich 2000 Jugendliche und junge Menschen, fast alle mit Migrationshintergrund, um in Peschiera del Garda am Gardasee einzufallen. Es kam zu Vandalismus und sexuellen Übergriffen. Im Interview schildert der Politikwissenschaftler und Italien-Experte Roman Mahrun seine Eindrücke zu den Ausschreitungen, erklärt, warum das Thema Integration in Italien politisch, diskursiv, kulturell und sozial teilweise überhaupt nicht existent sei und warum Vorfälle niedrigschwelliger Gewalt und Kriminalität in Italien mehr Awareness über die reine Verurteilung hinaus bräuchten.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

So erreichen Sie Ben Krischke:

Roman Maruhn ist Politikwissenschaftler und Experte für Italien. Er lebt in Palermo.

Herr Maruhn, Anfang des Monats verabredeten sich rund 2000 junge Menschen, die allermeisten mit Migrationshintergrund, um in die Ortschaft Peschiera del Garda am Gardasee einzufallen. Es kam zu Vandalismus und sexuellen Übergriffen. Wie wird darüber in Italien diskutiert?

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Joachim Kopic | So., 19. Juni 2022 - 14:48

Ich werde mir zukünftig noch mehr überlegen, überhaupt noch einen "KO"mmentar abzugeben ... "Holzauge sei wachsam" ... oder ich mach's wie früher und wähl wieder "rot-grün" ?!? Schööörz!

Günter Johannsen | So., 19. Juni 2022 - 15:43

"Was die Vorfälle in Peschiera del Garda betrifft, ist noch nicht klar, ob es da wirklich einen politischen Hintergrund gibt oder ob „Afrika in Peschiera“ einfach ein jugendlicher Slogan war, um eine persönliche Identität zu behaupten." Also wird in Italien die einheimische Bevölkerung genau so belogen und Verbrechen, sogenannte (verharmlost) Übergriffe werden heruntergespielt oder gar nicht aufgegriffen.
"Ein jugendlicher Sloogan" ... wen will man verar...en?! Welcher linX-islamistische Mob hat die Fäden in der Hand in dieser immer unsympathischer werdenden EU?!

Manfred Hettling | So., 19. Juni 2022 - 16:48

Wenn man die Erleichterung der Einbürgerung als Mittel zur Beförderung der Integration sieht, was man mit guten Gründen kann (a), dann muß man abe rauch sicherstellen, daß vor allem Menschen zuwandern, die ein Maß an Integrtaionsvoraussetzungen und -willen mitbringen, muß ggf. sanktionieren, wenn nicht, und muß auf die Zahl der Zuwanderung achten (b).
Wer jeden ohne Filterung ins Land lässt, kann nicht jeden einbürgern ohne Filterung.

Christoph Kuhlmann | So., 19. Juni 2022 - 17:12

Wenn es so weiter geht wird in Italien im nächsten Mai eine rechte Dreierkoalition die absolute Mehrheit gewinnen. Berlusconi, Salvini und Meloni. Insofern ist nicht davon auszugehen, dass es bald eine fortschrittliche Integrationspolitik geben wird. Es wird wohl eher auf die Vermeidung weiterer Zuwanderung wert gelegt.. Ich glaube wir brauchen eine realistische Bewertung der Migration im europäischen Rahmen. Betrachtet man den allgemeinen Fortschritt von Parteien die Migration nur sehr begrenzt zulassen wollen. Ich frage mich wie da ein Konsens gefunden werden soll? So zwischen Orban und Faeser.

Bei all dem, was heute fortschrittlich und "modern" genannt wird, halte ich die von Orban als die best mögliche und effektive, wie man unschwer erkennen kann, wenn man ohne regenbogenfarbige Brille das Land von außen betrachtet. Faeser macht keinerlei sogen. Integrationspolitik, sondern das Gegenteil, wie auch immer man das nennen will. Mein absolutes Vorzeigeland, Ungarn. Die Wähler danken es Orban.

Ronald Lehmann | So., 19. Juni 2022 - 17:37

Und vor allem im westlichen Gefilde, der stark durch das British Empire gekennzeichnet worden ist inklusiv Kanada & heutzutage durch die USA.

Und da spielt auch das Thema keine Rolle.
Egal ob Knete, Corona oder Flüchtlingspolitik.

Hier erkennt man ganz DEUTLICH, dass selbst Präsidenten, Abgeordnete, Staatshäupter unterschiedlichsten Couleur &&&

Sie ALLE & WELTWEIT sind alle nur HANDLANGER der Namenlosen & Gesichtslosen, der wahren MACHT, der Schachspieler auf dieser Erde.

Und Europa wird schrittweise herunter gefahren & dies mit allen verfügbaren Mitteln.

Aber eins zeichnet all DIESE aus:

Das Liebäugeln mit Grün-Roten (kommunistischen) Gedankengut - ABER ohne
wirklicher Liebe, Respekt & Demut zur gesamten Schöpfung, da immer nur eine Seite der Medaille gilt & vor allem man sich SELBST betrachtet, manifestiert & globalisiert wird.

DAS WOHL von Erde, Tier, Pflanze & des Menschen wird nur als Walze (Schwert & Schild) vor sich her geschoben, um die eigenen Interessen zu legitimiert

wie recht Sie doch haben:
"DAS WOHL von Erde, Tier, Pflanze & des Menschen wird nur als Walze (Schwert & Schild) vor sich her geschoben, um die eigenen Interessen zu legitimieren!"
Das Volk, der Steuerzahler und Souverän, interessiert offensichtlich keinen Politiker ... es sei denn, es sind Wahlen!

Gehts Ihnen gut, Herr Lehmann? Frische Luft könnte helfen.

Ich finde es interessant, wie unterschiedlich der Volkswille zwischen ITA und D bezüglich der Migrationsthematik ist, obwohl Italien ebenso seit jeher einen ähnlich hohen Lebensstandard hat.

Armin Latell | Mo., 20. Juni 2022 - 14:54

Antwort auf von Richard Schneider

nicht Herr Lehmann ist es, der an die frische Luft sollte. Frische Luft entfernt nämlich den Mief in der Blase, in der man sich so mehrheitskonform eingerichtet hat. Ist halt einfacher so.

Stefan K | So., 19. Juni 2022 - 22:27

Es wird sich nichts ändern. Seit nunmehr 50 Jahren klappt es nicht mit eine integrativen Zuwanderung. Eine Deutsche Leitkultur, was z.B. bedeutet, dass Frauen und Minderheit gleigestellt sind, wird von Grünen und Linken als rechtes Gedankengut betrachtet. Wir geben unsere Werte preis und lassen zu, dass ungewollte sich bahn brechen.

Gisela Hachenberg | Mo., 20. Juni 2022 - 00:06

Toll, lieber Herr Krischke, wie Sie diesen „Politikwissenschaftler“ kritisch befragt haben. Es ist immer dieselbe Leier „es muss mehr für die Integration getan werden“. Was denn noch? In unserem Land werden Flüchtlinge, Migranten und Asylanten manchmal besser versorgt, als die eigene Bevölkerung. Ja, und Haus, Mercedes und sonstiges müssen auch wir uns erarbeiten. Vielleicht ist es das, was die vielen Helfer diesen Menschen klarmachen sollten, wenn sie zu uns oder überhaupt in die EU kommen. Dass man sich hier alles erarbeiten muss. Und, sorry, eine Staatsbürgerschaft gibt es auch nicht umsonst und mal eben so. Im Übrigen hatte ich gelesen, dass diese Jugendlichen aus dem ganzen Land angereist waren, um Randale zu machen. So war es auch Silvester in Köln. Das sind konzertierte Aktionen. Und so macht man sich im „Gastland“ keine Freunde. Wann sehen diese Gutmenschen das endlich ein. Es gibt immer mehr dieser schrecklichen Vorfälle. In Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden.

Gisela Hachenberg | Mo., 20. Juni 2022 - 00:10

Und hier geht‘s weiter mit meinem Kommentar.
Es macht mir Angst, vor allem, da man nicht das Gefühl hat, dass irgendeine Regierung in einem dieser Länder wirklich bereit ist, dagegen vorzugehen.
Herr Krischke, toller Artikel!!

Dirk Weller | Mo., 20. Juni 2022 - 09:33

könnte in Italien eventuell funktionieren, denkt man sich.
Man sollte aber fairerweise wissen, dass Länder wie Dänemark und Schweden das jahrzehntelang vorbildlich praktiziert haben und trotzdem katastrophal an der Integration gewisser Kulturkreise gescheitert sind.

Wieso sollte nun Italien (und auch Deutschland) das mit der breiten Masse der Migranten gelingen, woran die vorgenannten Länder trotz bester Vorraussetzungen gescheitert sind ?

Auch wenn es unangenehm ist, ist es an der Zeit zu akzeptieren, dass Migranten aus bestimmten Kulturkreisen schlicht schwerer integrierbar sind als andere Migranten.
Es darf zwar keine Pauschalverurteilung von Migranten aus bestimmtem Kulturkreisen geben, aber eine Filterung nach integrationswilligen und integrationsunwilligen Migranten ist leider notwendig und ein Teil der Lösung des Problems.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 20. Juni 2022 - 09:57

Uih Herr Krischke, da waren Sie aber äußerst unbequem mit Ihren Fragen. Gut so. Es sind wie immer die Bürger im aufnehmenden Land schuld, wenn sie illegal einreisen Migranten nicht "artgerecht" integrieren und ihnen ihr gewünschtes Lebensmodell ermöglichen. Und wer das kritisiert ist also ausländerfeindlich? Komisch. Viele Asiaten und andere Europäer im Land und keine "Flash Mops" und überfallartige "Besetzung" eines ganzen Ortes und dann eben andere Kulturnationen, deren "Flüchtlinge" sich unverstanden bei den sie aufnehmenden und duldenden Bürgern auf diese Art und Weise bedanken? Herr Mahrun, Sie schwätzen sich die Welt schön. Mal sehen, was Sie sagen würden, wenn Ihre Tochter im Zug begrapscht und sex. genötigt werden würde. Sind dann auch die Italiener oder gar sie selbst und Ihre Familie schuld, weil sie sich nicht für die Integration der Täter eingesetzt haben. Irgendwie verkehrte Welt. Das Pulverfass ist gefüllt, die Lunte liegt, mal sehen, wann und wer die Lunte zündet.

Armin Latell | Mo., 20. Juni 2022 - 12:52

gute Fragen. Die Antworten so erwartbar wie sie eben gegeben wurden. "Politikwissenschaftler" dieser Couleur haben einen großen Anteil an den unerträglichen Zuständen (hier im Westen!!!). Ich frage mich immer wieder, warum die Osteuropäer ganz ohne solche Experten solche Zustände nicht kennen. Wer kennt die Antwort? Nur die bösen xyzphoben und reaktionären.

Gerhard Lenz | Mo., 20. Juni 2022 - 16:07

Nachdem das Thema von einem Herrn Salvini in der Koalition seiner Lega mit den Fünf-Sternen zur ultimativen Menschheitsbedrohung aufgebauscht wurde, ist es - gerade in Italien - wohl eher an dem Platz, auf dem es gehört: Als durchaus ernstzunehmendes Problem, das entsprechend erfolgversprechende Ansätze zur Lösung braucht - und keine dümmliche, rechte Hetze.

Natürlich vermisst man am rechten Rand das Trommelfeuer der Demagogen, gerade was Migranten angeht: Salvini, Strache, Trump - allesamt Geschichte.

Und bei uns reduziert sich die AfD zur rechtsextremen Regionalpartei, die zwar im Chor mit NPD, Freien Sachsen oder dem III. Weg - allesamt fern jeglicher demokratischen Anfälligkeiten - konstant Stimmung gegen Ausländer zu macht, aber eben nur noch von denen gehört wird, die ihr sowieso bedingungslos folgen.