Ein Polizist steht am 20.12.2016 in Berlin vor einem beschädigten LKW. Bei einem möglichen Anschlag war ein Unbekannter am Montag (19.12.) mit einem Lastwagen auf einen Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren.
Mitten hinein in den Weihnachtsmarkt raste der schwarze LKW / picture alliance

Berlin am Tag danach - Am Abgrund der Geschichte ist Platz für jeden

Der Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt hat Berlin und Deutschland ins Herz getroffen. Ein morgendlicher Besuch am Ort des Schreckens

Autoreninfo

Ramon Schack ist Journalist und Buchautor mit Sitz in Berlin. Zuletzt erschienen seine Bücher „Neukölln ist nirgendwo“ und „Begegnungen mit Peter Scholl-Latour“.

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Vor einigen Stunden, Berlin schlief noch, besuchte ich den Tatort am Breitscheidplatz in Berlin. Dort, im Schatten der Gedächtniskirche, bot sich ein verheerendes Bild. Das Grauen, das sich dort wenige Stunden zuvor ereignet hatte, war spürbar. Die Weihnachtsbeleuchtung, die die Umgebung erhellte, zusammen mit dem Nebel, der durch die Straßen waberte, tauchte das Szenario in eine düstere Agonie. Ich hielt mich nicht lange auf, hatte auch nicht vor, die Arbeit der zuständigen Sicherheitsorgane zu behindern und kehrte bald hinter die weiträumigen Absperrungen zurück. Dort angekommen, erblickte ich zahlreiche Menschen, Arbeiter auf dem Weg zur Frühschicht, Nachtschwärmer und Neugierige, die still auf den Ort des Schreckens im Herzen des alten West-Berlins blickten.

Nicht gehörte Warnungen

Als ich näher kam, erkannte ich ihre Gesichter, Schwaben und Surimanesen, Türken und Thüringer, Touristen und Transvestiten, Araber und Amerikaner, russische Juden und pakistanische Blumenverkäufer, Akademiker und Arbeitslose, ich erkannte die Gesichter Berlins. Ich ließ meinen Blick den Kurfürstendamm entlanggleiten. Nur wenige hundert Meter von hier entfernt liegt die mondäne Penthouse -Wohnung, in der Peter Scholl-Latour lebte, wenn er sich in Berlin und nicht irgendwo im Orient aufhielt.

Am Ende seines Lebens hatte der Chronist oft davor gewarnt, was auf uns zukommen wird, aber wenig Gehör gefunden. Er zitierte dann gewöhnlich Paul Valery: „Am Abgrund der Geschichte ist Platz für jeden.“ Heute, 16. Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center, ist der Terror nicht besiegt, nein, er ist überall, folgte mir seitdem auf der Landkarte meines Lebens, schlug dort zu, wo ich einst gelebt hatte oder Zeiten verbrachte, New York City, Tel Aviv, London, Paris, Istanbul, jetzt Berlin.

Nicht nur Terroristen profitieren vom Terror

Es macht aber wenig Sinn, sich auf die Chronologie oder die geographische Verbreitung dieses Phänomens zu konzentrieren. Eher sollte man sich mit den spezifischen Strömungen beschäftigen, also den gemeinsamen Feindbildern dieses Terrors, dieses asymmetrischen Krieges. Er ist immer gekennzeichnet von Feindschaft gegen die Stadt, gegen Kosmopolitismus, den Geist des Westens, wie er in Wissenschaft und Kunst zum Ausdruck kommt, gegen Freihandel und Bürgertum und schließlich gegen den Agnostiker, den Zweifler und Freidenker, der in der Ideologie des Terrors vernichtet werden muss, um den Weg freizumachen für eine Welt der angeblich reinen Lehre.

Staaten, die gestern Ausgangspunkt des Terrors waren, können heute seine Angriffsziele werden. Es gibt Menschen, denen gefällt, was gestern in Berlin geschah. Nicht nur jenen, die im Namen einer Religion solche Taten begehen, jene, die von Saudi-Arabien finanziert werden, jenem Land, das Ursula von der Leyen neulich besuchte und aufrüsten lässt. Nein, auch jene Politiker und Politikerinnen, jene Publizisten, die fieberhaft solche Taten erwarten, um aus ihnen Kapital zu schlagen, auch wenn sie es Besorgnis nennen. Diese Menschen und die Erstgenannten sind voneinander abhängig, brauchen sich wie der Junkie den Stoff. Es gibt zu viele, die ihnen Glauben schenken. Sie sind beide zu bekämpfen.

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Wolfgang Tröbner | Di., 20. Dezember 2016 - 11:14

die solche Terrorakte begehen, bevor wir die bekämpfen, die Kapital daraus schlagen wollen, meinen Sie nicht auch? Mit den Terroristen haben wir schon genug zu tun, oder?

Christoph Kuhlmann | Di., 20. Dezember 2016 - 11:26

"Nein, auch jene Politiker und Politikerinnen, jene Publizisten, die fieberhaft solche Taten erwarten, um aus ihnen Kapital zu schlagen, auch wenn sie es Besorgnis nennen." Die Folge solcher Ereignisse ist immer eine Pauschalisierung auf beiden Seiten. Man ergeht sich in dunklen Andeutungen und am Ende stehen diffuse Verdächte und Unterstellungen. Bisher ist in meiner Blase, die auch zahlreiche Onlinemagazine umfasst noch nicht viel davon zu merken. Der bayrische Innenminister warnt for einer Überforderung der Bürger, Cem Özdemir bashed die AfD. Aus solchen Anschlägen zieht ja nicht nur die Rechte ihren Honig sonder aus deren Reaktion legitimiert sich wieder die sogenannte Antifa. So geht es hin und her und die Gesellschaft übt den Umgang mit Vorurteilen, die sie verdammt, die aber nach aller sozialpsychologischen Erkenntnis unvermeidlich sind. Irgendwann geraten wir dann wieder in den Bereich der Zensur, der Unterdrückung der Meinungsfreiheit und das Karussell dreht sich im Kreis.

Barbara Kröger | Di., 20. Dezember 2016 - 11:26

Hallo Herr Schack, wer erwartet fieberhaft Massaker, um daraus Kapital zu schlagen??
Es wurden gerade in Berlin Menschen getötet, 50 Menschen schwer verletzt, wofür? Dieses Verbrechen ist für mich genauso unverständlich wie die Verbrechen in Frankreich, wie das Werfen von Sprengsätzen auf belebten Märkten im Nahen Osten. Ich verstehe diese Aktionen einfach nicht! Menschen umbringen, oder verstümmeln, die man nicht kennt und die niemandem etwas getan haben. Für mich unfassbar!
Kapital schlagen aus Massakern? Herr Schack, ich verstehe Sie nicht!

Sie haben recht, Frau Kröger. Es sind diese versteckten Andeutungen, die an Zynismus nicht zu überbieten sind. Derjenige, der vor dem terroristischen Islamismus warnt, muss bekämpft werden. Die Anschläge sollen als unvermeidliche "Einzelfälle" bagatellisiert und hingenommen werden. Nur keine Verallgemeinerung!

Man kann die hohlen Phrasen "Wasser auf die Mühlen von ...", "Kapital schlagen aus ..." eh nicht mehr hören. Sie sollen nur von den Problemen ablenken.
Aber in diesem Zusammenhang sind sie geradezu makaber!

Mila Lachner | Di., 20. Dezember 2016 - 11:26

Der Islam in Deutschland muss Flagge zeigen gegen religiöse Gewalt. Wann endlich kommt der kollektive, der große gemeinsame Aufschrei aller friedliebenden und wirklich ihrem Gott ergebenen Muslime, dass sie ihren Glauben nicht länger im Namen von Terroristen missbrauchen lassen wollen? Sie könnten z.B. des öfteren mal demonstrieren gehen, wenn islamistische Terror-Anschläge stattfinden, und zwar zu tausenden, so wie die Anti-Pegidas und Nazi-Gegner auch zu tausenden auf die Straße gehen, um den Rechtsradikalen klarzumachen: "Ihr seid nicht das Volk!".

Darauf warte ich auch schon lange. Gelegenheiten gab es leider schon genug. Aber ausser Lippenbekenntnisse gab es bis jetzt nicht viel.

hat es bekanntlich nach Veröffentlichungen von Mohammed-Karikaturen gegeben - niemals jedoch nach schlimmsten Terroranschlägen. Im Übrigen halte ich nichts davon, wenn eine Kanzlerin oder radikale Minderheiten bestimmen wollen, wer das Volk ist. Was die Mehrheit des Volkes zur Regierungspolitik denkt wird sich spätestens bei den nächsten Bundestagswahlen zeigen.

Wieviele Kontakte haben Sie in muslimische Gruppierungen?
Man wird Ihnen meist erzählen, dass man damit nichts zu tun habe, oder dass es wieder eine False Flag Operation gewesen sei, die von finsteren Mächten (natürlich Zionisten und/oder CIA) angezettelt worden sei. Oder. oder. oder.

Und abseits der Organisationen werden Sie scheue Menschen finden, die gerne protestieren würden, aber Ärger fürchten.
Von beiden Seiten.
Und begründet.

Von den deutschen Multikultis brauchen sich diese Menschen keine Hilfe zu erwarten, die machen sich damit die Hände nicht schmutzig, da würde man ja das Abblättern der Konsens-Tünche riskieren.

Da habe ich schon sehr häßliche Szenen erlebt, seit damals kurz nach 9-11.

Reden Sie doch einfach mal mit Muslimen. Fragen Sie sie.
Interessant wird es vor allem, wenn sie mal bei Milli görus et al anecken. Als Deutscher ist man da noch relativ geschützt, als Türke hingegen....

Frieder Bendrath | Di., 20. Dezember 2016 - 11:32

- hilft nicht weiter. Dieser Terror ist antwortender Terror: Unsere Soldaten und Flugzeuge helfen beim Krieg in Afghanistan und Nahostländern, die uns niemals in der Historie angegriffen haben. Was haben wir dort unten zu suchen? Gar nichts. Jetzt kommt der antwortende Terror zu uns. Schon wieder. Da nützt ein Bemänteln und Herunterschreiben gar nichts. Eine völlig andere Politik muss her. Deutsche Soldaten haben im Ausland nichts, überhaupt nichts zu suchen. das ist die Lehre aus katastrophal verloerenen Weltkriegen.

Hätten wir uns also in Afghanistan fein rausgehalten und schön die Schnauze gehalten, hätte uns der Attentäter verschont (mutmaßlich ein Pakistaner übrigens). Dann haben wir es ja in Syrien richtig gemacht: vorsichtig Empörung über die Massaker äußern, aber nicht so laut, dass es jemand hören könnte.

Nun kommt mal wieder die Behauptung, es wäre unsere Politik, die Ursache für den Terrorismus sei. Auf was bitte haben die Terroristen am 11.9.2001 geantwortet? Mit diesem Anschlag fing doch die Sache an. Enenso sollen ja die Urlauber auf dem Ballermann für den Anschlag auf Djerba schuld sein. Ach so dann haben wir ja noch die bedingt einsatzbereiten Aufklärungstornados, die die Ursache für den Anschlag in Istanbul Anfang dieses Jahres sind. Es scheint so, dass manche Leute hier sich Ausreden für Terroranschläge gegen Deutsche ausdenken.

Sie fragen warum 8/11 stattgefunden ha. Dann sollten Sie mal bei Wikipedia nalesen was der Hintergund sein soll. Es um den zweiten Irakkrieg den die USA angezettelt hat, soweit man Wikipedia Glauben schenken mag.

Aber denken Sie nicht, dass die Menschen in den jeweiligen Löndern nicht selbst regeln muss wie das Land funktionieren soll . . .
Was wüeden Sie denn sagen wenn morgen die Russen einmaschieren würden mit dem Argument das unser Land vollkommen verkommen ist und von ein
Merkel Diktatur beherrscht würde die darauf abzielt den Islam als Staatsreligion mit der Scharia als Recht zu etablieren.

Rudi Knoth | Mi., 21. Dezember 2016 - 15:01

Antwort auf von Steven Benayas

Zitat:"Es um den zweiten Irakkrieg den die USA angezettelt hat, soweit man Wikipedia Glauben schenken mag." Dies ist Unsinn. Erstens war es der zweite Golfkrieg und dieser wurde durch den Angriff des Iraks auf Kuweit vom Irak angezettelt. Die USA hatten dann mit anderen Ländern die irakische Amee aus Kuweit vertrieben. Genauso könnte man behaupten, dass der 2. Weltkrieg von der Sowjetunion angezettelt wurde. Der Grund aus der Sicht von Bin Laden war, dass diese Truppen auf "heiliger arabischer Erde" sich befanden.

Noch eine Frage: Was haben Frankreich und Deutschland kurz vor dem Jahr 2000 angestellt, daß ein Algerier im Dezember 2000 einen ANschlag auf den Weihnachtmarkt iin Straßburg verüben wollte?

das "wir" und "unser" ist falsch.
Weder Sie noch ich haben dem dt. Militär den Auftrag erteilt, in den nahöstlichen"Krisengebieten" deutsche Interessen zu "verteidigen", sondern die durch demokratische Wahlen legitimierte Herrschaft - die GroKo!
Dieser Gegensatz macht klar, daß anscheinend unser beider Interessen sich nicht mit denen des Staates decken.
Die staatlichen Interessen dienen nationaler Größe, Grundlage für Ansprüche an die Welt, sie ökonomisch zu benützen durch die nationale Wirtschaft. So geht heutiger Imperialismus in Gestalt von Handel und Wandel, abgesichert durch militärische Stärke.
An diesem grundsätzlichen Gegensatz wird sich auch nichts ändern, weder durch AfD noch durch die LINKE, solange mit dem "wir" und "unser" die/das eigene materielle Existenz/Interesse mit der des Staates + seiner Wirtschaft als ein gemeinsames identifiziert und behandelt wird.
WIR Lohnabhängigen können UNS das eigentlich nicht leisten ... !!!

Hans Peter Dietz | Di., 20. Dezember 2016 - 11:53

Ihre Behauptung "auch jene Politiker und Politikerinnen, jene Publizisten, die fieberhaft solche Taten erwarten, um aus ihnen Kapital zu schlagen, auch wenn sie es Besorgnis nennen" ist eine bodenlose Unverschämtheit jenen gegenüber, die seit Jahren vor dem blanken Irrsinn der deutschen Einwanderungspolitik warnen.

Gregor P. Pawlak | Di., 20. Dezember 2016 - 11:53

Jemandem, und zwar völlig egal wem, zu unterstellen, er würde "soche Taten fieberhaft erwarten" ist einfach unerträglich und widerlich.
Das nenne ich die unterste Schublade.

Sven Bergmann | Di., 20. Dezember 2016 - 19:44

Antwort auf von Gregor P. Pawlak

Herr Pawlak, also bitte!

Herr Schack ist Kosmopolit und Journalist.
Wenn Sie und ich nicht schon in New York (City) und weiss der Geier wo gelebt haben, können wir eben nicht in dieser Liga argumentieren, da fehlt uns Kleinbürgern eben die Weitsicht.

Sonst geraten Sie noch in Verdacht, zu den "Anderen" zu gehören, so etwas kann Ihrem Ruf sehr schaden, ich hätte da Angst... also machen Sie keinen Blödsinn!

Gerhard Hellriegel | Di., 20. Dezember 2016 - 11:54

Gestern noch Christoph Schwennicke: Gebt den Geist frei. Heute wage ich kaum zu sagen, was ich denke, also doch wieder befangen. Nun also doch: es wäre überraschender gewesen, wenn wir verschont geblieben wären. Und: der Anschlag ist eigentlich belanglos, -ja. Und: ich weiß genau, was jetzt wieder kommt, besser gesagt, wie es weitergehen wird: "tief betroffen", "unsere Anteilnahme", "wir fühlen mit den ...", "nicht verallgemeinern", "mit der ganzen Härte des Gesetzes", "weltoffen, tolerant, menschenfreundlich", "Brandstifter", "rechte Hetzer", "facebook", "AfD". - "Täterin Merkel", "Mittäter etablierte Parteien", "Blut an den Händen", "Totalversagen", "Widerstand", "muss weg", "von Anfang an gesagt", "das Fass ist voll", "alles Verbrecher", "Ausländer raus", "gehören nicht zu Deutschland", "Burka", "Islam", "soziale Hängematte", "auf unsere Kosten". - "nach dem Anschlag", "Zeitenwende", "Köln 2.0", "posthuman", "Krieg der Religionen", "Gefahr des ...", "Werte". Und ich? Ratlos.

Maxwell Anderson | Di., 20. Dezember 2016 - 12:39

Die Körper dieser armen Menschen sind noch nicht kalt, da wird schon wieder auf die "Rechtspopulisten" gezeigt. Als sei der Terror ein Naturgesetz, dem man sich unwidersprochen fügen muss. Wer genau sind denn jene "Politiker und Politikerinnen, die fieberhaft solche Taten erwarten"? Bitte konkret mit Namen belegen. Und wie verächtlich muss man denken, wenn man den Warnern von gestern beinahe schon die Mittäterschaft von morgen in die Schuhe schieben möchte?

Wolfgang Tröbner | Di., 20. Dezember 2016 - 17:06

Antwort auf von Maxwell Anderson

doch das Sprichwort "Haltet den Dieb". Wird vor allem eingesetzt, um von eigenem Versagen abzulenken.

Jens Ganz | Di., 20. Dezember 2016 - 12:53

In der Tat kann uns die Hightech Militärindustrie mit weltweiten Billarden an Euros als Zivibevölkerung in unserem Land nicht beschützen. Ein Beil, ein Messer oder ein Nutzfahrzeug ist als Mord auch Massenmord Waffe einfach verfügbar und geeignet. Der Plan ist schnell ersonnen und ausgeführt. Das ist die neue Form der Kriegsführung und Destabilisierung der westlichen Welt. Der Terror wird als Welle mit viel Leid kommen und erst wieder gehen, wenn er merkt das am Ende nichts verändert werden konnte.

Arndt Schuster | Di., 20. Dezember 2016 - 13:14

"Politiker und Politikerinnen und einige Publizisten erwarten fieberhaft solche Ereignisse" Da kann man sich denken, wer gemeint ist. Die, die es wagen, einen Zusammenhang zwischen unkontrollierter, chaotischer Einwanderung und der immer größer werdenden Unsicherheit im Lande herzustellen, werden diffamiert. Verantwortlich dafür, dass jeder Bürger in Deutschland sicher leben kann, tragen nun einmal die Politiker. Darauf haben sie einen Eid geschworen. Wenn aber Anschläge, Verhaftungen von Terrorverdächtigungen, sexuelle Übergriffe, Wohnungseinbrüche, Kleinkriminalität, zunehmende Polizeipräsenz und Überwachung immer mehr zum Normalzustand werden, dann ist Deutschland nicht mehr ein Land, in dem man gern leben möchte.

Hubertus Elster | Di., 20. Dezember 2016 - 13:32

Bis zur Fukushima-Katastrophe fühlte ich mich und unser Land in Angela Merkels Händen gut aufgehoben und regiert.
Die relativ schnelle, undiskutierte und mit unseren europäischen Nachbarländern unabgestimmte Entscheidung im Alleingang die grüne Energie massiv auszubauen irritierte mich sehr. Große Landstriche in D sehen heute aus wie aus einem Sience Fiction Movie. Schrecklich.
Die erneut im Alleingang der Bundeskanzlerin entschiedene Öffnung zur weitgehend unkontrollierten Einwanderung nach D von ca. 1 Mio. Menschen machte und macht mich bis heute fassungslos. Wie kann ein Regierungschef/-in so eine Entscheidung treffen und die Sicherheitslage der eigenen Bürger und des eigenen Landes derart mißachten?
Nun der kaum auszuhaltende traurige Höhepunkt in Berlin, nach einer Reihe andere Anschläge in D.
Wenn ich Kanzler/-in wäre würde ich heute zurücktreten und mich bei den Opfern und Bürger für die Situation im Lande entschuldigen!

Ein solches Verhalten würde voraussetzen, dass man Charakter hat. Helmut Schmidt hätte das schon längst getan, die Vertrauensfrage zu stellen. Solche Politiker sind leider ausgestorben.

claudie cotet | Di., 20. Dezember 2016 - 13:57

die letzten zwei saetze im CICERO?
SCHADE.
man kann im grunde genommen nichts mehr kommentieren.
man soll offensichtlich zur hilflosigkeit verdammt werden

Kai Korrotes | Di., 20. Dezember 2016 - 16:44

Antwort auf von claudie cotet

Welche Sätze meinen Sie?
Welchen Grund muss man nehmen?
Warum kann man nicht mehr kommentieren?
Wer ist „man“ der zur Hilflosigkeit bei Was verdammt?
Ich werde aus Ihren einsilbigen Sätzen nicht schlau.

claudie cotet | Di., 20. Dezember 2016 - 20:08

Antwort auf von Kai Korrotes

die zwei letzten saetze, des artikels. im gesamtzusammenhang als resuemee?
doch nicht schwierig zu verstehen
vielleicht ein wenig zu abstract-melancholisch, aber ich habe verstaendnis fuer ihr "haeh?" frohes fest

Kai Korrotes | Mi., 21. Dezember 2016 - 15:01

Antwort auf von claudie cotet

Nicht schwer zu verstehen, WENN man Ihre Gedankengänge kennt, was man nicht kann, wenn Sie diese nicht mitteilen, was Sie aber nun einigermaßen nachholten. ;) Danke!
Joyeux Noël !

Helmut Rottler | Di., 20. Dezember 2016 - 16:15

Je weniger einer weiss
desto mehr glaubt er
und desto gefährlicher
wird es
DENN:
GLAUBEN heisst: NICHTS WISSEN!
Leider schon sehr lange und global gültig.

Reiner Jornitz | Di., 20. Dezember 2016 - 16:21

Schon Platon sagte:" Je mehr ich weis, desto mehr weis ich das ich nichts weis"
Je mehr Fragen ich beantwortet bekomme, je mehr Fragen tun sich mir auf!
Ich bin fassungslos für die momentanen Zustände in Deutschland und deren Problem-Handhabung. Eine totale Demütigung der Politik in Deutschland"

Maria Schneider | Di., 20. Dezember 2016 - 16:23

Es ist unerträglich, dass der Autor insinuiert, dass gewisse Kreise "Kapital aus diesen Anschlägen schlagen wollten". Auch der Vergleich mit "Junkies" und "Stoff" ist unverschämt. Die Meinungsfreiheit liegt schon am Boden und dann noch dieses Nachtreten. Es ist eine Tatsache, dass 1 Million Männer ohne Papiere, die sie leicht in der Cloud hätten hochladen können und dann auf dem Handy (das nie verloren ging) hätten zeigen können, eine schwer einzuschätzende Gefahr darstellen. Wenn man den Regierenden die Schuld dafür gibt, so ist das richtig, denn es gibt Menschen, die Entscheidungen treffen, die solche Auswirkungen haben. Nun - wie oft zu lesen - alles umzukehren und die AFD etc. als Verursacher darzustellen, ist ein "nice try", ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Merkel die Ursachen für diese Anschläge gesetzt hat und nicht die sogenannten "Populisten" oder "Dunkeldeutschland", wie Herr Gauck sagt, der selbst in den Spiegel blicken sollte. Siehe das 6. Gebot.

Eugen Wesßler | Di., 20. Dezember 2016 - 17:13

Kaum sind durch Anschläge Opfer zu beklagen, melden sich alle Politiker ob gefragt der ungefragt, um ihre tiefe Bestürzung und ihr Mitgefühl auszudrücken. Was ich aber danach vermisse, ist das, was Politiker eigentlich machen müssten. Politiker haben die Aufgabe Lösungen zu erarbeiten, die uns in Zukunft vor solchen Situationen schützen sollen. Klar ist, dass die Suche nach solchen Lösungen nicht einfach sind, aber es kann nicht sein, wir machen weiter so, da wir uns als Politiker nicht einigen können.
Solcher politischer Stillstand führt dann dazu, dass Menschen radikalen Lösungenvorschlägen zustimmen und nach der "starken Hand" suchen, die solche Lösungen politisch umsetzen wollen.
Dann nützen die Aussprüche von Politikern nichts, die da sagen, wir haben begriffen. Man muß es dem (dummen) Bürger nur besser erklären. Was denn??? Nach jedem Vorfall wird heftig diskutiert nach dem Motto, "schön dass wir mal darüber gesprochen haben" das wars`s dann aber auch !!!

wolf wilhelmi | Di., 20. Dezember 2016 - 19:43

Gescheitert
R.Schack ist mit seiner beinahe poetischen Beschreibung gescheitert an der Wirklichkeit, der er sich nähern wollte. Er schreibt nicht über die Leiden der Opfer, er formuliert keine Anklage gegen den/die feigen Täter. Das Multikulti Berlins ist intakt auch an diesem Morgen und der "Agnostiker" muss vor der "Vernichtung" geschützt werden - das klingt und ist surreal, das ist Ausweichen vor dem Schmerz, Vermeidung der Wut und der Trauer. Aber - angesichts des Schreckens darf nicht ausgewichen werden. Die Wucht der Tat will uns erschüttern - es ist ihr gelungen. Wann denn sonst sollten wir ins Taumeln geraten? Das sollte von einem Autor in eine angemessene Sprache umgesetzt werden. R.S. verweigert sich hier und versteigt sich lieber zu der aberwitzigen These, dass Terroristen und Politiker, die vor Terror warnen, auf einer Stufe stehen.

Armin Latell | Di., 20. Dezember 2016 - 20:12

Herr Schack, ein wirklich unterirdischer Artikel, den Sie da vom Stapel gelassen haben. Da hätten sich Politiker darüber gefreut, dass der, von allen halbwegs normal denkenden Menschen erwartet, endlich geschehen wäre. Nennen Sie doch das Kind beim Namen. Es war seit 2015 keine Frage ob, sondern nur wann es geschehen würde, und die „kleineren“ Vorboten haben wir alle bemerken können. Dass auch andere als die Terroristen davon profitieren würden, also diejenigen, die anzusprechen Sie sich nicht trauen, ist wirklich jenseits von gut und böse. Diejenigen, die Tatsachen benennen, bekämpfen zu müssen, ist ein typisches Symptom von Vertretern ihrer Art von Journalismus. Ich glaube nicht, dass P. S. Latour ihren Kommentar für gut befunden hätte. Dass Sie etwas von ihm gelernt haben, kann ich mir nicht vorstellen.

Hubert Schruttke | Di., 20. Dezember 2016 - 20:13

Der freigelassene Verdächtige ist kein unbeschriebenes Blatt. Hatten seine früheren Vergehen eigentlich irgendwelche Konsequenzen für ihn?

Kai Korrotes | Mi., 21. Dezember 2016 - 15:28

Antwort auf von Hubert Schruttke

...genauso wenig wie seine Weigerungshaltung bei seiner Mitarbeit zur Aufklärung seiner Identität. Bananenrepublik.

Thomas Radl | Di., 20. Dezember 2016 - 23:16

Ach, ich habe den falschen Artikel zuerst gelesen! Den Artikel von Herrn Marguier habe ich kommentiert mit "die Schamfrist ist wahrscheinlich noch nicht rum" und schwupps, da steht es ja schon im CICERO. Nur dass zum"Kampf gegen Rechts" diesmal nicht von den üblichen Verdächtigen aufgerufen wird!
DAS ist mal ein wirksames Heilmittel gegen islamistischen Terror hier im Lande! Wir bekämpfen die Kritiker einer Politik, die solche Anschläge befördert, gehen wieder mehr in den Gottesdienst und spielen Blockflöte! Super Beitrag, Herr Schack! Danke, dass Sie mit pädagogischem Eifer dem "dunkeldeutschen Pack" aufzeigen, wo der wahre "Feind" steht! Sie haben vergessen, das Etikett "AfD" draufzukleben!
"... jene Politiker und Politikerinnen, jene Publizisten, die fieberhaft solche Taten erwarten, um aus ihnen Kapital zu schlagen, auch wenn sie es Besorgnis nennen. ... Sie sind ... zu bekämpfen." Bitte schreiben Sie, dass das NICHT Ihr Ernst war! Ich kann gar nicht so viel essen...

helmut armbruster | Mi., 21. Dezember 2016 - 09:49

über dieses Zitat von Cicero - willst du Frieden, rüste dich zum Krieg - sollte die Politik nachdenken.
Terrorismus kann man nicht bekämpfen mit Toleranz und Humanität, weil der Terrorist hierin nur Zeichen von Schwäche sieht.
Auch unsere Rechtsstaat ist nicht hilflos ggü Terroristen und hätte zu ihrer Bekämpfung die Mittel und Möglichkeiten. Allerdings müsste der Wille vorhanden sein sie auch konsequent anzuwenden.

Karl Kuhn | Mi., 21. Dezember 2016 - 11:59

So absurd ist dieser Reflex:

Radwegbefürworter warten doch auch nur darauf, dass Radler von Autos umgenietet werden. Wir dürfen diesen Gestalten nicht erlauben, diese tragischen Vorfälle für ihre Anti-Autofahrer-Hetze zu instrumentalisieren. Sie wollen doch nur Autos und Fahrräder voneinander abschotten!!

kira mandini | Do., 22. Dezember 2016 - 01:29

Bei Ihrer Aufzählung der Grupen, gegen die sich der Terror richtet, haben Sie eine der wichtigsten nicht genannt: die FRAUEN und ihre Gleichstellung in den westlichen Gesellschaften.
Das finde ich dann doch sehr nachlässig von Ihnen recherchiert. Nicht zufällig fand der erste große Terrorangriff in Dtschld. bei den Silvesterübergriffen in Köln statt und richtete sich gegen Frauen.
Als Stellvertreterinnen und symbolische Repräsentantinnen für die westliche Zivilisation wurde ein zuvor in Europa niemals gesehener massenhafter Sex-Terror an ihnen begangen.