Motorblock einer S-Klasse im Mercedes-Werk in Sindelfingen
Motorblock einer S-Klasse im Mercedes-Werk in Sindelfingen / dpa

EU für Verbrenner-Verkaufsverbot ab 2035 - „Das macht weder fachlich noch klimapolitisch Sinn“

Die Europäische Union will den Verkauf von Autos und Transporter mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten. Dafür muss sich Brüssel noch mit den EU-Staaten einig werden. Thomas Bareiß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, erklärt im Interview, warum er ein Verbrennerverbot für falsch hält, wie ein möglicher Kompromiss aussehen könnte und warum es für Energie- und Verkehrswende wichtig sei, technologieoffen zu bleiben.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Thomas Bareiß ist verkehrspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Herr Bareiß, das EU-Parlament hat ein Verkaufsverbot für Autos und Transporter mit Verbrennungsmotor ab 2035 beschlossen. Was halten Sie denn ganz grundsätzlich von dieser Idee?

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Norbert Heyer | Mo., 13. Juni 2022 - 18:38

Wenn neue Technologien am Horizont auftauchen, sollte -muss- ein neuer Wettbewerb entstehen: Ist die neue Technik besser als die alte? Dieser Wettbewerb soll aus ideologischen Gründen garnicht erst stattfinden. Wenn man kategorisch den Verbrenner ab 2035 hier verbieten will, wird die Autoindustrie nicht mehr viel für eine mögliche Weiterentwicklung unternehmen. Warum denn auch? Die staatlich vorgegebene Einseitigkeit kommt der Industrie sehr entgegen: Die Herstellung der E-Autos ist unkomplizierter, man braucht weniger Mitarbeiter und wird dann vornehmlich in China weiter Verbrenner herstellen. Von dieser Seite sind also keine Widerstände zu erwarten. Außerdem - und darüber müssen wir uns im Klaren sein: Der Individual-Verkehr soll übdrhaupt drastisch zurückgefahren werden. Denn eines mögen die Grünen überhaupt nicht: Die Freiheit eines jeden Bürgers, selbst zu entscheiden, wie und womit er sich in Zukunft fortbewegen will. Das ist nur den wahren Jüngern der grünen Sekte vorbehalten.

Alexander Brand | Di., 14. Juni 2022 - 21:16

Antwort auf von Norbert Heyer

wandert nach und nach nach China ab, denn es ist ihr völlig egal, wo sie sitzt und was sie produziert, Hauptsache die Gewinne passen. Es wird in einigen Jahren keine nennenswerte Industrie mehr in Europa geben. Die Deindustrialisierung kommt dem technikhassenden links-grünen pseudo-öko Pack recht gelegen, sie wollen zero carbon, das geht am besten, wenn alles im Ausland produziert wird.

Neben der Abhängigkeit ist der einzige kleine Haken daran, daß unser Wohlstand auf der Entwicklung UND Produktion hochwertiger Industriegüter basiert – Made in Germany wahr jahrzehntelang DER Inbegriff für Qualität. Leider aber ist die links-grüne pseudo-öko Szene nicht in der Lage solch komplexe Zusammenhänge zu begreifen!

Wir verarmen, entwickeln uns zurück und glauben, daß es der "Umwelt" dient. Ein Irrglaube, denn fossile Brennstoffe werden so lange verbrannt werden, wie es sie gibt, aber auch das begreifen die Links-Grünen nicht......

Sie schneiden freudegrinsend den Ast ab auf dem sie sitzen!!

Wolfgang Jäger | Mo., 13. Juni 2022 - 18:49

Man strebt eine komplett Auto-freie Welt an.
Das E-Auto ist doch nur die Vorstufe. Nichts weiter als eine Nebelkerze.
Die Automobilindustrie soll abgewickelt werden.
"Geht es nach Forschern des einflussreichen Fraunhofer-Instituts, ist das Verbrenner-Verbot ohnehin nur der Gipfel einer Entwicklung, um Autofahrern in seiner bisherigen Form erheblich zu verteuern und zu erschweren. Das würde zwar E-Autos zunächst bevorzugen, zielt letztlich aber darauf ab, den Autoverkehr und damit den Individualverkehr oberhalb des Fahrrades insgesamt zurückzudrängen."
https://www.focus.de/auto/news/verbrenner-verbot-nur-der-gipfel-horror-…
Vorstufe zur rot-grün-woken Totaltransformation.

Armin Latell | Mo., 13. Juni 2022 - 18:58

dieser Herr verkehrspolitischer Sprecher der cdu/csu btfraktion? "2035 sind Neufahrzeuge klimapolitisch kein Problem mehr"? Hört, hört. Was weiß er, das er öffentlich nicht ausspricht? Zunächst mal schalten wir, das ist doch eigentlich jedermann bekannt, alle herkömmlichen Stromerzeuger sukzessive ab. Wo also soll der Strom dann herkommen. Die Steckdose alleine reicht da nicht mehr. Er soll doch nicht mehr bedarfsgerecht, sondern verfügbarkeitsgerecht verteilt werden. Eine für Menschen menschengemachte Katastrophe, zumindest für Buntland, die, das dürfen wir niemals vergessen, durch 16 Jahre unionsgeführter Regierung geplant und durchgeführt wurde. Wo war Herr Bareiss in der ganzen Zeit. Hat er sich bei Merkel oder Altmeier diesbezüglich gemeldet? Nein? Warum nicht?

Lubjuhn, Klaus Dieter | Mo., 13. Juni 2022 - 19:34

Heute kann niemand voraussagen...
Doch - die Grünen und Frau von der Leyen

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 13. Juni 2022 - 19:36

EU-Kommission und -Parlament werden sich von dem Verbrenner-Verbot nicht abbringen lassen, ich sehe auch von der CDU bisher keine echte Gegenwehr. Die Interview-Antworten sind für mich populistisches Alibi.
Als RWTH-Motorenbauer mit jahrelanger Industrieerfahrung bin ich befangen, aber auch Wissenschaftler. Bis jetzt habe ich noch keine realistische Rechnung zur CO²-Einsparung durch E-Mobilität gesehen. Auch der Ausbau der „Erneuerbaren“ hat nichts von industriellem Realismus, hier herrscht Wunschdenken. Ganz abgesehen davon, dass für mich als Techniker die Erneuerbaren nur CO²-frei, aber nicht klimaneutral sind.
Inwieweit die Energiegewinnung durch Wind und Sonne dem Bedarf auch nur annähernd gerecht werden kann, der Ladeausbau möglich (und gewollt!!) ist (ich zweifele daran) oder das Verbrenner-Verbot nur als Hilfsmittel für das Ziel „Umstieg auf ÖPNV“ dient, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber abschätzen, dass Mobilität in der EU zukünftig für wenige verfügbar ist.

Tomas Poth | Mo., 13. Juni 2022 - 19:44

„ ...macht weder fachlich noch klimapolitisch Sinn“.
Da kann man nur sagen: Ja, das stimmt.

Aber was nützt es?
Schon das Verbot des Christentums im Alten Rom hat nichts gebracht. Da wo ein unabdinglicher Glaube herrscht werden eben halt die bekannten Berge versetzt.
Die Klima-Religion ist eine ebensolche, da kann man noch so vernünftige Argumente haben oder wissenschaftliche Nachweise führen. Die Adepten der Klima-Religion sind durch nichts zu erschüttern und alle die ihnen nicht folgen wollen sind dann halt Gottes-Leugner! Damit ist alles erledigt.

Warum sagen wir nicht: Die Menschen in zehntausend Jahren wollen auch noch mit Kohle, Öl und Gas spielen, deshalb schränken wir uns ein und Verbrauchen von allem viel viel weniger und wirtschaften anders.
Aber das geht wahrscheinlich nicht, man braucht die Klimaapokalypse, um sich durchzusetzen. Allerdings geht es dann weniger um das Klima, sondern nur um Wachstum, neue Geschäfte mit neuen Produkten.

Ihr Vergleich der Klimasekte mit einer Religion trifft voll ins Schwarze.
Ich sehe schon die nächste Parallele, die Inquisition in Form des Weltklimarates, mit nahezu unbegrenzten Befugnissen und ebenso fanatisch. Der moderne Scheiterhaufen findet sich im Internet.

Ingo Frank | Mo., 13. Juni 2022 - 21:54

Sinn“
Sehr war, aber was nützt diese Erkenntnis, wenn sie mit Verlaub gesagt von einem „Hinterbänkler“ der CDU kommt. Wo bzw. wie steht die 1. Reihe um F. M. zu diesem Thema? Vielleicht in Hintertupfingen bei der Verleihung der goldenen Ehrennadel ( gibts die?) der CDU für 50 jährige Mitgliedschaft?
Aber die CDU Garden werden sich nicht zum Thema äußern um den zukünftigen Koalitionspartner, die Grünen, nicht zu verprellen. Nebeneffekt: Merkels Vermächtnis wird erfüllt.
Also, alles schlechter Budenzauber! Mehr nicht!
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Peter Sommerhalder | Mo., 13. Juni 2022 - 22:42

denn so radikal?

Es kann mir niemand erzählen, dass es da um die Sorge wegen der Umwelt geht.

Schon wieder etwas, welches viel Strom braucht. Und woher soll er kommen, der Strom?
Klar doch, die Windräder habe ich ganz vergessen, die werden es ja richten...

Wie unvernünftig ist das denn? Diese sollen dann aber umweltfreundlich sein und vor allem sollen diese dann reichen um eine recht grosse Industrienation mit genügend Strom zu versorgen...?

Träumen ist ja bekanntlich erlaubt, aber doch nicht in so wichtigen Dingen...

Christoph Kuhlmann | Di., 14. Juni 2022 - 06:30

Vorteil hat das E-Auto für die Umwelt bei Menschen die sparsam mit dem Kraftstoff umgehen. Bedenkt man, dass man erst einmal 100 000 Kilometer fahren muss damit das E-Auto in der Klimabilanz den Verbrenner einholt. Ich fahre weniger als 5000 Kilometer im Jahr. Vorausgesetzt der Strom wird 2035 wirklich zu 100% klimaneutral produziert müsste ich den Stromer also 20 Jahre fahren, damit er von der Klimabilanz meinen mini Diesel einholt. Da bin ich aber schon bei der dritten Batterie. Es kommen also weitere Jahre hinzu. 20-25 Jahre Fahrzeugnutzung schaffe ich locker, aber es macht doch absolut keinen Sinn.

gabriele bondzio | Di., 14. Juni 2022 - 09:03

"Je mehr Verbote und Beschränkungen das Reich hat, desto mehr verarmt das Volk." (Laotse)

"In den vergangenen Monaten sind die Preise in allen Segmenten und bei allen Antriebsarten massiv gestiegen – auch ohne Verbrenner-Verbot." (wiewo.de)

Auch für die Wettbewerbsfähigkeit Europas und zahlreiche Arbeitsplätze, sind das keine guten Nachrichten.

Bei der Ladeinfrastruktur in der EU sieht es auch duster aus, zumal auch die Strompreise "so günstig wie nie sind". Und wohl auch aus dem Umbau der Energie-Grundstruktur noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht haben.

Auch die lf.Verfügbarkeit von Elektoenergie steht in den Sternen.

"Alternativlos: Was in die Krise hineinführt, muss auch wieder hinausführen, denkt sich die Dummheit und verfolgt diesen einen Weg konsequent bis ans Ende."
Renzie, Thom

Menzel Matthias | Di., 14. Juni 2022 - 09:12

Unter Merkel wurde auch die Atomkraft aufgrund eines einzelnen Unfalls, der hier nicht eintritt, in die Tonne getreten. Und jetzt wiederholt sich das ganze mit dem Verbrennungsmotor . Leider wie alles - Ideologie getrieben. Die EU schreckt vor deutschen Unsinn nicht zurück. Ausbaden werden es die nächsten Generation. Wenn die deutschen Zahlungen für die europäische Union nachlassen, wird vielleicht etwas Realitätssinn hineinkommen.

Jochen Rollwagen | Di., 14. Juni 2022 - 09:59

Ist mit 5-Jahres-Plänen gescheitert.

Die EU beschließt, wie die Welt ab 2035 auszusehen hat.

Die sind nicht mehr ganz dicht.

hans zimmer | Di., 14. Juni 2022 - 13:02

es ist Schade, dass bei der ganzen politischen Diskussion wieder der Faktenteil ignoriert wird.

@ Herrn Wienroth. Stimme Ihnen zu. Wo ist die C02 Bilanz?

Und wo ist die Diskussion, dass wir mit den ganzen Akkus nun anstatt der Luft das Wasser zerstören.

Wo ist die Ökobilanz inkl. Wasser?

Was sollen wir denn 2050 trinken, wenn alles, was heute an Schadstoffen in die Luft geht später ins Wasser fliesst?

Niemand schreibt und redet über das Wasser.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 14. Juni 2022 - 14:38

Antwort auf von hans zimmer

Bis 2050 werden unsere gesamten Wasservorräte für die Produktion des Wasserstoffs gebraucht, wenn wir diesen als Energiespeicher nutzen.
Der Wasserbedarf für die Wasserstoffproduktion ist nach einem Panoramama-Bericht riesig.

Ernst-Günther Konrad | Di., 14. Juni 2022 - 15:27

Natürlich macht die Abschaffung des Verbrenners keinen Sinn, wenn man nicht was Besseres, einfacheres, sicheres entwickelt hat oder das bestehende weiter verfeinert verbessert. Die Union ist doch längst auf den unsinnigen Klima Zug dieser Weltenretter aufgesprungen und klammert sich an die grünen Heilsbringer in Landesregierungen und schont sie im Bund. Wer soll Euch noch was glauben? Ihr redet doch auch der Klimakrise das Wort und unterstützt doch die religiöse These, das wir Deutschen mit der Reduzierung von CO² die Welt retten. Ihr seid Mittäter bei dieser Transformation. Die Formel dafür ist von einem reichen, sicheren Land in ein Entwicklungsland durch Zerstörung der deutschen Wirtschaft in allen Bereichen. Söder liebt doch die Bäume und umarmt sie gerne. Er lobt neben Merz die grüne Politik zum Kriegsthema und schont die Ampel in allen Bereichen. Wo ist denn das neue Parteiprogramm der CDU? Was wollt ihr denn wirklich? Ich sage es Euch. Ihr wollt wieder an die Macht, egal wie.

Fritz Elvers | Di., 14. Juni 2022 - 22:22

für Rasenmäher und Laubbläser.

Meistens Zweitakt 1-Zylinder Reihenmotoren, meistens samstags am Vomittag. wenn die presenile Bettflucht den Gartenzwergliebhaber mit 80 dB(A) aus der Kiste treibt, grausam.

Ansonsten, wie wäre es mit einem Pommesfett betriebenen Stirlingmotor außerhalb der Innenstädte?

Egal, wie kam eigentlich diese Mehrheit im EP zustande?