Lisa Paus
Bundesfamilienministerin Lisa Paus bei einer Gedenkandacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche aus Anlass des jüngsten Attentats am Berliner Breitscheidplatz / dpa

Politische Kultur - Eine A-13-Stelle für Steinmeiers Twitter-Zeilen 

Der Bundespräsident sucht Fachkräfte, die ihn in den Sozialen Medien gut aussehen lassen sollen. Und die Bundesfamilienministerin erinnert daran, dass sie womöglich auch selbst dem jüngsten Attentat am Berliner Breitscheidplatz hätte zum Opfer fallen können: Die Inszenierung politisch Verantwortlicher nimmt immer groteskere Züge an. Wie das Primat der persönlichen Befindlichkeit Politik und Medien vergiftet.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

So erreichen Sie Jens Peter Paul:

Als Anne Spiegel innerhalb kürzester Zeit vor aller Augen an ihrer verfehlten Berufsauffassung scheiterte, war den Grünen bei der schmerzhaften Klärung der Nachfolge vor allem eines wichtig: Ihre nächste Ministerin für Familie, Frauen und Jugend sollte unbedingt die gleiche verfehlte Berufsauffassung vorweisen, diese aber bitte möglichst ein wenig geschickter verpacken.

Das ist offensichtlich gelungen. Die Prioritätenliste von Lisa Paus ist auf Platz 1 identisch mit der ihrer Vorgängern: Wichtig ist in jeder politischen und gesellschaftlichen Situation die eigene Befindlichkeit, die eigene „Sichtbarkeit“. Was gut ist für Frau Paus, ist auch gut für den Rest der Welt. Um dieses Dogma durchzusetzen, braucht es Aufmerksamkeit – und wird diese nicht freiwillig gewährt, ist notfalls so lange nachzuhelfen, gerne auch mit allen Mitteln und Geldern des ihr nunmehr zur Verfügung stehenden ministeriellen Apparats, bis die Amtsinhaberin zufrieden ist. Dabei darf unser Staatsoberhaupt, wie sich soeben zeigt, gerne als Vorbild dienen.     

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Manfred Bühring | So., 12. Juni 2022 - 13:48

.... wird zunehmen durch diese schleichende Umerziehung unserer Bevölkerung, die schon mit der "Sendung mit der Maus" beginnt. Wer sind eigentlich diese selbstherrlichen Macher, die ihre Ideologie einfach mal so unter die Menschen, indiesem Fall Kinder bringen? Unser gesellschaftliches Fundament, sei essozial, kulturell oder ökonomisch, bröckelt immer mehr und niemend sagt HALT!

Dr.Andreas Oltmann | So., 12. Juni 2022 - 14:00

Herr Paul, Sie treffen, wieder mal, ins Schwarze!
Ein erbärmliches Niveau der politisch verantwortlichen Menschen, deren eigene Befindlichkeiten über alles in der Welt stehen.
Wir befinden uns in einem Kulturkampf, der mir oft schon verloren scheint. Gäbe es nur mehr Journalisten wie Sie, die uns die Augen öffnen würden! Aber offensichtlich ist die Mehrheit im Land so mit sich selbst beschäftigt, dass sie ihren Verstand nicht mehr gebrauchen können.
Ich stimme Ihnen voll zu!

nicht einfach nur Dummheit sein, schlichte einfache Dummheit ?
Ins Rampenlicht befördert von einem System?
Einem Wahlssystem?
Unserem Wahlsystem ?
Schließlich haben wir selbst keinen Einfluss auf die "Ausstattung" mit der wir auf diesem Planeten in Gang gebracht und uns selbst überlassen werden.

Der mir nach geschätzten 10 Kommentaren zustimmt, dass das Problem in unserem Wahlsystem liegt.
Alle guten, richtigen, usw. Artikel von Herrn Paul und anderen, nützen nichts. Sie ändern nix.
Zu viele profitieren von diesem System. Wenn die noch Angehörige der Meinungsmachungsindustrie sind, können sie ihre Ansichten, wenn sie nicht gegen Recht und Gesetz verstoßen, unzensiert publik machen.
Solange der Souverän sich uneinig ist (siehe Kommentare von Kai Hügle, G.L.), die z.B. nur Kommentare anderer Foristen kritisieren, weil sie nicht ihrer Meinung sind, nicht aber das Problem erkennen, stehen wir auf verlorenen Posten. Der Souverän, von dem “Alle Macht“ ausgeht hat keine Möglichkeit, ich wiederhole keine Möglichkeit, unfähige nicht mal vom Volk gewählte, sondern durch die Parteien bestimmte „Parteienvertreter“ in die Wüste zu schicken.
Wie Walter, der Spalter zu dem ersten Amt im Staate gekommen ist, möchte ich mich nicht weiter auslassen: Nur, „Bananenrepublik“

WD Hohe | Mo., 13. Juni 2022 - 16:55

Antwort auf von Hans Schäfer

wir auf indirektestem Wege wählen, der möglich ist.
Personen ließen sich abwählen.
Ämter nicht.
Heißt auch Herr "Dies und Das" - nicht Herr Maier und Müller.
Die schon Kleinkindern indoktrinierte "Ehrfurcht vor Amtstiteln" ist`s die allzu viele eigenes Denken unterschätzen, deaktivieren lässt.
Früher waren es direkte AlltagsBezugspersonen, die unsere "Respektstrukturen" prägten.
Heute ist`s das iPhone (früher Mobiltelefon) Amazone`s Alexa.
Englisch muss es klingen.
Es ist nicht mal bewusst, dass Englisch auch nur eine Sprache ist.
Die Engländer beneiden die Deutsche Sprache um deren vielseitige Ausdrucksmöglichkeiten.
Bei uns wird selbst in "besseren" Programmformaten "performanced."
Sänger, Sportler... sogar bei Fahrrädern wird von Performance gesprochen.
Viele Deutsche können sich nicht mal in ihrer Muttersprache vermitteln.
Muss Englisch klingen.
Phrase statt Inhalt
Verfällt Sprache, verfallen Sitten.
Verfallen Sitten, verfällt Gesellschaft
Verfällt Gesellschaft...

der mir nach geschätzten 10 Kommentaren zustimmt, dass das Problem in unserem Wahlsystem liegt.
Alle guten, richtigen, usw. Artikel von Herrn Paul und anderen, nützen nichts. Sie ändern nix.
Zu viele profitieren von diesem System. Sofern sie noch Angehörige der Meinungsmachungsindustrie sind, können sie ihre Ansichten, wenn sie nicht gegen Recht und Gesetz verstoßen, unzensiert publik machen.
Solange der Souverän sich uneinig ist (siehe Kommentare von Kai Hügle, G.L.), die z.B. nur Kommentare anderer Foristen kritisieren, weil sie nicht ihrer Meinung sind, nicht aber das Problem erkennen, stehen wir auf verlorenen Posten. Der Souverän, von dem “Alle Macht“ ausgeht hat keine Möglichkeit, ich wiederhole keine Möglichkeit, unfähige nicht mal vom Volk gewählte, sondern durch die Parteien bestimmte „Parteienvertreter“ in die Wüste zu schicken.
Wie Walter, der Spalter zu dem ersten Amt im Staate gekommen ist, möchte ich mich nicht weiter auslassen: Nur, „Bananenrepublik“

der bewundernswert klar und unerschrocken dort Kritik übt, wo sie dringend angebracht ist, schließe ich mich zunächst an.
Jens Peter Paul ist - wie viele Kommentatoren betonen - eine rühmliche Ausnahme in unserer Zeit. S O wie er müßten eigentlich viel mehr Journalisten eingestellt sein und scharfsinnig schreiben! Aber leider ist dies nicht der Fall.

Darüberhinaus möchte ich anmerken, daß die "Mehrheit im Land", die Sie erwähnen, lieber Herr Dr. Oltmann, nicht etwa ihren Verstand nicht mehr gebrauchen k a n n, sondern sie w i l l es gar nicht. Jedenfalls ist dies meine
Wahrnehmung.
Sich umfassend informieren, selber denken und argumentieren ist doch ungeheuer anstrengend und kostet Freizeit!
Viel bequemer läßt sich der Durchschnittsdeutsche von "Fachleuten" im Fernsehen, vom SPIEGEL oder anderen Main-Stream-Medien informieren und auf Linie bringen. Wozu hat man die schließlich?
Und es lebt sich doch so herrlich ruhig, wenn man das gute Gefühl hat, zur
MEHRHEIT dazu zu gehören!

Die Ansichten von Herrn Paul kann man teilen oder nicht. Ich denke, er erfüllt hier eine wichtige Funktion, die darin besteht, dem Affen Zucker zu geben und das macht er sehr gut.
Wie Sie auf "unerschrocken" kommen, weiß ich nicht, denn Herrn Paul drohen doch keinerlei negative Konsequenzen, wenn er die Bundesregierung oder den Bundespräsidenten kritisiert oder sehe ich das falsch?
Dass Sie Menschen, die die AfD nicht für eine wählbare Partei halten, das sind ungefähr 90% Ihrer Mitbürger, die Fähigkeit bzw die Bereitschaft absprechen, sich ihres Verstandes zu bedienen, ist nichts Neues und doch immer wieder bemerkenswert, zumal Ihre eigenen Standpunkte ja auch auf einer mehr als fragwürdigen Wahrnehmung beruhen. Wie sonst kommt man dazu, die Wannseekonferenz mit dem UN-Migrationspakt zu vergleichen oder pauschal über Doktorarbeiten zu urteilen, obwohl man nie eine gelesen hat?
Insofern wären Sie vielleicht ganz gut beraten, sich an die Ratschläge zu halten, die Sie anderen erteilen.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 13. Juni 2022 - 09:22

Antwort auf von Kai Hügle

Wie ist das mit dem neu geschaffenen Beobachtungspunkt des Verfassungsschutzes, der "Delegitimierung des Staates"?

Urban Will | Mo., 13. Juni 2022 - 09:48

Antwort auf von Kai Hügle

gestellten hehren Ansprüchen auch selbst gerecht werden.

Lesern, die den Artikel von Herrn Paul gut finden indirekt als Affen zu bezeichnen oder die Tatsache, dass ein 10% - Wahlergebnis bedeutet, dass 90% eine Partei für „nicht wählbar“ halten, sind nicht gerade Beispiele ausufernder Intellektualität.

Natürlich muss Herr Paul wegen dieses Artikels (hoffentlich!) nicht um sein Wohlergehen besorgt sein, aber ich wage die Aussage, dass er in vielen Redaktionen in diesem Lande kein offenes Ohr mehr finden wird, sollte er mal einen anderen Arbeitgeber suchen.
Ich bin froh, dass mit dem CICERO zumindest ein Magazin noch existiert, das eine große Ausgewogenheit an Beiträgen liefert.
Zumindest lesen ja auch Sie noch darin, oder machen Sie es nur, um ab und an Ihre Kommentare an den Mann zu bringen?
Aber auch dies würde mein Lob für den CICERO bestätigen, denn Sie werden hier gehört und veröffentlicht.
Bei ZEIT online warf man mich nach kürzester Zeit raus (ist schon ne Weile her).

Herr Kissler und Herr Schwennicke hatten meines Wissens keine Probleme, einen neuen Job zu bekommen. Es ist einfach ein furchtbar alberner Popanz, der hier veranstaltet wird mit Aussagen, die irgendwie suggerieren sollen, dass Leute wie Paul oder Grau "mutig" sind, wenn sie ihre Texte einreichen.
Dem Affen Zucker geben, ist ein Sprichwort. Wie Sie darauf kommen, ich würde die Ciceronen als Affen bezeichnen, weiß ich nicht.
Frau Wallau, Sie haben unlängst behauptet, die meisten Doktorarbeiten heute seien "das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben werden". Auf Nachfrage wurde deutlich, dass dieses Urteil auf der Einschätzung eines Familienmitgliedes beruht, das seine Promotion abbrach. Dass Sie ein paar Seiten in ein paar Dissertationen gelesen haben, qualifiziert Sie wofür genau?
Ich orientiere mich an Wahlergebnissen und Umfragen, und da kommt die AfD bundesweit etwa auf etwa 10%. Und ich bin bin nicht derjenige, der Andersdenkende als dumm, dummen Michel u. Ä. bezeichnet.

Christa Wallau | Mo., 13. Juni 2022 - 10:36

Antwort auf von Kai Hügle

1. Woher wissen Sie, daß ich nie eine Doktorarbeit gelesen habe? Wann habe ich das gesagt? Ich habe nämlich welche gelesen - zumindest teilweise. Außerdem habe ich mich nach Themen von Doktorarbeiten best. Leute erkundigt, die zum Teil hanebüchen waren.
2. Auf Grund welcher Erhebungen wissen Sie, daß ca. 90% unserer Mitbürger die AfD für eine nicht wählbare Partei halten?
Offenbar gehen Sie davon aus, daß alle Nicht-Wähler dazugehören.
Diese halten aber auch die a n d e r e n Parteien für nicht wählbar; denn sonst gingen sie ja zur Wahl. Ist es nicht eher so, daß diese Leute den Glauben an die Demokratie in toto verloren haben?
Ihre "fragwürdige Wahrnehmung" will ich nicht weiter kritisieren. Nur kurz:
Warum unterstellen Sie speziell immer wieder m i r (was auch Mitkommentatoren auffällt) Dummheit u. Arroganz? Sie haben sich - wie Hr. Lenz - an mir "festgebissen". Kann es sein, daß Sie der "AfD-Frau" die große Zustimmung mißgönnen, die sie erfährt? Das darf einfach nicht sein!!!

Joachim Kopic | So., 12. Juni 2022 - 15:04

... mal vor Augen halten, was das finanziell bedeutet ... nur, um sich selbst nicht zu "vertwittern", zahlt der Staat, also wir, für diese Stelle jährlich: ... Aber vielleicht kann dieser Job ja auch dazu genutzt werden, bei Katastrophen zukünftig für unsere Politiker:innen & außen den richtigen Ton zu treffen ;)

michael büchner | So., 12. Juni 2022 - 15:51

sondern einfach nur mal ein recht herzliches dankeschön! danke an sie, herr paul, wie auch an das gesamte team des cicero! hier zu lesen bereitet mir in zeiten inflationär zunehmender intellektueller verzwergung weiter teile der gesellschaft einfach nur freude! vielen dank nochmals dafür und alles gute für sie & ihre kollegen!

Thomas Hechinger | So., 12. Juni 2022 - 16:11

Man könnte das, was Herr Paul hier schreibt, einen Rundumschlag nennen. Dumm nur, daß er in allem recht hat. Für mich stellt sich jedoch die Frage: Wie kommen wir aus diesem Schlamassel je wieder heraus? Die linken Besitzstände in den Medien, den Stiftungen und den Vorfeldorganisationen der Parteien scheinen auf Ewigkeiten fest. Man hat sich eingerichtet und abgesichert. Und man finanziert den Kampf gegen die Andersdenkenden aus Staatsmitteln, mal indirekt, mal ganz direkt, indem man sogenannte Nichtregierungsorganisationen Regierungspropaganda betreiben läßt. Das nennt man dann Demokratieförderung. In Wahrheit beschädigt man aber damit die Demokratie, man delegitimiert sie (Herr Haldenwang, bitte übernehmen!). Eine liberale Demokratie braucht ein Spektrum von ganz weit links bis ganz weit rechts bis jeweils knapp vor die extremen Ränder. Bei uns reicht das Spektrum aber nur von ganz weit links bis nicht einmal mehr zur Mitte. Das tut der Gesellschaft nicht gut.

Christoph Kuhlmann | So., 12. Juni 2022 - 17:02

Ich widerspreche ja gerne aber mir fällt diesmal gar nichts ein. Außer, sind diese Leute überhaupt einen Artikel wert?

Ja, sind sie, werter Herr Kuhlmann. Man müsste die ganze Republik zupflastern mit solchen Artikeln. Nur leider ist das Gegenteil der Fall. Sie ist zugepflastert mit Beiträgen von Schönschwätzern, Chefideologen, Moralaposteln und Idioten. In Reinkultur und höchster Dichte im ÖR.

W.D. Hohe | So., 12. Juni 2022 - 17:59

Fassungslos machen vor allem Realitäten:
1- die fachlichen/sozialen Kompetenzen diverser Ämterinhaber
2- dass sie als >Person< nie gewählt wurden
3-dem zufolge als solche nie abberufen werden können, weil...
4- Keine Satire: Sie tatsächlich nur als Amt existieren

Jüngstes Beispiel gleißender Denklogik zum ebenso blendend durchlagenden Treibstoff-Tank-Kosten-Rabatt
Da hat gerade eine Frau Esken, die ich als >Person< "nirgends nicht" zuordnen kann, die Problemlösung auf einen öffentlichen Tisch gehauen:
1. Langsamer fahren
2. Fahrverbote
Ergebnis bei Letzerem
Treibstoffkosten -0- (Null)
"Themaverfehlung" stünde in der Schule unter der Arbeit
Totschlag de Amt - straffrei
Klar wird auch an diesem Beispiel -
Bezahlter Twitter-Korrektor ist ein Muss
Vorschlag: Können das nicht "Jene" erledigen die schon die Rede schrieben ? Ich meine als Person?
>>
Kann mir jemand hier sagen wer diese Frau "Sken" oder so ist ?
>>> Pompeji des Wahnsinns<<<
Intelligenz ins Meer gespült

Doch Sie können Frau Esken einordnen. Ich für meinen Fall würde sie dort suchen lieber Herr Hohe. Im Amt der Postzustellerinnen .Umweltbewußt auf dem Fahrrad.
Hoffentlich erwarten Sie keine Eilzustellung. Bei mir klingelt es. Wird doch nicht die
Post mit Frau Esken sein?

Maria Arenz | So., 12. Juni 2022 - 18:07

ist nur schief gelaufen in dieser Republik? Ich tippe auf eine völlig aus dem Ruder gelaufene Bildungsrevolution als Folge der 68er-Bewegung, zu der ich auch mal gehörte. Es fehlen inziwschen ja nicht nur Klempner, Elektriker und Schreiner sondern absehbar auch jede Menge Richter, Ärzte, Ingenieure und anderer Vollakademiker dringend benötigter Fachrichtungen. Andereseits produziert das System wie aber Unmengen von Abiturienten samt Massen von völlig nutzlosen Geisteswissenschaftlern (Politologie, Mag. Art. etc) die zwar nichts von dem können, was in der Realwirtschaft gebraucht wird, das Universtätsdiplom dafür aber für ein bißchen heiße Luft nachgeworfen bekommen haben und es sich in Medien, Parteien und einer inzwischen nicht mehr überschaubaren Zahl von regierungsamtlich gesponsorten Stiftungen und NGOs gemütlich gemacht haben. "Man müßte nochmal 20 sein" und noch eins von den guten Rezepten für Molotowcocktails wiederfinden.....

W.D. Hohe | So., 12. Juni 2022 - 19:04

Antwort auf von Maria Arenz

das ist
a) öffentlicher Aufruf zu explosivem Wiederstand
b) Verschwendung teuren Treibstoffs.
MfG :-

Ingo Frank | So., 12. Juni 2022 - 20:21

Antwort auf von Maria Arenz

Sehen Sie Fr. Arens das deutsche Bildungssystem ist ein zusammengesetztes Substantiv aus Bildung & System. Das System, wie bringe ich Bildung an den Mann/Frau ist doch eine Spielwiese von 16+1 Kultusminister geworden in der jeder einzelne versucht sich sein eigenes Denkmal nach erfolgter Revolution zu
Errichten. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: meine Enkeltochter Kl.11 hatte eine Matheaufgbe zu lösen. Wir haben alle samt versucht diese zu lösen. Letztendlich haben wir mit einem uns bekannten Lehrer Kontakt aufgenommen, der wiederum mit seinem alten Mathe Lehrer aus Abbi Zeiten.
Die Lösung war, dass es keine Lösung gab! So und nun,was soll der Jugend damit suggeriert werden? Ich bin mit dem Bewusstsein erzogen & aufgewachsen immer eine Lösung zu finden . Und diese Scheissegal Mentalität
zerfrisst die Gesellschaft. Bestes Beispiel das bedingungslose Einkommen Geld ohne Leistung.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Als Mathematiklehrer hält es mich kaum auf den Stühlen, wenn ich Ihren Kommentar lese. Zum Problem Ihrer Enkelin kann ich natürlich nichts sagen. Dazu müßte ich die Aufgabe kennen. Grundsätzlich kann es aber ein tiefer Erkenntnisgewinn sein, wenn man feststellt, daß gewisse Probleme der Mathematik unlösbar sind. Am bekanntesten ist sicher die „Quadratur des Kreises“. Seit dem Altertum haben sich viele Mathematiker, und es waren nicht die schlechtesten, daran versucht, durch eine geometrische Konstruktion mit Zirkel und Lineal einen Kreis in ein flächengleiches Quadrat zu verwandeln. Keinem gelang eine exakte Lösung. Die Entwicklung von Analysis und Algebra im 19. Jahrhundert erlaubte Ferdinand von Lindemann (nein! nicht der mit der Herrenboutique in Wuppertal!) eine Besonderheit der Zahl π nachzuweisen, die es offenkundig machte, daß dieses Problem prinzipiell unlösbar ist. Sie, Herr Frank, können es natürlich weiter probieren. Aber auch sie werden es nicht schaffen. Das ist bewiesen.

keine Lösung ist auch eine Lösung, jedenfalls in der Mathematik.

In der 11.Klasse sollte es jedoch immer eine eineindeutige Lösung im reellen Bereich geben.

Bei quadratischen Gleichungen (p,q-Formel) kann es auch mal
versehentlich zu konjugiert komplexen Lösungen kommen.

Aber immerhin hat der Mathelehrer Ihrer Enkelin die gesamte Verwandtschaft nebst diverser Lehrer beschäftigt. Mal was anderes, als langweilige Sonntage. Jedenfalls kann es einen Thüringer wohl kaum erschüttern.

Viele Grüße aus dem verlotterten Westen.

Sabine Lehmann | So., 12. Juni 2022 - 18:22

Danke für diesen Artikel, Herr Paul. Sie schreiben mir aus der Seele und bringen alles so wunderbar auf den Punkt. Ein kleiner Trost für die Empörung, den Unmut und vor allem die Ohnmacht, die mich umtreibt, wenn ich diesen Politdarstellern jeden Tag dabei zuschauen muss, wie sie dieses Land vor die Wand fahren, mit durchgedrücktem Gaspedal, obwohl sie die Wand schon erreicht haben!

W.D. Hohe | So., 12. Juni 2022 - 18:44

Sprachlich wie inhaltl auf den Punkt Herr Paul.
Worüber Sie sich leider zu wenig Gedanken machen :-) sind die Eltern des Täters und deren Eltern, die ihrerseits unter Verfolgung litten.
Insofern ist die Schuldfrage geklärt.
Dingfest zu machen in der Vergangenheit.
Wie auch meine eigenen/persönlichen "Schulden" im Früher, in der Vergangenheit liegen, vor Zeugung und Geburt...
Zu meier Erzürnung (Empörung wäre untertrieben) folgte mein Umfeld bei Bewertugen meines Tuns dieser Anscht bislang nicht.
Anm: Nicht nur dies ist schwer auszuhalten
MfG - Ein Schuldloser

Johannes Rausch | So., 12. Juni 2022 - 18:57

Meine Hoffnung ist, dass unser grün/rotes Panoptikum nicht so lange braucht, denn ich bin schon 71. Zum Glück hat das Wetterleuchten schon begonnen (Inflation, marode Infrastruktur, eine Milchmädchen-Energiepolitik, 50% Jungakademiker die keinen einzigen Satz mehr fehlerfrei schreiben können aber einen "verbeamteten" Antifaposten bekommen, u.s.w. Ich kann nur hoffen, dass das Ganze nicht, wie so oft in der Geschichte, in das völlige Gegenteil umschlägt, und wir einen Bundeskanzler Höcke bekommen. Den hätten nur die "Verursacher" und nicht wir normalen Bürger verdient.

Die Verursacher der Misere, in der wir uns befinden, haben das Volk, von dem sie Schaden abwenden sollen, vereinnahmt.
Wir, die normalen "Bürger*innen/Diversen" haben keine Chance, die Misere in der wir uns befinden, durch eine andere Misere zu ersetzen.

Wobei, Sie mit Ihren 71 Jahren, ich mit 78, trotz unserer Jugend/Alters!, heute nicht hellsehen können, ob eine andere Misere in der Zukunft schlechter als die jetzige Misere wäre.

gabriele bondzio | So., 12. Juni 2022 - 19:46

möglichst ein wenig geschickter verpacken."

Huch, Herr Paul, die Geschicklichkeit in der Verpackung ist auch nicht mehr, das was sie einmal war. Es fehlt die Schleife. :-)

Also kurz bemerkt...durchschaubar. Eigene Befindlichkeit steht immer noch ganz oben.

Und ehe man(n), nein eher frau zu der Einsicht kommt, dass in diesem neuerlichen Fall (der wievielte eigentlich?) von einer komplett gescheiterten Integration zu reden wäre, geht doch eher die Welt unter.

Ja, verdammt noch mal, in was sollen sich die Migranten integrieren. Wir sind doch so ein "schlechtes Volk", oder eher schlechtgemacht ?, genau von diesen Akteuren.

Sie reden laufend vom Respekt, lassen ihn jedoch häufig selbst vermissen.

Bei mir haben es die 2 Protagonisten versemmelt, ihre Sprache, ihre Anteilnahme ist so künstlich und beliebig.

Sie Herr Paul, haben erneut einen guten Artikel geliefert.

"Wovor sich die Phrase am meisten fürchtet: daß man sie beim Wort nimmt." (Wolfgang Mocker)

Klaus Damert | So., 12. Juni 2022 - 20:06

Eher U n kultur und Geldverschwendung auf Dauer.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 13. Juni 2022 - 09:52

Der Zuspruch des Forums ist Ihr Applaus für diesen Artikel. Ich freue mich jedes Wochenende gerade Ihre Artikel zu lesen zu können.
Eines muss einem Bewerber bei dem Posten klar sein. Über ihm schwebt ständig ein Damoklesschwert und wenn was schief läuft, dann hat man wenigstens ein gut bezahlten Sündenbock. Erstaunlich ist das Anforderungsprofil. Da könnten sich einige Minister und hochdotierte Parteibonzen aber nicht darauf bewerben. Fehlender Schulabschluss/Beruf/Klassensaal/Hörsaal reicht nicht aus. Aber als Minister wird man eh besser bezahlt. Wer für Steinmeier twittert muss schmerzfrei sein.

Hans Süßenguth-Großmann | Mo., 13. Juni 2022 - 10:18

so eine schöne Stelle machen Sie madig, da bringen Sie eine weibliche PoC, (jung muss Sie wegen Twitter sein, keine Diskriminierung älterer Damen) um ihre Selbstverwirklichung im schönen Berlin Mitte. Das einzige Problem dürfte sein, dass nicht das intellektuelle Niveau von Annalena B. übertrifft.

Tomas Poth | Mo., 13. Juni 2022 - 19:23

... das ist hier die Frage oder so ähnlich.
Es geht dann wohl grundsätzlich nur um den Schein als um das Sein oder wer hilft mir damit ich besser erscheine als ich es wirklich bin oder sein kann.
Das Polittheater "professionalisiert" sich, um den Mist der verzapft wird nach außen hin in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.
Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht oder wie wir Studenten (damals noch ohne * oder ierenden, aber alle 65 Diversity-Geschlechter waren mit eingeschlossen) sagten, der Student geht solange in die Mensa bis er bricht.
Man weiß nicht warum die RotGrünen-Spinner in eine Art Torschlusspanik-Politik verfallen und alles über den Haufen werfen wollen, aber möglicherweise glauben sie es sonst nicht in die Geschichtsbücher zu schaffen, wie ebda. Adolf und Erich, die auch alles in die Grütze gefahren haben.