Ein Gericht für den kulinarischen Zeitgeist: Ratatouille / dpa

Zeit für sommerliche Schmorgerichte - Ratatouille, um die Welt zu retten

Unser Genusskolumnist hat ein Problem mit der „wabbligen“ Konsistenz von Auberginen. Doch nachdem er das einigermaßen gelöst hatte, machte er sich mit Freude an die Zubereitung einer Ratatouille. Die ist nicht nur lecker, sondern passt auch großartig in den kulinarischen Zeitgeist: gesunde Zutaten und nicht nur voll vegetarisch, sondern sogar voll vegan.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Es gibt Gerichte, die habe ich früher nicht gegessen und daran hat sich nichts geändert. Zum Beispiel mit Milchreis habe ich es immer mal wieder versucht, aber das schmeckt mir einfach nicht. Ein eher distanziertes Verhältnis habe ich auch zu Auberginen, die ich immer als recht unangenehm schleimig empfunden habe. Und Zucchini finde ich schlicht langweilig.

Beides gehört zu den Grundbestandteilen eines beliebten mediterranen Gerichtes, das auch hierzulande bei vielen Zeitgenossen längst einen vorderen Platz auf der „Must do“-Liste der regelmäßig zu kochenden Gerichte hat: Ratatouille. Die passt auch großartig in den kulinarischen Zeitgeist: gesunde Zutaten und nicht nur voll vegetarisch, sondern sogar voll vegan. Eine Karriere, die dem eher einfachen, bäuerlichen Gericht aus der provenzalischen und okzitanischen Küche wohl nicht in die Wiege gelegt war.

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Achim Koester | Sa., 21. Mai 2022 - 09:07

ich die von Ihnen vorgestellten Rezepte fast immer mit großem Vergnügen, so auch die hier vorgestellte Ratatouille. Was ich aber nicht nachvollziehen kann, ist Ihre Aussage, dass vegetarisch oder gar vegan dem kulinarischen Zeitgeist entspräche. Eine ideologisch durchsetzte winzige Minderheit von 10% (Vegetarier) bzw. 1% (Veganer) versucht mit allen Mitteln, diese Essgewohnheiten (oder sind es quasireligiöse Vorschriften?) der großen Mehrheit aufzuzwingen. Der Mensch ist und bleibt nun mal ein omnivores Lebewesen, und verdankt sein leistungsfähiges Gehirn evolutionstechnisch dem Verzehr tierischer Proteine, was allerdings reversibel zu sein scheint.

Im Prinzip gebe ich Ihnen Recht. Aber in den Innenstädten vieler deutscher Großstädte und den dort soziokulturell (und oft auch politisch) dominierenden Milieus sieht das etwas anders aus

Achim Koester | Mo., 23. Mai 2022 - 09:51

Antwort auf von Rainer Balcerowiak

Sie haben natürlich Recht mit dem Bezug auf die deutschen Großstädte, aber zum Glück sind diese Bereiche nicht repräsentativ, sondern unterliegen oft dem Diktat ideologisch motivierter Minderheiten. Was nichts an den prozentualen Anteilen der Minderheiten ändert, lediglich die Wahrnehmung derer wird durch das mediale Echo zum Zeitgeist hochstilisiert.
Nichtsdestoweniger freue ich mich schon auf das nächste Rezept von Ihnen.