Nicht in Feierlaune: Anhänger der FDP bei einer Wahlparty am Sonntagabend zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen / dpa

Niederlage bei Landtagswahl - FDP-Politiker Schäffler: „Wir waren zu konfliktscheu“

Für die Liberalen war es die dritte Niederlage in Folge: Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kam die FDP nur knapp über die Fünfprozenthürde. Frank Schäffler, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Landesvorstands, kritisiert den Kuschelkurs seiner Partei. Statt Koalitionsfrieden sei manchmal auch Konfrontation angesagt – zum Beispiel beim Thema Atomkraft.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Frank Schäffler ist Mitglied des Bundestags und gehört dem FDP-Landesvorstand in Nordrhein-Westfalen an. Bekannt wurde der Politiker und studierte Betriebswirt durch seine Kritik an der Euro-Rettungspolitik der schwarz-gelben Regierung unter Kanzlerin Merkel.

Herr Schäffler, was ist Ihnen als erstes durch den Kopf gegangen, als Sie gestern Abend das FDP-Wahlergebnis aus NRW gesehen haben? 

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Karl-Heinz Weiß | Mo., 16. Mai 2022 - 18:10

Die gravierenden Fehler der FDP-Minister in NRW werden erst am Schluss erwähnt. Christian Lindner mag rhetorisch gut sein-aber seine One-Man-Show ist aus der Zeit gefallen. Und im Finanzministerium macht er Kehrtwenden, bei denen selbst dem legendären FDP-Umfaller Erich Mende übel geworden wäre.

Helmut Bachmann | Mo., 16. Mai 2022 - 19:20

würde ich die FDP, wenn sie mit dem Abschalten der Kernkraftwerke diese unselige Koalition verlässt. Ansonsten brauchen wir nicht weiter zu reden.

Alexander Brand | Di., 17. Mai 2022 - 13:28

Antwort auf von Helmut Bachmann

erledigt! Nach der Wahl 2017 und der mutigen/folgerichtigen Absage der FDP an eine Koalition mit den linksfaschistischen Grünen und der sozialistisch-beliebigen Merkelpartei war ich beeindruckt.

2021 habe ich die FDP nicht gewählt, weil klar war, daß Linder aus der massiven Medienschelte nach 2017 „gelernt“ hat und mit jedem außer der AfD ins Bett gehen würde.

Wenn ich überlege, was die FDP in der Koalition an Inhalten umsetzen konnte und was sie alles an Fremdinhalten abgeknickt hat, dann wundert mich das Ergebnis in NRW nur, weil es so hoch ist!

Allerdings zeigen die Ergebnisse der BT-Wahl/21 sowie der LT-Wahl in NRW und SH, daß der farb- und inhaltsloseste Kandidat im Nachmerkeldeutschland offensichtlich die besten Chancen auf „Erfolg“ hat.

Handfeste Inhalte schrecken ab, das Volk ist träge geworden! Einzig die faschistisch veranlagten apokalyptischen Reiter der grünlinken Pseudoökomoralinfront können ihre nebulösen Inhalte noch an den medial verunsicherten Wähler bringen.

Bernhard Marquardt | Mo., 16. Mai 2022 - 19:29

Die FDP-Führung macht erneut so ziemlich alles falsch, was man in ihrer Position verkehrt machen kann.
Die engagierte Frau Strack-Zimmermann bildet da noch die große Ausnahme.
Ähnlich wie 2013 vergeigt die Parteiführung alle Chancen, die sich ihr als mitregierende Fraktion mit mehreren Ministerämtern bieten würden.
Insbesondere der Chefe im Finanzministerium.
Die FDP scheint taktisch völlig ohne erkennbares Konzept, überheblich und beratungsresistent.
So verdient sich eine profillose Partei, die. abgesehen von Frau Strack-Zimmermann, personell nichts zu bieten hat und deshalb als überflüssig wahrgenommen wird, den neuerlichen Abflug aus den Parlamenten.

Lisa Werle | Mo., 16. Mai 2022 - 20:33

Die FDP hat mitnichten wegen eines angeblichen Kuschelkurses mit der CDU in NRW verloren, sondern wegen ihrer Katzbuckelei vor rot-grün, vor allem vor den Grünen im Bund. Eine katastrophale Energie- und Wirtschaftspolitik bleibt von den Liberalen unwidersprochen. Unglaublich. Statt dessen wird Geld verschleudert, als gäbe es kein Morgen mehr. Der Verkehrsminister ist ein Totalausfall. Die Bildungsministerin ist völlig abgetaucht. Statt dessen geriert sich SZ als militärische Scharfmacherin und Scholz-Versteherin. FDP-Eigenständigkeit gleich null. Gekrönt wird das alles von einem FDP-Justizminister, der den grünen 'Herzenswunsch' erfüllt und für ein Gesetz sorgt, dass Männern die Definition überlässt, was Frauen sind oder zu sein haben. Die Fakten "wer einen Penis hat, ist keine Frau" zu benennen, steht dann unter Strafe. 50% Der Bevölkerung werden diskriminiert, weil 0,3 % Grün-linke das so wünschen. Wer die FDP wählt, wählt rot-grün. Denn liberal war vorgestern mal.

Alles meine Gründe, aktuell keinesfalls mehr die FDP zu wählen. SZ reicht mir schon als Grund.

Manfred Westphal | Mo., 16. Mai 2022 - 21:40

Nun ist die FDP über die landespolitischen Probleme hinaus, für ihre Bundespolitik drastisch
ab gestraft worden. Herr Lindner hat das Wahlergebnis NRW als desaströs benannt, ich hoffe, dass er daraus auch Maßnahmen für die m.E. desaströse Bundespolitik der FDP ableitet.
Hoffentlich gilt nicht weiterhin : Es ist besser falsch zu regieren, als nicht zu regieren.

Brigitte Simon | Mo., 16. Mai 2022 - 23:17

Wir waren zu konfliktscheu aber prinzipientreu:
"Lieber nicht regieren als schlecht regieren".
Wie wahr Herr Lindner. Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Ihre Prinzipientreue ehrt die FDP. Dazu sage ich "Ehre wem Ehre gebührt".

Rebeca Bok | Di., 17. Mai 2022 - 11:21

Die Bundes-FDP übernimmt das Energie-Ressort: Ausstieg aus dem Ausstieg (oder sie lässt die Ampelkoalition platzen, ohne Wenn und Aber)!

Habeck übernimmt das Verteidigungsressort.
Lambrecht wird seitens SPD als BuPr-Kandidatin aufgebaut (weil Steinmeier mit 67 in den Ruhestand geht). Endlich mal auch eine weiße Frau!

Das Umweltministerium fusioniert mit der DUH und wird in "Ständige Vertretung Russlands" umbenannt.

hermann klein | Di., 17. Mai 2022 - 13:10

Hätte die FDP mehr Schäfflers und weniger Strack-Zimmermanns, sie wäre heute bei 18%.
Schäffler war 2011 einer der Weniger die im Hauruck-Verfahren im Bundestag die Vernichtung der deutschen Energieversorgung (Atomausstieg) nicht mit beschlossen hat.

Ernst-Günther Konrad | Di., 17. Mai 2022 - 17:02

Keinerlei Mitgefühl für die Umfaller. Ihr habt um Schläge gebettelt und bekommt sie nun. Wie bestellt, so geliefert. Ihr FDPler habt viele Euro liberalen Prinzipien verraten und habt geglaubt in der grünen Sonne zwischen Baerbock und Habeck die Farbe ändern zu können. Die GRÜNEN haben unterm Schirm gelegen und ihr habt Euch den Kittel verbrannt. Von wegen Kuschelkurs mit der CDU? Das war nicht nur eine landespolitische Abstrafung der FDP, das war auch ein klares NEIN gegen eine Ampel FDP, die mit Lindner ein völlig neues Eigenleben entwickelt hat und Überschuldung und Finanztricksereien da Wort redet und auf dem Weg ist, den Niedergang Deutschlands durch eine unterstützte grüne Energiepolitik herbeizuführen. Ich behaupte weiter, die AMPEL hat zwei Jahre Verfallsdatum. Bis dahin hat die FDP Zeit, sich endgültig zu zerbröseln, wenn sie nicht die Notbremse zieht. Wenn das für die FDP absehbar war Herr Schäffler, warum habt ihr nicht gegengesteuert? Dann wäre wohl die AMPEL gescheitert.

Gerhard Lenz | Di., 17. Mai 2022 - 17:33

Wofür steht denn die FDP eigentlich?

Was fällt einem ein? Wenig.

In der Corona-Hochzeit spielte sie ein wenig Maßnahmen-Kritiker.
In der Verkehrspolitik verwechselt sie sinnvolle Maßnahmen mit Freiheit zu Wildwest auf den Autobahnen.
Im Grunde hört(e) man von ihr nur eine Forderung - die sich (wahrscheinlich) seit ihrer Gründung wiederholt: Steuern senken!

Daneben redet sie diffuses Zeug vom schlanken Staat, was bedeuten soll, dass der Einzelne mehr Geld in der Tasche hat und selbst entscheidet, ob er öffentliche Güter nutzt oder nicht.

Wenn letztere dann teurer werden und weniger als zuvor genutzt werden, weil was in der eigenen Tasche landet gar nicht ausreicht (es müssen ja Steuern gesenkt werden, wovon Wohlhabende sowieso mehr profitieren), kleben die Wirtschaftsliberalen das Schildchen "Freiheit" und "Eigenverantwortung" drauf.

Die ach so lauten Rufe nach "Digitalisierung" und "Bildung sind verstummt".

Die FDP Lindners ist noch immer die FDP des Marktgrafen Lambsdorff.