Die russische Seite des Grenzübertritts in Narva. / Foto: Sebastian Semmer

Russen in Estland - „Nie wieder so ein Horror“

In Estland sind 25 Prozent der Bevölkerung ethnische Russen, viele haben auch einen russischen Pass. Im Cicero-Interview spricht einer von ihnen über die Situation der russischen Minderheit in Estland – und unter welchen Bedingungen er sich vorstellen kann, nach Russland zurückzukehren.

Autoreninfo

Nathan Giwerzew ist Journalist in Berlin.

So erreichen Sie Nathan Giwerzew:

Auf Bitten unseres Interviewpartners, der im Fall eines Interviews unter Klarnamen negative Konsequenzen für seine Familie in Russland befürchtet, veröffentlichen wir das Gespräch anonym. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 16. Mai 2022 - 12:16

dass die Russen nicht unterscheiden können zwischen West- und Nord/Osteuropa.
Eventuell waren die Westeuropäer nur verheerender für Russland?
Der junge Mann scheint mir auch Russe bzw. auch Este.
Solche Entscheidungen brauchen viel Zeit und er denkt vielleicht an seine Familie, die er dann nicht in Russland zurücklassen will?
So etwas muss eben möglich sein, der Doppelpass für die Minderheiten, die Wanderer zwischen den Ländern.
Russland braucht keinen eisfreien Hafen, wenn der nur durch Besatzung möglich wäre.
Was sollen sie sonst mit dem winzigen Baltikum? Raketen schaffen es auch weiter oder aus dem Weltall. Sicher, Krieg geht fast immer.
Eine natürliche Wärmeperiode der Erde würde die Russen von ihren Sorgen befreien und das arktische Meer freilegen.
Russland sollte beginnen, sich selbst zu bestimmen und es bei anderen lassen.
Wenn ich irgendetwas bin, dann will ich nicht alles andere auch sein.
Russland wird nie liberal werden, es wird immer auf seine Weise konservativ bleiben.

hans zimmer | Mo., 16. Mai 2022 - 12:32

Ein normales Interwiev ohne Manipulations-
interesse, ohne inhaltsleere Theorien, ohne Framing, ohne Bashing, ohne auf Propaganda gestützte unsinnige Schlußfolgerungen.

Echter Journalismus. Danke

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 16. Mai 2022 - 15:39

Antwort auf von hans zimmer

Eine großartige Leistung beider Beteiligter.
Beide so jung, sie sollen doch ein sicheres und schönes Leben haben.
Und beide helfen es aufzubauen.
Für einen Moment möchte ich dankbar innehalten, bevor ich dann noch anmerken würde, dass Konservatismus für Russland Orthodoxie bedeutet.
Das sehe ich auch bei Putin, mehr jedenfalls als einen kommunistischen Ordnungszusammenhang im Zwang.
Meiner Meinung nach haben Putin und Schröder dahingehend etwas Gemeinsames, dass sie an einer stabilen Friedensordnung für Europa und die Welt arbeiten wollten.
Das misslang.
Bevor ich zu Fehlern käme, würde ich das festhalten wollen.
Aber auch dies ohne Hass, ohne Häme, nur mit großer Trauer.
Sonst müßte ich verstummen...

Gerhard Lenz | Mo., 16. Mai 2022 - 14:57

haben Adolf Putin und sein Gehilfe Joseph Lawrow noch nicht die "Erkenntnis" ausgegeben, dass die Balten allesamt von Nazis regiert werden, die mit Unterstützung der NATO (und sonstiger dunkler Hintermänner....) Russland bedrohen?

Gleiches gilt im Übrigen für Schweden und Finnland, sollten die in die NATO eintreten (wollen) und sich damit der außerhalb Russlands überall grassierenden Nazi-Ideologie unterwerfen.

Russland handelt schließlich in Tradition des 2. Weltkriegs, hat Adolf Putin doch selbst verkündet. Dabei pflegt paradoxerweise der russische Zar selbst beste Beziehungen zu allen möglichen rechtsextremistischen Parteien in Europa, in denen garantiert jede Menge Alt- und Neo-Nazis zu finden sind.

Haben Putin und Lawrow nur noch nicht gemerkt...