Daniel Günther
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) könnte in einer Koalition mit der FDP auch im konservativen Lager punkten / dpa

Wahl in Schleswig-Holstein - Schwarz-Gelb in Kiel wäre für die FDP wie ein Sechser im Lotto

Die FDP verliert im Bund an Zustimmung. Auch in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, wo demnächst gewählt wird, liegen ihre Umfragewerte unter den Wahlergebnissen der letzten Landtagswahlen. Sollte es in Kiel zu einer schwarz-gelben Koalition kommen, könnte die FDP beweisen, dass sie keine reine Ampel-Partei ist sondern auch mit der CDU gut kann.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Die Freien Demokraten können mit ihrer Rolle in der Ampel-Koalition ganz zufrieden sein: Der Bundesfinanzminister hat bisher verhindert, was SPD und Grüne gerade angesichts der Belastungen wegen Corona und des Kriegs gegen die Ukraine liebend gerne tun würden, nämlich die Steuern zu erhöhen. Ihr Verkehrsminister hat nicht zugelassen, dass Rot-Grün unter dem Vorwand, Energieimporte aus Russland zu drosseln, endlich ein Tempolimit auf Autobahnen einführt. Schließlich haben die Liberalen – ihrem eigenen Freiheitsverständnis folgend – für eine frühere Aufhebung der Corona-Beschränkungen gesorgt, als die Grünen das wollten, und zugleich eine allgemeine Impfpflicht verhindert. So weit, so gut, jedenfalls aus freidemokratischer Sicht.

Die Wähler sehen das indes etwas anders. Im Bund liegt die FDP in den Umfragen bei 8 bis 10 Prozent und damit deutlich unter den 11,5 Prozent bei der Bundestagswahl. Im Saarland konnte sich die Partei von 3,3 auf 4,8 Prozent steigern, doch die Fünf-Prozent-Hürde nicht nehmen. Auch in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen, wo am 8. und 15. Mai gewählt wird, sind die Aussichten nicht gerade magentafarben. In beiden Ländern liegt die FDP deutlich unter den Wahlergebnissen von vor fünf Jahren.

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Bernd Windisch | Mo., 2. Mai 2022 - 11:57

"Für Friedrich Merz wäre Schwarz-Gelb im Norden ein großer Erfolg"

Um diesen Erfolg einzufahren bräuchte es im Norden jedoch einen CDU - Ministerpräsidenten und keinen grün - rotes Merkel U Boot.

Tobias Hans, Hendrik Wüst und Daniel Günther sind politische Altlasten aus der Merkelzeit. Für einen glaubhaften Neuanfang bedarf es hier ein Tschö mit "Ö"!

Ernst-Günther Konrad | Di., 3. Mai 2022 - 09:57

Antwort auf von Bernd Windisch

Mir ist es inzwischen egal. Warum? Die einen sind überzeugt von den Regierenden und die anderen werden was Neues ausprobieren und die Wahl zwischen CDU weiter so oder eben die Ampel wie Bund. Wir stehen erst am Anfang des merkbaren Wohlstandsverlustes. Erst, wenn es dem Bürger richtig weh tut, dann wachen sie auf. Dann dürfte es aber zu spät sein.

Karl-Heinz Weiß | Mo., 2. Mai 2022 - 12:27

Die beiden Landtagswahlen werden für das eigenständige Profil der FDP sehr wichtig sein. Frau Strack-Zimmermann lässt seit Wochen nichts unversucht, sich für eine FDP-Doppelspitze zu empfehlen. Für den Geschmack vieler Funktionäre dauert der Ego-Trip von Christian Lindner schon zu lange.

Tomas Poth | Mo., 2. Mai 2022 - 12:28

Na ja, warten wir mal ab wo der Wähler seine Kreuzchen machen wird.
Die Aussichten mit den Altparteien sind ja nicht gerade rosig. Das einzige was man von denen erwarten darf ist die gezielte Wohlstandszerstörung.
Man hört sie ja immer häufiger aus diesen Kreisen und ihrer Unterstützer, daß wir uns darauf einzustellen haben zukünftig den Gürtel enger schnallen zu müssen.
Ergebnisse einer seit Jahrzehnten verfehlten Politik, die von CDU und SPD gemeinsam zu verantworten ist, alternativlos!!
Die Schafe dürfen sich zwischen Schächten und Bolzenschuß entscheiden.
Na dann wählt mal schön ;-)

Die Aussichten mit den Altparteien....ach wie traurig ist doch diese Welt! Trotz Putins Siegeszug in der Ukraine...

Sie dürfen ja hoffen, und spätestens nach der Wahl wieder rummäkeln, oder wie Ihre Kollegen, heftig die Wähler beschimpfen..

wenn die abgehalfterte, durch und durch extremistische AfD mal wieder weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Es bleibt Ihnen ja noch dieses Forum, in dem Nicht-AfDler zahlenmässig immer weniger werden, dafür aber immer häufiger zensiert werden..

Wo bleiben denn nun die Gegenargumente zu der verfehlten Politik der letzten Jahrzehnte?
Gut es gibt keine. Sogar der Mainstream zerlegt mehr oder weniger die Energiepolitik.
Wenn es für Argumente nicht reicht bleibt wohl nur Diffamierung und Hetze um Ihre eigene Position zu halten.
Die letzte Hoffnung bei Ihnen ist dann die Zensur, damit Sie es sich bequem machen können.
Diese Geisteshaltung hatten wir 33 bis 45 in ganz Deutschland und 45 bis 90 in der DDR.

Gerhard Lenz | Mi., 4. Mai 2022 - 08:51

Antwort auf von Tomas Poth

Seltsam. Darüber finde ich gar nichts in meinem Kommentar. Oder ist Kritik an der AfD schon gleichbedeutend mit Zensur?

Ihr Problem, Herr Poth? Sie klingen hier laufend wie ein AfD-Parteitag. Der ja ausschliesslich und ständig die angeblich "verfehlte Politik" der "Altparteien" bejammert. Aber wer hört der AfD überhaupt noch zu? Höchstens noch eingefleischte Hardcore-Fans, so wie Sie.

Allein Ihr Beispiel der Energiepolitik zeigt schon die Unterkomplexität des intellekt-feindlichen AfD-Denkapparates. Wer konnte mit Putins Angriffen auf die Ukraine und den daraus sich ergebenden Kollateralschäden rechnen?

Vielleicht die AfD, denn die geht in Moskau ein und aus. Hat sie aber (selbstverständlich) nicht.

Dass der menschenverursachte Klimawandel eine neue, andere Energiepolitik notwendig macht - dass diese Erkenntnis noch nicht ins AfD-Universum vorgedrungen ist, ist ja nun wirklich nicht neu.

Insofern weiss man, wie man auch diesen Ihren Kommentar werten sollte...

Aber das witzige ist, ich als absoluter Wahl o Mat Fan egal bei welcher Wahl ich den benutze, kommt immer die gleich Partei auf Platz 1 . Das Interessante ist dann für mich, welche Parteien, mit welchem Abstand die Plätze 2 bis sagen wir mal 4 belegen. Und das Ergebnis ist wiederum bei jeder Wahl ein anderes. Oh Wunder.
Bloß gut das die letzte Legislaturperiode in Thüringen ohne Wahl einfach fortgesetzt wurde. Da hätte ich wahrscheinlich den Vorschlag des W o Mat ,in Erinnerung des Zwangsrücktritts Kämmerichs, erstmalig angenommen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik