Drosten und Lauterbach
Traumpaar oder Duo infernale? Virologe Christian Drosten und Gesundheitsminister Karl Lauterbach / dpa

Aufarbeitung der Corona-Politik - Das Drosten-Denkmal bröckelt

Eine von Parlament und Regierung eingesetzte Expertenkommission sollte die deutsche Pandemiepolitik kritisch bewerten. Nun kam es zum Streit. Der Virologe Christian Drosten hat sich aus der Kommission zurückgezogen. Der Eklat zeigt: Eine unabhängige Aufarbeitung der Lockdown-Exzesse ist dringend notwendig. Drosten ist dafür der falsche Mann.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Christian Drosten sollen einen guten Draht zueinander haben. Der Virologe und der Politiker – für ihre Anhänger, die es trotz abklingenden Interesses an der Corona-Seuche nach wie vor gibt, ist es ein Traumpaar. Für Kritiker der Corona-Politik sind die beiden hingegen ein Duo infernale.

Unabhängig vom eigenen Standpunkt lässt sich jedenfalls feststellen: Sowohl der SPD-Minister als auch der Virenforscher sind in der Pandemie zu sehr bekannten Persönlichkeiten geworden. Lauterbach verdankt seinen dauermahnenden Talkshowauftritten den Kabinettsposten. Und Drosten war zwar innerhalb seiner Zunft schon vor dem Corona-Ausbruch bekannt und international vernetzt. Doch das ist ein ziemlich kleiner Kreis an hochspezialisierten Forschern, die in gut abgeschotteten Laboren vor sich hin werkeln und selten vor Fernsehkameras stehen. Zum gefeierten Starvirologen wurde Drosten erst Dank und durch das neuartige Virus aus Wuhan.

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Jens Böhme | Fr., 29. April 2022 - 10:24

Der Gegenwind nimmt zu, dass an der Aufarbeitung des Wahnsinns der letzten zwei Jahre Drosten nicht teilnehmen will, was auch verständlich ist. Außerdem kommt der nächste Herbst und Winter mit Sicherheit und das mit dem IfSG gesetzlich verordnete Corona-Chaos geht weiter. Und Lauterbach verfolgt eine hysterisierte Strategie als der mittlerweile harmlose Drosten. Zudem sieht sich Lauterbach seit seinem Ministeramt als der Virologe dieses Jahrhunderts.

Christa Wallau | Fr., 29. April 2022 - 13:13

und dies sollte auch dem letzten begeisterten Lauterbach-Fan allmählich zu denken geben, daß sehr viele Fehlentscheidungen der Regierung in der Corona-Zeit nicht mehr vertuscht werden können.

Die angerichteten Schäden sind ungeheuerlich, und sie lassen sich allein mit Geldsummen nicht beziffern. Vielmehr wurden massiv Menschen, vor allem Kinder, an Leib und Leben geschädigt.
Dies ist nicht wieder gut zu machen.

Aber es sollte wenigstens ein Eingeständnis von Schuld seitens der Verantwortlichen erfolgen.
In dieser Hinsicht sehe ich allerdings schwarz ...

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 29. April 2022 - 13:26

beurteilen, da ich sehr früh zu Herrn Prof. Streeck und Herrn Prof. Kekulé gewechselt bin, vielleicht eine Frage deren Herangehensweise, die ich als nüchterner beschreiben würde und vielleicht auch offener, mindestens aber immer kritisch.
Herrn Drosten habe ich immer als "Begleiter" von Frau Merkel gesehen.
Es steht Prof. Lauterbach selbst als SPD-Mann frei, sich dem anzuschliessen.
Ich bin einfach nur gespannt, was für Ergebnisse erarbeitet werden und was man daraus für kommendes Ungemach ableiten kann.

Ingo Frank | Fr., 29. April 2022 - 13:45

Allerdings würde ich die Liebe austauschen vielleicht in Fakten, Wissen oder in Vermutung. Passend ist alles. Ob eine Aufarbeitung allerdings, außer immensen Kosten, irgend etwas bringt, daran habe ich mehr als Zweifel.
Vergleichbares in der Moderne gab es nicht. Die Meinungen, egal von wem, ob halbwahr, gelogen oder richtig verbreiten sich ungehindert im www. Den Anspruch auf „absolute“ Wahrheit gibt es ebenfalls nicht. Was wirklich verurteilenderer ist, ist m M das die Entscheidungen, außerhalb des Parlamentes, in Hinterzimmern ausgekugelt wurden. Und das das BVG immer regierungsnah ohne wirkliche Prüfung entschieden hat, ändert ein Untersuchungsausschuss auch nicht. Das hat mit Corona nichts zu tun. Der Fehler liegt im System.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Fr., 29. April 2022 - 14:08

In den USA sind etliche Klagen in Arbeit gegen Fauci, Drosten indirekt wegen des PCR-Tests und es wird nicht lange dauern, da werden auch hier Zivilklagen wegen der Impfnebenwirkungen seine Rolle aufdecken, die er in dem "Pandemiesystem" spielte. Seine Doktorarbeit ist auch noch nicht aufgefunden worden und seine unrühmliche Expertisen zum Thema Vogelgrippe /Schweinegrippe werden sicher demnächst wieder vom tiefen See des Vergessens an die Oberfläche gespült werden. Seine finanziellen Verflechtungen zur Herstellung des PCR-Test mit seinem Kumpel Olfert und mögliche finanzielle Verstrickungen mit der Pharmaindustrie werden über kurz oder lang aufgedeckt werden. Ich mag Drosten seine Fähigkeiten nicht absprechen, ob Doktortitel hin- oder her. Aber er hat sich recht früh den dunklen Mächten der Pharma verschrieben und ist seinem EGO erlegen, endlich weltweit öffentlich medial gehypt bekannt zu sein. Er ist hoch gestiegen und wer wird tief fallen. Sein Rückzug ist erst der Anfang.

gabriele bondzio | Fr., 29. April 2022 - 14:18

umfassend durchleuchtet wird."

"Wer's glaubt, wird selig ... Herr Gräber. Wer's nicht glaubt, kommt auch in den Himmel"

Wo soviel Menschen geschädigt wurden, physisch, psychischund in ihrer Existenz.

Unmengen von Geld in den Sand gesetzt bzw. Firmen und Einzelpersonen in die Tasche geflossen, Politiker sich weit aus dem Fenster gelehnt. Wird alles getan um eine Aufarbeitung zu umgehen.

Im besten Fall, rollen ein paar entbehrliche Köpfe.

Die Damen und Herren Politiker haben sich schon längst abgesichert. Da wird wegen der "Pandemie" niemand den Hut nehmen. Sie werden sich herausreden und sagen, sie haben sich auf die selbstgewählten und ausgesuchten, regierungstreuen "Experten" verlassen. Und es war ja alles so neu für sie. Und sie haben ja nur das Beste für die Bürger gewollt. Ich führe das nicht weiter aus, mir wird übel. Ich sehe das aber wie Sie, da werden etliche Bauernopfer präsentiert werden, die natürlich längst ihr Schäfchen im Trockenen und gut versorgt öffentlich an den Pranger gestellt. Und die Msm werden dazu übergehen, irgendwelche Artikel, wo sie "kritische" Halbsätze formuliert haben als Strategie der Verteidigung nutzen und ansonsten alles auf die Politik und die "Wissenschaft" abwälzen. Das es genau die waren, die medial Kritiker mitgeholfen haben zu beschimpfen, zu beleidigen, auszugrenzen, als Nazis zu titulieren usw. werden sie "vergessen". Das nennt man dann mediale Demenz.

Bei ihren K. musste ich an Boris Becker denken, der auch seit seinen Wimbledon-Sieg die schwarze Peter-Karte bekommen hat. Gesellschaftlich von allen ausgeschlachtet & ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Nur bekommt er den tritt von der Justiz.

Ja, Medien, Justizia wie staatlich geprüfte Wissenschaftler & Professoren werden auch in der weiteren Zukunft dafür sorgen, dass alles mit Plan & Kontrolle weiter so funktioniert.

Sie haben alles im Griff, auf den sinkenden Schiff. Volle Fahrt voraus. Den Rest kann der Krieg, die Unterlassung & Corona erledigen.

Aber kommen wir zum Leck unseres Schiffes:
Unabhängige Entscheidungen, Ehrlichkeit in der Analyse, Konsequente Zielstellung & unpolitische Zielorientierung ...

ALLES GESTALTUNGSMERKMALE - egal welches Thema
DIE IN DAS REICH DER MÄRCHEN & SAGEN VERWIESEN WURDE.

Schauen wir unser Haupt-Inferno Energie an.
Bei diesen hiesigen Aussichten müsste jeder verfügbare Forscher/Wissenschaftler/Ingenieur/Chemie/Biologie
Anreizvoll FORSCHEN?

Armin Latell | Fr., 29. April 2022 - 16:46

in „umstrittenen, bösen, rechten Fake-Foren“ zum Thema Corona, Wirkungen und Nebenwirkungen von Spritzungen, (Un)sinn polit. Maßnahmen, mediale msm und ör (Nicht)Berichterstattung als alternative Informationsquelle nachliest, kann erahnen, dass Drosten und Lauterbach nur die oberste Spitze eines gewaltigen Eisberges sind, eine (absolut unabhängige) juristische, aber auch gesellschaftliche und politische Aufarbeitung ohne Tabus unbedingt notwendig ist, um diesen in der Geschichte der Menschheit wahrhaftig einmaligen „Vorgang“ brutalstmöglich aufzuklären. Ob in diese tiefsten menschlichen Abgründe irgendjemand bis auf den Grund kommt und/oder diese bekannt werden, wage ich fast zu bezweifeln, aber hoffen darf ich es ja. Dann wäre endlich Zahltag.

Lisa Werle | Fr., 29. April 2022 - 20:12

Und dabei sollte nicht nur Drosten eine sehr kritische Betrachtung seiner Rolle erfahren, sondern auch all die anderen willfährigen Skizzierer (Brinkmann z.B.) eines von der Regierung gewünschten Szenarios. Ich kann Drostens Qualität als Virologie nicht beurteilen, aber seine eitle, besserwisserische Selbstdarstellung ist unerträglich.

Gisela Fimiani | Sa., 30. April 2022 - 00:06

Die Standards dessen, was „Wahrheit“ ist, werden von einer geneigten Richterschaft im BVerfGericht gesetzt. Die Standards dessen, was „richtige“ Wissenschaft ist, werden von fragwürdigen Menschen, wie Lauterbach und Drosten gesetzt. Beide werden geschützt und, mit Zähnen und Klauen, von ebenfalls fragwürdigen, weil „regierungstreuen“ Medien, verteidigt. Die von Montgomery als „Richterlein“ bezeichneten Vertreter der Judikative bestätig(t)en ihre Bezeichnung, denn, nachdem widerborstige (unabhängige) Richter dem medialen Pranger Preis gegeben wurden, bringen nur noch wenige den Mut zur Unabhängigkeit auf. Mein Vertrauen in in unsere Judikative ist abhanden gekommen. Dürfte man juristische und wissenschaftliche Redlichkeit voraussetzen, hätte ich bzgl. der Wiesendanger Anhörung Hoffnung. Da aber hierzulande gilt, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, habe ich die Hoffnung auf eine aufrichtige Aufarbeitung der Corona-Politik längst fahren lassen. Medienmacht, totalitär und fatal.

Ein durchaus eigentümliches und - wenn Sie gestatten: kindlich-unreifes Verständnis von Rechtsstaat; den Glauben daran zu verlieren, wenn man mit dem Urteil nicht einverstanden ist. Dabei hat das Gericht doch gerade in der Sache Drosten-Wiesendanger sehr differenziert abgewogen und nur jene Aussagen Wiesendangers kassiert, die erwiesenermaßen Unsinn (im Sinne einer verleumderischen Falschbehauptung) sind, anderen Unsinn sah es durch die Meinungsfreiheit gedeckt.
Auch über den Begriff „totalitär“ sollten Sie sich vielleicht erst einmal informieren, bevor Sie ihn derart leichtfertig verwenden. Diese absurde verbale Scharfmacherei ist ein Ausdruck argumentativer Hilflosigkeit und einer Verbitterung, die ich sehr Besorgnis erregend finde…

Sabine Lehmann | Sa., 30. April 2022 - 02:39

Nun, als Erfinder des vergoldeten Corona-PCR-Tests kennt Drosten sich ja aus mit High-End-Wissenschaft. So überprüft der gewiefte Experte seine eigene Arbeit selbst auf Qualität u. Sinnhaftigkeit. Macht doch Sinn, kennt man aus allen Bereichen des Lebens:
Schüler benoten sich selbst. Richter überprüfen in Revisionen ihre eigenen Urteile. Und Strafgefangene entscheiden selbst über ihre Gnadengesuche. Man nennt das auch ergebnisorientiertes Arbeiten, heißt, das Ergebnis steht schon vorher fest, geht doch auch schneller u. ist so praktisch.
Realsatire in Redundanz, eine deutsche Erfolgsgeschichte, wie so viele andere „Erfolge“, mit denen sich Germania schmücken darf in den letzten 10 Jahren.
Dass der zuständige Minister die Untersuchung insgesamt boykottiert u. dafür im Pressewald nicht an die politische Wand genagelt wird, ist ein weiteres erschreckendes Symptom einer erodierenden Demokratie u. des Bedeutungsverlusts von Medien in Gänze. Der ÖR mit der „Goldenen Himbeere“ ganz vorn.

Tomas Poth | So., 1. Mai 2022 - 18:49

… Zeit, aber wir werden die Paniktreiber alle nach und nach zur Verantwortung ziehen. Politik, Mainstream und ÖRR, alle sind dran!