Putins Invasion der Ukraine folgt einem über zwei Jahrzehnte ausgefeilten Plan / Alexander Glandien

Putins Plan Teil 1 - Der erste globale Wirtschaftskrieg

Mit dem Ukrainekrieg folgt Moskau einer seit Jahren ausgeklügelten Strategie, um Europa zu schwächen und zu dominieren. Die Energieversorgung spielt darin eine tragende Rolle. Und Deutschland war das Einfallstor. Lesen Sie im ersten Teil unserer Serie „Putins Plan“, warum Russland gerade jetzt die Ukraine angreift.

Autoreninfo

Antonia Colibasanu ist Analystin bei Geopolitical Futures und Dozentin an der rumänischen National Defence University mit Sitz in Bukarest.

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Der Krieg in der Ukraine sollte nie ausschließlich in der Ukraine stattfinden. Am 21. Februar, zu später Stunde, hielt der russische Präsident Wladimir Putin eine lange Rede, in der er im Wesentlichen dem Westen den kalten Krieg erklärte. Er machte auch deutlich, dass eine unabhängige Ukraine nicht existieren darf. Aber warum hat sich Putin entschieden, die militärische Invasion jetzt zu starten? Warum scheint Russland nicht wirklich von den Sanktionen betroffen zu sein, die der Westen verhängt hat? Auf diese Frage gibt es keine einfachen Antworten, denn die Situation ist komplex. Es lohnt sich aber, ihr auf den Grund zu gehen. 

Wir sind gerade in den ersten globalen Wirtschaftskrieg eingetreten – und das ist kein Zufall. Ich behaupte, dass die derzeitige militärische Invasion in der Ukraine nicht nur die erste größere Operation des von Russland begonnenen Wirtschaftskriegs ist. Sondern auch eine Fortsetzung der politischen Kriegsführung gegen den Westen, die Russland in den frühen 2000er Jahren begonnen hat. Das Ende der russischen Militärinvasion in der Ukraine (wenn es denn kommt) wird wahrscheinlich nicht das Ende des derzeitigen globalen Wirtschaftskriegs sein. 

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Ingo Frank | Fr., 29. April 2022 - 15:36

Bleibt für mich die Frage, die vielleicht im 2. Teil beantwortet wird, warum nach dem Ende des kalten Krieges, man Russland nicht näher an die EU gebunden hat, auch unter dem Aspekt, einen RIESIGEN Markt zu erschließen. Die DDR zum Vergleich: ein Fliegenschiss und dieser hat schlussendlich die aufkommende Rezession in der BRD abbrechen lassen.
Der „WESTEN“ mit „ modernen Konsumtempeln“ existiert nur in den großen russischen Städten. Und auf dem Land gibts übertrieben noch Regionen, die noch nicht wissen, das der 2. WK 1945 beendet wurde.
Warum hat sich Europa im allgemeinen, u. D im besonderen, sich das nicht zu Nutzen gemacht?
Oder hat da der Onkel Sam sein Veto eingelegt? Oder war’s die Angst, Europa + Russland wird DIE führende Weltmacht, das führende Wirtschaftssystem der Welt. Und die USA und China wurden nur „Regionalmächte“ wie Obama Russland einqualifizierte. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung d. Artikels.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ronald Lehmann | Sa., 30. April 2022 - 08:24

Antwort auf von Ingo Frank

Für mich bisher 2 Antworten:

Russland kocht in diesem großen Spiel sein eigenes Süppchen & er ist der schwarze Peter, dem es in jedem Spiel geben muss, weil er die Negativ-Karten zugespielt bekommt

oder Variante 2 im großen Teich

Man spielt ein doppeltes Spiel, um auch wirklich alle unter Kontrolle zu halten & zu haben, ähnlich wie BND & Stasi.
Man könnte dies mit dem Spruch ausdrücken:

Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Und die Opfer auf diesem Schachbrett sind zumeist nur kleine Bauern & Mit-Läufer.
Die strategisch wichtigsten sind immer bis zum Ende des Spieles dabei.

Aber fürchtet euch nicht, - KEINE ANGST & HASS -

den Gott würfelt NICHT - Habt einfach Gottvertrauen, den du musst so wie so es so nehmen, wie es kommt & immer das Beste daraus machen.

Ein gesegnetes ? Wochenende euch allen draußen im Äther ??

Christoph Kuhlmann | Fr., 29. April 2022 - 16:22

eines globalen Wirtschaftskrieges ist ungefähr so furchteinflößend wie die konventionelle Bedrohung Westeuropas durch dieses Land. Mit der Wirtschaftskraft Italiens gegen 40 westliche Länder Krieg führen zu können ist nun wirklich absurd. Was Putin geleistet hat ist eine NATO in Bestform und neuen Mitgliedern in Skandinavien sowie ca. 200 000 gut ausgerüstete deutsche Soldaten mehr. Die Osteuropäer werden schneller moderne Waffen bekommen und ebenfalls mehr Soldaten unter Waffen halten. Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommt. Denn in zehn Jahren regiert Putin mit Sicherheit nicht mehr. Wenn er keine signifikanten militärischen Erfolge vorweisen kann hält er sich vielleicht noch ein Jahr. Die Frage ist, ob mit oder ohne nuklearer Eskalation.

hans zimmer | Fr., 29. April 2022 - 19:07

Danke für Ihre Bemühungen.

Sie schreiben von "komplex" und antworten mit Prosa und Lyrik.

"Putin erinnert sich" - wann hat er ihnen das erzählt?

Russland beneidet uns um unseren "Lebensstandard" ... meint der beneidende Putin? Beim Cappuccino?

"kollektives Bedürfnis Schutz in der Nato zu suchen" - Oder über ein anderes Bündniss?

"Putin muß sicherlich gedacht haben" - Wie gut kennen Sie sich?

In den "frühen 2000er Jahren" träumte die russische Jugend von der EU ... sagt wer? Und was ist mit China, Indien, Japan, Südamerika, Taiwan, Singapur, Nepal, Afrika ...?

Ihre Thesen kennen wir aus den Narrativen des schrecklichen Russlands.

"Der rote Oktober" oder gelebtes rumänisches Leid unter Ceausescu?

Was ist mit der Welt?

Es gab eine Aufbruchstimmung in Russland in den 90ern bis heute - Weltoffen!

Welt ist nicht nur Westen.
Für Russland sind wir der Westen.

Bitte schreiben Sie aus der Sicht Russlands auf die Welt ("global" ist Ihr Titel) ohne Prosa und Lyrik.

Vielen Dank