Merkwürdig: Das BKA fahndet nach Jan Marsalek, während der deutsche Auslandsgeheimdienst dessen Unterschlupf längst kennt / dpa

Was wusste der BND über den Wirecard-Betrüger? - Jan Marsalek in Moskau: Der Finanz- wird zum Geheimdienstskandal

Der größte Wirtschaftsskandal der Bundesrepublik wird immer mehr zum Agentenkrimi: Jan Marsalek, der schillernde Hauptverdächtige mit besten Kontakten in Politik und Sicherheitsbehörden, soll nach Moskau geflohen sein. Und der deutsche BND weiß schon seit Monaten davon.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Die Fahndungsplakate hängen auf Polizeiwachen in ganz Deutschland: „Jan Marsalek, Ex-Vorstandsmitglied der Wirecard AG, steht in dringendem Verdacht, sich des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in Milliardenhöhe, des besonders schweren Falls der Untreue und weiterer Vermögens- und Wirtschaftsstraftaten strafbar gemacht zu haben. Aktuell befindet er sich auf der Flucht.“ Darunter zwei große Fotos des Gesuchten, einmal mit Taliban-Bart und einmal glattrasiert, und der dringende Aufruf: „Können Sie Hinweise zum Aufenthaltsort von Jan Marsalek geben?“

Die groß angelegte Öffentlichkeitsfahndung der Staatsanwaltschaft München und des Bundeskriminalamts hat sich inzwischen wohl erledigt. Vielleicht war sie sogar nur eine Scheinaktion. Denn deutsche Sicherheitsbehörden wissen längst, wo Marsalek, einer der Hauptverdächtigen im größten Börsen- und Finanzskandal der Bundesrepublik, steckt: in Moskau. Aber erst nachdem Bild darüber berichtete, bemühte sich Deutschland darum, an ihn heranzukommen. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat der Zeitung zufolge ein Inhaftnahmeersuchen an die russische Regierung geschickt. Sie bitte um Festnahme und Auslieferung. Bestätigt wurde das bisher nicht.

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Ernst-Günther Konrad | Do., 21. April 2022 - 09:28

Mich überrascht nichts mehr. Damals versteckten sich RAF-Mitglieder in der DDR, flogen von dort aus zum Terrortraining in "befreundete" Staaten und nun findet dieser Verbrecher genau dort Unterschlupf, wo er meiner Meinung nach absolut sicher ist vor der deutschen Justiz und die deutschen Politiker vor seinen sie entlarvenden Aussagen. Bei allen öffentlichen Forderungen nach Auslieferung. Warum hat man ihn nicht schon damals vernommen? Ja, vor den Wahlen wäre das brisant geworden für alle. Und wenn CDU/CSU/SPD Politiker Marsalaks best Buddys waren, will den auch ernsthaft niemand hier haben. Das würde Sprengstoff ins Land einführen bedeuten. Und Putin jetzt im Krieg hat da sicherlich ein gutes Druckmittel. Vielleicht wird es gar schon angewandt und wir wissen es noch nicht? Das Verhalten etlicher SPDler im Ukrainekrieg, insbesondere das von Scholz könnte auch seine Gründe darin haben, dass Putin weiß, wer, wie und in welchem Umfang in der Regierung/Opposition Dreck am Stecken hat.

Martin Falter | Do., 21. April 2022 - 10:55

mal erfahren was da läuft.
Wer die Doku zu dem Skandal gesehen hat wundert sich bald überhaupt nichts mehr.

Soviel Pannen und Untätigkeit der Behörden und mitten drin Mutti und unser Olaf.

Da muss man kein Verschwörungstheoretiker sein um zu erkennen, dass da was nicht passt.

Christa Wallau | Do., 21. April 2022 - 11:12

Falschparken, Schnellfahren, Verstöße gegen Corona-Vorschriften u. ähnlich schwere Straftaten verfolgt, mutet es völlig unverständlich an, daß man große Firmen, vor allem Finanzunternehmen, nicht schärfer überwacht u. bei Betrug zur Rechenschaft zieht.
Der Wirecard-Skandal u. die dubiosen Cum-Ex-Geschäfte hätten sich mit einer funktionierenden Aufsichtsbehörde verhindern lassen. Das dürfte jedem klar sein!
Hier spart der Staat - evtl. sogar b e w u ß t - am falschen Ende, indem er nicht genügend gut bezahlte Kontrolleure einstellt.
Die feinen Betrüger in den weißen Hemden stellen eben etwas "Besonderes" unter den Kriminellen dar; denn sie spinnen viele andere in ihre Netzwerke mit ein u. verteilen dabei großzügig Geschenke. Daß sie Tausende um ihre Existenz bringen u. alle ehrlichen Steuerzahler wie Idioten aussehen lassen, ficht sie u. ihre Mitwisser nicht an.

Der alte Spruch: "Die Kleinen fängt man, die Großen läßt man laufen" bewahrheitet sich eben stets neu - zu allen Zeiten.

Wolfgang Tröbner | Do., 21. April 2022 - 11:32

Es ist mehr als auffällig, dass die gleichen Politiker, die am Cum Ex-Skandal beteiligt sind, nun ebenfalls in den Wirecard-Skandal verstrickt sind. Ist es eigentlich Zufall, dass es sich dabei vornehmlich um SPD-Politiker wie Kanzler Scholz handelt? Ist es Zufall, dass die deutschen Strafermittlungsbehörden speziell bei diesen Politikern sehr untätig sind? Und ist es Zufall, dass Wirecard-Marsalek ausgerechnet nach Russland geflohen ist, in ein Land, in dem sich die gleichen Politiker seit Jahren die Klinke in die Hand geben und das wohl so etwas wie ihr heimlicher Sehnsuchtsort zu sein scheint? Da stellen sich doch einige Fragen. Nicht zuletzt die, inwieweit der Kreml die deutsche Politik in den letzten Jahren beeinflussen konnte. Die Genossen haben, so scheint es, keinerlei Interesse an einer Aufklärung. Schon im eigenen Interesse. Eines aber belegt die ganze Angelegenheit sehr deutlich "Der Fisch beginnt vom Kopf her zu stinken".

Und dies zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten durch, weltweit & im Kleinen wie im Großen.

Alleine wenn ich die vielen Serien nehme, wo auf wirklichen historischen Grund Menschen um ihr Leben gebracht wurde. Und dann noch die Urteile unserer unfehlbaren, gerechtigkeitsliebenden Justiz.
Ja, ohne Maske ist schlimmer als ein Gewaltdelikt.

Und dann noch all unsere unbescholtene Polit-Bürger, egal ob Söder, Baerbock, Scholz &&& ...... ohne Worte!

Und als Sahnehäubchen, Baerbock sichert auch Flüchtlingen OHNE ukrainischen Pass den Weg ins gesegnete Paradies D.
Wir haben ja alles im Überfluss in D, vor allem Hochmut, Eitelkeit & Überheblichkeit, egal ob bei Geldzuwendungen oder Illusionsdarstellung.
Und selbst unsere Werbung im Fernsehen, egal ob Parship, Binden oder Medikamente bis hin zum Magen-Darm-Trakt, alles da, um den deutschen Michel ruhig & zufrieden zu stellen.

Sodom & Gomorrha lässt grüßen.

Gerhard Lenz | Do., 21. April 2022 - 17:42

ausgerechnet im Schurken-Staat Russland Unterschlupf gesucht?

Dazu fällt den selbsternannten Experten im AfD-Umfeld natürlich nichts ein.
Über Scholz und Deutschland mosern, aber kein Wort der Kritik an und ansonsten jede Menge Verständnis für den Kriegsverbrecher Putin zeigen.

Sehr "glaubwürdig" - mal wieder.

Klar doch: Putin hilf uns...

Da, wo die AfD gefeiert wird, ist Lob für Putin nicht weit..