/innenpolitik/steffen-hebestreit-politik-medien-journalismus
Steffen Hebestreit und Olaf Scholz / dpa

Politik und Medien - Deutschland, Du hast ein dickes Problem!

Die gegenwärtige Krise der Ampelregierung ist vor allem eine Krise des Journalismus. Der nämlich pflegt seit Jahren schon eine zu starke Nähe zur Politik. Nicht zuletzt der Fall Anne Spiegel zeigt nun, wohin der Abriss der Grenzen zwischen Politik und Medien führen kann.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

So erreichen Sie Jens Peter Paul:

Nichts ist teurer als eine Presse, die ihren Job nicht macht. Der Rücktritt der Bundesfamilienministerin nach nur 124 Tagen im Amt wirft nicht alleine erneut die Frage nach Professionalität, Realitätstauglichkeit und Umsicht der Grünen auf, was Programm und Personal angeht. Mit Anne Spiegel ist zugleich die Praxis der Parteien als untauglich entlarvt, vermeintlich erstklassige Journalistinnen und Journalisten für ihre Dienste einzukaufen in der sicheren Erwartung, ja Überzeugung, dies sei bereits die halbe Miete für eine wohlwollende, mindestens aber nicht allzu unfreundliche Berichterstattung und Kommentierung der hauptstädtischen Regierungsleistungen. Statt dessen verliert das Land ein unentbehrliches Korrektiv, eine Kraft, Politik besser zu machen, nicht zuletzt im ureigensten Interesse der Handelnden. Und das hat immer häufiger dramatische Folgen.   

Eine besonders unglückliche Rolle spielt dabei der Regierungssprecher selbst.  Steffen Hebestreit (49) wechselte die Seiten nach Stationen bei der Frankfurter Rundschau und dem Kölner Stadtanzeiger und wurde 2014 zunächst Sprecher von SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi. Anschließend machte ihn der damalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz zum Chef seiner Hamburger Landesvertretung, 2018 holte er ihn als Sprecher ins Bundesfinanzministerium und damit in seinen engsten Kreis. Folgerichtig war die Überraschung gering, als Hebestreit im Dezember vom frisch vereidigten Bundeskanzler zum Staatssekretär, Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes befördert wurde. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Bernd Windisch | Mo., 18. April 2022 - 11:53

haben 2015 die ungesteuerte Masseneinwanderung als deutsch humanitäre Großtat schöngeschrieben. Auch die verstolperte Energiewende (gleichzeitiger Ausstieg aus Kohle und Atom) mit der Folge einer ungesunden Gasabhängigkeit wurde medial betrommelt. Von der medialen Hysterie zum „deutschen“ Klimawandel ganz zu schweigen.

Die Folgen der Migrationskrise 2015 werden einfach nicht mehr berichtet. Die Ausmaße der aktuellen Flüchtlingskrise ebenfalls nicht. An der einseitigen Gasabhängigkeit ist laut Medien nicht das Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerke, sondern die Entspannungspolitik und der Putinversteher Willy Brandt Schuld. Da muss man erst mal darauf kommen!

Die deutschen Medien mit ihrem Tunnelblick üben aktuell massiv Druck auf die noch gemäßigten Politiker in Deutschland aus um eine Kriegsteilnahme in der Ukraine zu erzwingen. Die „Einordner“ und Faktenfinder haben jedoch keinerlei Mandat, in den Redaktionsstuben herrscht lediglich ein ungezügelter Größenwahn.

Franz Jürgens | Mo., 18. April 2022 - 11:55

DAS ist Journalismus, wie er sein sollte: kritisch, investigativ, gründlich. DANKE für dieses Hoffnungssignal in wirklich finsteren Zeiten der bedrohten Demokratie. Diese Frau Dreyer muss dringend entlarvt werden in ihrer toxischen Art, Politik zu treiben. Momentan ist nur der Cicero dazu in der Lage und willens.

Maria Arenz | Mo., 18. April 2022 - 12:16

ist das verstörende Prinzip, nach dem sich hierzulande die "Zusammenarbeit" vor allem zwischen ÖR und Politik seit Jahrzehnten gestaltet. Das hat Herr Paul in aller Deutlichkeit am besonders ekligen Beispiel Malu Dreyer sehr schön herausgearbeitet. Aber auch darüber hinaus, ist - bis auf wenige Ausnahmen- die Vierte Gewalt in Deutschland seit 20 Jahren ein Totalausfall. Und über diesen Ausnahmen hängt ständig das Damoklesschwert, erst als "umstritten", dann als rechts und dann als Rechtsradiklen Wasser auf die Mühlen gebend oder gleich selbst angeblich rechtsradikal zitiert zu werden. Wenn überhaupt. Ohne dieses Versagen der Vierten Gewalt wären weder 16 Jahre Merkel mit all ihren uns jetzt voll auf die Füße fallenden Fehlentscheidungen möglich gewesen, noch die Eroberung des Kanzleramtes durch einen Schultestyp Scholz, der seinen Amtseid allein durch die 6 offensichtlichsten Fehlbesetzungen in seiner Kabinettsliste schon gebrochen hatte, bevor er ihn geleistet hat .

Christa Wallau | Mo., 18. April 2022 - 12:17

das Sie, lieber Herr Paul, dankenswerter Weise hier detailliert beschreiben, besteht nicht nur in den Medien, sondern durchzieht alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in D.
Natürlich wirkt es sich im Journalismus besonders schädlich aus, aber dahinter steckt ein grundlegenderes Problem.
Ich würde es so beschreiben:
Schamlose Ausnutzung der eigenen Position, um Abhängigkeiten (Netzwerke) zu schaffen, die
zur Unangreifbarkeit u. wachsender Macht sowie gesicherten hohen Bezügen führen.
Mottos:
Stützt du mich, stütze ich dich!
Greifst du mich nicht an, lasse ich dich auch in Ruhe! Hilfst du mir, helf ich dir! Deckst du meine Fehler, decke ich deine!
Diese schlimme Kumpanei legt nicht nur die gesamte vierte Gewalt im Staate lahm, sondern sie verhindert auch in Schulen, Behörden, Universitäten, Instituten usw. die Aufdeckung skandalöser Zustände. N i e m a n d wird mehr zur Verantwortung gezogen, so lange eben möglich! Dafür sorgt das Netzwerk der gegenseitigen Abhängigkeiten.

Christoph Schnörr | Mo., 18. April 2022 - 12:19

Lieber Herr Paul,
vielen Dank, dass sie diesem Sumpf, toleriert oder gar initiiert von unserem "führungsstarken" Kanzler und seiner "lieben Malu", den Spiegel vorhalten und das dicke Problem klar benennen.

Günter Johannsen | Mo., 18. April 2022 - 12:20

" ... Krise des Journalismus. Der nämlich pflegt seit Jahren schon eine zu starke Nähe zur Politik." Eine gute Zusammenfassung eines Hauptproblems: Politik machen seit Jahren die Medien ... es entsteht der Eindruck, die sind weitgehend gleichgeschaltet. Aber ich denke, die sind das im vorauseilenden Gehorsam. Es ist bequemer, dem linken Zeitgeist zu frönen, als sich eine blutige Nase zu holen.
Es ist schon sehr Merkwürdig, dass man in den Öffentlich Rechtlichen kein Wort von den vertuschten sexuellen Übergriffen in der DIE LINKE hört. Besonders die Linke zeigte mit Fingern sehr gern auf die schändliche Missbrauch-Problematik in der kath. Kirche. Vergisst dabei aber, dass drei Finger derselben Hand auf sie selbst zurück zeigen ... nun auch in der peinlich bösen Tat: »Es kann nicht angehen, dass Täter in Strukturen bleiben und ...Rückendeckung bekommen. Die Bundesvorsitzende Janine Wissler wehrt sich gegen den Vorwurf, nicht frühzeitig reagiert zu haben." (Spiegel-Online).

Weil die rot-grünen 68er durch den damals angekündigten "Marsch durch die Institutionen" heute viele Schlüsselpositionen in Behörden, Justiz und vor allem in den Medien besetzen, kann diese winzige linXe Minderheit Druck auf die Mehrheit und Meinungsterror ausüben. Weil sich die Seilschaften aus den "guten alten Zeiten (RAF & MfS)" zusammengeschlossen haben, fühlt sich Deutschland inzwischen auf fast allen Ebenen an wie DDR 2.0: Erbarmungswürdig demokratie-feindlich.
Entzieht den Linksfaschisten (z.B Antifa-Indymedia und dieser perfiden MfS-Victoria-Stiftung - jährlich 2,5 Mill. € - den Nährboden, dann erübrigt sich auch der Kampf gegen Recht, der eigentlich Kampf gegen Rechtsextrem heißen muss! Linke als SED-MfS-Erben zeigen heute nach rechts, um von ihrer Verantwortung für die Verbrechen des SED-Regimes und der aktuellen Hetze gegen Andersdenkende abzulenken!

versteher“ & 11. September schuldig, da die Kommentarfunktion noch nicht einmal 24 Std. offen war.
Natürlich soll man die Opfer des islamistische Anschlages am 11. Sep. nicht vergessen. Ohne wenn & aber. Aber auch dieser Schandtat, gingen Ereignisse, wie der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt im nahen Osten voraus, der ja immer noch anhält. Zeitlich später die ungebremste Einwanderung u.a. a u c h von Islamisten nach D.(Amrie nur 1 Beispiel) Der Islam gehört zu D ? Nun, jede Medaille hat 2 Seiten und ein? Attentäter entfaltete seine Aktivitäten in D. Wollte od. hat’s man nicht gewusst.
Und, man lernt gerade in D aus Fehlern nicht, wenn unsere Innenminister es ablehnt unkra. Flüchtlinge zu erfassen. Die Russenmafia wird’s freuen wie die Islamisten 2015.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 18. April 2022 - 12:20

Informationen, denn ein Artikel.
Das war mir völlig egal, welcher Partei Frau Hassel, Frau Christiane Hoffmann oder Frau Gammelin zuneigen oder jetzt tätig sind.
Sie waren politische Journalistinnen und äußerst fähige, wenn man mich fragt.
Keineswegs teilte ich immer deren Einschätzungen.
Dennoch können Kommunikationsfehler geschehen, das greift doch nicht die Zusammenhänge zwischen Journalismus und Politik per se an?
Je nach Bedarf rekrutiert die Politik auch aus anderen Bereichen.
Beförderte müssen dann aber einschätzen können, was ihr neuer Aufgabenbereich ist.
Es war also doch allen bekannt, auch dem Arbeitgeber, dass Frau Spiegel im Urlaub war?
Aufgrund der Familiensituation wurde sicher Stillschweigen geübt.
Die Hauptkritikpunkte betrafen doch aber die Zeit davor?
War der öffentliche Druck auf Frau Spiegel zu groß oder angemessen?
Journalisten bleibt die Aufgabe, politische Entscheidungen transparent zu machen oder selbige einzufordern bzw. zu hinterfragen.
Wird Cicero gedisst?

war genau das: informativ! Was anderes sollte ein gut recherchierter Artikel denn auch sonst sein. Je mehr Information, desto besser. Verstehen muss man ihn dann aber schon alleine. Das Engagement der msm und ör Medien bezüglich dieses Themas waren mindestens mangelhaft oder sogar ungenügend. Ich halte Ihre Kritik für völlig unangemessen, persönliche Interessen? Wird Cicero gedisst???
Von Ihnen?

Hanno Woitek | Mo., 18. April 2022 - 12:23

ist eine Presse, Herr Paul, die mit bewußten Halbwahrheiten, falschen Zusammenstückelungen von Fakten Meinungen formuliert, die nicht mehr nüchtern Tatsachen formulieren, sondern Bilder der Unwirklichkeit zeichnen, die nur noch ein Ziel haben, die Leser im eigenen Sinne zu manipulieren und Auflage zu gieren. Und nicht genehme Politiker zu verunglimpfen. Leider gehört auch Cicero vermehrt dazu.

Maximilian Müller | Mo., 18. April 2022 - 13:01

Herr Tichy fragte kürzlich, warum die Menschen eigentlich keine Konsequenzen aus all den Verfehlungen der Regierungen ziehen, warum sich offensichtlich schlechte Regierungsarbeit kaum auf die Wahl(umfragen) auswirkt. Sie liefern die Antwort: Weil die Menschen diese Verfehlungen nicht mitbekommen.

Wer in Deutschland die herkömmlichen Tageszeitungen und Magazine liest oder ÖRR konsumiert, dem wird journalistisch eine Welt gebastelt, die auf die Regierungsparteien zugeschnitten ist. Selbstverständlich mit linker Schlagseite. Man liest, was man lesen soll und darf, kein Wort mehr. Das funktioniert, weil die "System-Presse" politisiert und korrupt ist.

Kann so eine Demokratie funktionieren? Ich sage Nein! Der Bürger ist, selbst wenn er möchte, kaum in der Lage, sich objektiv zu informieren. Und weil dem Bürger ständig das Gefühl vermittelt wird, dass alles gut läuft, hat er daran auch gar kein Interesse. Das macht ihn zu einem unmündigen Bürger. Und Deutschland zu einem Wolkenkuckucksheim

Romuald Veselic | Mo., 18. April 2022 - 13:17

Zitat: „Die Bundesregierung wird von den westlichen Verbündeten, von den EU- und NATO-Partnern in Ostereuropa sowieso, als Wackelkandidat wahrgenommen..."
Noch schlimmer.
Es gibt Überlegungen in Ost-EU, D die politische Funktion in diesen Orgs zu entziehen und das Land zum Mandatsgebiet erklären. Natürlich nach dem UA-Krieg. ?

Richtig erfasst! "Weil sie es können" (ohne Konsequenzen zu fürchten), die Politintriganten & Parteiaristokraten wo man hinschaut. Das ist nur deshalb möglich, weil man sich im Mammut-BT so genüsslich einrichtete u. Überhangsmandate erfand, ohne dass sich jemand dagegen stellte. Wann werden dann die Regierungs- u. Politfunktionen erblich werden?
Diese korrupten Nieten u. Pfeifen müssen abgewählt werden.
Es gibt nichts schlimmeres, als einen dummen Menschen/Politiker zu begegnen.

Kann man Dummheit exportieren?

Und es gibt auch jede Menge "flexible" Sonny-Boy*innen!
Wenn ich an die Mecklenburger ungeliebte Blondin*in, manch "intelligente" Typ*innen in Parlamenten und der EU-Kommission denke, weiß ich, warum es mit unserem Land seit 16 Jahren stetig bergab geht. Es geht in der Politik nicht mehr um Niveau, zum Intelligenz oder Berufs- bzw. Hochschulabschluss, sondern um Quote. Wie man auch im TV beobachten kann: im jedem Tatort inzwischen die Quoten-Lesbe, Quotendivers*innen oder Menschen mit "südländischem Äußeren"! Das muss sein, sonst lernen die dummen Bürger nicht dazu. Auch die hiesige Sprache muss man nicht mehr können. Es reicht, zu nicken oder ein Sternchen malen zu können ... !
Ich weiß, das ist stark übertrieben, aber man kann mit Übertreibung etwas deutlich werden lassen. Die gegenwärtige "Führung" lebt und webt von diesen Übertreibungen und vom "Zeichensetzen"! Das ist mein persönlicher Eindruck!
Wir sind leider zu einfältig, um das zu verstehen?

zu spät. Diesen Artikel hätte ich mir von Herrn Schwenicke gewünscht, wo er den Cicero ins Leben gerufen hat.

Aber lieber spät als nie, ....
Leider ist der Bereich Medien, aber auch der Justiz, den Wissenschaftsbereichen & anderen tragenden Säulen des Staates von ihrer BERUFUNG/Aufgabe & die verbürgte Unabhängigkeit zum Staat & ihrer Macht sukzessive abhanden gekommen & all jene zu Handlanger der Macht verkommen.

Bestes Beispiel MDR-Intendantin K.Wille, erst zu DDR-Zeit im roten Kloster Karriere gemacht. Anschließend alte Haut gegen böse Kapitalisten abgestreift, um anschließend sich wie ein Chamäleon anzupassen. Und Sie war kein Einzelfall & der Linksruck wie Orwell ließen sich nicht auf sich warten.
Wie bei Putin/Hitler, ein jeder hat fest an das Fundament Demokratie & Rechtsstaatlichkeit geglaubt.

Das Fundament Europa - Brüssel wie die Besetzungen aller Schaltzentralen der Macht wie auch das ausrangieren unliebsamer Beamten - im Kleinen wie im Großen - alles PLAN - VORSÄTZLICH

Sabine Lobenstein | Mo., 18. April 2022 - 14:12

traut sich der erste Journalist inkl. Verlag öffentlich über die inzwischen politisch und lobbyistisch motivierten öffentlich rechtlichen Medien berichten. Meinen höchsten Respekt an Herrn Paul und an Cicero. Nicht umsonst fordern immer mehr Menschen über ardleuchtturm.de für Fernsehen und Rundfunk MULTIPOLARITÄT • AUSGEWOGENHEIT • STAATSFERNE anstatt politische und ideologische und lobbygelenkte Propaganda mit dem Geld des Volkes. Die Verweigerung die Zwangsgebühr für diese Manipulation im ARD und ZDF weiter zu bezahlen, ist ein weiterer Schritt. Nur wenn sich Ihnen noch viele Journalisten anschließen und viele Seher/Hörer ihren Beitrag verweigern, haben wir die Chance wieder eine vierte Instanz völlig neu aufzustellen. Gelingt es nicht, wird unsere Demokratie sich weiter in eine faschistische, totalitäre Oligarchie mit Überwachung nach Model China 2.0 wandeln, ohne dass es die Mehrheit (schweigend Schafe) überhaupt realisiert. U.a. Muenchen-steht-auf.de uvMdemonstriert auch hierfür

Stefan Kreppel | Mo., 18. April 2022 - 14:54

Ich lese seit Jahren nur noch NZZ oder den Wiener Standard. Für mich die einzigen lesbaren deutschsprachige Tageszeitungen

Ingo Frank | Mo., 18. April 2022 - 15:03

Sie lassen mich fassungslos zurück und versetzen mich in die 80ziger Jahre mit einer SED, die Presse, Funk und Fernsehen u. d. Gerichtsbarkeit gleichschaltete. Dieser Staat war krank genau wie dieser hier! Der einzige Unterschied, die viel höheren Zwangsgebühren und ein etwas höherer Lebensstandard für die breite Masse. Und das soll nun die ach so erstrebenswerte Demokratie sein. Na dann, vielen Dank.
Das in diesem Staate etwas faul ist, zeigte mir .2015 und die Einkassierung der Wahl Kemmerichs unter Beifall der FDP (A S Zimmermann beispielsweise) i. Thüringen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Joachim Kopic | Mo., 18. April 2022 - 18:44

Antwort auf von Ingo Frank

... die das nicht nur von ihrem "roten" Pastoren-Vater "in die Wiege gelegt bekam", sondern danach auch gleich diesbezügliche Praxiserfahrungen als "FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda" machen "durfte".
Ich seh es mal positiv: Wenn ich den Beginn von Nachrichten mitbekomme (meine Frau schaut nach wie vor ...), dann erinnert mich das ganze Gerede an die Mit-60er, als ich im Zonenrandgebiet mit meinem Transistor-Radio nur DDR-Funk gut rein bekam - neben "Omega-Ensemble" halt auch Nachrichten;)

Jon Doe | Mo., 18. April 2022 - 15:50

Wo früher der Staat die Pressefreiheit bedrohte, tun das jetzt die (Öffentlich Rechtlichen) Medien selbst.

ist es ... im vorauseilenden Gehorsam, weil die Schlüsselpositionen linke APO- und MfS-Revanchisten besetzen und schassen können, wer nicht linX spurt ... wie Peter Hahne, Eva Herman und Jan Hofer!

Jochen Röschmann | Mo., 18. April 2022 - 16:30

… Der Beitrag könnte einmal geschichtsschreiberische Attribute erhalten, der Autor hätte es definitiv verdient!

Gisela Hachenberg | Mo., 18. April 2022 - 16:57

Wieder, wie so oft ein toller Artikel von Ihnen, Herr Paul. Es wird einem allmählich übel, wenn man an diese üblen Tricks in Politik und Medien denkt. Ich lese auch fast ausschließlich Cicero und NZZ. Sogar die FAZ habe ich mir seit einigen Jahren „abgeschminkt“.
Aber schlecht über Polen und vor allem Ungarn schreiben und sich empören, kann fast unsere gesamte Presse. ARD und ZDF liefern Hofbericherstattung pur.
Ja, Herr Paul, „Deutschland, Du hast auch hier ein dickes Problem“!
Ich kann nur hoffen, wie ich schon einige Male schrieb, dass Sie noch lange recherchieren und berichten „dürfen“. Bleiben Sie mutig!!!

Gisela Fimiani | Mo., 18. April 2022 - 18:11

Mein Respekt für den Cicero wächst in zunehmenden Maße, denn ich stelle fest, dass Journalisten hier den Mut zur Wahrheitssuche aufbringen und sich nicht scheuen, uns ihre Erkenntnisse mitzuteilen. Wer, außer eitlen Ideologen und besserwisserischen Ignoranten, wollte das Totalversagen der meisten Medien noch übersehen? Die sog. 4. Säule der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist längst gefallen. Das schuf die besten Voraussetzungen zur, inzwischen weit fortgeschrittenen, Zerstörung der Judikative, deren mangelnde Unabhängigkeit und Untreue zum Geist der Verfassung größtes Unheil verkündet. Der Bürger sieht sich einem übergriffigen, an paternalistischer Arroganz kaum zu übertreffenden, Staat schutzlos ausgeliefert. Die Orban-Hetze, denn von Kritik kann wohl kaum mehr die Rede sein, dient lediglich der Ablenkung vom Versagen einer deutschen classe politique, die ich als gewissenlos und bürgerverachtend bezeichne.

Brigitte Simon | Mo., 18. April 2022 - 19:18

Ein einfaches Danke Herr Paul. Einfach hervorragend Ihr Artikel. Sie sind der Sunny Boy zum Leidwesen Herrn Hebestreits.

Deutschland, wo die Blamage des Journalismus Alltag ist. Das Schlimme: Er wird von D e n e n auch noch als normal - vielleicht sogar instrumentalisiert - empfunden. Die Herrschaften sind völlig schmerzfrei diesbezüglich.

Mein Mann und ich lesen uns morgens gegenseitig die SZ vor. Seit Jahren wollen wir diese abbestellen. "Jetzt reichts uns". Mittlerweile ein geflügelter Satz. Beim Lesen der Seite vier
frage ich: Von wem stammt der Artikel? Prompt die Antwort von Kurt Kister. Nein, vom Heribert
Prantl. Hin oder her, die SPD machts. Und Nico Fried als enger Hebestreit-Freund sitzt bereits
im Kanzleramt. Alles nur noch schwarzer Humor.

Reinhard Oldemeier | Mo., 18. April 2022 - 19:44

Nun befindet man sich voll im Gestrüpp der Verschwörungstheorien.
Mal ganz ehrlich, wer nun mit wem und warum verbunden ist, ist eigentlich doch egal. Das Wissen ist zwar ganz hilfreich, aber welchen Einfluss hat die Politik auf den laufenden fragmentierten Medienbetrieb? Wer profitiert davon?
Jede Zeitung und jedes Medium legt den Fokus auf eine politische Richtung. Selbst der Cicero wollte mit diesem Artikel seine Leser auf eine gewisse Spur bringen, oder?
Erstmal liest jeder ,dass was er lesen will. Am Besten ist es, wenn auch noch seine Meinung bestätigt wird. Das daraus die Auflagen steigen ist ein schöner Nebeneffekt. Für den öffentlich rechtlich Rundfunk gilt das genauso wie für Zeitungen. Man muss jeden Tag beweisen, dass man eine Daseinsberechtigung hat. Bad News are good News sagt man ja.

Lisa Werle | Mo., 18. April 2022 - 20:01

Diese Frau, die bei jeder Gelegenheit ihre Krankheit schamlos benutzt (siehe ihr Wackeln durch's zerstörte Ahrtal), ist eine wirklich eklige nd scheinheilige Politikerin. Wie bodenlos macht der Bericht von JPP überdeutlich. Erbärmliches Pack, alle zusammen, das für seine in meinen Augen kriminellen Machenschaften von uns üppig zwangs-finanziert werden MUSS. Dagegen muss es doch eine Möglichkeit geben.

Ernst-Günther Konrad | Di., 19. April 2022 - 08:36

Auch wenn die regierungstreuen Journalisten und Medien, der ÖRR und seine Handlanger bemüht sind, diesen Ihren Eindruck Herr Paul zu verschleiern, es wird ihnen nicht mehr gelingen. Es gibt auch die mutigen, die freien und damit kritischen Journalisten, die wie Sie, mit eigenen Formaten der Gleichschaltung der Meinung sich widersetzen. Und es werden immer mehr Podcasts, Interviews und auch Servus TV hilft fleißig mit, manches zu enttarnen. Sie alle kämpfen im Grunde schon länger ums Überleben und halten sich nur noch, eben weil die Politik sie auskauft und mit offenen und versteckten Zuwendungen (Werbeaktionen, Anzeigen usw.) künstlich am Leben erhält. Ich bin mir sicher, das sich kurz über lang die Medienwelt weiter lichten wird. Die alternativen sind nicht ruhig zu stellen, trotz aller Versuche, sie abzuschalten und ihnen alles Mögliche anzudichten. Und was die Verstrickungen der Politik mit den ÖRR und die Besetzung der BPK anbetrifft, wird sich ohne unabhängige Justiz nichts ändern

gabriele bondzio | Di., 19. April 2022 - 08:44

lokales oder mentales, sondern ein ideologisch-systemisches."

Ja, Herr Paul...ob es die Flut, Corona oder jetzt den Ukraine-Krieg betrifft.
Die Disziplinargesellschaft bzw. Manipulation am Bürger (über Presse/TV) ist real und nicht mehr wegzureden.

Im täglichen Leben schafft der Staat etwa Bedingungen, die den Bürger faktisch lenken.
siehe auch Richard Thaler und den Begriff "Nudging- Theorie".
Es sind aber nicht immer "kluge Entscheidungen", die man anstößt. Sondern solche, die Politikern in verantwortlichen Positionen nützen.