Bernd Ahrbeck
Der Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck schreckt auch vor heiklen Debatten nicht zurück / Paula Markert

Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck - Im Gegenwind

Ob Inklusion oder Transgenderdebatte: Der Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck will Kinder vor einer falsch verstandenen Freiheit schützen und hinterfragt den immer größer werdenden moralischen Druck, der in diesen gesellschaftlichen Debatten aufgebaut wird. Dafür erntet er oftmals Kritik.

Autoreninfo

Nathan Giwerzew ist Journalist in Berlin.

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Wer noch nie mit Bernd Ahrbeck gesprochen hat, erwartet möglicherweise, einen Intellektuellen zu treffen, der tagespolitische Fragen aus der Abgehobenheit des akademischen Elfenbeinturms kritisiert. Nichts könnte falscher sein. Denn der alte Herr kann beides: sowohl wissenschaftliche Abhandlungen schreiben als auch sich leidenschaftlich empören. Seine Augen, seine Mimik und Gestik verraten, wie emotional er sich am Zeitgeschehen beteiligt. Dass der Psychoanalytiker Ahrbeck auf einen reichen Erfahrungsschatz bei der Behandlung von Patienten zurückgreifen kann, davon zeugt seine souveräne und zugleich besonnene Stimme. 

In seinem Hauptwohnsitz in Hamburg empfängt Ahrbeck in hanseatisch-­bürgerlichem Ambiente. Die Wohnung ist lichtdurchflutet, das Mobiliar im Jugendstil gestaltet. Bernd Ahrbeck, das merkt man im Gespräch schnell, ist ein entschiedener Kritiker all jener Tendenzen, die im Namen einer diffusen Vorstellung von „Befreiung“ abschaffen wollen, was unsere Vorstellungen von einem bürgerlichen Leben ausmacht.

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Christa Wallau | Fr., 8. April 2022 - 16:04

das sind Männer und Frauen, die - wie Herr Ahrbeck den Wert einer Erziehung hervorheben, die auf der Autorität von Eltern u. Lehrern gründet.
Die falsch verstandene Freiheit, die heutzutage sehr vielen (ja, sogar den meisten) Kindern zugemutet wird, überfordert sie und führt sie oft in die Irre.
Die Folge-Schäden sind überall deutlich zu erkennen: mangelndes Grundwissen, Unfähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, geringe Belastbarkeit, Zunahme psychischer Erkrankungen, Unsicherheit in der Berufswahl, endlos lange Studienzeiten, viele
Abbrüche von Ausbildungen ...

Gerade eben ist unser 13. Abitur-Treffen nach dem gemeinsamen Abi 1963 in Siegburg zu Ende gegangen. Wir gestandenen alten Frauen (viele trotz Berufstätigkeit mit Kindern u. Enkelkindern) haben festgestellt: Weder die strenge Erziehung durch Eltern/Kirche noch die hohen Anforderungen des damaligen Gymnasiums (z. B. Franz./Engl./ Latein v e r p f l i c h t e n d!) haben uns geschadet, sondern uns fit gemacht für's Leben.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 8. April 2022 - 16:21

Klingt alles sehr sympathisch und realitätsnah. Wie lange darf der Mann noch streiten und seine Sicht der Dinge preis geben? Ist nicht gerade die akademische Debatte Grundlage aller Wissenschaft? Wird gerade das derzeit versucht zu verhindern? Wollte man ihn politisch einordnen, verteidigt er eher die konservative Sichtweise zum Thema Familie. Das heißt ja nicht, dass es die Probleme nicht gibt, die Transgender und Inklusion benannt werden. Vielmehr hat er andere Lösungsansätze und andere Herangehensweisen und kommt eben zwangsweise auch zu anderen Ergebnissen. Meine Frau und ich hören regelmäßig Podcasts von Gerald Hüther - Neurobiologe- oder Raphael Bonelli Psychiater, die einiges zum Entstehungsprozess solcher Sichtweisen sagen können.
Auch die werden inzwischen versucht anzugehen. Die Wissenschaft muss sich komplett befreien von der Einflussnahme von Politik und ideologischen Fanatikern. Es gibt nicht nur eine Wahrheit. Es gibt viele Sichtweisen und die gehören offen diskutiert.

Ingo Frank | Fr., 8. April 2022 - 17:19

Wohl war. Ich nenne es Regeln setzten und einhalten. Disziplin gehört nun mal zum Leben dazu. Ohne Regeln & Disziplin kein Vorwärtskommen, keine Weiterentwicklung
Ich habe bei meiner 94 jährigen Mutter, die wir pflegen, etwas aufgeräumt. Dabei fiel mir gestern einige Blätter eines Reisetagebuchs aus 1963 damals i.d. 3. klasse i.d. Hände. Das habe ich mit Sicherheit nicht „freiwillig“ verfasst. Hat’s geschadet? Ich sage: Nein.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Frage von Herrn Lenz an mich: Warum fragen Sie mich nicht ?indirekt, haben Sie Angst vor mir?
Obwohl ich den ersten Teil der Frage nicht verstehe, lautet meine Antwort:
Nicht direkt, aber indirekt, dass mich die Schlichtheit, der oftmals seinem
Hass entspringender Argumentation erschlagen könnte.

Bezogen auf den vorstehenden C-Artikel, hätte es mich gewundert, wenn er nicht auch auf dem Gebiet Kinderpsychologie u. -erziehung, Experte ist!
Deshalb sollten diesbezüglich noch Fragen bei Ihnen bestehen, Fragen Sie Herrn Lenz, er wird Sie bestimmt nicht dumm sterben lassen. Sie können ihm auch direkt fragen, ich traue mich wie oben beschrieben nicht
Vorsicht ist nur, wie ausgeführt, indirekt geboten!
Sorry, dass ich Ihre Antwortfunktion für meine Zwecke ausnutze
Grüße nach Thüringen.
Schöne Gegend! War 1993, 1.Jahr beruflich in Tambach-Dietharz tätig,
oben auf der Höhe des Rennsteigs

Bernhard Marquardt | Sa., 9. April 2022 - 12:45

Antwort auf von Hans Schäfer

"wenn er nicht auch auf dem Gebiet Kinderpsychologie u. -erziehung, Experte ist!"
Treffer versenkt! (s.u.)
Gelegentlich stellt sich mir die Frage, ob für einen Internet-Junkie überhaupt noch ein "normales" Leben jenseits des Laptops möglich ist.

Denn offensichtlich reicht für Sie bereits das Einstellen eines Links dafür aus, sich Experte zu nennen.

Dabei heiße ich doch gar nicht Konrad?

Was den Internet-Junkie angeht: Sicher haben Sie eine Antwort.

@Schäfer: Anstatt merkwürdig um den Brei herumzuschwurbeln, dürfen Sie mich ruhig direkt ansprechen. Wie schon gesagt: Nur keine Angst!

@Miller: Sorge um die Kinder? Wohl eher um Ihr stockkonservatives Weltbild! Welches offensichtlich auf darwinistisches Denken gründet.

Gerhard Lenz | Fr., 8. April 2022 - 17:22

und Herrn Ahrbecks Gedankenkonstrukte....vertragen sich ausgesprochen gut.

Der Spiegel meint dazu:
"Ablehnung von Diversität in vorgebliche Sorge um Kinder zu verpacken, ist ein alter Trick. Ursprung ist aber die Angst vor einer angeblichen Trans-Macht."

https://www.spiegel.de/kultur/queere-weltmacht-na-klar-kolumne-a-74763f…

Ausführliche Kritik übt auch die Soziologien Charlie Kaufhold:
https://www.belltower.news/kein-ausnahmefall-homo-und-transfeindlichkei…

Ein wenig "politische Kontroverse" ist in einem Blatt, dass sich genau diese auf das Titelbild geschrieben hat, doch sicher löblich.

gibt es noch Vertreter der Vernunft.
Kein Säugetier entzieht sich der Verantwortung, seinem Nachwuchs zu zeigen, was es bedeutet, zur eigenen Gattung zu gehören und wie man am Besten durchs Leben kommt. Wie weit eine Stokowski von der Realität entfernt ist , wenn sie spöttisch ruft:"Queere Weltmacht, na klar", sieht man daran, wie weit die Minderheit der aggressiven Ideologen schon gekommen ist. Sonst hätten wir das Thema nicht. Nein, keine "vorgeschobene", sondern berechtigte Sorge um die Kinder.

Man kann seine Kinder heutzutage weder der Kirche, noch einer normalen städtischen Kita anvertrauen.

Meine Empfehlung: Waldorf-Kidergarten, da weiss man noch, was Kinder sind.