Butscha
Leichen in einem Massengrab in der Ortschaft Butscha bei Kiew / picture alliance

Massaker von Butscha - Die Hölle des Krieges, völlig unverstellt

Die Bilder der Kriegsgräuel aus einem Kiewer Vorort rütteln die Weltöffentlichkeit auf. Dennoch wäre es ein Fehler, ohne nähere Kenntnisse des Massakers jetzt sofort Konsequenzen zu ziehen. Fest steht allerdings, dass Russland die Gewalt in die Ukraine getragen hat. Derweil gerät der deutsche Bundespräsident immer mehr in die Kritik. Und zwar aus gutem Grund.

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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In jedem Krieg gibt es Ereignisse, die dessen Erzählung, dessen Außenwahrnehmung entscheidend verändern, weil sie die Weltöffentlichkeit aufrütteln. Es sind stets Bilder, die hier ihre Wirkmacht entfalten, schreckliche Bilder. So wie die 1972 entstandene Aufnahme des „Napalm-Mädchens“ Kim Phúc aus dem Vietnamkrieg. So wie jetzt die schockierenden Fotos aus dem Kiewer Vorort Butscha. Mehr als 300 Leichen sollen dort am Wochenende geborgen worden sein, man sieht die auf den Straßen liegenden Körper von Zivilisten; von nackten Frauenleichen ist die Rede und ganzen Familien, die getötet wurden: die Hölle des Krieges, völlig unverstellt, unbeschönigt in ihrem ganzen Grauen. Wer davon unberührt bleibt, dürfte auch sonst kaum noch zu emotionalen Regungen in der Lage sein.

Wer genau für das Massaker von Butscha verantwortlich ist, lässt sich – so viel Ehrlichkeit muss sein – nach derzeitigem Stand nicht sagen. Dass es sich um russische Kriegsverbrechen, begangen an der ukrainischen Bevölkerung handelt, liegt nahe. Sicher ist es aber noch nicht – weswegen es auch falsch wäre, jetzt aus deutscher Entfernung in lautes Kriegsgejaule zu verfallen und sich zu Handlungen hinreißen zu lassen, die man hinterher bereut (oder Handlungen anzukündigen, die man sich wenig später umzusetzen nicht traut). Dass es unabhängige Untersuchungen zu den Morden von Butscha geben muss, diese Forderung mag angesichts des Schreckens zum jetzigen Zeitpunkt übertrieben bürokratisch klingen. Aber gerade die Brisanz und die möglichen Folgen emotionaler Politik gebieten Präzision. Denn jeder Krieg ist auch ein Krieg der Bilder – Bilder können sich manchmal sogar als wirkungsvoller erweisen als Waffen.

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Sabine Jung | Mo., 4. April 2022 - 13:16

der wirklich zum Nachdenken anregt. Schlimm genug sind diese Taten, aber sofort ist auch der Schuldige gesprochen, ohne dass irgendein Neutraler dort vor Ort war. Wie heisst es doch vor Gericht so schön, den Schuldigen muss man das erst einmal beweisen ansonsten gilt die Unschuldsvermutung.
Ich würde sofort eine Kommission aus Spezialisten dorthin schicken, um dieses Kriegsgreul umfassend aufzunehmen. Dann könnte man mit Sanktionen fortfahren.

Christoph Kuhlmann | Mo., 4. April 2022 - 13:25

russische Soldateska die Massaker verübte. Bis aus diesen Verbänden wieder einsatzfähige Einheiten werden kann es viele Monate dauern. Insofern wäre genug Zeit die Ukraine mit modernen Waffen zu versorgen und das Militär entsprechend auszubilden. Tun wir aber nicht. Ist auch verständlich, wer lieber russisches Gas kauft als die heimischen Gasreserven zu fördern um die Selbstversorgung auf 5% auf 10-15% zu steigern oder wer es nicht für notwendig erachtet nagelneue Kohlekraftwerke zu entmotten und mit CO2 Abscheidern zu versehen, der will gar nicht das Russland verliert. Er braucht es ja noch. Allein schon um die eigenen ideologischen Scheuklappen zu schützen. Sicher, sobald es der eigenen Politik dient, werden Sie im Rahmen dieser Scheuklappen produktiv. Jetzt sollen auf Teufel komm raus Geothermie - Heizungen gebaut werden; soviel Handwerker gibt es gar nicht. Was der Autarkie auf dem Energiesektor nützt, findet meine Zustimmung, doch es ist halt nur Stückwerk.

Klaus Funke | Mo., 4. April 2022 - 13:34

Ausgeübt von Verbrechern, hüben wie drüben, wobei die Ukraine seit 2014 Erfahrung in Verbrechen an der Zivilbevölkerung hat, gesammelt in Luhansk und Donezk. Die Gräuel von Butscha den Russen anzuhängen, liegt nahe, aber es ist richtig, wie Herr Marguier schreibt, es ist nicht sicher. Es gibt ein paar Fragen: Warum tauchen die Toten (öffentlich auf Straßen!!) erst 2 Tage nach dem Abzug der Russen? Ist es eine Inszenierung der Ukraine mit Unterstützung und Anregung durch die CIA? Es gibt Berichte über den freundlichen Kontakt der Bevölkerung mit den Russen. Hat man seitens der Ukraine hier "Kollaborateure" bestraft. Warum will Großbritannien eine UN-SIcherheitsratsitzung verhindern? Ich denke der Westen hat eine weiße Weste? Oder will man öffentliche Dokumentierungen verhindern, die belegen könnten, es war doch ganz anders? Wir wissen, Verleumdungen und Lügen gehören zur psychologischen Kriegsführung. Hüben und drüben. Welches Interesse hätten die Russen am Terror gegen Zivilisten?

Die Fragen die Sie stellen Hr. Funke muß man stellen, auch wenn man, entgegen dem derzeitig kommunizierten Narrativ des Mainstreams und der daraus erfolgten Vorverurteilung, in einen falschen Geruch kommt.
Aber angesichts der Opfer muß man in alle Richtungen denken und prüfen, allein schon um den Opfern und ihrer Geschichte die dahinter steckt gerecht zu werden.
Wenn man die Bilder schaut kommen viele Fragen auf, manche wirken als wenn da "nachgeholfen" wurde.
Im Krieg sterben nicht nur Menschen, sondern zu allererst stirbt die Wahrheit.
Die aufgebauten Narrative der jeweiligen Seite sind ein Mittel, um die eigenen Reihen durch Propaganda zu motivieren und zusammenzuhalten.
Dazu gibt es genügend Beispiele vergangenen Weltkriegen.
Putin hat in der Ukraine einen Krieg begonnen, der in meinen Augen ein geopolitischer Stellvertreter Krieg ist. Aus meiner Sicht letztendlich um das Währungs-/Zahlungssystem für den zukünftigen weltweiten Handel. Der US-Petro-Dollar ist dabei in Gefahr

... das ist auch für mich eine wichtige Frage. DASS wie in jedem Krieg (und ja leider nicht nur da!) abscheulichste Dinge passieren, ist eine auch nach 1945 immer wiederkehrende Tatsache.
Aber dass bei der von mir in den gestrigen Nachrichten 2mal gesehenen "Strassenfahrt" fein säuberlich mit dem Rücken zur Kamera "auf 10 vor 10" querliegende "Erschossene" zu sehen waren, fand ich doch SEHR eigenartig "dekorativ".
Zweifelsfrei sind in diesem Krieg schon viel zu viele Zivilisten zu Tode gekommen, sie aber dann mit nachträglich nach hinten gefesselten Händen irgendwo abgelegt zu inszenieren, könnte jeder dahergelaufenen PR- oder Werbefachkraft einfallen, von anderen Spezialisten auf diesen Gebieten ganz zu schweigen.
Herrn Marguier danke für seinen erstmal in Maßen zurückhaltenden Artikel!

allein lt. Human Rights Watch gibt es schon bisher eine hohe zweist. Zahl nachgewiesener russischer Kriegsverbrechen, die von mehreren unabh. Zeugen belegt werden konnten aus e. Vielzahl v. Orten.
(& wir haben alle die Bilder gesehen, als e. Panzer der Z-Forces ein Rentnerehepaar in ihrem Wagen erschoss, das Terrorbombing auf Krankenhäuser, Schulen, Theater, das u.a. von AP-Journalisten dokumentiert wurde etc...) @Funke & Poth: Ihre Realitäts- & Erkenntnisverweigerung ist keine Meinung, sondern ein manisches & zynisches Spiel mit Desinformation, Mutmaßungen & abstrusen Verschwörungstheorien.
Bei Ihnen ist die Wahrheit schon lange v.d. Krieg 'gestorben', als Sie uns hier belehrten, Putin wolle & werde niemals e. Invasion... & d. Aufmarsch sei Putins geniales Pokerspiel etc. Aus d. Angriffskrieg eines Landes auf e. anderes eine symmetrische Erzählung zu machen, ist ein so zynischer 'Bullshit' (im Sinne des Philos. HG Frankfurt): Die ermordeten Zivilisten gab's nur auf ukrainischer Seite

Schon blühen hier die abenteuerlichsten Verschwörungstheorien:

Es gibt Berichte über den freundlichen Kontakt der Bevölkerung mit den Russen. Aha. Fehlt noch die Behauptung, die ukrainische Zivilbevölkerung hätte Putins Mordbrenner als Befreier begrüßt, und wären dafür von "ukrainischen Nazis" abgeschlachtet worden.

Nun gut, man weiss, der Forist ist russophiler als Putin selbst, der ja vernehmlich ein gebildeter Mensch sein soll, und kein skrupelloser Killer.

Ach ja, mich würde auch noch interessieren, ob die Ukrainer selbst ihre Ortschaften in Schutt und Asche gelegt haben, und ob sie selbst die eigene Bevölkerung vertrieben haben.

Denn den russischen Truppen wird sowas ja höchstens "angehängt".
Eine Version, die ganz zweifellos nach dem Geschmack des Foristen wäre.

Es würde mich auch interessieren, ob der Forist höchst persönlich unmittelbar nach dem Gemetzel die Strassen "kontrolliert" hat - was soll die seltsame Behauptung, die Leichen wären erst nach 2 Tagen aufgetaucht?

Günter Johannsen | Mo., 4. April 2022 - 14:14

So sehen die ideologischen Kriege im Endstadium aus: gruseliger Mord und Totschlag! Als Vorschulkinderspiel beginnt es: "Mein Auto ist besser als deins!" ...
Als Ideologischer Krieg "Meine Ideologie ist besser als deine!" endet es. Und es ist infantil ... nach wie vor das gleiche böse "Spiel" ... nur auf "Erwachsenen-Ebene" weitergespielt!
Was oder wen wundert´s, wenn Gott keine Rolle mehr spielt im Zusammenleben und in der Gesellschaft, dann wächst sich die Finsternis eben aus! Und wenn die Kirchenleitungen vermehrt dem linken Zeitgeist hinterherlaufen, statt ihren eigentlichen Kern-Aufgaben wahrzunehmen, entschieden zu widersprechen und gegen zu steuern, dann nimmt das Böse ungehemmt seinen Lauf!
(Matthäus 5,13–16) "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten."

die ihm naive Geister zuschreiben wollen? Die überschaubare Menschheitsgeschichte ist angefüllt mit Kriegen, die nicht trotz Gott, sondern oft genung in seinem Namen geführt wurden. Hört mir also auf mit diesem Popanz. "Uns hilft kein Gott, uns're Welt zu erhalten" Recht hatte Karat mit dieser Liedzeile, so wie Goethe mit seinem Prometheus. Wir Menschen haben es allein in der Hand, ob Kriege geführt werden oder nicht. Und die Papageien Putins mögen noch so relativieren - er und sein Klüngel haben mit der Sch... angefangen. Der Rest ist gemessen an diesem Verbrechen von ziemlich schwacher Bedeutung. Allen Putin-Verstehern innerhalb der AfD (deren Positionen ich bei manchen Themen durchaus teile) sei es gesagt: dieses Mal liegt Ihr daneben, aber sowas von. Und der Chef dieser Truppe, Herr Chrupalla, ist seiner Aufgabe einfach nicht gewachsen. "Schuster bleib bei deinem Leisten", möchte man dem nur zurufen.

Lisa Werle | Mo., 4. April 2022 - 14:21

Das Vorgehen der Putin-Apologeten im Land ist es (evtl. typisch deutsch), an der ‚Schuldfrage‘ und in der Vergangenheit herumzuwühlen, als ob daraus die Wahrheit für heutiges Handeln entstünde. Dass dem nicht so ist, haben wir uns gerade erst selbst bewiesen. Ach, wie waren wir so klug und vor allem so moralisch überlegen in unserem Handeln Russland/Putin und den USA gegenüber. Und nun? Sind wir mit unserem blinden Kopf voll gegen die Wand gerannt und diskutieren weiter darüber, wer die meisten Steine in diese Wand eingemauert hat. Ich möchte die Putin-Versteher nicht verstehen. Putin akzeptiert keine Augenhöhe, der will nur Unterwerfung. Deshalb sorgt er auch dafür, dass es seinen Vasallenstaaten nicht gut geht. Putin als skrupellosen Tyrannen zu bezeichnen, ist spätestens seit Syrien legitim. Dann kam die Krim. Nun sehen wir Butscha. Was kommt als nächstes? Die Ukrainer baden unsere Blindheit aus - die Nation, die es in Putins Augen nicht gibt. Dachte Steinmeier ebenso?

Liebe Frau Werle,
... Bei den meisten seiner Äußerungen habe ich den Eindruck, Steinmeier residiert nur und steuert gedankenlos nach linX!

Walter Bühler | Mo., 4. April 2022 - 15:02

man muss in seiner demokratischen Heimat kritisch mit der Obrigkeit umgehen. So habe auch ich im Forum mein Unbehagen an der Wahl des jetzigen Bundespräsidenten formuliert.

Aber trotz meiner Kritik betrachte ich diesen Staat als meinen Staat. Ich halte mich an seine Gesetze, und im Ausland möchte ich als deutscher Bürger respektiert werden. Ich ärgere mich daher über Kritik an unserer Regierung von außen, wenn sie von bekannten Nationalisten kommt, die ihre eigene Nation, ihre Obrigkeit und ihre Helden über alles andere in der Welt stellen.

Jeder Krieg ist mit einem medialen Krieg samt Gräuelpropaganda verbunden. Unsere Medien stehen nahezu geschlossen auf der Seite der ukrainischen Regierung. In ihnen stellt sich der Krieg so dar, dass Böses und Grausames ausschließlich von russischen Waffen angerichtet wird. Die vielen Waffen, die in die Ukraine gelangen, sieht man hingegen niemals in der kriegerischen Wirklichkeit und Wirkung. Sie tun ihr "gutes" Werk in völliger Unsichtbarkeit.

Herr Bühler, aber bei mir ist es nicht Ärger, sondern Beunruhigung.
was so alles an Kritik von bekannten Nationalisten kommt, die ihre eigene Nation, ihre Obrigkeit und ihre Helden über alles andere in der Welt stellen.

Es scheint als wollen sie uns mit Haut und Haaren vereinnahmen bzw. immer mehr in den Krieg hineinziehen.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 4. April 2022 - 15:03

Wir lesen überall und sehen in den Medien Propaganda aus Russland und der Ukraine, gerne noch von deutschen Medien "erklärend" garniert zum Anschieben des Hasses gegen eine der Kriegsparteien. Ich mag die Foristen nur an die Baby-Lüge erinnern.
https://www.youtube.com/watch?v=Ti7oC2mzX3o
Natürlich wäre ein solches Kriegsverbrechen widerlich und auf das schärfste zu verurteilen. Nur wurden wir in den letzten Jahren durch verschiedene Filmbeiträge und Berichte angeblicher Augenzeugen mehr als einmal getäuscht, belogen und einseitig in eine Richtung informiert. Ich bin da deshalb genauso skeptisch wie die Herren Funke und Poth. Russland hat zu diesem Vorfall eine Sitzung im Sicherheitsrat beantragt. Sollen unabhängige Sonderbeauftragte das versuchen zu klären. Nur eines. Wäre das Massaker echt, gibt es dafür keinerlei Entschuldigung und müsste wie auch immer verfolgt werden. Wäre es aber eine inszenierte Geschichte der Ukraine, dann müsste das auch Konsequenzen haben für Selenskij.

... kann trügen.
Beispiele gibt es genug, nicht nur Babys, auch die Lüge der Massenvernichtungswaffen im Irak, oder noch viel weiter zurück, das Massaker von Katyn, von Stalins Roter Armee ausgeführt und der Wehrmacht lange Zeit in die Schuhe geschoben.
Man sollte sich nicht von Propagandaberichten den Blick verstellen, sich in einen Konflikt hinein ziehen lassen und damit nur das Leid und Elend zum Nutzen der Profiteure steigern.

Gerhard Fiedler | Mo., 4. April 2022 - 17:08

"Die Lüge ist das tragende Herrschaftsinstrument von Putin und seiner ihn umgebenden Clique".
" ........ und dieser Urheber sitzt weder in Kiew noch in Washington. Sondern in Moskau."
"Die Glaubwürdigkeit der russ. Regierung liegt weit unter null, ....... ".
Herr Marguier, was Sie da schreiben sind weder Fakten noch Beweise, sondern ist Ihre Meinung. Die aber habe ich auch. Nur bin ich nicht der Journalisten-Ehre verpflichtet. Alle drei ihrer Sätze treffen doch 1 zu 1 auch auf die ukrainische Regierung zu, die der USA und in Teilen auch auf die deutsche. Kriege werden immer mit Lügen begonnen. Haben Sie die von Pr. Bush-jun. zum Irak-Krieg schon vergessen? Auch sitzt der Urheber des UK-Krieges letztlich nicht in Moskau, sondern mit seiner verdammten Osterweiterung in Washington. Für mich ist Kriegstreiber Nr. 1 in dieser Welt die USA. Das heutige Russsland ist erfolgreich bei ihr in die Lehre gegangen. Steimeier mag naiv sein. Sein Streben nach guter Nachbarschaft zu RU ehrt ihn.

Deutschland wurde von Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Willy Brandt, Helmut Schmidt, Franz-Joseph Strauß, Helmut Kohl, und Hans-Dietrich Genscher regiert und hatte einen charismatischen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker. Man fragt sich doch als deutscher Demokrat mit Gefühl für Anstand und Niveau: wie konnte es passieren, dass Deutschland so tief abstürzte? In Kirchen, Politik und Gesellschaft gibt heute leider nur noch das Mittelmaß den Ton an. Da macht auch der Genosse Bundespräsident keine Ausnahme! Die meisten der „führenden Politiker" sollten besser in der Kreisklasse, statt auf Bundesebene spielen. Frank Walter Steinmeier hatte schon viele rücktrittswürdige Auftritte: Werbung für linXradikale Truppe FeineSahnefischfilet, nennt RAF-Terroristin Gudrun Ensslin in Reihe »großer Frauen der Weltgeschichte«, jetzt gibt er Fehler in der Ostpolitik zu, aber konsequent wäre JETZT endlich Rücktritt!

Urban Will | Mo., 4. April 2022 - 17:21

Verurteilung seitens der Kindergarten – Fraktion skeptisch sehen.
Niemand bestreitet, dass es die Russen waren, aber die Mehrheit weiß es bereits „genau“.
Und das ist unprofessionell und evtl. ungerecht.
Wenn, wie es aussieht, nun die Toten bereits bestattet werden, dann wird eine unabhängige, lückenlose Aufklärung verhindert, für die Mainstream – Abteilung genau das, was sie braucht, um das Narrativ der russischen Alleinschuld hochzuhalten. So schürt man weiter Hass und Unheil.

Herr Marguier, Ihr Artikel ist gut geschrieben, nur eines ist Unsinn. Durch ihren Einmarsch tragen die Russen die alleinige Verantwortung für diesen Krieg, das stimmt, aber sie tragen nicht die Verantwortung für die seitens der Ukrainer verübten Gräuel, sollten welche verübt werden/worden sein.
„Putin – Apologet“ wird man nicht automatisch, wenn man die Ursprünge dieses Krieges genauer hinterfragt. Man kann und muss dies tun. Auch wenn es schmerzt.
Und dies bedeutet gewiss nicht, dass man Putin freispricht.

Gerhard Lenz | Mo., 4. April 2022 - 17:22

Parallelen zum Iran-Krieg der USA herzustellen. Nur hat man dort zwar Falschmeldungen verbreitet, aber keine Leichen gesehen.

Dieses Mal ist die Situation völlig anders. Es gibt nicht nur Bilder von Toten, sondern auch von zerbombten Städten und von Menschen auf der Flucht. Und dazu Zeugen unter den Überlebenden.

Alles Fake? Weil Putin nicht Schuld sein darf, der Westen es aber sein muss? Der Gipfel der Absurditäten: Der Urheber des Ukraine-Krieges sitzt in Washington. Ach so: Vor dort wurde also die russische Kriegsmaschinerie, die unschuldige Zivilisten meuchelt und vertreibt, in Gang gesetzt. Oder, um genauer zu sein: Putin wurde zum Krieg gezwungen, weil die Ukrainer etwas wollten, dass dem Kreml-Schlächter gegen den Strich ging: In die NATO. Bei manchen Foristen scheinen Treue zu Putin und Hass auf den Westen grenzenlos zu sein.

Jetzt werden sich erst recht noch mehr Russland-Nachbarn um NATO-Mitgliedschaft bemühen. Man weiss: Putin kann man nicht trauen.

und das ist der Sache unangemessen.
Es gab also keine Bilder im Irak (von den, wie man heute vermutet weit über 1000 unschuldigen Toten durch d Drohnenkrieg) und deshalb auch keine Toten?
Sind Opfer nur dann Opfer, wenn sie jemand fotographiert?
Niemand redet von im Falle Butscha von fake, sondern diejenigen, die sich Ihrem Kindergarten – Denken verweigern, fordern eine Aufklärung, damit die Schuldigen auch wirklich feststehen. Und dies bedeutet eben nicht, dass man d russ. Soldaten „freispricht“.
Ist natürlich in der Lenzschen Welt nicht vorgesehen, wenn es doch so einfach ist, den Schuldigen per Akklamation zu bestimmen.
Das hatten wir, glaube ich, im Mittelalter.
Wer, wie Sie auch, fordert, Russland müsse um jeden Preis milit. besiegt und vertrieben werden (durchaus gerechtfertigt), soll nicht so naiv sein und glauben, es werde nicht dreckig zugehen oder d Russen hätten sich gefälligst besiegen zu lassen.
„Wirf mich ins Wasser, aber mach mich nicht nass“ funktioniert nun mal nicht.

<<Nur hat man dort zwar Falschmeldungen verbreitet, aber keine Leichen gesehen.>>

Powell hat gelogen, Falschmeldungen wurden vom Gegner verbreitet.
Es gab keinen Krieg im Irak. Beweis: Da es in einem Krieg immer Leichen gibt, aber keine zu sehen waren, hat kein Krieg stattgefunden. Umwerfende Logik

Marc Schulze | Mo., 4. April 2022 - 19:00

Sie bringen es auf den Punkt Herr Marguier. Wohltuend, einen Artikel eines kühl gebliebenen Kopfes zu lesen.

christoph ernst | Mo., 4. April 2022 - 19:06

ich danke dafür. Im Übrigen graut mir davor in einem Land zu leben, wo Russen in Sippenhaft für ihren Führer genommen werden. Kultivierte Leute unterscheiden. Barbaren malen schwarz-weiß.

Karsten Berger | Mo., 4. April 2022 - 19:33

Es bedarf bei all den Aufgeregtheiten sicherlich eines größeren Abstandes zum aktuellen Geschehen und damit relativiere ich die grausamen Verbrechen der letzten Tage in keinster Weise. Wenn die Äußerungen von Steinmeier zu Nordstream2 herangezogen werden, wegen Naivität und anderer „Sünden“, dann sollte man sich den intensiven Bemühungen der USA zuwenden, die schon Nordstream 1 mit allen denbaren Mitteln vergeblich versuchten zu verhindern. George Friedman hat vor dem Chicago Council on Global Affairs 2004 Dinge ausgeführt, die wie eine Regieanweisung für die letzten 15 Jahre anzusehen sind. „Es ist nicht im Interesse der USA, wenn die Deutsche Industriepower mit den Russischen Bodenschätzen ersprießlich zusammenarbeitet. Wir brauchen einen „Gürtel von den Baltischen Staaten zum Schwarzen Meer. Das sind 1 1/2 Std. Geopoltik vom Feinsten. Auf youtube!

Milena Najdanovic-Rosenfeld | Di., 5. April 2022 - 10:02

dass die USA die bessere Schutzmacht sind? Sind nicht wir, ihre Verbündeten die, die militärische Überlegenheit der USA mit Mensch und Material bezahlen in Kriegen, die es ohne den Hegemonieanspruch der USA gar nicht gäbe? Regiert nicht auch in den USA die Oligarchie, die sich die Politiker samt und sonders verpflichtet hat, und nicht ein vermeintlich demokratisch gewählter Präsident bzw. gewähltes Parlament? Ich habe da so meine Zweifel. Wer will und sich nicht allein auf sein eigenes Urteil verlassen will, kann sich bei seriösen, international anerkannten Autoren klug machen (z.B. Daniele Ganser, F. William Engdahl, Kissinger, Brzezinski etc.)

Frieda Frey | Di., 5. April 2022 - 11:04

Ich bin froh, dass angesichts der dramatischen Situation und einer sehr angespannten Atmosphäre, zumindest einige sich nicht in unkontrollierte Emotionalität stürzen. Gerade jetzt gilt es ruhig zu denken und noch ruhiger zu handeln. Krieg hat nur in Filmen etwas heroisches, in der Realität ist es eine sehr muffige Angelegenheit - ganz bestimmt nichts für die Sofa-Kämpfer unseres Landes.

Reinhard Oldemeier | Di., 5. April 2022 - 16:27

ich nehme immer mehr eine gewisse Hysterie wahr. Die Ukraische Propaganda ist in Deutschland sehr gut aufgestellt. Die Medien nehmen diese sehr gern auf und verstärken sie. Waffenforderungen lösen Vorhaltungen ab.
Je aussichtsloser die Lage wird desto schlimmer die Anschuldigungen.
Machen wir uns nichts vor, wer eine Schlacht gewonnen hat, hat den Krieg noch lange nicht gewonnen.
Des Weiteren welches Land läßt sich schon gern beschimpfen. Ihre Vertreter (Ex Bundeskanzler, Bundespräsident) werden beschuldigt diesem Krieg Vorschub geleistet zu haben.
Wir sind nicht am Mord der Zivilisten oder dem Menschen verachtenden Taten beteiligt. Der Verbrecher sitzt in Moskau.
Wir leisten Hilfe wo wir können, dass sollte die Ukraine auch zur Kenntnis nehmen.
Der Volksmund sagt: Eine Hand die einen füttert, sollte man nicht beißen.
Unsere Staatsvertreter sind in erster Linie dem deutschen Volk verpflichtet und nicht der Ukraine, dass sollte auch komuniziert werden.