Die zerstörte Gebietsverwaltung der Stadt Mykolajiw nach dem russischen Raketenangriff / Moritz Gathmann

Krieg in der Ukraine - Russischer Terror in Mykolajiw

Während eine russische Delegation zu Friedensgesprächen nach Istanbul reist, verübt die russische Armee Terrorangriffe gegen die Menschen der südukrainischen Stadt Mykolajiw. Dabei kommt auch Streumunition zum Einsatz.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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Am Montag hatte man in Mykolajiw noch das Gefühl, das Schlimmste sei vorüber: Tausende Menschen waren bei Frühlingswetter auf den Straßen der Halbmillionenstadt im Süden der Ukraine unterwegs. Die Schrecken der ersten Wochen, als russische Stoßtrupps bis in die Innenstadt vorgedrungen waren, als täglich Grad-Raketen in den Vororten einschlugen, schien vorbei, seit die Ukrainer die Russen über die letzten Tage in Richtung Cherson abdrängen konnten. Seit etwa einer Woche gab es kaum noch nennenswerte Angriffe auf die Stadt.

Doch um vier Uhr nachts donnern zwei heftige Explosionen über die Dächer der praktisch völlig verdunkelten Stadt. Eine der Raketen explodiert über einem Wohngebiet aus Einfamilienhäusern. Militärisch relevante Ziele sind hier nicht auszumachen, der Angriff, der mindestens einen Toten und mehrere Verletzte fordert, ist schlicht und einfach: Terror gegen Zivilisten.

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Gerhard Lenz | Di., 29. März 2022 - 20:41

Man stelle sich vor: Da gehen Menschen ihrem ganz normalem Alltag nach. Arbeiten in Büros, Werkstätten, Fabrikhallen. Die Schulkinder lernen in ihren Klassen oder verbringen ihre Pausen auf den Schulhöfen, in den Kindergarten werden die Kleinsten umsorgt. Alte sitzen auf Bänken oder im Cafe.
Normale Menschen, die ein ganz durchschnittliches Leben führen.

Dann kommen die Flugzeuge. Bombardieren Wohnsiedlungen, versehentlich (?) oder fahrlässig auch mal Krankenhäuser, Schulen.

Orte, an denen ganz normale Menschen ihrem normalen Leben nachgehen.

Deren Existenzen, deren Leben zerstört werden. Die von heute auf morgen obdachlos werden, alles verlieren, vielleicht ihr Land verlassen müssen.
Warum?

Grundlos. Weil ein Wahnsinniger im Moskau Lust hat auf Krieg.

Schlimm genug.

Und dann gibt es noch immer Foristen, die diese maßlose Aggression "hinterfragen" wollen. Als wenn da irgendwas unklar wäre.

Die die komplette Kapitulation der Überfallenen fordern.

Auch das macht fassungslos.

„Am 7. Februar 2019 verankerte das Parlament mit einer Mehrheit von 334 der 450 Abgeordneten in der Verfassung eine „strategische Orientierung der Ukraine zum vollständigen Beitritt zur EU und der NATO.“

Nach ca. 5 Wochen sinnlosem Sterben und verheerenden Zerstörungen in der Ukraine:

"Die ukrainische Regierung bekräftigte nach dem Treffen ihre grundsätzliche Bereitschaft, einen Vertrag über einen neutralen, block- und atomwaffenfreien Status zu schließen."

Für was, Herr Lenz, sind die Menschen in der Ukraine nun gestorben? Ihre Verbalinjurien Andersdenkende als „Putin - Versteher“ zu diffamieren entsprechen den Stereotypen die wir bereits aus zahllosen Posts von Ihnen kennen. Besorgte Bürger, Covidioten, AFD – Sympathisanten etc. etc. Originell wäre mal eine eigene Wortschöpfung mit der Sie dann Teile des Forums belegen könnten ohne auf offizielle Propagandaausdrücke zurück greifen zu müssen.

Günter Johannsen | Mi., 30. März 2022 - 01:16

Es ist doch Tatsache, dass Putin der menschenverachtende Aggressor ist. Wer ist in ein fremdes Land eingefallen und hat nicht nur Häuser und militärische Ziele zerbombt, sondern auch Menschen: Kinder Frauen und Männer?!
Der Kriegs-Verbrecher ist Vladimir Putin ... und er allein ist verantwortlich für den befohlenen Genozid!
Ich verstehe die angeblichen Putin-Versteher nicht: es ist Fakt, was zu sehen und zu hören ist!
Warum muss man Mord klein reden?!
"Moskau verspricht ein Zurückfahren der militärischen Aktivitäten im Raum Kiew und Tschernihiw. Vom Süden des Landes ist keine Rede." Der Möchtegern-Hitler kann versprechen, was er will: es glaubt ihm Keiner mehr, weil er sein Vertrauen verspielt hat! Nur ein Russland OHNE Putin kann je wieder eine Rolle in der Welt spielen --- und auch nur dann, wenn Russland die angerichteten Zerstörungen wieder gut macht: also den Aufbau vollständig finanziert!
Die Ermordeten werden allerdings nicht wieder lebendig ... diese Schuld bleibt!

Romuald Veselic | Mi., 30. März 2022 - 07:46

der Ereignisse, wie der Abschuß von Korean Air Maschine/Flug KAL007 am 1Spt1983 o. Malaysia Airlines/Flug MH17 am 17Jul2014. Typisch für beide Vorfälle, das Abstreiten eigener Schuld, wie es seit Sowjetzeiten ununterbrochen praktiziert wird. Unter der Prämisse; die herrschende Macht vor Ort, kann nie schuldig sein, um kein Regress zu zahlen o. gerichtliches Vorgehen zu akzeptieren.
Die Inkaufnahme der zivilen Opfern ist systemisch, wenn man die Geiselnahme v. Dubrowka Theater/Moskau 2002 o. Beslan 2004 sieht, wo Massenmord begangen wurde, indem es mehr Tote gab, durch eigene Sicherheitsleute verschuldet, als der Gas eingesetzt wurde. Warum wundert man sich darüber? Das ist doch gängige Kreml - Staatsdoktrin.
Der absurdeste Beispiel dafür: Wenn jemand in RUS behauptet, in UA führt Russland Krieg (denn es gibt dort 1000-de Tote) bekommt > 15 Jahre Knast!!! ?

Wie viele Beispiele braucht man noch, um die unmenschliche Mentalität dieser korrupten Nomenklatura zu begreifen?

Brigitte Simon | Mi., 30. März 2022 - 12:56

"Russischer Terror in Mykolaljiw " schreibt Moritz Gathmann. Wie soll das weitergehen? Mit großer Sorge erwarte ich die bevorstehenden Feiertage in Rußland. Was muß geschehen, damit sich Putin an diesen Tagen, ohne Gesichtsverlust, alsSieger inszenieren kann?

So. 01.05.2022 "Tag des Frühlings und der Arbeit"
Gesetzlicher Feiertag landesweit
Mo. 02.05.2022 "Tag des Frühlings und der Arbeit"
landesweit langes Wochenende
Mo. 09.05.2022 "Tag des S i e g e s"
Gesetzlicher Feiertag landesweit
langes Wochenende
Di. 10.05.2022 "Tag des S i e g e s"
Gesetzlicher Feiertag landesweit

An beiden Tagen "Tag des Friedens" werden das Inkrafttreten der Wehrmacht am 09.05.1945 der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht Deutschlands im Zweiten Weltkrieg gefeiert.
Wessen Kapitulation an diesen Tagen?

Heidemarie Heim | Mi., 30. März 2022 - 15:07

Zunächst lieber Herr Gathmann, Sie machen da im wahrsten (schlechten)Sinne des Wortes einen "Bombenjob". Sie bringen uns, sehr zum Missfallen dieser Kriegsverbrecher-Mischpoke, das Elend von deren Verstößen gegen jegliche Konventionen welche auch noch für Kriegshandlungen im Völkerrecht gelten, nahe mit Ihrer Vor-Ort-Berichterstattung. Was fotografiert und beweist man als Nächstes? Die Hinterlassenschaften von Chemiewaffen? Auch wenn ich mich um Sie und die anderen Journalisten an der Front sehr sorge verstehe ich andererseits sehr gut Ihre Motivation für dieses nicht ungefährliche Unternehmen. Kehren Sie heil wieder zurück!
PS: Die Bewohner der "Stadt der Bräute" (auf Befehl G. Potemkins) haben damit recht, was sie in ihrer Wut auch über uns sagen, sowie was auch das Misstrauen gegenüber dieser Art Friedensverhandlungen mit Leuten betrifft, die eigentlich nach Den Haag gehören. Was aber wie ich unsere Friedensordnung einschätze wahrscheinlich eher nicht der Fall sein wird. MfG

Reinhardt Cornelius-Hahn | Mi., 30. März 2022 - 18:52

Ost und West standen sich als Feinde 40 Jahre gegenüber. Jeder hat hinter "seiner" Mauer Kriege geführt, um die Folgen der Entkolonialisierung nach dem 2.WK und dem Antagonismus dämonisch zu begrenzen. Putin und zwei Milliarden Menschen wurden in kommunistischer Absicht ideologisiert und sozialisiert. Die "Demokratie" mit all ihren Problemen und Schwierigkeiten meistert der Westen auch nicht, Putin schon gar nicht. Also wird der Konflikt mit Gewalt nach der Knoten-Methode gelöst. Der Knoten? Geschürzt von Macron, Merkel und natürlich unsere Meisterknotenschürzer, die leben auf dem unsinkbaren Kontinent im tiefen Westen und dachten, es geht immer so weiter, nach "Zurückrollen", "Eindämmen", "Vernetzen" und "Unterwandern" einnehmen und die neue Lebensweise verbreiten. Doppeltes Spiel, die Sozialisten sind jetzt Konservative geworden (Putin setzt Trumps Erbe militärisch um) und aus den ehemaligen Imperialisten des Westens sind die neuen grünroten Sozialisten geworden. Alte Schläuche...