
- Russischer Terror in Mykolajiw
Während eine russische Delegation zu Friedensgesprächen nach Istanbul reist, verübt die russische Armee Terrorangriffe gegen die Menschen der südukrainischen Stadt Mykolajiw. Dabei kommt auch Streumunition zum Einsatz.
Am Montag hatte man in Mykolajiw noch das Gefühl, das Schlimmste sei vorüber: Tausende Menschen waren bei Frühlingswetter auf den Straßen der Halbmillionenstadt im Süden der Ukraine unterwegs. Die Schrecken der ersten Wochen, als russische Stoßtrupps bis in die Innenstadt vorgedrungen waren, als täglich Grad-Raketen in den Vororten einschlugen, schien vorbei, seit die Ukrainer die Russen über die letzten Tage in Richtung Cherson abdrängen konnten. Seit etwa einer Woche gab es kaum noch nennenswerte Angriffe auf die Stadt.
Doch um vier Uhr nachts donnern zwei heftige Explosionen über die Dächer der praktisch völlig verdunkelten Stadt. Eine der Raketen explodiert über einem Wohngebiet aus Einfamilienhäusern. Militärisch relevante Ziele sind hier nicht auszumachen, der Angriff, der mindestens einen Toten und mehrere Verletzte fordert, ist schlicht und einfach: Terror gegen Zivilisten.