Ukrainische Kriegsflüchtlinge bei ihrer Ankunft in Moldawien Anfang März / picture alliance

Georgien und Moldawien im Schatten des Ukrainekriegs - „Made in the USSR“

Nach der russischen Annexion der Krim haben Georgien und die Republik Moldau ihre Bemühungen um engere Beziehungen zu Brüssel intensiviert. Jetzt aber sind sie besorgt, dass sie das nächste Ziel Moskaus sein könnten – und versuchen, ein Gleichgewicht zwischen Russland und dem Westen herzustellen. In beiden Ländern hängt die Stabilität davon ab, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt.

Autoreninfo

Antonia Colibasanu ist Analystin bei Geopolitical Futures und Dozentin an der rumänischen National Defence University mit Sitz in Bukarest.

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Während sich die russische Invasion in der Ukraine nach Westen in Richtung der strategisch wichtigen Hafenstadt Odessa ausbreitet, wächst die Sorge, dass Moskau bald auch das westliche Nachbarland der Ukraine, Moldawien, ins Visier nehmen wird. Diese Befürchtungen verstärkten sich nach einer Kundgebung in einem Moskauer Stadion am vergangenen Freitag, bei der die Teilnehmer patriotische Lieder sangen, darunter „Made in the USSR“, das mit der Zeile beginnt: „Ukraine und Krim, Weißrussland und Moldawien, das ist alles mein Land“.

Die Veranstaltung dürfte auch in Georgien Aufsehen erregt haben. Als einziger EU- und Nato-Beitrittskandidat im Kaukasus – eine Region, die auch in „Made in the USSR“ erwähnt wird – teilt Georgien die gleichen Sorgen wie Moldawien, allerdings aus anderen Gründen. Das Land grenzt zwar nicht an die Ukraine, aber Georgien hat sehr reale Erinnerungen an die russische Invasion und die faktische Übernahme von zwei separatistischen Regionen im Jahr 2008.

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Christoph Kuhlmann | Sa., 26. März 2022 - 15:13

Dieser Spruch aus einem weissrussischen Videospiel kommt mir in den Sinn wenn ich diesen Artikel lese. Vielleicht sollten wir alle daran denken, dass die Macht erstmal bei den Gewehren liegt und es nie wieder vergessen.

Günter Johannsen | Sa., 26. März 2022 - 16:07

Putin will die Ukraine entnazifizieren?
Das müsste doch nun eigentlich den letzten Putin-Versteher überzeugen: "wer sich mir nicht restlos unterwirft, ist Nazi und muss zersetzt werden!" Kommt das uns nicht bekannt vor? Im merkelgeprägten linXen Deutschland: wer eine eigene Meinung hat und uns nicht folgt, wird mit Rufmord - Nazi - belegt! Die neue Meinungsfreiheit: Jeder darf offen und frei UNSERE Meinung vertreten!
Wenn man es richtig machen will, dann muss man JETZT alle Geschäfte/allen Handel einschließlich Energieabhängigkeiten mit kommunistischen Regimen abbrechen.
Alles andere ist nur Augenwischerei und/oder Unterstützung des kommunistisch-militanten Weltmachtbestrebens. Nun müssen auch expandierte Konzerne zeigen, dass sie auf der Seite der freiheitlichen Demokratie stehen! Dass wir jetzt auf allen Ebenen blank sind, haben wir 16 Jahre Merkel zu verdanken. Die Nämliche schweigt dazu sehr beredt!

Gerhard Lenz | Sa., 26. März 2022 - 16:19

im Prinzip tun was sie wollen - um eine Aggression Putins zu verhindern, gibt es für sie nur eine Wahl: Die präventive Unterwerfung und Akzeptanz der russischen Oberherrschaft über ihre fortan nur noch halb-souveränen Staaten.

Zu einem großen Teil entscheidet sich das Schicksal jener Staaten, denen Putin wohl demnächst als nächstes jede Existenzberechtigung abspricht, zur Zeit in der Ukraine.

Je nach Aufwand und Erfolg wird sich Putin für unbesiegbar halten. So lange er nicht unmittelbar den Verteidigungsbereich der NATO oder z.B. die Interessensphäre der Chinesen berührt, wird er nach Feldherrenart machtgierig ohne jede Rücksicht andere Staaten attackieren. Rationale Gründe, die dagegen sprechen, gibt es für ihn nicht: In seinem Wahn ist Putin wahrscheinlich am Ende nur noch durch Meuterei, Umsturz oder eine militärische Niederlage zu stoppen.

Putin war immer Kämpfer, auch wenn er manchmal auf harmlosen Fotos "menschelte".
Russland nach Jelzin hat katastrophal entschieden.