
- Kernkraftbetreiber widersprechen Bundesregierung
Die europäische Energiekrise spitzt sich weiter zu. Ein Gas-Lieferstopp aus Russland wird wahrscheinlicher. Während in Deutschland bereits überlegt wird, welche Industriebetriebe im Notfall stillgelegt werden müssen, verweigert die Bundesregierung, ernsthaft über eine Abkehr vom Atomausstieg nachzudenken. Aus der Branche kommt deshalb nun deutlicher Widerstand.
Wie lange noch russisches Gas nach Deutschland fließen wird, ist ungewiss. Bundeskanzler Olaf Scholz hat zwar erneut betont, dass ein Gazprom-Boykott nicht in Frage komme. Doch der politische Druck auf die Ampel-Regierung steigt, Waldimir Putin den Geldhahn abzudrehen. Und der wiederum versucht mit seiner jüngsten Volte, sich die Gas-Rechnungen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen, die Geschlossenheit des Westens zu testen. Denn um an die russische Währung zu kommen, müssten die Finanzsanktionen aufgeweicht werden.
Bundesregierung, Energieversorger und Industrie bereiten sich deshalb derzeit darauf vor, dass Erdgas bald knapp werden könnte. Denn mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Gases stammt aus Russland. Kurzfristig wird sich der Bedarf weder durch anderen Lieferanten noch durch Energiesparmaßnahmen decken lassen. Daher werden Gespräche geführt, wie der „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ im Ernstfall umzusetzen ist. Es geht darum, welche Industrieanlagen abgeschaltet werden, wenn Gazprom als Lieferant ausfällt – aus welchen Gründen auch immer.