Kernkraftwerk Isar 2 in Bayern
Soll nur noch bis Ende des Jahres laufen: Kernkraftwerk Isar 2 in Bayern / dpa

Atomausstieg lässt sich stoppen - Kernkraftbetreiber widersprechen Bundesregierung

Die europäische Energiekrise spitzt sich weiter zu. Ein Gas-Lieferstopp aus Russland wird wahrscheinlicher. Während in Deutschland bereits überlegt wird, welche Industriebetriebe im Notfall stillgelegt werden müssen, verweigert die Bundesregierung, ernsthaft über eine Abkehr vom Atomausstieg nachzudenken. Aus der Branche kommt deshalb nun deutlicher Widerstand.

Daniel Gräber

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Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Wie lange noch russisches Gas nach Deutschland fließen wird, ist ungewiss. Bundeskanzler Olaf Scholz hat zwar erneut betont, dass ein Gazprom-Boykott nicht in Frage komme. Doch der politische Druck auf die Ampel-Regierung steigt, Waldimir Putin den Geldhahn abzudrehen. Und der wiederum versucht mit seiner jüngsten Volte, sich die Gas-Rechnungen nur noch in Rubel bezahlen zu lassen, die Geschlossenheit des Westens zu testen. Denn um an die russische Währung zu kommen, müssten die Finanzsanktionen aufgeweicht werden.

Bundesregierung, Energieversorger und Industrie bereiten sich deshalb derzeit darauf vor, dass Erdgas bald knapp werden könnte. Denn mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Gases stammt aus Russland. Kurzfristig wird sich der Bedarf weder durch anderen Lieferanten noch durch Energiesparmaßnahmen decken lassen. Daher werden Gespräche geführt, wie der „Notfallplan Gas für die Bundesrepublik Deutschland“ im Ernstfall umzusetzen ist. Es geht darum, welche Industrieanlagen abgeschaltet werden, wenn Gazprom als Lieferant ausfällt – aus welchen Gründen auch immer.

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Enka Hein | Do., 24. März 2022 - 13:34

.....sondern auch für einen Neubau von AKW plädiere ich persönlich. Als MINT studierte bin stehe ich da nicht alleine.
Wo soll den demnächst die mit der Verkehrswende einhergehende Strom für alle EAutos herkommen? Übrigens die nächste Lüge das E Autos die Umwelt retten.
Hier wird der Bürger gleichfalls belogen. Es herrscht wieder nur die reine linksgrüne Ideologie=Idiotie.
Statt mit Öl und Gas wird mit Strom geheizt. Und der kommt CO2 frei von AKWs.
Und wenn die dann irgendwann mal überschüssigen Strom produzieren, können dann bei Windflaute die Windräder angetrieben werden. Und die Grünen werden auch zufrieden sein, denn so fällt die nächste Veraxxxe nicht so sehr auf.
Aber das ganze Dilemma haben wir schwachsinniger Ideologie durch ungelerntes Personal im linksgrünen Politiksumpf zu verdanken.
Mensch Michel werde wach.

Das Erwachen des Michels wird nicht geschehen. Warum? Weil der Michel und die Micheline seid 1 1/2 Jahrzehnten in den Dauerschlaf gelullt wurde. Und, es geht ihm noch viel zu gut, um aus seinem Wohlfühlschlaf zu erwachen.
Im übrigen waren wir dieser Tage in der Leipziger Funzel zum Kabarett. Unser Freund ist gefahren und die restlichen Insassen machten sich den Spaß, die in Bewegung befindlichen Windräder rechts und links der Autobahn A 38 / 71 zu zählen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Windräder. Erschreckend! Im Schnitt 10 - 15 % i. Betrieb. Da kann ich bei der Wärmeerzeugung durch Öl od. Gas bleiben, die einen weit aus höheren Wirkungsgrad gegenüber Wind haben.
Fr. Hein, ein schönes Wochenende und die besten Grüße aus der Erfurter Republik

....aber was den Michel angeht bin ich ja grundsätzlich bei Ihnen.
Ich glaub der ist zu 80% komplett verblöxxx.
Und als ich die Zeilen schrieb, hatte ich als normale Micheline einen Hoffnungsfunken. Ich war somit auch kurz out of order.
Schöne Grüße in die ER.

Martin Falter | Do., 24. März 2022 - 14:33

aber in der jetzigen Situation, muss pragmatisch gehandelt werden.

Nicht weil Atomkraft besser oder gar günstiger wäre ( das Gegenteil ist der Fall), aber sie wäre schnell verfügbar und das zählt jetzt.

Wenn die Lage mal besser ist, kann der Ausstieg ja vollzogen werden.

Und da bauen wir Parteienträumer einfach mal eine neue Sandburg, die wir später in unserer Überschwenglichkeit wieder zertreten können.

Politik-Traumtänzer treffen auf Realitäts-Wirtschaftsstrategen.

Mit so einer Planungssicherheit gewinnt man keinen Blumentopf & vor allem keine zukünftigen Problemlõsungen. Fachkräfte sind in dieser globalisierten Welt schneller in einen anderen Land als unsere Möchtegerne in Berlin aufgewacht sind.

Aber die haben ja jetzt noch den Schlafsand in den Augen.

Mal abgesehen davon. Wer bezahlt die Abfrackprämien der bisherigen Spiele.
Naja, der Griff in die Portokasse für Politiker hat ja schon in Deutschland ein Gewohnheitsrecht.

Hanno Woitek | Do., 24. März 2022 - 14:54

aber ob sie sich der ideologischen Verblödung von Ricarda Lang und Analena Baerbock sowie der Brett vor dem Kopf fff erwehren können erscheint doch sehr fraglich

Norbert Heyer | Do., 24. März 2022 - 15:17

Niemals werden die Grünen von ihrem Dogma „keine Atom-Energie“ abweichen, niemals im Leben. Sie wollen in ihrer Mehrzahl den Totalumbau unseres Landes, mit ihrer erwartbaren Weigerung, vorhandene AKW nicht mehr zu nutzen, kommen sie ihrem schändlichen Ziel verdammt nahe. Es wäre genauso, als ob die katholische Kirche die Geburt Jesu und sein Leiden leugnen würde. Sie haben in allen Bereichen von Technik und Fortschritt, in der Landwirtschaft und beim Umweltschutz ihr zerstörerisches Gift - von Menschen ohne Weitsicht beklatscht und gefeiert - versprüht und nach und nach in allen Punkten unseren Wohlstand ins Wanken gebracht. Ideologie und Strunzdummheit, gepaart mit Arroganz und Überheblichkeit - eine gefährliche Mischung - bringt Deutschland jetzt an den Rand einer nationalen Katastrophe. Jetzt muss der Kanzler - der Herr der Richtlinienkompetenz - sich entscheiden: Für das Leben oder weiter so in den Untergang. Wir haben es bald geschafft, steigen wir aus oder wählen wir Zukunft.

Maja Schneider | Do., 24. März 2022 - 15:21

Davon können wir in Deutschland nur noch träumen. Dieser Beitrag macht mehr als deutlich, dass es unseren Politdarstellern einerseits um Gesichtswahrung und andererseits um pure Ideologie und keinesfalls um das ihnen anvertraute Wohl des Landes und seiner Bürger geht, deren Leben sich ohnehin in den letzten beiden Jahren schon dramatisch verändert hat, seitdem dieser Staat sich anmaßt, ihnen die Entscheidung abzunehmen, wie sie es zu führen haben und was gut für sie ist. So taumeln wir vom Öko- Umwelt - und Gesundheitsdiktat bis hin zum von der Politik verschuldeten Energiemangel mit allen Folgen und zu massiver Einbuße der Lebensqualität durch nicht mehr funktionierende Produktion, unterbrochene Lieferketten und Knappheit nicht nur von Lebensmitteln, ganz zu schweigen von den enormen Abgaben und den ständig steigenden Preisen in allen Bereichen des Lebens.

Karl Heymann | Do., 24. März 2022 - 15:44

in das Geschäftsmodell dieser linksgrünen Sekte.
Wir können unseren Energiebedarf nur mit Kernenergie gestalten. Der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten, und DAS ist gut so.
Ich hoffe die Bevölkerung kommt auch noch dahinter, es muss Aufklärung stattfinden über die moderne Kernkraft.
Gruss

Maria Arenz | Do., 24. März 2022 - 15:46

Wer von Lemke & Co eine ergebnisoffene Prüfung des Wiedereinstiegs in die Kernkraft fordert, kann auch vom Papst das Eingeständnis verlangen, daß das Grab am Ostersonntag nicht leer war. Die Verteufelung der Kernkraft ist schließlcih harter Kern des Grünen Gründungsmythos und der zog ganz am Anfang mal durchaus auch noch ein paar ernst zu nehmende Leute an, denen man mehr zutrauen konnte, als auf dem Quotentramp an die Parteispitze zu hüpfen. Wenn man sich hingegen das aktuelle Spitzenpersonal der Grünen anschaut, stellt sich schon die Frage-was machen solche Figuren denn ohne ihr Glaubensbekenntnis? Habeck und Özdemir nehme ich inzwischen aus, aber sonst haben die doch keine satisfaktionsfähigen Leute mehr. Daß es woanders nicht viel besser aussieht- geschenkt, die anderen Parteien hängen aber nicht so am Dogma von der bösen Atomkraft, daß man sie angesichts der von Merkel im grünen Weltklima-Rettungswahn angerichteten Katastrophe nicht doch umstimmen könnte.

Peter Sommerhalder | Do., 24. März 2022 - 16:17

ist Deutschland nur so stur?

Ist man so scharf auf den Kollaps...?

Christa Wallau | Fr., 25. März 2022 - 10:48

Antwort auf von Peter Sommerhalder

Die "Sturheit" der Deutschen ist doch hinlänglich bekannt, lieber Herr Sommerhalder.
Sie haben 1944/45 noch an den ENDSIEG geglaubt, als alles bereits längst verloren war.
Auch dieses Mal werden sich die Anhänger der neuen Religion der GRÜNEN durch nichts und niemand ihren Glauben an sich selbst und ihre unumstößliche "Wahrheit" sowie ihre Mission für die Welt rauben lassen.

Bereiten wir uns also auf harte Zeiten vor!
Sie werden uns nicht erspart bleiben.
Eine Mehrheit unserer Mitbürger hat dies s o gewollt, aber - leider, leider - treffen die äußerst unangenehmen Folgen nicht nur sie, sondern auch diejenigen, welche es durchaus n i c h t so wollten und auch entsprechend anders gewählt haben.
Mitgefangen - mitgehangen!

Karl-Heinz Weiß | Do., 24. März 2022 - 16:26

Die Nutzung der Kernenergie kann man durchaus kritisch sehen, insbesondere wegen der Frage der Endlagerung.
Schockiert bin ich aber über die Haltung der Umweltministerin, die die Industrie zu einen derart entlarvenden offenen Brief nötigt:
Lieber Teile der Industrie stilllegen als über seinen ideologischen Schatten springen.

Stefan Teschner | Do., 24. März 2022 - 16:55

In Belgien bleiben Pannen-Reaktoren laufzeitverlängert am Netz - und wir legen in dieser Situation trotzig, weil irgendwann beschlossen, sechs zuverlässige, moderne Meiler still?
Im Rahmen von öffentlich-rechtlichen Publikumsveranstaltungen anlässlich des BT-Wahlkamps, wenn Versorgungssicherheit und Klimaneutralität im Zusammenhang tatsächlich mal thematisiert wurden, bemühte eine Politikerin der Grünen tatsächlich das Argument des Wassermangels, um den von Zuschauern geäußerten Wunsch nach Laufzeitverlängerungen beiseite zu wischen. Im Klimawandel trocknen ja zwangsläufig die Flüsse aus - und die Reatoren können nicht mehr gekühlt werden. Das dieses Problem ein wasserreiches Land wie Deutschland zuletzt betrifft wurde leider nicht thematisiert.
Aktuell dürfte man vermutlich auf die Warnung vor Luftangriffen zurückgreifen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie "ideologiefrei" künftig tatsächlich geprüft wird. Obgleich ich zumindest Herrn Habeck diese Intention durchaus abnehmen möchte.

Menzel Matthias | Do., 24. März 2022 - 20:54

Nachdem tollen Kniefall vor dem Kuwaitischen Gas kommen noch weitere Kehrtwendungen bei unseren Politikern.
Bei weiteren Sanktionen des Westens und den Antworten aus Moskau wird das endgültige Aus von Öl-, Kohle- und Gas-Käufen von RU eingeläutet. Da werden wir noch Kopfstände machen. Bisherige Luftschlösser zu dem möglichen Ersatz sind eben wirklich nur Luftschlösser. Die Realität ist eine andere. Ich würde es mir auch besser wünschen, aber man muss der Realität in die Augen schaun. Damit wären wir bei der grünen Ideologie - Argumente zählen nicht.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 25. März 2022 - 08:54

Ja, es läuft alles darauf hinaus, als wollten die GRÜNEN noch nicht die Realität anerkennen. Dennoch glaube ich bei Habeck, trotz seiner Abneigung gegen unser Land, an der ein oder anderen Stelle durchaus Ansätze realistischen Denkens zu erkennen. Ja, ich kann mich täuschen, aber ich bin skeptisch dahingehend, dass dieser Ausstieg aus der Kernenergie tatsächlich noch so stattfinden wird, wie es diese links-grünen Spinner postulieren. So wie Robert und Annalena sich zur Zeit geben, im Rahmen ihrer Möglichkeiten natürlich, könnte es durchaus sein, dass noch ein heftiger Streit ausbrechen wird zwischen den Ministern und ihren Parteifundis. Deshalb bin ich skeptisch, ob die letzten AKW's tatsächlich dieses Jahr vom Netz gehen. Und auch der Flüssiggas Deal mit Katar könnte noch erheblichen Sprengstoff in sich selbst bergen. Immerhin wissen wir alle, wie sehr das Land Katar dem links-grünen Denken entgegen steht. Wenn die Nachzahlungen für Strom und Gas kommen wird es für die Ampel eng.

Walter Bühler | Fr., 25. März 2022 - 14:24

Vollkommen problemlos haben sich die Grünen in den letzten Wochen mit Selinskyj identifiziert. Der ist politisch mindestens genau so "konservativ" und "national" wie Kaczyński, den die Grünen im Verein mit SPD und CDU im EU-Parlament jahrelang als den bösen Antidemokraten angegeifert haben.

Diese "süße" Kröte ist auf der grünen Wiese also geschluckt worden., fast ohne dass es die wackeren Aktivist*innen gemerkt hätten. Bei der sauren Kröte der Atomenergie muss man halt noch ein bisschen länger warten, bis sich auch bei diesem Thema die Realität im grünen Wunschdenken durchsetzen kann. Dann kann man endlich an die äußerst wichtige Zusammenarbeit mit der Atommacht Frankreich denken.

Reinhard Benditte | Fr., 25. März 2022 - 21:04

Wenn er schreibt “Minister Habeck versprach ideologiefreie Prüfung“, dann ist das ein klassischer Oxymoron. Diese Formulierung sind zwei gegensätzlichen, einander widersprechenden Begriffe. Wer einigermaßen seine fünf Sinne beieinander hat, weiß, dass es bei den Grünen zum Thema Atomkraftwerk keine Ideologie freie Prüfung geben wird.