
- „Wir haben bisher die Freiheit der Menschen stark eingeschränkt“
Eine kleine Revolution bahnt sich an. In Kloster Vierzehnheiligen bei Bamberg diskutieren in diesen Tagen die 69 deutschen Bischöfe und Weihbischöfe unter anderem über eine grundlegende Reform des kirchlichen Arbeitsrechts und Veränderungen der Sexualmoral. Die Kirche dürfe nicht länger die Freiheit der Menschen einschränken wollen, sagt der stellvertretende Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode.
Herr Bischof Bode, die katholische Kirche kann Mitarbeitern wegen ihrer Lebensführung kündigen. Das gilt etwa auch für verheiratete Lesben und Schwule. Das soll sich nun ändern. Warum?
Wer für die Kirche arbeiten will, muss auch hinter den Zielen der Kirche stehen, sich mit der Kirche identifizieren. Deswegen geht es mehr um ein Lebenszeugnis und nicht so sehr um die konkrete Lebensführung. Vor allem war der Automatismus falsch, dass bestimmte Umstände direkt zur Kündigung führen konnten. Bei der großen Mehrheit der Mitarbeiter wurde dies auch schon nicht mehr angewandt. Nun wollen wir die Öffnung aber für möglichst alle. Es gab auch bei manchen eine unterschwellige Angst, wenn sie sich offenbarten. Das wollen wir beenden.