Oktober 2021: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg verkündet die Umbenennung des sozialen Netzwerks in Meta

Facebook - Himmel und Hölle

Manche frohlocken angesichts der Drohung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, den europäischen Markt zu verlassen. Doch das Netzwerk ist inzwischen ein wichtiger Teil des hochumstritten Debattenraums geworden.

Autoreninfo

Jens Peter Paul war Zeitungsredakteur, Politischer Korrespondent für den Hessischen Rundfunk in Bonn und Berlin, und ist seit 2004 TV-Produzent in Berlin. Er promovierte zur Entstehungsgeschichte des Euro: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation.

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Ja, ja, ist ja schon gut - ich kenne sie alle. Alle Fehler, alle Idiotien, alle Hirnrissigkeiten dieses Online-Monsters, alle berechtigte, aber auch unberechtigte Kritik. Facebook ist zu doof, Ironie von todernster Hetze zu unterscheiden, weiß nicht, was ein Zitat ist und was es zu bedeuten hat. Facebook müllt einen zusammenhanglos und ungefragt zu mit vermeintlichen Gewissheiten über Corona und Klimawandel, die „die Wissenschaft“ längst schon selbst wieder in Frage stellt, weil das ihr Job ist.

Facebook fragt anmaßend, ob man den Artikel, den man teilen will, denn eigentlich schon selbst gelesen habe, und Facebook spielt sehr gerne Gott, bringt Menschen zusammen, indem Postings eine Zeitlang regelmäßig gegenseitig auf deren Timeline erscheinen, und genauso schnell und willkürlich aber auch wieder auseinander. Warum und nach welchen Regeln dies geschieht, weiß kein Mensch und erfährt auch niemand, schon gar nicht die (ehemals) Beteiligten selbst.

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Christa Wallau | So., 20. Februar 2022 - 13:48

Wir müssen a l l e s tun, um uns die Vielfalt der Meinungen bzw. Interessen und die fantastische
Möglichkeit, diese zu verbreiten, welche facebook bietet, zu bewahren.
Wir dürfen niemals zulassen, daß andere (Staat, Zensureinrichtung) an unserer Stelle für uns denken und urteilen.

Es kommt immer nur auf eines entscheidend an: auf den e i g e n e n verantwortungsvollen Umgang mit den Informationen und Inhalten, die wir von uns geben bzw. mit denen wir uns beschäftigen.

Es stimmt: Freedom has many difficulties... (J.F. Kennedy), aber deshalb dürfen wir sie uns trotzdem nicht von selbsternannten Wächtern o. Beschützeren "vereinfachen" lassen; denn dann verlieren wir sie.

Bei der Verfaßtheit des heutigen Durchschnittsdeutschen bin ich im übrigen überzeugt davon, daß ohne das Internet und
Medien wie facebook, unsere Super-Regierungen uns längst eine Impfpflicht aufgedrückt hätten und wir gezwungen würden die vierte und fünfte Spritze hinzunehmen - Pandemie-Ende hin oder her.

so aufopferungsvoll und tapfer bekämpft wird, darf natürlich auch hier nicht fehlen. Wo Sie es doch vermeiden, die Kurve zur Migration, dem Lieblingsthema Ihrer Partei, einzuschlagen.

Wo kein Erkenntnisgewinn, da muss man nicht weiterreden. Kommen wir also zurück zum Thema. "Es kommt "..darauf an, was man daraus macht" ist mir zu einfach. Dass setzt eine gewisse Fähigkeit zur Selbstreflektion voraus. Wenn jedoch irgendwelche Vollpfosten Politiker, Ärzte, Journalisten usw. mit dem Tode bedrohen, sehe ich weder Willen noch Fähigkeit, das zu tun. Wenn, wie jüngst, 27 junge Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in einem Brief öffentlich auf gegen sie gerichtete Attacken durch radikale Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen hinweisen (Quelle: Spiegel), dann zeigt das eine bedenkliche Entwicklung, bei der auch Facebook lange Zeit durch zu viel Passivität mitgewirkt hat.

Es reicht schon, wenn hier zuweilen eifrige Foristen Fake-News verteilen, die sie in den "neutralen" Medien entdeckt haben.

Ingofrank | So., 20. Februar 2022 - 14:20

Und ja, das Problem ist, dass der an Wissen und Information interessierte Bürger e b e n. nicht mehr nur auf die staatlich kontrollierte Jurnallie zurückgreifen muß sondern auch auf Informationen im Nerz zugreifen kann die e b e n
nicht auf einer Linie mit der staatlich propagierten Meinung ist. Und das ist gefährlich.
Aber andererseits konnte ich auch feststellen, dass gerade auch das Netz durchaus zur Massenveblödung beiträgt. Wie man in Spiel X ins nächste Level y kommt das wissen d. jungen Leute. Aber eine primitive Excel- Tabelle mit den 4 Grundrechenarten zu erstellen …. Nada, nichts, nitschewo.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

WD Hohe | So., 20. Februar 2022 - 14:39

Herr Paul, ist
a- klar, dass ich Ihren Artikel sprachlich wie inhaltlich zustimme, weil dieser der Inneren, meiner persönlichen "Meinungsblase" und deren Ansprüchen entspricht. Folglich, dieser sozialen Vorgabe folgend, gar keine eigene Meinung habe. Wie mir auch Augen und Ohren fehlen.
>>>
b- ich, mich davon heldisch abwendent, mich Ihrem Artikel mit eingangs beschriebenen Adjektiven anschließe.
Gruß aus Bayern, Herr Paul

Gisela Fimiani | So., 20. Februar 2022 - 14:41

Gewiß gibt es viel berechtigte Kritik an Facebook. Dessen Abbildung der Gedanken und Meinungen von Nutzern gehört entschieden nicht dazu. Es ist, im Gegenteil, unerläßlich und überaus wünschenswert alle Schattierungen zwischen schwarz und weiß sichtbar zu machen, ungeachtet dessen, ob mir die jeweiligen Schattierungen gefallen oder nicht. Wer vom moralistischen Richterstuhl das hohe Gut der freien Meinungsäußerung unterdrückt, fürchtet im Grunde nur die Kritik, das bessere Argument und letztlich auch die Wahrheit, die da lautet, dass die ÖR und zahlreiche MSM die wichtigste Medienaufgabe mit Füßen treten: die Wahrheitssuche. Leider übt sich FB allerdings in tendenziösen Löschungen und Sperrungen.Diese Praxis ist aber wohl unserem totalitär anmutenden Netzwerkdurchsetzungsgesetz geschuldet. Der Angst derer, die die Wahrheit gern selbst produzieren. Anstatt den politischen Despotismus zu kritisieren, prügeln wir gratis-mutig und kurzsichtig auf FB ein - für noch weniger Meinungsvielfalt.

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 20. Februar 2022 - 15:35

wenn ich mal vom letzten Satz absehe.
Ich war und bin nicht bei Facebook, um so schöner, einmal auf diese Weise Anteil zu nehmen.
Ich befand letztens nur, dass ich mittlerweile nur noch sporadisch bei Netflix, Amazon Prime oder den Mediatheken bin, weil Youtube einfach kürzer, informativer und abwechslungsreicher ist und meine Zeit, wenn ich noch lesen möchte, schlicht begrenzt ist.
Ohne Werbung versteht sich, auch wenn man dafür selbstverständlich zahlen muss.
Auch auf Wikipedia kann ich nicht verzichten, verwechsle es aber nicht automatisch mit Wissenschaftlichkeit, bezahle aber brav.
Noch einmal, KLASSE geschrieben.

Joachim Kopic | So., 20. Februar 2022 - 15:40

... da ich ansonsten die "führenden Social Media-Plattformen" meide. Muss allerdings sagen, dass ich mich von Cicero deutschland sehr gut informiert fühle!
*) der Absatz mit dem "WDR": Köstlich :)))

Martin Falter | So., 20. Februar 2022 - 16:14

wurscht.

War nie dabei und wie es aussieht werde ich es auch nicht mehr.

Warum, weil ich zum Beispiel nichts von und über Amelie Fried lesen will.

Es gibt immer noch gute Quellen ( zum Beispiel Cicero) wo man sich informieren kann, wenn man denn möchte.

Ich weigere mich daran zu glauben, dass dies in einer Facebook Blase auch so gut möglich ist.

Alexander Brand | So., 20. Februar 2022 - 21:09

Gesichtsbuch Europa verläßt, desto besser ist es für Europa!

Die Welt braucht Facebook nicht!

Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 21. Februar 2022 - 09:03

Jeder von uns hat es doch selber in der Hand zu entscheiden, ob er in sozialen Netzwerken angemeldet ist, dort nur liest oder selbst postet. Auch für den Inhalt ist jeder selbst verantwortlich. Außer WhatsApp benutze ich keine Dienste und nur für private Zwecke zum Austausch von Infos unter der Familie und selbst bestimmten Teilnehmern. Ich stimme Ihnen völlig zu Herr Paul. Das Internet und danach die asozialen Medien, waren im Ursprung gedacht, die Menschen in eine ausgesuchte Richtung zu lenken. Es ging nach hinten los. Gegenmeinungen sind nicht zu verhindern. Ein wesentlicher Fortschritt in der Debatte wäre es, wenn die Medien darauf verzichten würden, ständig die Inhalte von FB, Twitter usw. medial aufzubauschen und eigene Recherchen den meinungsgesteuerten Kommentaren in FB entgegenzuhalten . Und ja. Auch der Staat und die Medien nutzen das Medium, um ihre gelenkte Meinung zu veröffentlichen und sehen sich jetzt mit der Tatsache konfrontiert, das Lügen schnell erkannt werden.